Impfen!?!

Cerstin

Impfpraxis in der Kritik
Viele Halter lassen ihre Hunde regelmässig jedes Jahr "voll" impfen. Damit folgen sie den Empfehlungen der Pharmahersteller und dem Rat vieler Tierärzte. Diese Impfpraxis wird allerdings zunehmend kritisiert. In den letzten Jahren wächst kontinuierlich die Zahl von Veterinären, die die häufigen Impfungen für schädlich, zumindest aber für unnötig halten. Aufgrund neuerer Erkenntnisse sind inzwischen an einigen US-Universitäts-Veterinärkliniken die bisherigen Impfpläne revidiert worden.

Hintergrund für die wachsende Kritik an der herrschenden Impfpraxis sind Gesundheitsschäden, die in Zusammenhang mit Impfungen beobachtet wurden (Zunahme von Allergien, Arthritis, Magen-Darm-Krankheiten, Verhaltensprobleme etc.), allgemeine immunologische Überlegungen und Untersuchungen, die auf die jahrelange Schutzdauer verschiedener Impfungen hinweisen. In Amerika hat man zum Beispiel festgestellt, dass Hunde nach einer Grundimmunisierung im Welpenalter nach Jahren noch ausreichend geschützt waren.

Impfkritiker monieren vor allem die mangelnde wissenschaftliche Basis für die jährlichen Impfungen. Vor allem zum Thema Impfschäden wisse man noch viel zu wenig. Sie wünschen sich mehr Forschungen auf diesem Gebiet. Allerdings ist es schwer, dafür Gelder aufzubringen. Die Pharmaindustrie, für die die Impfungen ein grosss Geschäft sind, haben kein Interesse, in entsprechende Studien zu investieren. Auch bei dem Gros der Tierärzte besteht wenig Nachfrage. Viele verabschieden sich nur ungern vom Ein-Jahres-Schema, da die Impfungen eine sichere Einkommensquelle für eine Tierarztpraxis darstellen.

Geimpft wird in der Regel mit fünf- bis siebenfachen Kombinationspräparaten. Dabei ist die in der Kombination enthaltene Tollwutimpfung die eigentliche Taktgeberin der jährlichen Auffrischungen. Für die Tollwut gelten nämlich spezielle gesetzliche Regelungen: Hat ein Hund Kontakt mit einem tollwutverdächtigen Tier, dann können die Veterinärämter bei uns die Tötung des Hundes verlangen, wenn er nicht innerhalb der letzten zwölf Monate geimpft worden ist. Auch bei grenzüberschreitenden Reisen wird in vielen Ländern der Nachweis einer Tollwutimpfung verlangt, die nicht länger als ein Jahr zurückliegt. Um aufgrund der gesetzlichen Regelungen keinerlei Risiko einzugehen, raten selbst Impfkritiker bei uns zur jährlichen Tollwutimpfung. Dabei hoffen sie allerdings, dass sich in Zukunft Drei-Jahres-Präparate durchsetzen.

In den USA sind inzwischen nämlich Tollwutpräparate zugelassen, die nachgewiesenermassen mindestens drei Jahre Schutz bieten. Auch von den bei uns üblichen Tollwutimpfstoffen weiss man, dass sie sehr viel länger als ein Jahr schützen.

Forscher gehen ausserdem davon aus, dass auch der Impfschutz gegen virale Erkrankungen wie Parvovirose, Staupe oder die ansteckende Leberentzündung sehr viel länger als ein Jahr anhält. Prof. Dr. Marian C. Horzinek von der Universität Utrecht, renommierter Kleintier-Virologe, spricht im Fall der Staupe sogar davon, dass eine Impfung im Welpenalter lebenslang vorhält.

Auf der anderen Seite liegt die Schutzdauer für bakteriell verursachte Krankheiten wie Zwingerhusten und Leptospirose offenbar unter einem Jahr. Diese Krankheiten sind in der Regel gut behandelbar, die Impfungen dagegen aber umstritten. Einige stehen im Verdacht, das Immunsystem des Hundes zu schädigen.

Wie oft und gegen was alles ein Hund zu impfen ist, muss letztendlich immer individuell entschieden werden. Dabei sind die Lebensbedingungen des Tieres ausschlaggebend, Alter und Gesundheitszustand, aber auch die Frage, was ein Tierhalter am ehesten für sich vertreten kann. Dabei trägt es sehr zur Verunsicherung der Hundehalter bei, wenn ihr Tierarzt regelmässig, zum Beispiel per Postkarte, die jährliche Impfung anmahnt.

Prof. Dr. Ronald D. Schultz, Universität Wisconsin, einer der führenden amerikanischen Veterinär-Immunologen, Verfasser einer umfangreichen impfkritischen Arbeit, hat sich u. a. auch dazu geäussert, wie er es ganz persönlich mit dem Impfen seiner Tiere hält und welche Erfahrungen er in diesem Punkt gemacht hat: "Meine eigenen Haustiere werden als Welpen ein- oder zweimal geimpft und dann nie wieder, mit Ausnahme der Tollwutimpfung, die alle drei Jahre gegeben wird seit ein Drei-Jahres-Produkt erhältlich ist. Ich verfahre nach diesem Programm seit 1974, und es ist weder bei meinen Haustieren noch bei den Haustieren meiner Kinder und Enkel jemals eine Infektionskrankheit aufgetreten."

