Hundeschlafbox

Nia

Hallo,

Ich muss meinen Hund (ca 1,5 Jahre, seit 8 Monaten bei mir lebend, kommt aus der Tötung) aus einem gegebenen Anlass in eine Schlafbox gewöhnen und legen.

Das Problem ist , dass sie agressiv auf meinen Freund reagiert. Sie ist ihn letzte Woche an zwei aufeinander folgenden Tagen mehrmals aus dem 'Nichts' im Schlafzimmer angesprungen, hat geknurrt und die Zähne gezeigt. Da mein Freund berechtigter Weise sehr viel Angst hatte, haben sie dann auf ihrem Schlafplatz angeleint und auch den Maulkorb drauf gegeben. Leider hat sie das nicht davon abgehalten es wieder zu versuchen und hats auch geschafft an ihn dran zu kommen weil ihr Schlafplatz ist so nahe am Bett, das sie trotz Leine wieder an ihn ran kam.
Darum haben wir uns dafür entschieden sie in einem anderen Zimmer schlafen zu lassen. Das ging leider nur eine Nacht gut, in der zweiten Nacht begann sie zu randalieren und ich musste sie in einem passenden Moment wo gerade Ruhe war aus dem Zimmer nehmen weil ich Angst hatte es könnte sich negativ auf ihre 'Alleine bleiben Routine' auswirken.
Die darauf folgenden Nächte habe ich mit ihr im Wohnzimmer geschlafen, alles ohne Probleme, allerdings will ich das nicht mehr da im Wohnzimmer auch die Katzen sind und die mich ständig wecken. Raus sperren ist auch nicht, da die dann beginnen an der Türe zu kratzen :rolleyes:

Wir haben uns dazu entschieden eine Box zu kaufen die auch heute gekommen ist. Die ist richtig schön groß für sie, hat 107x70x75cm. Ich habe ihren alten Schlafplatz vom Schlafzimmer da rein getan.
Sie scheint aber etwas ängstlich bzw. Unsicher zu sein, was ich auch verstehe.
Wie ich sie dran gewöhnen kann habe ich schon nachgelesen. Allerdings muss ich zugeben das ich in unserer Situation keine 2 Wochen Zeit habe um sie schonend dran zu gewöhnen, da ich einfach mal wieder ne Nacht gerne durchschlafen möchte und mit all den Tierchens die mich ständig im Wohnzimmer wecken wird das schwer. :(

Ich hab sie heute schon mehrmals mit Leckerchen hinein gelockt, sie auch mal drin abgelegt. Sie schaut auch immer wieder rein, aber mir kommt vor sie fühlt sich nicht wohl dabei.

Nächste Woche wird uns wegen diesem Vorfall auch ein Tierpsychologe besuchen, er hatte leider früher keinen Termin für uns frei. Er meinte auch eine Schlafbox wäre eine gute Möglichkeit, allerdings habe ich vergessen zu fragen wie ich am besten mit der Box vorgehe.

Habt ihr da vielleicht irgendwelche Ideen dazu wie ich sie so schnell wie möglich daran gewöhnen kann? Ich möchte auf keinen Fall nochmal so eine Situation wie letzte Woche heraufbeschwören. Wie ist das denn bei einem Welpen, der muss doch auch damit klar kommen von heute auf morgen in ner Box zu schlafen wenn seine Besitzer eine Box für ihn besorgen, oder liege ich da falsch?

Ich weiss nicht ob es Sinn macht ihren Platz für den Moment zur Heizung zu verlegen und sie an der Heizung anleinen samt Maulkorb? Vorallem haltet das Rohr wenn ein 25kg Hund straff dran zieht? Ich bin langsam wirklich am Ende meiner Kräfte und würde einfach so gern wieder mal eine Nacht durchschlafen und das geht nur im Schlafzimmer, aber ich fürchte ich werde noch einige Zeit länger das Sofa zu meinem Schlafplatz machen müssen /:

Liebe Grüße

Nia
 
  • 20. April 2024
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Hi Nia ... hast du hier schon mal geguckt?
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Äh... Nichts gegen Tierpsychologen, aber ich glaube ihr braucht keinen der euch sagt, was der Hund für ein Problem hat, sondern der euch zeigt, was ihr bei der Erziehung falsch macht. Also nicht lieber einen Hundetrainer?
Denn nur in eine Box abschieben kann ja keine Lösung sein.
 
  • 20. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Uns ist schon klar, das es ein von uns verursachtes Problem ist und der Hund da keine Schuld hat.
Zu uns kommt ein Trainerteam, bestehend aus einem Hundetrainer und einer Tierpsychologin.

Und ich hab ja geschrieben das ich sie keinesfalls 'Abschieben' möchte, sondern sie langsam dran gewöhnen will damit sie sich darin sicher und wohl fühlen kann.
 
