an-online: Nachrichten aus Düren
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29.03.2001 17:40
Ist für 24 "Kampfhunde" das Tierheim die letzte Station?
Kein neues Herrchen für "Sheila"
Kreis Düren (an-o/kin). Sheila guckt ganz traurig durch das engmaschige Gitter ihres Zwingers. Die Pittbull-Terrierin ist eine von 24 Kampfhunden im Dürener Tierheim. Und weit und breit kein neues Herrchen in Sicht.
"Die Lage in unserem Tierheim ist wirklich katastrophal", sagt Jürgen Plinz, stellvertretender Vorsitzender vom Kreisdürener Tierschutzverein. "Wir sind hoffnungslos überbelegt." Insgesamt sind zur Zeit 64 Hunde im Tierheim untergebracht, 24 davon gehören zu den "Anlage-1-Hunden" (Pittbull, American Stafford), sechs sind "Anlage-2-Hunde" (Rottweiler, Dobermänner). "Die Anlage-1-Hunde", erklärt Jürgen Plinz, "sind nahezu unvermittelbar.
Nach der neuen Hundeverordnung brauchen die Halter eine Haltererlaubnis, einen Sachkundenachweis und ein polizeiliches Führungszeugnis. Außerdem müssen sie nachweisen, dass sie für den Hund eine ausbruchsichere Unterbringungsmöglichkeit haben." "Und hinzu kommt", ergänzt Verena Schloemer von Bündnis 90/die Grünen, "dass in vielen Gemeinden des Kreises Düren die Hundesteuer für Kampfhunde drastisch erhöht wurde. Das schreckt auch viele ab, sich einen Kampfhund aus dem Tierheim zu holen." Deswegen muss Sheila also im Tierheim leben. Die meiste Zeit des Tages verbringt sie in ihrem zwölf Quadratmeter großen Zwinger.
Der ist leer, nicht mal eine Decke oder ein Körbchen hat die Hündin. Auf dem Boden liegt ihr Kot der letzten Nacht. "Sheila ist bis jetzt ein ganz friedlicher Hund", sagt Jürgen Plinz. "Vielleicht hat sie ein Aggressionspotential von drei Prozent. Nach sechs Monaten im Zwinger ist dieser Hund raderdoll. Die Reizschwelle des Tieres ist gesenkt, der Hund im Nachbarzwinger wird schon zur Bedrohung."
"Wir sind voll"
Die meisten Kampfhunde im Tierheim sind ausgesetzt. "Wir können keine mehr aufnehmen. Wir sind voll", so Jürgen Plinz. Nächste Woche absolvieren die Hundesausführer des Tierheimes bei einer Tierärztin den gleichen Qualitätsnachweis, den auch die Halter von Kampfhunden erbringen müssen. "Dann", so Jürgen Plinz, "können die Kampfhunde wenigstens jeden Tag ausgeführt werden. Aber es wäre auch wichtig, dass es im Kreis endlich eine einheitliche Lösung für Kampfhunde finden. Aber da gehören alle Gemeinden an einen Tisch."
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29.03.2001 17:40
Ist für 24 "Kampfhunde" das Tierheim die letzte Station?
Kein neues Herrchen für "Sheila"
Kreis Düren (an-o/kin). Sheila guckt ganz traurig durch das engmaschige Gitter ihres Zwingers. Die Pittbull-Terrierin ist eine von 24 Kampfhunden im Dürener Tierheim. Und weit und breit kein neues Herrchen in Sicht.
"Die Lage in unserem Tierheim ist wirklich katastrophal", sagt Jürgen Plinz, stellvertretender Vorsitzender vom Kreisdürener Tierschutzverein. "Wir sind hoffnungslos überbelegt." Insgesamt sind zur Zeit 64 Hunde im Tierheim untergebracht, 24 davon gehören zu den "Anlage-1-Hunden" (Pittbull, American Stafford), sechs sind "Anlage-2-Hunde" (Rottweiler, Dobermänner). "Die Anlage-1-Hunde", erklärt Jürgen Plinz, "sind nahezu unvermittelbar.
Nach der neuen Hundeverordnung brauchen die Halter eine Haltererlaubnis, einen Sachkundenachweis und ein polizeiliches Führungszeugnis. Außerdem müssen sie nachweisen, dass sie für den Hund eine ausbruchsichere Unterbringungsmöglichkeit haben." "Und hinzu kommt", ergänzt Verena Schloemer von Bündnis 90/die Grünen, "dass in vielen Gemeinden des Kreises Düren die Hundesteuer für Kampfhunde drastisch erhöht wurde. Das schreckt auch viele ab, sich einen Kampfhund aus dem Tierheim zu holen." Deswegen muss Sheila also im Tierheim leben. Die meiste Zeit des Tages verbringt sie in ihrem zwölf Quadratmeter großen Zwinger.
Der ist leer, nicht mal eine Decke oder ein Körbchen hat die Hündin. Auf dem Boden liegt ihr Kot der letzten Nacht. "Sheila ist bis jetzt ein ganz friedlicher Hund", sagt Jürgen Plinz. "Vielleicht hat sie ein Aggressionspotential von drei Prozent. Nach sechs Monaten im Zwinger ist dieser Hund raderdoll. Die Reizschwelle des Tieres ist gesenkt, der Hund im Nachbarzwinger wird schon zur Bedrohung."
"Wir sind voll"
Die meisten Kampfhunde im Tierheim sind ausgesetzt. "Wir können keine mehr aufnehmen. Wir sind voll", so Jürgen Plinz. Nächste Woche absolvieren die Hundesausführer des Tierheimes bei einer Tierärztin den gleichen Qualitätsnachweis, den auch die Halter von Kampfhunden erbringen müssen. "Dann", so Jürgen Plinz, "können die Kampfhunde wenigstens jeden Tag ausgeführt werden. Aber es wäre auch wichtig, dass es im Kreis endlich eine einheitliche Lösung für Kampfhunde finden. Aber da gehören alle Gemeinden an einen Tisch."