Der beste Schutz gegen Infektionskrankheiten sind nicht die Impfungen sondern vor allem ein gutes Immunsystem, Hygiene, eine tierfreundliche Umgebung, gute Ernährung und eingehende tierärztliche Beratung zur richtigen Haltung. Schlecht ernährte Tiere, die unter Dauerstress leben, sind auch durch Impfungen nicht ausreichend geschützt.

27 veterinärmedizinische Lehrstühle in den USA ändern ihre Impfempfehlungen.
Hunde-Immunsysteme (auch die der Katzen) sind ab dem sechsten Lebensmonat voll wirksam. Nach dem Bericht der "Vaccinations News" sind nicht nur jährliche Zusatzverstärker für Parvovirose und Staupe unnötig. Sie können sogar als Risiko gelten. Es gebe derzeit keine wissenschaftliche Dokumentation, um einen Anspruch auf jährliche Wiederholungsimpfungen von MLV (verändertes lebendiges Virus) - Impfstoffen zu verteidigen.

Zu bedenken ist aber: Im Einzugsgebiet von Brandenburg-Berlin sind gerade in letzter Zeit wieder neue Staupefälle aufgetreten, durch Staupe-befallene Hunde, die aus Polen und anderen Ländern nach Deutschland verkauft worden, und diese Hunde stecken eben andere an. Daher ist hier eine Prophylaxe an Impfungen erforderlich. Auch Hundevermehrer aus Deutschland fälschen zudem Imfpass-Eintragungen.

Einer Hundeschule oder sonstigen Einrichtung mit viel Hundekontakten würde ich ebenfalls weiterhin empfehlen, von den Hundehaltern mindestens eine Zwingerhusten-Impfung nachweisen zu lassen. Im Ansteckungsfall kann eine Schule den Betrieb dichtmachen, abgesehen von den Folgen für die Hunde.


 
  • 25. April 2024
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Hi Cerstin ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ich habe mich auch schon mal mit diesem Thema beschäftigt. Bei meinen Hunden würde ich auch Abstand vom Impfen nehmen, nur leider ist überall (Hundeschule, Hundepension, Hundesport, Fahrten ins Ausland, usw. ...) ein vollgeimpfter Hund vorgeschrieben.... :sauer:

Was ist mit denen, die Ihre Hunde nicht impfen? Nehmt ihr an solchen Dingen nicht teil oder wie macht ihr das?

LG
 
Ein sehr informativer Beitrag, danke Cerstin!

Unsere Hunde und Katzen werden auch nicht mehr geimpft. Die Hunde wurden 3, bzw. 5 Jahre hintereinander voll durchgeimpft - das reicht. Die Titerbestimmung zeigt dies auch ganz deutlich.

Nur wegen eines Urlaubs lassen wir sie nicht impfen (Grenzübertritt). Auch nicht, weil es Vorschrift in einer Pension ist. Dafür ist mir die Gesundheit der Hunde wirklich zu schade.
 
Original geschrieben von Staffmama
Ich habe mich auch schon mal mit diesem Thema beschäftigt. Bei meinen Hunden würde ich auch Abstand vom Impfen nehmen, nur leider ist überall (Hundeschule, Hundepension, Hundesport, Fahrten ins Ausland, usw. ...) ein vollgeimpfter Hund vorgeschrieben.... :sauer:

Was ist mit denen, die Ihre Hunde nicht impfen? Nehmt ihr an solchen Dingen nicht teil oder wie macht ihr das?

LG

Also ich habe es mir in der letzten Zeit auch oft überlegt... Tja, und nachdem ich eigentlich keine Prüfung mehr machen will, auch keinen Hundesport o. ä. vereinsmässig ausübe, meine Hunde nie in eine Pension kommen und wir auch so Urlaub machen können, ich denke, ich werde es in Zukunft auch nicht mehr machen... :verwirrt: aber 100% entschieden habe ich mich noch nicht...

Ähnlich auch mit Wurmkuren... manche sagen, nur dann wenn tatsächlich notwendig, aber nicht prophylaktisch? :verwirrt:
 
Original geschrieben von Christy

Ähnlich auch mit Wurmkuren... manche sagen, nur dann wenn tatsächlich notwendig, aber nicht prophylaktisch? :verwirrt:

Bei Wurmkuren handel ich schon immer so, dass es nur etwas gibt, wenn es tatsächlich Anzeichen für Würmer gibt. Und auch dann wird erstmal eine Kotuntersuchung gemacht.

Auf Hundesport, -schule und -pension möchte ich allerdings nicht verzichten.

LG
 
Tina,

von diesen prophylaktischen Wurmkuren lasse ich schon seit langem die Finger.