Mit Leckerlies ist eigentlich schon der richtige Weg. Mein Dicker ist von Anfang in der Box gefüttert worden und in unserem Beisein auch dort drin allein geblieben. Ganz allein (im Zimmer in der Box) war natürlich schwieriger. Bleibt sie denn ruhig drinn wenn du mit im Zimmer bleibst? das wäre ja schon ein Anfang. Ich denke mal wenn sie aus einer Tötungsstation ist wird sie eher schlechte Erfahrungen damit haben und somit noch mehr Angst wenn du gehst und sie darin allein lässt als ein "unbeschriebener" Hund.
Fütter sie in der Box (nur dort) leg dich mit ihr hinein und kuschel dort ganz viel ect. das sie darin allein bleibt wenn du aus dem Zimmer gehst wird so schnell nicht gehen- wenn sie die Box akzeptiert wenn du mit im Raum bist ist das schon viel wert. Denke ich
 
Sie fühlt sich noch sehr unsicher in Gegenwart der Box. Hab auch angefangen sie zuerst VOR der Box zu füttern und dann immer wieder etwas rein zu legen und sie beim Betreten mit Clicker zu belohnen. Vor erst wird die Box im Wohnzimmer stehen, statt im Schlafzimmer damit sie sich an den Anblick gewöhnen kann und auch immer wieder hin gehen kann wenn sie Lust dazu hat.

Ich hoff ihr denkt nicht das ich ein schlechter Hundehalter bin, da ich sie so schnell es geht daran gewöhnen will. Die Situation aus der heraus es passiert ist halt leider keine Gute :(
 
  • 20. April 2024
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Also Lilly hat für Nachts auch eine Box (die haben wir schon vom Vorbesitzer mitbekommen) und sie schläft da eigentlich recht gut drin. Manchmal macht sie Abends ein bißchen Theater, aber wenn man dann nicht reagiert, gibt sie auch Ruhe.

Deine Hündin darf die Box nicht als Strafe sehen, sondern als Rückzugspunkt.
Also nicht nur als "Ich-muß-da-nachts-als-Strafe-rein", sondern als "Das-ist-mein-Ecke-und-hier-hab-ich-meine-Ruhe".
Die Hunde bei meinem Ex haben jeder eine Box, die sie oft und gerne benutzen. Die stehen im Flur und sind immer offen, damit die Hunde da rein- und raus können wie sie lustig sind.
Das brauchte eigentlich auch keine "Eingewöhnung", die haben da drin zwei oder drei Mal ein Schweineohr bekommen und damit war die Sache für die Hunde klar.
Sobald sie was zu knabbern kriegen, gehen sie freiwillig in ihre Boxen und auch mal länger mit geschlossener Tür ist kein Problem.
Dann legen sie sich hin und schlafen.

Wie hat denn dein Freund auf den Angriff reagiert? Klingt für mich, als hätte deine Hündin ein Rangordnungsproblem und das sollte eigentlich in den Griff zu kriegen sein.
 
Er hat wirklich ziemlich Angst vor ihr im Moment.
Das es mit der Rangordnung zu tun hat und sie wohl das Schlafzimmer als ihre bzw. unsere Ressource ansieht steht außer Frage.
Trotzdem ists für ihne eine äußerst schwere Situation weil er jetzt natürlich ständig Angst hat es könne auch im Wohnzimmer, Küche usw passieren. Und er bekommt dann teilweise richtige Angstattacken und bittet mich den Maulkorb drauf zu geben um die Situation erträglich zu machen.

Unser Problem ist das, dass ich sehr viel Zeit mit ihr verbringe, alles mit ihr mache (Spaziergänge, Hundeschule, Tierarzt usw usw). Er unter der Woche mit ihr eigentlich nichts macht sondern nur am Wochenende wenn wir gemeinsam spazieren gehen. Das wird sich wohl in Zukunft ändern müssen, er wird wohl auch einmal die Woche mit ihr in die Hundeschule gehen.

Sie hat sich übrigens gerade FREIWILLIG und OHNE Aufforderung in ihre Box gelegt und liegt nun drinnen! Ich freu mich gerade sehr.
 
Er hat Angst vor ihr, was sie natürlich durchaus merkt und auch ausnutzt! Ist nur eine Frage der Zeit, bis sie ihm in der ganzen Wohnung versucht zu zeigen wer der Chef ist.
Er muß ihr ihre Grenzen zeigen! Unterordnung, nicht nur am Wochenende, sondern immer. Er muß ihr zeigen, dass sie in der Rangordnung ganz unten steht, das lernt sie aber nicht, wenn du ihr ihre Grenzen zeigst - das muß er machen!
 
ein vorschlag, der oft schon im forum kam, wenn "beziehungsprobleme" vorhanden waren.
dein freund muss sie füttern... und zwar aus der hand. konsequent und immer (vor allem momentan) dh. futter nur von ihm und nicht von dir...
falls er es sich nicht traut..wird es um so schwerer.. da er ja angst vor ihr hat, muss er diese überwinden.. sonst wirds eh nix.
wenn er abends daheim ist, sollte er auch den letzten spaziergang mit ihr alleine machen. wo. enden zum beziehungsaufbau reichen nunmal nicht..
 
Hmmh - ich finde außerdem (oder zumindest scheint mir das so), dass du deine Prioritäten ein wenig überdenken musst.

