Ist das dann noch ein Hundeleben?

JulesTschudi

10 Jahre Mitglied
Nachdem ich mich nun hier schön öfter über die Krankheiten meines Hundes ausgetauscht habe und dies mich immer wieder zu neuen und guten Denkanstössen gebracht hat, möchte ich euch auch mein neuestes Problem- sprich die letzte Diagnose mitteilen- und einfach mal hören was ihr denkt...
kurzer Krankehitsverlauf:
FCP (links) + ED (beidseitig) operiert mit 11 Monaten (200:cool:
Kreuzbandriss links 2010 operiert
Kreuzbandriss rechts 2011 operiert
Verankerung des Kreuzbandes aus Knoch ausgerissen- entfernt 2011- dabei wurde Arthrose festgestellt, seitdem Behandlung mit Cartrofen
HD- Röntgen: Hüfte C (wobei links schlechter, rechts eher B)

zwei Monate nachdem sie wieder voll belasten durfte, lief alles gut- bis sie vor zwei Wochen anfing vorne etwas steif zu laufen. Letzten Mittwoch nach dem Spaziergang stand sie nicht mehr auf. Rymadil schlug nicht an. Diagnose am Donnerstag: schwerste Arthrose im linken Ellenbogen. Darauf war irgendwie keiner gefasst, selbst der TA nicht. Er meinte, dass er sich wundert, dass der Hund überhaupt noch stehen kann und es gerade sehr viel Grund zum weinen gibt! Das taten wir dann auch...- außer Schmerzmittel geben, kann man nicht mehr viel machen...

Ich weiß aber ja seit langem, dass mein Hund früh Arthrose bekommen würde- und diese letztendlich nicht behandelbar ist...aber ich dachte nicht, dass es SO früh ist!
Wie gehen wir aber nun damit um? Soll ich meinen noch nicht mal fünfjährigen Hund, der das Leben und das Toben liebt, jetzt für immer kurz halten, damit er ein wenig länger leben kann, um letztendlich doch nicht von Schmerzen verschont bleiben zu können?
Würde sie mir nicht zeigen, wann die Schmerzen zu groß sind, dass sie nicht mehr toben will bzw. kann? Sie bettelt ja danach!
Wäre es nicht schöner, lieber ein kurzes- aber dafür getobtes Leben zu haben?
Das ist schon wieder so eine Lebens- Sinn- Frage...schwierig, oder?

Mich würden vor allem die Meinungen derer interessieren, die solch eine Diagnose bereits erleben mussten, und wie habt ihr euch verhalten? Hattet ihr auch vor jedem Sprung von der Couch Angst? Habt ihr eure Süssen einfach gewähren lassen oder sie eingeschränkt? wie viel Zeit hattet ihr noch zusammen nach solch einer Diagnose? Und vor allem- ich mag nicht drüber nachdenken (schon wieder pipi in den augen)- habt ihr gemerkt, wann es besser ist loszulassen?
 
  • 25. April 2024
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Hi JulesTschudi ... hast du hier schon mal geguckt?
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ich kann jetzt nur schildern, was ich bei und mit meiner Yaska erlebt habe, einer Siberian Husky Hündin mit schwersten Spondylosen und Arthrosen an allen möglichen und unmöglichen Stellen

Yaska hat Schmerzmittel nicht gut vertragen, war daher "vergoldet" und es ging ihr einige Monate (= fast zwei Jahre) damit auch sehr gut, danach wurde es wieder rasch so beschwerlich (= schmerzhaft) wie vorher

für Yaska war Rennen wie der Wind und jede andere Form von Bewegung alles und wichtiger als Zuwendung, Streicheleinheiten, Kontakt mit Artgenossen, Spielen oder Fressen

Yassi hat ihren Lebensmut verloren, ihre Fröhlichkeit eingebüsst als die Schmerzen ihr das Laufen, das Rennen vergällten - ich dachte, all das andere, das sie noch hatte (Zuwendung, Hundekontakte etc) würde ihr Ersatz werden mit der Zeit

ich habe lernen müssen, dass es Hunde gibt, die unglaublich straight in ihrem Denken und Handeln sind: als ich partout nicht verstehen wollte, stellte Yaska das Fressen ein und zwang mich damit dazu, die Realität mit ihren Augen zu sehen

letzten Endes habe ich Yassis Willen respektiert und sie gehen lassen
 
ich kenne einen hund der an drei von vier beinen operiert ist...kreuzband, kniescheibe und nen bänderriss vorne...
mit j/d, metacam und cortavet spray....lief mehr recht als schlecht, aber halt immer unrund...in den knien arthrose und insgesamt steifbeinig...

mittlerweile bekommt sie nur noch dies hier

einmal am tag einen teelöffel auf 10 kg...

keine schmerzmittel und kein spezial futter mehr, und läuft wie ein tüt...und alle sagen sie ist fröhlicher...


ein versuch wäre es doch wert, oder?
 
ein versuch wäre es doch wert, oder?
meiner Meinung nach ist jedwede Erkrankung den Versuch, damit zu leben, definitiv immer wert, denn wie heißt der Leitspruch:
wer kämpft, kann verlieren
wer nicht kämpft, hat schon verloren
 
Die Frage sollte man sich immer stellen..will der Hund kämpfen und nicht nur der Mensch...was nimmt man den Hund wenn er sich nur noch eingeschränkt bewegen darf..gibt ja Hunde die sich mit wenig zufrieden geben, wenns anders ist muss man für den Hund entscheiden und sich selbst zurückstellen.
 
Wenn mein Hund nicht mehr aufstehen kann, dann fälle ich eine Entscheidung.
Wenn mein Hund nur noch mit starken Schmerzmitteln laufen kann, dann nehme ich Abschied.

