Interview: Dürfen wir Tiere essen?

  • 28. März 2024
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Hi lektoratte ... hast du hier schon mal geguckt?
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Spannend, ja. Ich gehe nicht in allem mit ihm, muss aber zugeben, dass die Problematik ziemlich komplex ist und ich nicht automatisch da, wo ich nicht mit ihm gehe, eine zu Ende gedachte "bessere" Lösung anzubieten habe.
 
Der Artikel ist in der Tat sehr spannend. Ich denke, dass es Faktum einerseits ist, dass 1) alles Leben auf Kosten anderem Leben lebt, 2) dass der Mensch Allesfresser ist, 3) Viehzucht und die damit verbundene Sesshaftigkeit des Menschen die Grundlage unserer Zivilisation ist, 4) auch der Einfluss von Fleischkonsum auf das Gehirn des Menschen kontrovers diskutiert wird (und damit meine ich nicht BSE! ;)), 5) dass Fleischkonsum (zumindest früher) keine Frage von Luxus und Geschmack, sondern von Überleben (war) ist. Man denke an die im Interview erwähnten indigenen Völker, die trotz Fleischkonsum eine Nähe zu ihren Tieren hatten (Zitat aus dem Artikel: Allerdings sollte man auch zwischen einer industriellen Gesellschaft mit Massentierhaltung und z.B. einer indigenen Jägergesellschaft unterscheiden. Wie gehen wir mit Jägergesellschaften wie den Inuit um, die Robben im ewigen Eis Grönlands jagen? Die in dieser kargen Landschaft ja gar nichts anderes haben als dieses Fleisch zum Überleben. Zitat Ende)

Andererseits sind Tiere Wesen, die leiden und fühlen. Was in den Schlachthäusern der Industriellen Fleischproduktion passiert, ist eine Schande für unsere ach so moderne und aufgeklärte Gesellschaft. Dass Tiere für Nahrungsgewinn sterben (müssen), ist eine Sache der Natur, aber Tiermehl, Beruhigungsmittel und moderne Schlachtmethoden am Fließband sind für jeden Menschen, der nur einen Funken Wärme in seinem Herzen hat, einfach nicht zu akzeptieren. Nebenbei werden in der Fleischproduktion fast nur "ausländische" Leiharbeiter beschäftigt, denn der durchschnittliche Deutsche will seine Bratwurst essen, aber fürs Schlachten ist er sich zu fein. Für uns Mitteleuropäer ist ein Verzicht auf Fleisch durchaus machbar, und man soll sich nicht täuschen: Es gibt viele Vegane Alternativen, die (fast) so gut schmecken wie Fleisch, aber ohne schlechtem Gewissen verzehrt werden können.

Der Klimawandel ist auch ein Problem, das durch die Massentierhaltung angeheizt wird. Solange wir Tiere als Ware (ist zumindest in Österreich gesetzlich so verankert) und nicht als leidensfähige Lebewesen betrachten, solange werden 1) Tiere unnötig leiden und sterben 2) Menschen durch falsche Ernährung krank. Wer wissen will, wie Magen- und Darmkarzinome entstehen, braucht hier auch nur seinen gesunden Menschenverstand einschalten und sich fragen: Warum waren in Ländern, in denen es viele Jahre wenig Fleisch (das hängt auch mit der Buddhistischen Religion zusammen) gab (zB Japan, Indien, China) typische Zivilisationskrankheiten (fast alle Karzinome) eine Rarität, während in den letzten Jahren die Erkrankungsfälle parallel zum Fleischkonsum gestiegen sind. Und je mehr "Schwellenländer" Hunger auf Fleisch und Energie haben, desto dramatischer wird der menschengemachte Klimawandel.

Weil es ein "Haustier"-Forum ist, hier noch einige Gedanken dazu:
Hunde wurden vom Menschen domestiziert, um Schutz vor einer dunklen Natur zu haben, um Hab und Gut oder andere Nutztiere zu beschützen. In Zeiten ohne Strom und künstlichem Licht war ein wachsamer Hund Gold wert. Katzen wurden im Alten Ägypten als Göttliche Wesen verehrt, und das hatte einen guten Grund: Sie schützen die Menschen und die Getreidespeicher vor Ungeziefer und Schädlingen (zB Ratten, Mäuse) die auch Krankheiten übertrugen.
Aber:
Heutzutage ist die große Population von (Haus)Katzen ein Problem für das ökologische Gleichgewicht geworden. Es gibt einfach zu viele Katzen, die Vögel jagen und fressen. Vielleicht sollten sich viele Katzen-Tier-Halter vergegenwärtigen, dass Katzen keine Schmus- und Kuscheltiere sind, mit denen man Spielen kann, wenn man gerade Lust dazu hat, sondern Fleischfresser, die jagen und töten.
Die Ernährung von Katzen ist auch ein Problem: Während heute für Katzenfutter hauptsächlich Schlachtabfälle verwendet werden, könnte man Katzen theoretisch vegan ernähren, weil die Nährstoffe, die die Katze als Fleischfresser benötigt, durch Maus, Vogel und Rattenspeiseplan gedeckt werden kann. Hunde sind wie der Mensch Allesfresser, also können sie bei artgerechter Ausgewogenheit der Ernährung auch vegan ernährt werden. Schlechter als das ganze Whiskas/Purina/Beneful-Beutel-Zeugs kann es nicht sein.
Aus diesem Grund halte ich keine Haustiere, nicht, weil ich nicht mit einem Hund kuscheln und spielen möchte, sondern weil ich dem Tier keinen artgerechten Lebensraum bieten könnte. In einer (Groß)Stadt haben Hunde und Katzen meiner Meinung nach nichts verloren.
 