Mein Eindruck ist: Du hast diesen Hund aus der Tötung geholt, willst alles richtig machen, machst im Moment total viel mit ihm, sie ist quasi "dein Projekt", und vereinnahmt dich ziemlich (vermutlich, weil sie mehrere Baustellen auf einmal hat).

Und du bist gerade in einer "sie agiert, ich reagiere"-Schleife.

Hund macht dies, Nia macht das, Hund macht jenes, Nia macht welches.

Aber nie so richtig konsequent.

Der Hund geht im Schlafzimmer auf deinen Freund los, der ja immerhin mit dir in dieser Wohnung lebt? - Das erste, was zu geschehen hätte, wenn das Wohl deines Freundes bei dir im Moment an erster Stelle stehen würde - ist, dass der Hund aus dem Schlafzimmer fliegt, aber achtkantig.

Und zwar völlig unabhängig von ihrer "Alleinbleiben-Routine". Vor diese gehört nämlich als allererestes die "meine Menschen beiß ich nicht"-Routine. Und die: "Wenn ich das doch tue, hab ich die Konsequenzen zu tragen"-Routine.

Du wirst sie auch nicht weniger stressen, wenn du sie mit Maulkorb auf ihrem Platz sicherst, als wenn du sie einfach vor die Tür setzt. Im Gegenteil, letzteres ist für sie vermutlich deutlich besser zu verstehen.

Was machst du aber stattdessen? Schläfst mit dem Hund im Wohnzimmer. Prima, wird der sich denken. Super, dann hab ich sie endlich für mich alleine, und der dumme andere Kerl, der kann ja allein sonstwo versauern.

Statt ihr Grenzen zu setzen, scheinst du (zumindest kommt es in deinem Beitrag so rüber) einfach immer noch mehr und noch mehr und noch mehr mit dem Hund zu machen. - Damit er irgendwann tut, wie er soll, und du deinen Freund damit beruhigen kannst, dass der Hund jetzt harmlos ist. Und das halte ich für den verkehrten Weg.

In der Sache müsstet ihr zusammen auftreten, auch wenn es nicht einfach ist: Wer ihn angreift, greift auch dich an. Ende, aus.

Wirklich. Ich weiß, wie das ist, wenn man grade viel um die Ohren hat, aber denke bitte, bitte drüber nach, was du tust und was du willst.

Bevor du drüber nachdenkst, wie du deinen Hund an die Box gewöhnen kannst, solltest du dir die Frage stellen, wie du bewerkstelligen kannst, dass dein Hund deinen Freund nicht mehr angeht.

Und du solltest auf jeden Fall verhindern, dass der Hund sich zwischen ihn und dich stellt. Und das tut er im Moment auch dann, wenn Ruhe ist.

Weil er - bzw. sie - im Prinzip nur dann Ruhe gibt, wenn du dich so verhältst, wie sie sich das vorstellt.

Und so sollte es nicht sein.

Klar, ne Box kann euch erstmal helfen, die Situation zu entschärfen. Ist schon gut, dass ihr sie habt. Aber im Grunde geht sie für mich trotzdem irgendwie am Thema vorbei.

Ich würde den Hund einfach nicht mehr im Schlafzimmer schlafen lassen. Und nicht mit ihm irgendwo anders nächtigen. - Wenn sie die ganze Nacht in der Box neben eurem Bett randaliert, kommt ihr auch nicht zum Schlafen (und ich vermute mal stark, das könnte der nächste Schritt sein.)

Tschuldigung, wenn das bisschen hart klingt. Aber glaub mir, ich weiß, wovon ich rede, wir hatten das hier anfangs genauso.

Lässt du uns wissen, was die Trainer/Therapeuten gesagt haben?
 
Hallo,

eine Box ist, wenn der Hund daran gewöhnt ist eine tolle Sache. Mein erster Hund hatte eine und für Lanya habe ich sie auch gekauft, als sie mir beim Alleinsein die ganze Wohnung zerlegt hat.

Wir haben sie recht schnell daran gewöhnen können. Sie mag ihre Box total gerne und liegt tagsüber total oft darin. Tür habe ich mittlerweile raus gemacht, sie kann alleine bleiben ohne was kaputt zu machen. Wenn wir viele Kinder hier haben und es total trubelig zugeht zieht sie sich in ihre Box zurück, weil sie weiss das sie da ihre Ruhe hat. Nachts schläft Lanya im Schlafzimmer, da hat sie allerdings ein Kissen liegen.

Ich kann mich Lektoratte nur anschliessen. Ihr müsst an den Problemen arbeiten. Ich kann verstehen das Dein Freund sich sicherer fühlt, wenn der Hund in der Box ist, aber das kann ja auf Dauer nicht die Lösung sein.
 
euer problem ist schon ziemlich "komplex"..
hier wird dein freund gut mitarbeiten müssen. hoffe mit einem trainer, der das erkennt, gibts auch fortschritte.
 
Lektoratte, ich möchte mich mal für deinen guten, nüchternen und wachrüttelnden Beitrag bedanken.

Du hast (leider für mich) zu 100% damit recht was du sagst. Die Leute die mich besser kennen und auch Hunde haben, zb. meine Eltern, haben mich schon öfters drauf hin gewiesen das ich einfach den Hund zu sehr verwöhne und ihr zu viel nach gebe.

