Hi,
hatte heut Nacht schon einen Beitrag getippt, am Handy. Hat wohl nicht geklappt.
Ich bin auch null ein Gruppen/Vereinsmensch. Ich war deswegen auch gewillt, den Stundenlohn von 55 Euro zu tragen. Dafür habe ich aber auch ne Menge bekommen! Abgesehen davon, dass mein Puschelinchen eh nicht Gruppentauglich war. Sie ist kein Dobi, hat aber auch ein sehr nervöses Wesen mit dünnen Nerven, fährt sehr schnell hoch, Impulskontrolle.... was ist das. Wir brauchten erstmal den Rahmen der Einzelstunden.
Ich möchte auch aufgreifen, das beim richtigen/passenden Trainer, nicht soviel Stunden zusammenkommen sollten um etwas an die Hand zu bekommen, was eure Probleme miteinander (Rückruf, Pöbeln) im bestenfall gänzlich beseitigt oder für euch händelbar macht. Du greifst das Thema Bindung auf, das du dir wünscht sie zu verbessern/ zu festigen. Ich sehe das auch so.
Ich habe insgesamt 7 Stunden Einzeltraining wahrgenommen, danach musste ich nie wieder etwas bezahlen, obwohl ich noch ein paar Mal kam (um mich! zu festigen). Erstgespräch und Analyse waren kostenlos. Diese wenigen Einzelstunden haben mir soviel vermittelt und an die Hand gegeben was ich brauch(te) um mit diesem Hund zusammenzukommen. Wie, sprengt natürlich hier den Rahmen. Hilfsmittel oder reine Symptombehandlung zählten allerdings nicht dazu. Eigentlich trifft der Begriff, Menschenschule es eher.
Nun ist ein Jahr vergangen (solange habe ich sie auch erst) und seit über einem Monat gehen wir in eine Gruppe (Raufergruppe). Dies wäre ohne die Vorarbeit/Einzeltraining und das umsetzen des Erlernten über ein Jahr lang, gar nicht möglich. Die Gruppe zeigt mir WIE SEHR die Bindungsarbeit Früchte trägt. Mein Hund lässt mich nicht, für was auch immer, stehen. Es gibt keinen größeren Reiz als mich. Das nutze ich für den Rückruf, ihre Aggression gegen Menschen/Artgenossen zu händeln. Jeder Hund bringt seine Eigenschaften mit, gute und schlechte. Ich förder sie in ihren guten Eigenschaften. Die eher unangenehmen, da forder ich sie. Aber ich bin immer da/im Hintergrund, alleine etwas bewältigen, muss sie nicht, sich auseinandersetzen dagegen schon. Sie schenkt mir mittlerweile ihr vollstes Vertrauen und weiß egal wie, was läuft, ich fange sie auf und zeige ihr Wege anders mit Dingen umzugehen. Unser Schlüssel unfallfrei und mittlerweile entspannt durchs Leben zu kommen. Leinenführigkeit, Otto Normalo Kommandos a la, Sitz, Platz etc. waren und sind kein Schwerpunkt unseres Zusammenlebens (kann sie aber, ich forder es nur sehr selten). Daran mess ich ja letztendlich nur den Gehorsam, nicht aber Verbundenheit.
Ich empfehle dir, das Geld wirklich nochmal in die Hand zu nehmen und einen passenden Trainer, wobei ich da nicht (nur) Rasseerfahrung sondern eher ein sinniges Konzept maßgeschneidert auf euch, als wichtig erachte, zu suchen.
Danach würde ich mir über sportliche Aktivitäten Gedanken machen. Bei uns ist es z.B. Rad fahren.
Was letztendlich euer Weg ist, können wir hier ja nicht sagen/wissen. Schau dir einfach alles mal an? Oder kombiniere. Jeder hier, hat ja sicherlich nur durch ausprobieren festellen können, ob das was man sich ausgesucht hat, passt.
Wenn du jetzt schon weißt, du möchtest kein Vereinsleben, handel halt danach. Etwas zu tun, was einem tief widerstrebt, ist nicht authentisch. Was sich, nach meiner Erfahrung, in der Arbeit miteinander wiederspiegeln würde. Und ob das dann produktiv/ dienlich ist, sei mal dahingestellt.
Obwohl ich Gruppen doof finde, diese in der ich nun bin, nicht. Ich kenn da aber auch niemanden beim Namen und unterhalte mich dort auch mit niemanden. Da Raufergruppe, ist die Motivation und Einstellung wohl aber auch eine etwas andere, als die üblichen Hundeschulgruppen.
Authentizität, fair, klar, konsequent sein, Alternativen aufzeigen sind in (meiner) Welt die Säulen, gewissen unnetten Verhaltensweisen zu begegnen. Sowie ein Gleichgewicht zwischen körperlicher Auslastung, Ruhe (für lernen) und einfach Hund sein dürfen, zu schaffen.
Alles Gute!