Hast Du mal über Goldakupunktur nachgedacht.

Es hilft sicherlich nicht immer, eine geringe Prozentzahl gibt es, da hat es keine Wirkung gezeigt, aber Bibo hat sie damals das Leben gerettet. :hallo:
 
Ich richte mich da mehr nach der Entscheidung des Hundes - will er, ist es OK für mich :)
 
Wir sind gerade in der Phase, in der man den Horizont schon sehen kann.
Allerdings eine Hündin, die schon betagt ist und vieles an Krankheiten eisern überstanden hat.
Wichtig für uns, Schmerzen so gut wie möglich zu nehmen. Sie wird nicht eingeschränkt, sie weiss selbst,
was sie kann und was nicht. Und sie wird zeigen, wenn es genug ist. So, wie sie zur Zeit noch
Lebensfreude zeigt. Ich habe immer meinen Tieren vertraut.

Tula
 
Ich habe in den letzten Monaten sehr viel über dieses Thema nachgedacht und war auch kurz davor ihn gehen zulassen. Ich bin froh, dass ich es nicht getan habe...

Bobby scheint eher zu der bescheidenen Sorte Hund zu gehören.
Er ist mit kleinen Gassirunden zufrieden (teilweise kürze ich sie etwas mehr als ihm lieb ist; gerade bei den Themperaturen).
Er liebt es in meiner Nähe zu sein, zu fressen und Aufmerksamkeit zu bekommen. Er thront wie ein Sultan auf seinem großen Kissen und beobachtet alles und begrüßt freudig jeden der Kontakt zu ihm aufnehmen möchte. Was ich nicht gestatte ist Springen in irgendeiner Form (Der Bandscheibenvorfall hat bereits eine Nervenschädigung verursacht und wenn mein Hund gelähmt ist bin ich nicht mehr in der Lage ihm zu helfen, da er dafür zu schwer ist).

Hätte ich ihn jetzt einschläfern lassen, so wäre es purer Egoismus gewesen. Er strahlt mich jeden Tag aufs Neue an und klebt an mir und nimmt alle Hilfen sehr gut und gerne an!

Ich denke, wenn mein Hund nicht mehr fressen würde oder ich ihn auf Dauer tragen müsste, wäre seine Zeit zu Ende!
Pommel hat es schön gesagt. Wenn der Hund nicht mehr will ist es ZEit!
 
Vielen dank euch allen! Inzwischen bin ich aus dem heulen raus und kann wieder klar denken- ihr habt geholfen!!!
Ich hatte wirklich zwei tage lang den mut verloren! Habe allen erlaubt ihr alles zu fressen zu geben und sie durfte alles! Aber das war wahrscheinlich nur das zeichen dafür, dass ICH aus verzweiflung aufgegeben hatte…
Sie aber nicht!!! Zwei tage lang schaute sie mir beim heulen in die augen. Wenn ich mich aber zu ihr umgedreht habe und ihr erklärt habe, dass mir alles schrecklich leid tut und sie mich auch verstehen muss, wenn ich eine entscheidung treffen muss, dann drehte sie sich weg und lies sich nicht anfassen. Und glaub es mir oder nicht: seitdem versucht sie mir was zu beweisen! Sie spielt den zirkushund! Die springt und tanzt als wäre sie wieder ein welpe…
Viell. Ist das auch wiedermal schicksal…ich bin selber chronisch krank und bin am anfang meiner krankheit oft in selbstmitleid versunken. Viell. Ist ihre Art mit solch einer Krankheit umzugehen nur das vorbild, dass mir zeigt wie man handicaps handhabt???
@biggy: vielen dank für den spruch und die ehrliche geschichte von Yaska! Sie hat mich darin bestärkt, dass mir mein hund schon sagen wird, wann sie nicht mehr will…
@ciquita: dito! Sie ist auch sehr genügsam- hauptsache sie liegt mit mir auf der couch!
Letztendlich ist sie wohl eine typische bulldogge- sie dreht auf- springt hoch, läuft schnell und albert herum um dann fünf minuten später in meinen armen einzuschlafen… viell. Sollte ich es so nehmen wie es ist: d.h. kämpfen und alles versuchen für mich! und toben lassen wann immer sie willl- für sie! aber d.h. wahrscheinlich auch, dass wir mit krankheitsschüben klar kommen müssen- und d.h. das ich weine, weil es dem hund schlecht geht und noch viel schlimmer- ein hund der schmerzphasen ertragen muss…und das ist das was so weh tut!!!
Heute haben wir den tag so gestaltet wie immer: sie ist immer dabei! Sie hatte nach fünf tagen schonung so viel spass. Diese leuchtenden augen- diese begeisterung für all den *******… jetzt liegt sie leise stönend im korb und schaut mich schon wieder so an…das ganz-kaputte bein streckt sie mir die ganze zeit entgegen und hofft auf mich- wie ich auf gott…
doch ich denke auch, wenn diese hoffnung vorbei, dann sollte ich mich trennen...

@ all die guten vorschläge: ich glaube für zusatzmittel (welches ich bereits hatte) ist es zu spät! golddraht bin ich am überlegen- dem betroffenem gelenk wird es nicht mehr helfen- aber viell dem rest. habe nächste woche einen termin. ich liebäugel gerade mit blutegeln. hat jemand erfahrung?
 
Ohne die GA würde Bibo nicht neben mir schnarchen, von daher kann ich Dich sehr gut verstehen :)

Bezüglich der Blutegel mach doch am besten einen neuen Thread auf, dann lesen es mehr Leute :hallo:
 
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