Das mit dem mit ihr in nem anderen Raum schlafen ist daraus entsprungen, weil sie bei uns nur in einem bestimmten Raum alleine bleiben kann, da wir in jedem anderen Raum Aquarien haben und Angst haben sie könnte da etwas zerstören und damit die Wohnung unter Wasser setzten. Und ich hatte es da mit der Angst zu tun, wenn ich sie jetzt dort rein sperre und sie beginnt zu randalieren, das es sich negativ auf ihre gute Routine beim 'normalen' Alleine bleiben auswirken kann.
Meinst du das kann nicht passieren?

Ich habe gestern auch nochmal mit der Trainerin telefoniert, und sie meinte auch wir sollen sie unbedingt in einen Raum sperren, egal wieviel sie an der Türe kratzt und jault und sie nicht raus lasst. Sie meinte es würde sich nach 2 Tagen von selbst legen.
Ich komm mir dabei zwar vor wie ein Verbrecher, aber offensichtlich ists im Moment die einzige Lösung bis wir das Problem mit der Rangordnung gelöst haben.

Natürlich werde ich euch darüber informieren wie das Training ausging. Es wird sich dort auch entscheiden ob sie überhaupt bleiben kann, da mein Freund halt leider sehr wenig Interesse daran hat mit ihr zu arbeiten :( Das aber die einzige Voraussetzung dafür ist das es einge gute Zukunft geben kann.
 
Ich habe gestern auch nochmal mit der Trainerin telefoniert, und sie meinte auch wir sollen sie unbedingt in einen Raum sperren, egal wieviel sie an der Türe kratzt und jault und sie nicht raus lasst. Sie meinte es würde sich nach 2 Tagen von selbst legen.
Ich komm mir dabei zwar vor wie ein Verbrecher, aber offensichtlich ists im Moment die einzige Lösung bis wir das Problem mit der Rangordnung gelöst haben.

Halli Nia,
ich lese deinen Beitrag schon die ganze Zeit mit, und versuche schon die Ganze Zeit meine Gedanken in Worte zu packen.... Ist nicht sooooo einfach.

Ich denke, DU hast dieses Rangordnungsproblem, nicht dein Hund :D

Wir haben hier schon oft Hunde aus den Tötungsstationen gehabt, und auch ehemalige Straßenhunde. Von daher habe ich schon einiges an Erfahrung auf diesem Gebiet. Auch wenn ich ganz sicher weit davon entfernt bin ein Hunde-Experte zu sein.

Ich sehe dein Prolbem eher so, dass du den Hund momentan vermenschlichst, und zuviel Rücksicht "auf ihre Gefühle" nimmst. Gerade das ist bei solchen Hunden falsch!

Hunde wollen klare Grenzen und Erziehung damit sie sich sicher fühlen können. Bei Hunden aus Tötungsstationen genau so, wie bei Straßenhunden sind die Instinkte, die die meisten "Wohlstandshunde" verloren haben extrem ausgeprägt, d. h. sie sind darauf angewiesen, dass du das Alphatier bist! DU legst die Regeln fest, damit sich der Hund sicher fühlen kann! Tust du das nicht, quälst du das Tier mehr, als wenn du es schlagen würdest.

Dass der Hund so extrem auf deinen Freund reagiert hat sicher Gründe aus der Vergangenheit, der Hund hat gelernt, wenn ein Mensch Angst vor mir hat, wird er mich quälen! Also reagiert sie mit Angriff, weil sie auch gelernt hat, dass es funktioniert.

Und auch wenn es für dich schwer zu begreifen ist... du bestätigst sie sogar in diesem Verhalten, weil du sie anbindest usw., wenn sie Angst wittert.

Bei uns läuft es so ab, wenn wir einen solchen Hund hier haben:
Der Hund bekommt einen sicheren Rückzugsraum angeboten (die Box ist klasse dafür). Dann darf der Hund entscheiden, wann er rauskommt. Ist der Hund in der Box wird er ignoriert. Kommt er raus, wird er angesprochen, freundlich aufgefordert näher zu kommen (die Worte sind egal, es kommt auf die hohe freundliche Stimme an). Dann bekommen sie Futter nur aus der Hand. Zunächst "werfen" wir das Futter zu, dann vor die Box... irgendwann kommt der Hund auf uns zu, und die Abstände werden kürzer, sodass das Futter (oder Leckerlie) direkt aus der Hand genommen wird. Wenn das zuverlässig klappt, dann fangen wir an den Hund zu streicheln, wenn er das Futter holt... usw. Manchmal geht das innerhalb von 2 Tagen schon soweit, dass wir den Hund um den Bauch fassen oder ein Halsband anlegen dürfen.