Die Ernährung von Katzen ist auch ein Problem: Während heute für Katzenfutter hauptsächlich Schlachtabfälle verwendet werden, könnte man Katzen theoretisch vegan ernähren, weil die Nährstoffe, die die Katze als Fleischfresser benötigt, durch Maus, Vogel und Rattenspeiseplan gedeckt werden kann.
Nein!
Absurde "Logik": weil die Katze ein Fleischfresser ist, kann man sie vegan ernähren.
 
Nee, eben. Das funktioniert nicht mal theoretisch. ;)

Bei Hunden schon - ich meine, @Sonnenschein ernährt ihren Hund wegen einer Allergie vegan, oder?

Aber bei Katzen funktioniert das mW nicht.

Die brauchen tierisches Protein.

Es sei denn, es ist gemeint: „Die versorgen sich draußen eh selbst, da muss man nicht noch Fleisch zufüttern“?

Das funktioniert dann aber nur bei Katzen, die erstens wirklich erfolgreich jagen, zweitens die Jagdbeute auch fressen und drittens überhaupt rausdürfen, sodass sie jagen können!
 
Dann stellt man aber die Fütterung auch einfach ein und füttert nicht vegan ;)

Interessantes Interview, aber die Fragestellung ist schon seltsam.
Dürfen wir? Menschen tun es und wer ist wir? Es stellt sich mMn nicht die Frage ob ein Omnivore Fleisch essen darf. Weder moralisch, noch sonstwie.

Die Frage ist eher: unter welchen Umständen können wir es ethisch, moralisch, ökonomisch und nachhaltig verträglich?
 
weil die Nährstoffe, die die Katze als Fleischfresser benötigt, durch Maus, Vogel und Rattenspeiseplan gedeckt werden kann

daheim vegan und draußen Vögel platt machen, so habe ich das verstanden, toller Vorschlag

@Quetes wie verläuft man sich ohne Haustiere ausgerechnet in ein "Haustier"-Forum
 
weil die Nährstoffe, die die Katze als Fleischfresser benötigt, durch Maus, Vogel und Rattenspeiseplan gedeckt werden kann

daheim vegan und draußen Vögel platt machen, so habe ich das verstanden, toller Vorschlag

@Quetes wie verläuft man sich ohne Haustiere ausgerechnet in ein "Haustier"-Forum
Nein, ich verstehe das anders: die maeuse und ratten ernaehren sich pflanzlich, und holen ihre naehrstoffe nicht aus tiere, darum könnte man sich den umweg uberstier erspahren. Nur hat es einen haken, der verdauungstrakt einer katze und ihre enzymen sind nicht auf pflanzen ausgerichtet.

es ist das gleiche das leute milch trinken von der kuh weil es calzium hat, und woher hat die kuh das calzium? Aus grass, heisst menschen können ihr calzium aus gemüse holen, und das geht sogar besser als aus der milch.
 
Nein, ich verstehe das anders: die maeuse und ratten ernaehren sich pflanzlich, und holen ihre naehrstoffe nicht aus tiere, darum könnte man sich den umweg uberstier erspahren. Nur hat es einen haken, der verdauungstrakt einer katze und ihre enzymen sind nicht auf pflanzen ausgerichtet.
Ich denke auch, dass es irgendwie in der Art gemeint war. Anders wäre ja pervers und würde auch nicht zum Rest der geäußerten Meinung passen.
Nur funktioniert das halt nicht. Weil die Katze ja nicht den Verdauungstrakt der Maus frisst, sondern die Maus, also das Fleisch. Und den Verdauungstrakt dabei oft genug ausspart und liegen lässt.
 
Eben. Und neben dem Verdauungstrakt vom Gebiss ganz zu schweigen.

Das ist also eine schöne Theorie, aber die Biologie spielt da nicht mit.
 
Es sei denn, es ist gemeint: „Die versorgen sich draußen eh selbst, da muss man nicht noch Fleisch zufüttern“?