Ich lasse regelmäßig Kot untersuchen. Seit BARF immer negativ.

Wenn die Hunde Würmer haben sollten, werde ich sie mit Propolis entwurmen. Wenn Du unsicher bist, entwurm sie doch mal zwischendurch mit Propolis. Es schadet ja nicht.
 
ich habe omma, als sie alt wurde, gar nicht mehr impfen lassen, vorher regelmäßig, alle 1- 1,5 jahre.
perry muss ich wieder regelmäßig impfen lassen, da wir wieder( nach seinen ewigen wehwehchen) aktiv hundesport betreiben.
und da scully langsam auch mal lernen muss, das sie kein zugpferd ist, wird auch sie regelmäßig geimpft. wäre das auf hundeplätzen nicht vorgeschrieben, würde ich sie nur alle 2 jahre impfen lassen.

wurmkuren bekommen meine hunde nur, wenn es anzeichen von würmern gibt.
ich kenne hunde, die haben trotz regelmäßiger entwurmung würmer gehabt...

irgendwie bin ich trotz allen infos beim thema impfen hin- und hergerissen.
als wir uns auf unseren platz anmeldeten, sagte man uns, dass gerade zwingerhusten im umlauf ist. arbeiten also auf eigener gefahr. meine sind vorher geimpft worden, also habe ich auch gearbeitet.....keine anzeichen von zwingerhusten.
nun....es müsste doch also ein nicht geimpfter hund den zwingerhusten übertragen haben..oder?*grübel*
 
Jenny,

die Formel geimpft = resistent und ungeimpft = nicht resistent geht leider nicht auf.

Es gibt sehr viele Hunde die die Impfung einfach nicht aufnehmen. Das heißt, dass sie trotz der jährlichen Ladung keinen Impfschutz aufbauen.

Es gibt genauso Hunde, die trotz Impfung erkranken.
 
@Zita

Meiner wird auch nicht geimpft.

Zum Thema Wurm:Dadurch, dass Dicker regelmäßig Propolis erhält,sinkt dann das Wurmrisiko auf nahezu Null?

Bell
 
Bell,

das kann man pauschal nicht sagen, da es durch andere Faktoren auch noch beeinflusst wird.

Aber ich denke schon, dass es sich positiv darauf auswirkt, dass Dein Dicker keine Würmer mehr bekommen wird.

Trotzdem solltest Du regelmäßig seinen Kot untersuchen lassen und natürlich dann, wenn er Anzeichen auf einen Wurmbefall hat.

Wie gesagt, bei unseren ist es so, dass sie seit BARF keinerlei Wurmbefall mehr haben. Sie bekommen regelmäßig Propoliskuren.
 
Wurmkuren ?

Noch ne Frage zu den Wurmkuren:

Wir habe auch noch Katzen und kein Katzenklo und die Katzen haben schon recht häufig Würmer (die sieht man manchmal am Hintern:heul: [sorry, war eklig]) und deshalb machen wir bei Hund und Katze prophylaktisch Wurmkuren, weil ich da schon wegen der Kinder sicher sein wollte. Könnte ich dann auch mit Propolis "entwurmen"? Wie würde das funktionieren? Wie handhabt ihr das bei Katzen, denn mit der Kotprobe sieht es mangels Katzenklo schlecht aus ?
@ Bulldog: Fährst Du mit Deinem Hund nicht ins Ausland, oder nimmst Du ihn dann ungeimpft mit ?

Danke im voraus
Katrin
 
Ich weiß es ist ein Thema für sich.Wir haben es mit uns persönlich abgemacht und kommen der Impfpflicht nach.Es gibt hier verschiedene Gründe : CACIB Ausstellungen,Hundesport,Auslandsreisen.
Ich könnte mir nie verzeihen,wenn wir einen Hund wegen Staupe etc. verlieren würden!Nur weil wir nicht geimpft haben!
 
Katrin,

wir nehmen die Hunde gar nicht mit ins Ausland. Das lässt sich ganz gut einrichten. Nur für einen Urlaub würde ich sie nicht impfen lassen.

Ob man Katzen mit Propolis entwurmen kann, weiß ich leider nicht.

Wenn Du Kinder hast, ist es schon richtig, wenn Du sie regelmäßig entwurmst. Vor allem, wenn die Wurmglieder aus dem Popo kommen.

Es gibt Fälle, in denen ist es schon vernünftig regelmäßig zu entwurmen.
 
Hundesport ohne Impfung geht!
Vorgeschrieben ist nämlich lediglich die Tollwutschutzimpfung und eine Haftpflichtversicherung. Außerdem natürlich die Verbands-/Vereinsmitgliedschaft. Ich weiß sogar von einem DM-Teilnehmer, der dies so handhabt. Geimpft werden seine Hunde nach der Grundimmu. nur noch gegen Tollwut, ansonsten jährliche Titerbestimmungen.
 
Gilette,

finde ich klasse! Wo ein Wille ist...

Danke für die Info!
 
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