Bei mir hat meine Liebe zu Oldies angefangen als Cheyenne älter wurde - die Vorstellung, dass sie (falls mir etwas passieren sollte und alles schief läuft) in einem Tierheimzwinger sitzen müsste
. Taub, mit Arthrose, nicht mehr so gut sehend .... Sie hätte die Welt nicht mehr verstanden nach einem Leben auf dem Sofa. Einmal musste ich sie (mit 12 oder 13) in eine Hundepension geben - der Besitzer bot auch an, dass die Hunde auf Wunsch mit ins Haus dürfen - hat er aber vergessen aufzuschreiben
. Als ich sie nach dem WE wieder abholte, hatte sie ihre ganzen Krallen blutig gelaufen
- obwohl sie es von früher kannte auch mal woanders zu sein (völlig problemlos).
Ich hatte echt Tränen in den Augen als ich das sah und musste mich stark zurückhalten den Pensionsbesitzer nicht zu erwürgen.
Mir vorzustellen, dass ein anderer Oldie das dauerhaft im Th erleben muss macht mich unglaublich traurig - gerade weil den Oldies die Umstellung und Umgewöhnung wesentlich schwerer fällt und sie im normalen TH aufgrund ihrer gesundheitlichen Einschränkungen mehr Stress haben..... auch wenn sicher irgendwann eine Art Gewöhnung eintritt.
Außerdem - ganz "egoistisch" - muss ich mit meinen Senioren nicht stundenlang durch Wind und Wetter joggen um sie irgendwie auszulasten, sondern kann einfach gemütlich durch die Gegend schlendern. Muss mir keine Gedanken über perfekte Erziehung mehr machen ... die haben ihre Eigenheiten, auf die ich Rücksicht nehme und nur das nötigste ändere - das ist wesentlich stressfreier
Außerdem haben Senioren einfach einen ganz besonderen Charme in ihrer Mischung aus Altersstarsinn, Anhänglichkeit, Gelassenheit ... Souveränität einerseits - etwas Hilflosigkeit andererseits....
Im MOment finde ich meine "Kombination" perfekt - mit Buddy und Lay zwei Hunde mit denen ich arbeiten kann und muss (!) - Apollo und Calista "easy going" dabei.
Vier "Arbeitshunde" wären für mich nicht machbar - nur Senioren schon eher vorstellbar.
Falls einer davon stirbt bekommt auf jeden Fall wieder ein anderer Senior den Platz ,wenn es mit den restlichen Hunden passt.
Ob es leichter ist einen Hund gehen zu lassen, den man erst als Senior kennen gelernt hat weiß ich nicht (Cheyenne kannte ich schon mit 1,5 - Apollo und Calista sind noch da) - das liegt wahrscheinlich an jeder einzelnen Mensch-Hund-Beziehung. Ich bin "mit mir im reinen" wenn ich sagen kann, dass ich alles getan habe um dem Hund ein lebenswertes Leben zu ermöglichen und ihm Schmerzen und Leiden zu ersparen .... traurig zwar ... aber nicht verzweifelt (ich weiß nicht wie ich es sonst ausdrücken kann)