Hallo Dangermaus!!!
Ich kann mir vorstellen,wie schwer Dir die Entscheidung fällt,ob Du sie nun einschläfern lassen sollst oder nicht.Auch wenn es nicht viel hilft:Ich würde Dich verstehen und Dir keinen Vorwurf machen.Wenn ein Hund eine Gefahr für Menschen darstellt und man dies nicht unter Kontrolle bringen kann,ist die Einschläferung wohl das beste.Für den Hund tut's mir unsagbar leid,weil der Hund kann nix dafür,daß die Menschen an ihm versagt haben(oder er ein gesundheitliches Problem hat),aber wer will mit diesem Risiko leben????Alle die so klug reden,haben so einen Hund wahrscheinlich noch nicht erlebt.Dann sollen die doch mal ihr Glück versuchen.
Ich habe in meiner Zeit als Hundpflegerin viele Hunde erlebt.Da waren auch einige bissige Hunde dabei,aber bei den meißten waren es bestimmte Situationen/Objekte,in denen sie bissen/beissen wollten.In so einem Fall kann man das Verhalten des Hundes abschätzen,aber was ist,wenn ein Hund unberechenbar reagiert??Man sich nie sicher sein kann:Wann und wen beißt er als näxtes??
Es gibt da nämlich 2 Hunde im TH,die ich niemals mit ruhigem Gewissen vermitteln würde.
1.:Toby(Schäferhund/Münsterländer-Mix

Er kam ins TH,weil er schon öfters Menschen ohne Grund schlimm gebissen hatte.Irgendwann biss er dann auch die eigenen Herrchen-wieder ohne Grund.Ich erlebte diesen Hund die erste Zeit wirklich lieb,er machte keinerlei Probleme.Und so dachten wir,daß die Leute wohl unfähig waren diesen Hund zu erziehen.Doch dann berichtete eine Hundeausführerin,daß Toby ohne Grund in ihre Hand biß,zum Glück hatte sie aber eine sehr dicke,gefütterte Lederjacke an.Der Biß war dadurch nicht so schlimm.Das gab mir zu denken,weil diese Frau eigentlich sehr verantwortungsvoll ist.Dann kam der Tag als der Langzeitpraktikant mit Toby auf die Wiese wollte-wie jeden Tag.Auf einmal griff der Hund ihn an,wirklich ohne jeden für uns ersichtlichen
Grund(wir standen zu dritt dabei).Toby wollte gar nicht mehr von ihm ablassen,ich hatte große Schwierigkeiten den Hund von ihm wegzuziehen.Und auf einmal,als ob sich ein Schalter bei dem Hund umgelegt hätte,wedelte er fröhlich mit der Rute und guckte den Langzeitpraktikanten an,als wollte er sagen:'Gehen wir jetzt auf die Wiese?'.Er machte den Eindruck,als hätte er gar nicht mehr gewußt,was er gerade gemacht hatte.Und das war kein harmloser Angriff,er hatte genauso schlimm gebissen wie die Male davor(Arme von oben nach unten zerbissen).
Ein weiteres Mal biß er,als ich gerade mit Bianca(Staff-Hilfe) Snoopy aus dem TH holte.Wir standen noch mit'n paar Leuten rum,da ging er ohne Vorwarnung auf Bianca los.Und wenn er nicht
an der Leine gewesen wäre,dann wäre der Biß auch schlimmer ausgegangen,da er wieder mal nicht ablassen wollte.Ich muß noch dazu sagen,daß der Hund sowieso auffällig ist:Er wirkt teilweise apathisch,schlackert mit der Zunge wild rum und rennt wie irr durch die Gegend.Es wurden mittlerweile zahlreiche Untersuchungen in Hannover in der Tierklinik gemacht,aber bis jetzt wurde auch noch nix gefunden.