Dir würde ich vorschlagen, dass du deiner Hündin zunächst einen Raum zur Verfügung stellst, in der sie sich zurückziehen darf, oder in den du sie schickst, wenn sie schlechtes Verhalten zeigt (die Supernanny würde "stille Treppe sagen"). Sie muss lernen, dass sie nur in eurem Rudel geduldet wird, wenn sie sich an die Regeln hält, und die heißen nun mal, Rudelmitglieder werden nicht angegriffen.
Um es ihr einfacher zu machen sollte der Raum nicht zu groß sein, und möglichst dunkel und warm ( Badezimmer?). Dann kannst du heute noch anfangen, dass es Futter nur noch aus SEINER Hand gibt (TroFu kann man prima aus 50cm Abstand werfen ;) ), das baut einerseits bei deinem Freund die Angst ab, und fördert das gewünschte Verhalten bei deinem Hund. Aber besonders wichtig ist Konsequenz! Wer sich in einem natürlichen Hunderudel assozial benimmt wird verbissen - ohne Wenn und Aber. Und du musst das nun übernehmen... auch ohne Beißen :D

Es kommen sicher noch weitere Tipps von echten Experten - hoffe ich :D
Du musst nur das Verhalten der Hündin richtig deuten, dann wird alles gut!
 
L
Natürlich werde ich euch darüber informieren wie das Training ausging. Es wird sich dort auch entscheiden ob sie überhaupt bleiben kann, da mein Freund halt leider sehr wenig Interesse daran hat mit ihr zu arbeiten :( Das aber die einzige Voraussetzung dafür ist das es einge gute Zukunft geben kann.

Ganz ehrlich? Die Würfel sind doch schon längst gefallen!
Wenn er nicht mit ihr arbeiten will, dann ist ihr Schicksal doch längst besiegelt!

Vielleicht hab ich was überlesen, aber:
Du hast die Hündin seit acht Monaten - wie lange ist dein Freund schon da?
Gab es den schon, als die Hündin ins Haus kam?
Kam er erst später ins "Rudel" und wenn ja wann?
Warum will er nicht mit ihr arbeiten? Wo liegt sein Problem?
 
Lektoratte, ich möchte mich mal für deinen guten, nüchternen und wachrüttelnden Beitrag bedanken.

Du hast (leider für mich) zu 100% damit recht was du sagst. Die Leute die mich besser kennen und auch Hunde haben, zb. meine Eltern, haben mich schon öfters drauf hin gewiesen das ich einfach den Hund zu sehr verwöhne und ihr zu viel nach gebe.

Hallo zurück... :hallo:

ich kenn das Problem, und zwar aus eigener Erfahrung.

Es hat nicht unbedingt was mit "Verwöhnen" zu tun, aber: man will alles richtig machen, kniet sich total in diese Arbeit mit dem Hund, weil man denkt, mit "etwas" Anstrengung ist das Problem dann irgendwann gewuppt und dann kann wieder der Alltag einkehren... und verzettelt sich und sieht gar nicht mehr, was man gerade veranstaltet.

Das mit dem mit ihr in nem anderen Raum schlafen ist daraus entsprungen, weil sie bei uns nur in einem bestimmten Raum alleine bleiben kann, da wir in jedem anderen Raum Aquarien haben und Angst haben sie könnte da etwas zerstören und damit die Wohnung unter Wasser setzten.
Okay, verstehe. Nein, das sollte wirklich besser nicht passieren. :)

Und ich hatte es da mit der Angst zu tun, wenn ich sie jetzt dort rein sperre und sie beginnt zu randalieren, das es sich negativ auf ihre gute Routine beim 'normalen' Alleine bleiben auswirken kann.
Meinst du das kann nicht passieren?
Doch. Aber, sagen wir mal so: Bei allem, was man tut, muss man Prioritäten setzen (nicht nur, aber auch beim Umgang mit dem Hund).

Und - das meine ich ganz ernst und wörtlich - ihr könnt nur langfristig mit dem Hund zusammenleben und an und mit ihm arbeiten, wenn er euer Leben nicht total auf den Kopf stellt und sich schnell alles nur noch um das Tier dreht.

Und das bedeutet ganz klar:

Ihr müsst euch angstfrei in der Wohnung bewegen können, und zwar beide, dein Freund und du.

Ihr müsst beide euer Schlafzimmer benutzen können, und zwar zusammen, ungestört und so, dass ihr beide ausgeschlafen seid.

Ihr müsst beide einen Weg finden, zumindest freundlich mit dem Hund umzugehen. Wenn das bedeutet, dass dein Freund eher wenig mit ihr macht und für deine Begriffe kaum mit ihr arbeiten will, musst du das akzeptieren. Solange er dir nicht reinredet, kann das auch ganz angenehm sein... ;)
Ihr solltet euch aber auf einen Satz Regeln einigen, den ihr ihr gegenüber konsequent anwendet - und die sollten so einfach sein, dass es euch beiden leicht fällt, sie anzuwenden.

Und - ganz wichtig - es muss noch etwas anderes in eurem Leben und eurer Beziehung geben als den Hund. Der Hund ist ein Aspekt eures Lebens (ein wichtiger in deinem, ein nicht ganz so wichtiger bei deinem Freund) - aber nicht der einzige. Alles andere (eh - ich sprech auch da aus Erfahrung) wirkt echt beziehungsschädigend.