Das funktioniert dann aber nur bei Katzen, die erstens wirklich erfolgreich jagen, zweitens die Jagdbeute auch fressen und drittens überhaupt rausdürfen, sodass sie jagen können!
Meiner Meinung nach werden Katzen nur mit Freigang artgerecht gehalten, auch wenn Freigänger-Katzen deutlich kürzer leben als Wohnungskatzen.
Ich bin kein Haustier-Experte, aber: Eine Katze braucht diesen Industrie-Food wie Whiskas, Sheba, etc nicht. Ich behaupte, dass eine ausgewogene vegetarische Ernährung für die Katze gesünder als das Katzenfutter ist, das wir im Supermarkt oder bei Fressnapf kaufen. Im Inet gibt es auch unterschiedliche Quellen dazu. Hier zum Beispiel:

Fazit: Ja, es ist möglich, Katzen vegan zu ernähren und diese dabei bis ins hohe Alter fit und gesund zu halten. Veganes Katzenfutter muss folgende Eigenschaften haben: Taurin und Arachidonsäure müssen enthalten sein. (L-)Carnitin sollte enthalten sein. Das Futter muss magnesium-arm sein.

Hier eine Gegendarstellung:

Wie ist eine rein vegetarische Ernährung für Katze möglich?
Eine rein vegetarische Ernährung kann den natürlichen Bedürfnissen einer Katze daher grundlegend nicht entsprechen. Bei gesunden erwachsenen Katzen ist eine lakto-ovo-vegetarische Ernährung (vegetarisch plus Milch- und Ei-Produkte) unter Berechnung der Rationen und Zusatz aller essenziellen Nährstoffe theoretisch möglich.

Ob das stimmt oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Ich weiß aber definitiv, dass eine Freigänger Katze zuhause vegetarisch/vegan ernährt werden kann, weil sie sich ihre Nährstoffe durch ihre erjagte Beute zuführt. Du hast es toll formuliert: Da braucht man nicht noch Fleisch geben.

@lektoratte

Schön, dich hier zu lesen. Ich hoffe, ich darf hier mitdiskutieren, auch wenn ich kein Haustier hab.
 
ich füttere meine katze lieber gekauftes fleisch, als das ich federn zusammen wischen muss. Ich stelle fest das ich Quetes falsch verstanden habe.
 
Schön, dich hier zu lesen. Ich hoffe, ich darf hier mitdiskutieren, auch wenn ich kein Haustier hab.

Klar - ich hatte jahrelang zwischendrin keinen Hund und bin auch noch hier.

Zum Thema:

Genau genommen wird eine Katze, die - auch - draußen jagt, nicht vegetarisch oder vegan ernährt. ;)
 
Meiner Meinung nach werden Katzen nur mit Freigang artgerecht gehalten, auch wenn Freigänger-Katzen deutlich kürzer leben als Wohnungskatzen.
Das kann man so sehen, und wenn man dann so wohnt, dass sie sich weitgehend selbst ernähren kann, und sie das auch tut, kann man ihr meinetwegen auch vegetarisches Futter als Ergänzung hinstellen. Man wird dann ja sehen, ob sie es annimmt.
Denn bei Katzen ist es so: was die Katze nicht will, frisst sie nicht.
Was das bei der Katzendichte in unseren Wohngebieten für die Population ihrer Beutetiere bedeutet, wenn die sich wirklich alle vom Beutetierfang ernähren würden, ist ein Kapitel für sich und kann einem Tierfreund eigentlich nicht recht sein.
Dann füttere ich lieber eine Dose "Schlachtabfälle", als dass sie mir hier die Vögel fängt.
 
Das ist zwar eine andere Diskussion, aber ich glaube die Rechnung geht anders.
Katzen die sich draußen ernähren MÜSSTEN, wären einer Selektion ausgesetzt. Daher wäre das für die Population ihrer Beute eher fairer, als es jetzt der Fall ist (jagen fit for fun).
Die Lebensspanne würde sich auch nochmal radikal verkürzen, durch Verhungern durch Altersgebrechen, häufigeres Überqueren von Straßen, geringere Toleranz anderer Artgenossen, usw.
 
Was das bei der Katzendichte in unseren Wohngebieten für die Population ihrer Beutetiere bedeutet, wenn die sich wirklich alle vom Beutetierfang ernähren würden, ist ein Kapitel für sich und kann einem Tierfreund eigentlich nicht recht sein.

Eben - und dann ist die Frage, ob es wirklich das ist, was man an diesem Artikel diskutieren sollte.

@Quetes

Über die Frage, ob man einer Katze Freigang erlauben darf oder muss, ob man Katzen jagen lassen darf oder muss und nichzt zuletzt, ob man sie mit Fleisch füttern darf oder muss, könnte man sicher jeweils einen Thread mit 20 Seiten füllen. Das wird nur noch getoppft von der Frage, ob man überhaupt Katzen halten sollte oder verzichten sollte.

Und diverse sehr engagierte Katzenbesitzer:innen mit ebenso diverse Ansichten würden sich darüber die Köpfe heißreden.

Aber das hat am Ende kaum noch was mit dem Eingangsthema zu tun.

Hier ging es ja darum, ob und unter welchen Umständen der Mensch noch fleisch essen kann, darf oder sollte.
 
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