2.:Charly(Hovawart/Neufundländer-Mix)
ie Vergangenheit dieses Rüden ist nicht ganz geklärt(mehrere Versionen).Jedenfalls nahm sich ein Mann diese Hundes an,weil er eingeschläfert werden sollte.Allerdings merkte er nach ein paar Tagen,daß er einfach nicht mit diesem Hund klar kam.Charly kam also ins TH.Da ich gerade zu tun hatte,war ich bei seiner Ankunft nicht dabei.Hundeausführer berichteten mir aber gleich,daß Charly sofort auf alle Leute losging,die auf dem Hof standen,und der Mann große Mühe hatte den Hund zu halten.Und genauso gebärdete Charly sich im Zwinger:Wenn es jemand wagte nahe an seinen Zwinger zu kommen,drehte er durch,aber fragt nicht wie.Und das allerschlimmste war,wenn ihn jemand in die Augen schaute oder ihn ansprach.Selbst freundliches Zureden mochte er nicht:Ich bat eine Arbeitsauflage mir beim Decken verteilen zu helfen.In Charlys Zwinger ging ich natürlich alleine.Charly sagte noch keinen Piep,weil er sich mit mir wohl sicher fühlte.Doch dann sagte der Typ (wiklich ganz lieb

'Ei,was bekommst Du für'n feines Deckchen.'Charly drehte daraufhin wieder ab und sprang heftig gegen die Zwingertür.Charly fühlte sich einfach von allem und jeden angegriffen,er schien jedes Vertrauen in Menschen verloren zu haben.Ich kam zwar immer gut mit ihm aus,aber ich hatte immer das Gefühl,daß er mich nur akzeptierte,mir aber auch nie vertraute.Kaum ein Hundeausführer traute sich mit ihm spazieren zu gehen,und wenn doch,dauerte es nicht lange,daß Charly sich irgendwie bedroht fühlte,er Zähne zeigte und angreifen wollte.Also ging irgendwann keiner mehr mit ihm,was ich auch niemanden übel nahm,was mir für den Hund aber sehr leid tat.Und das Schlimme war ja auch,daß sich nie eine Besserung einstellte.Vor ca.8 Monaten wurde er dann an Besitzer einer Hundepension vermittelt,also Leute,die auch Erfahrungen im Umgang mit Hunden haben.Ich hatte Hoffnung für den Hund,obwohl mir trotzdem irgendwie klar war,daß es an ein Wunder grenzen würde,wenn die Leute sein Vertrauen gewinnen würden.Die Tierheimleiterin tönte genauso schlau wie einige Leute:'Wenn es jemand schafft einen Hund wieder hinzukriegen,dann die Leute'.Da ich von Charly lange Zeit nix mehr hörte,dachte ich,daß es wohl doch geklappt hat.Tja,vor ein paar Tagen ereilte mich leider die Nachricht,daß Charly seit letzter Woche Dienstag wieder im Tierheim sitzt,weil die Leute nicht mehr an ihn rankommen.Ich war seitdem nicht mehr im TH und bin gespannt,ob Charly mich wiedererkennt und ob ich an ihn rankomme.Allerdings würde ich wahrscheinlich trotzdem nicht mit ihm spazierengehen,da ich ihn in Extremsituationen nicht halten könnte:Ich bin ca. 1,60m groß und der Hund reicht mir mit dem Kopf fast zum Hals.Ich würde nie das Risiko eingehen,daß er jemanden anderen verletzt.Und soviel Verantwortung sollte jeder haben.
Ich könnte mich hier jetzt auch hinstellen und sagen:Ich weiß gar nicht,was die alles falsch gemacht haben,mir haben die beiden Hunde nie etwas getan,obwohl ich jeden Tag mit den beiden zusammen gearbeitet habe.Aber ich habe gesehen,wie diese beiden Hunde von einer auf die andere Sekunde reagieren können,ohne für uns Menschen ersichtlichen Grund.Und die Leute will ich sehen,die mit solchen Hunden leben wollen.Wie denn???Als Einsiedler,wo sie niemanden anderen schaden können???Mir brauch auch keiner mit dem Argument kommen
ie Hunde müssen nur erzogen werden und Vertrauen fassen.Denn dann sage ich Euch:Fangt an damit!!!
Mir tut es ja auch für die Hunde leid,bes. Charly ist mir ans Herz gewachsen.Wenn ich daran denke,wie er fröhlich auf der Wiese spielte und sich freute,wenn ich ihm seine geliebten Hundedrops mitbrachte,ist mir klar,daß aus ihm ein toller Hund hätte werden können,wenn er von Anfang an in richtigen Händen gewesen wäre.Aber es ist nunmal nicht so.....
Sorry,daß es so viel geworden ist,aber das mußte ich mal loswerden.Und ich hoffe,daß sich keiner auf den Schlips getreten fühlt.