Wenn ihr (vor allem du, denke ich ;) ) diese Punkte nicht beachtest, steht ihr ganz schnell an einem Punkt, wo ihr nicht mehr weiter könnt, weil ihr euch total verausgabt habt.

(Für deinen Freund scheint dieser Punkt jetzt schon erreicht. Ich hoffe, ihr kriegt die Kurve nochmal... :()

Und diesen Grundlinien müsst ihr alles andere erstmal unterordnen. Ihr braucht Reserven, ihr braucht Nachtruhe, ihr braucht ein eigenes Leben... damit ihr die Kraft habt, die Herausforderungen zu meistern, die noch auf euch zu kommen, mal ganz melodramatisch gesagt.

Sprich: Es ist sinnvoll, dem Hund genau so viel Platz im Leben einzuräumen, wie ihr erübrigen könnt, ohne euch komplett aufzureiben.

Wenn er dafür in der Box oder in einem anderen Zimmer schlafen muss - ist es eben so.

Wenn sich dadurch das "Vertrauen" langsamer aufbaut - ist es eben so. Ihr wollt doch eigentlich noch Jahre mit diesem Hund verbringen, es muss nicht alles übermorgen funktionieren.

Im übrigen baut sich Vertrauen auch durch Konstanz auf, man muss nicht immer im menschlichen Sinne "nett" zu dem Hund sein. Wenn sie von der Straße kommt, hat sie es vorher noch viel schlechter gehabt, und sie wird definitiv nicht daran eingehen, dass sie im Flur oder einem anderen Raum schläft. Klar hätte sie es lieber anders, aber ich hab auch am liebsten jeden Tag Eis... solange ich nicht am Verhungern bin, werd ich's aber überleben, keins zu kriegen. ;)

Mit den Erziehungstheorien ist das auch so eine Sache:

Man liest sie, und denkt: "Boah, wenn ich jetzt alles richtig mache, hört mein Hund supergut auf mich und alles ist toll."

Aber

1. ist es sehr schwierig für einen selbst, zu beurteilen, ob man alles richtig macht und

2. funktioniert es manchmal trotzdem nicht, auch wenn man eigentlich alles richtig macht, weil das entsprechende "Lernmodell"

a) nicht zum Hund passt
b) nicht zu einem selbst passt
c) nicht zum eigenen Umfeld und dem eigenen Leben passt (Beispiel: Ich hatte mal eine Trainerin, die mir riet, mein artgenossenaggressiver Hund dürfe mindestens ein halbes Jahr lang draußen keinem anderen Hund begegnen. Das ging da, wo sie wohnt, wunderbar, aber hier, wo ich wohne, ist es unmöglich.)

Und in dem Fall muss man auf die Theorie pfeifen.

Ihr könnt nur soviel machen, wie ihr halt könnt - und wenn ihr das gut macht... dann ist es okay, auch wenn der Hund halt nicht sofort "optimal betüddelt und erzogen" wird. Dafür seid ihr aber ausgeglichener, besser beieinander, habt weniger Druck und mehr Spaß - und das kommt dann auch wieder dem Miteinander mit dem Hund zugute.

Ich habe gestern auch nochmal mit der Trainerin telefoniert, und sie meinte auch wir sollen sie unbedingt in einen Raum sperren, egal wieviel sie an der Türe kratzt und jault und sie nicht raus lasst. Sie meinte es würde sich nach 2 Tagen von selbst legen.
Ich komm mir dabei zwar vor wie ein Verbrecher, aber offensichtlich ists im Moment die einzige Lösung bis wir das Problem mit der Rangordnung gelöst haben.
Wie gesagt, sie wird es überleben. Es muss halt nur ne klare Linie da sein, und du musst immer gleich reagieren - und ihr nicht das Gefühl geben, mit Mitleid geht da noch was... ;)

Natürlich werde ich euch darüber informieren wie das Training ausging. Es wird sich dort auch entscheiden ob sie überhaupt bleiben kann, da mein Freund halt leider sehr wenig Interesse daran hat mit ihr zu arbeiten :( Das aber die einzige Voraussetzung dafür ist das es einge gute Zukunft geben kann.
Das ist richtig, aber unter den gegebenen Umständen wundert es mich ehrlich gesagt gar nicht, dass er keine große Lust dazu hat.

Es ist kein Charakterfehler, nicht sein ganzes Leben nach einem Hund ausrichten zu wollen - und es ist auch kein Charakterfehler, sich nicht beißen lassen zu wollen.

(Wir haben hier übrigens ein ganz ähnliches Problem, nur ohne die Attacken auf meinen Mann. Wenn es die auch noch gegeben hätte, wäre der Spacko hier nicht zu halten gewesen, auch wenn mein Mann unter der Woche auswärts arbeitet. Sowas geht einfach nicht.)

Wie gesagt: Es ist okay, dass dir der Hund sehr wichtig ist - aber du musst auch verstehen, dass das vielleicht bei deinem Freund nicht ganz so ist.

Und wenn du noch an ihm Interesse hast (also, beziehungstechnisch), müsst ihr euch irgendwie auf ne klare Aufgabenverteilung einigen.

