Er hat schon vorher Plastik zerstört - aber nur zerstört, nie gefressen. Das fing erst so zwei Wochen vor seinem Tod an, dass er auch runtergeschluckt hat ... warum nur
Da du ja das grundsätzliche Bestreben hast, etwas daraus lernen zu wollen: verändertes Fressverhalten ist ein Anzeichen für körperliche Störungen. Die Schulmedizin achtet - wenn überhaupt - nur auf bestimmte Veränderungen in Bezug auf bestimmte Krankheiten. Nicht fressen wollen alarmiert
vielleicht, aber auch schon nicht immer, verändertes Fressverhalten wird meist ignoriert und allenfalls mit Futterumstellungen quittiert.
Ich lese viele Krankheitsverläufe hier in der KSG, und auf der Cushinghunde-Liste waren ja auch viele andere Diagnosen vertreten. Aber zumindest bisher hab ich keinen Hund erlebt, der einfach so, sein Fressverhalten änderte. Auch wenn damit noch lange keine Spur zur Ursache gelegt ist - aber es gibt eine.
Das Gespräch mit der Klinik steht noch aus (ist mir aber mehrfach bereits angeboten worden) - bisher war ich noch nicht in der Lage.
Wenn du möchtest und es dir hilft, machen wir das zusammen. Oder wir besprechen, wie du es führst, welche Fragen du stellen solltest, usw.
So ähnlich wie ich das mit Brille gemacht habe, als sie mit Liese nach Hofheim gefahren ist.
Die Information, die ich bis jetzt habe, ist, dass der Darm auf einen halben Meter durch das Scheuern eines Seils perforiert war, dass am Dienstag eine Bauchfellentzündung diagnostiziert wurde, Dienstag nachmittag wurde der Bauchraum noch einmal punktiert, ohne das Darminhalt gefunden wurde.
Wenn der Darm im oberen Bereich perforiert war, wovon ich ausgehe - dann wäre es schon mal wichtig zu wissen, wo genau punktiert wurde. Wobei ich nicht weiss, ob man in der Nähe der Perforationsstelle überhaupt punktieren kann.
Dann ist in dem Bereich der der Darminhalt noch sehr flüssig. Eine Perforation ist ja nun nicht unbedingt ein großes Loch, sondern eher kleine Risse oder winzig kleine Löcher. Wären es größere Löcher oder Risse gewesen, wäre sein Zustand ganz anders gewesen.
Durch kleinere Durchlässe kann aber auch nur hauptsächlich Flüssigkeit in den Bauchraum austreten, der Darminhalt bleibt eher zurück. So ähnlich wie in einem Sieb vielleicht.
Die Wahrscheinlichkeit bei einer Punktion auf Darminhalt zu treffen, halte ich für verschwindend gering. Zumal durch das Austreten von Flüssigkeit aus dem Darm, sich das Bauchfell entzündet. Was dann den Austritt von Entzündungsflüssigkeit zur Folge hat.
Was aber trotzdem nicht heisst, dass man es nicht versuchen sollte. Hätte sich Darminhalt gefunden, wäre das eine sofortige OP-Indikation gewesen.
Da keine gefunden wurde, gibt es zu diesem Zeitpunkt mindestens zwei Möglichkeiten:
- der Darm ist perforiert, man müsste nochmal operieren
- der Darm ist nicht perforiert, es ist eine postoperative Bauchfellentzündung (Peritonitis)
Wodurch genau wurde die Peritonitis am Dienstag diagnostiziert? Und was war die Behandlung? Welche Untersuchungen wurden noch gemacht, ausser der Punktion?
Wann kam das Fieber dazu?
wurden wir um die Erlaubnis gefragt, eine dritte (Kontroll-)OP durchführen zu dürfen, da ansonsten die Überlebenschancen mehr als schlecht wären.
Wann war die zweite Op und was wurde da gemacht?
Wir stimmten zu und Jae starb (während der OP?) an Kreislaufversagen
Hättet ihr nicht zugestimmt, wäre genau das gleiche passiert.
Du schreibst "während der Op" mit Fragezeichen? Gehört das zu den offenen Fragen, die nicht genau weisst? Oder so gesagt bekommen hast, aber anzweifelst?
Passt besser auf Eure Hunde auf, als wir auf unser Männlein, dieser Liebe auf 4 Beinen, aufgepasst haben ...
Wie anders kann ein Halter auf einen kranken Hund besser aufpassen, als ihn in eine Klinik zu bringen?
Cara war in einer der besten Kliniken Münchens. Sie hatte seit Jahren einen der besten Ärzte dort. Warum eben dieser sie ohne jede Vorbehalte völlig dieser Gruftie-Schnepfe ohne ausreichende Erfahrung überlassen hat - werde ich mit Sicherheit nie mehr erfahren.
Du kannst immer nur nach bestem Wissen und Gewissen handeln und entscheiden Sybille. Nichts anderes habt ihr getan. Und gerade WEIL wir in solchen Situationen selbst blockiert und nicht wirklich objektiv und handlungsfähig sind, ist es nur absolut vernünftig, seinen Hund dann anderen zu überlassen. Von denen man ausgehen muss, dass sie ihr Handwerk verstehen.
Ich hab mir an der Stelle auch endlose Selbstvorwürfe gemacht. Aber denke mal wirklich die Alternativen durch. Bis zum Ende und mit allen Varianten die eine Alternative beheinhaltet. Da kommt bei eigentlich nichts heraus, wo ich sicher sagen könnte, dass es Cara's Leben hätte retten können. Es wäre allenfalls von den äusseren Umständen her für mich besser gewesen. Falls es tatsächlich einfacher gewesen wäre, wenn Cara über Nacht in ihrem Bettchen ausgeblutet und gestorben wäre, während ich entweder geschlafen oder hilfslos daneben gesessen wäre. Und dann hätte ich mir eine ganz andere Art von Vorwürfen machen müssen. Schon klar, es hätte auch gut ausgehen können. Vielleicht wären ihre Vergiftungserscheinungen ganz massiv aufgetreten und ich hätte die Tierrettung doch noch kommen lassen und die hätte die Symptomatik zufällig erkannt, zum Beispiel. Nur, dass da einfach sehr viele wenns dabei sind.
Bei euch werden diese Wenn-Konstruktionen auch nicht anders aussehen. Letztendlich ist ein Hund in einer Klinik mit der man bisher zufrieden war und die den Hund schon kennt, prinzipiell immer besser aufgehoben als "irgendwo" anders. Zumindest dann, wenn es nicht um ganz spezielle Diagnosen geht, wo man dann vielleicht grundsätzlich besser die Klinik wechselt, weil da dann zB entsprechende Spezialisten sind. Der Transport von einem Hund in dem Zustand (frisch operiert mit ungewissem Zustand der inneren Nähte und insbesondere der des Darms) ist eine hochbrisante Angelegenheit. Eine Vollbremsung zB, vielleicht sogar ein ganz normales Runterbremsen - und es hätte alles aufplatzen können. Das hättest du ihm keinesfalls gewünscht und das würdet ihr euch noch viel weniger verzeihen.