Bei uns sieht sie jetzt so aus, dass der Hund "meins" ist. Hab ich mir auch mal anders vorgestellt, aber seid es so ist, gibt es hier viel weniger Stress mit Mann und Hund (bei uns war's übrigens eher umgekehrt: Mein Mann hat den Hund unter Druck gesetzt. Und mich auch.)

Ich sehe dein Prolbem eher so, dass du den Hund momentan vermenschlichst, und zuviel Rücksicht "auf ihre Gefühle" nimmst. Gerade das ist bei solchen Hunden falsch!

Sehe ich auch so - gilt für mich für alle Hunde.

Dass der Hund so extrem auf deinen Freund reagiert hat sicher Gründe aus der Vergangenheit, der Hund hat gelernt, wenn ein Mensch Angst vor mir hat, wird er mich quälen! Also reagiert sie mit Angriff, weil sie auch gelernt hat, dass es funktioniert.
Ich denke: Wenn er Angst vor mir hat, wird er mich nicht quälen...
Dir würde ich vorschlagen, dass du deiner Hündin zunächst einen Raum zur Verfügung stellst, in der sie sich zurückziehen darf, oder in den du sie schickst, wenn sie schlechtes Verhalten zeigt (die Supernanny würde "stille Treppe sagen"). Sie muss lernen, dass sie nur in eurem Rudel geduldet wird, wenn sie sich an die Regeln hält, und die heißen nun mal, Rudelmitglieder werden nicht angegriffen.
Meine Worte. :D

Außerdem entzerrst du damit die Situation. Sie kann deinen Freund nicht angreifen, wenn du sie vor die Tür setzt. Und muss es auch nicht zweimal versuchen, bloß weil sie weiterhin die Gelegenheit dazu hat.

Sie tut das ja aus einem Konflikt heraus (wie auch immer der nun aussieht, ob: "Vor dem hab ich Angst", oder "Der belegt den Platz, den ICH haben will!") - und der Konflikt ist ja in ihren Augen nach dem erfolglosen Angriff noch vorhanden, es wurde ja gar nichts geklärt.

Indem du sie aus dem Zimmer bringst, machst du zweierlei:

Zum einen nimmst du sie aus der Situation und entschärfst den Konflikt, zum anderen erfährt sie eine unangenehme Konsequenz ihres Verhaltens ("soziale Ausgrenzung").

Und du entziehst ihr jedes Erfolgserlebnis: Nicht dein Freund weicht zurück, sondern sie "wird gegangen".

Es könnte übrigens hilfreich sein, für solche Situationen eine Hausleine am Hund zu haben - einfach eine Strippe ohne Schlaufe, an der du sie ruhig, aber entschlossen, ohne viel Aufhebens, aus dem Raum führen kannst, statt sie erst zu packen, zu verjagen oder irgendwie aus dem Zimmer zu scheuchen.

So - das wären erstmal meine Tipps zum Thema.

Liebe Grüße und viel Erfolg,

Lektoratte
 
L
Natürlich werde ich euch darüber informieren wie das Training ausging. Es wird sich dort auch entscheiden ob sie überhaupt bleiben kann, da mein Freund halt leider sehr wenig Interesse daran hat mit ihr zu arbeiten :( Das aber die einzige Voraussetzung dafür ist das es einge gute Zukunft geben kann.

Ganz ehrlich? Die Würfel sind doch schon längst gefallen!
Wenn er nicht mit ihr arbeiten will, dann ist ihr Schicksal doch längst besiegelt!

Vielleicht hab ich was überlesen, aber:
Du hast die Hündin seit acht Monaten - wie lange ist dein Freund schon da?
Gab es den schon, als die Hündin ins Haus kam?
Kam er erst später ins "Rudel" und wenn ja wann?
Warum will er nicht mit ihr arbeiten? Wo liegt sein Problem?

Um deine Fragen zu beantworten.... ich dachte auch die Würfel wären schon gefallen, da er sich bereits dazu entschieden hatte den Hund wieder abzugeben. Diese Entscheidung war aber aus seiner Angst und ohne Nachdenken gemacht worden. Nachdem er eine Nacht drüber geschlafen hatte, hat er selbst den Schritt gemacht, sich an einen Trainer zu wenden.

Mein Freund ist seit 4 Jahren mit mir zusammen, gemeinsame Wohnung haben wir seit 3 Jahren. Er war auch schon immer da, als die Hündin kam.

Das ist jetzt ne lange Geschichte, und vielleicht auch eine recht unverständliche für einige von uns, aber er war Anfangs total gegen einen Hund. Grund dafür war seine vorangegangene Beziehung, die unter anderem Aufgrund eines Hundes in die Brüche ging (natürlich muss schon einiges kaputt gewesen sein aber der Hund war dann der endgültige Faktor). Deshalb hatte er tierische Angst es könne wieder so kommen.
Wir haben uns dann irgendwann doch drauf geeinigt, das ein Hund einziehen darf, aber unter der Bedingung, das er quasi keine Aufgaben für den Hund übernehmen muss. Das war mir ganz recht, ich war mir sicher mit der Zeit würde er auch seinen Spass mit dem Hund haben.
Mittlerweile ist er total in unseren Hund verliebt, darum ist er umso trauriger und verängstig weil das passiert ist. Wir machen am Wochenende gemeinsam lange Ausflüge und gehen auch Abends ab und zu mal raus. Er will diesen Hund natürlich jetzt auch nicht 'einfach so' wieder verlieren.

Sie kam damals sehr plötzlich zu uns, quasi von heute auf morgen als Pflegehund. Ich war recht blauäugig, sehnte mich so sehr nach einem Hund, ohne wirklich zu wissen was auf mich zu kommen wird.
Sie war von Anfang an auch kein einfacher Hund, was die Sache sicher verschwerte. War/ist sehr ängstlich, geschlagen worden, lebte auf der Strasse, hat Angst vor Kindern und Männern und fühlt sich eigentlich nur unter anderen Hunden oder bei uns Beiden richtig wohl.

Ich hab dann mit ihr die Hundeschule besucht, und mir eigentlich nichts dabei gedacht, weil obwohl die Leute die was von Hunden verstanden haben immer sagten ich würde sie zu verwöhnen, war sie bei den anderen Leuten sehr beliebt, weil sie wirklich ein ausgesprochen braver Hund ist.

Jetzt wird sich zeigen wieviel er bereit ist zu leisten um es ermöglichen zu können den Hund zu behalten.
Einerseits sagt er 'Ja wir werden sehen was die Trainerin sagt was ich mit ihr machen soll' Aber wenn ich dann so Sachen höre wie....'Im Winter geh ich so oder so nicht mit ihr raus.'... oder ich ihm sage das die Leute hier so schreiben und er dann diese Vorschläge doch wieder ablehnt, dann beginne ich selbst zu zweifeln ob wir sie wirklich behalten sollen - denn so werden sich die Probleme zwischen den Beiden niemals lösen. :(
 
Lektoratte, ich möchte mich mal für deinen guten, nüchternen und wachrüttelnden Beitrag bedanken.

Du hast (leider für mich) zu 100% damit recht was du sagst. Die Leute die mich besser kennen und auch Hunde haben, zb. meine Eltern, haben mich schon öfters drauf hin gewiesen das ich einfach den Hund zu sehr verwöhne und ihr zu viel nach gebe.

Hallo zurück... :hallo:

ich kenn das Problem, und zwar aus eigener Erfahrung.

Es hat nicht unbedingt was mit "Verwöhnen" zu tun, aber: man will alles richtig machen, kniet sich total in diese Arbeit mit dem Hund, weil man denkt, mit "etwas" Anstrengung ist das Problem dann irgendwann gewuppt und dann kann wieder der Alltag einkehren... und verzettelt sich und sieht gar nicht mehr, was man gerade veranstaltet.

Ich glaube zwar schon das ich viel mit dem Hunde mache, und versuche ihr ein schönes Leben zu bieten, aber es gibt für mich klare Grenzen. Sie hat ihre fixen Gassigehzeiten, dazwischen schläft sie oder es gibt ein kleines Spiel in der Wohnung und das wars dann auch schon. 2 mal die Woche geht sie in die Hundeschule mit mir. Oft mache ich mir schon Vorwürfe ich würde sie geistig zu wenig fordern und körperlich zu viel, aber das ist zb. etwas was bei ihr sehr schwer ist, weil sie alles nur zerstören will anstatt es mit Geduld zu lösen. Darum lass ich das mittlerweile ganz weg um mich nicht ärgern zu müssen.

Okay, verstehe. Nein, das sollte wirklich besser nicht passieren. :)

Doch. Aber, sagen wir mal so: Bei allem, was man tut, muss man Prioritäten setzen (nicht nur, aber auch beim Umgang mit dem Hund).

Und - das meine ich ganz ernst und wörtlich - ihr könnt nur langfristig mit dem Hund zusammenleben und an und mit ihm arbeiten, wenn er euer Leben nicht total auf den Kopf stellt und sich schnell alles nur noch um das Tier dreht.

Und das bedeutet ganz klar:

Ihr müsst euch angstfrei in der Wohnung bewegen können, und zwar beide, dein Freund und du.

Ihr müsst beide euer Schlafzimmer benutzen können, und zwar zusammen, ungestört und so, dass ihr beide ausgeschlafen seid.

Ihr müsst beide einen Weg finden, zumindest freundlich mit dem Hund umzugehen. Wenn das bedeutet, dass dein Freund eher wenig mit ihr macht und für deine Begriffe kaum mit ihr arbeiten will, musst du das akzeptieren. Solange er dir nicht reinredet, kann das auch ganz angenehm sein... ;)
Ihr solltet euch aber auf einen Satz Regeln einigen, den ihr ihr gegenüber konsequent anwendet - und die sollten so einfach sein, dass es euch beiden leicht fällt, sie anzuwenden.

Mich stört es nicht das er so gut wie gar nichts mit mir macht, im Gegenteil das ist mir total egal. Aber uns wurde halt jetzt von mehreren Seiten gesagt, wenn er nicht mehr mit ihr machen wird/will, werden wir das Problem nicht in Griff bekommen.

Und - ganz wichtig - es muss noch etwas anderes in eurem Leben und eurer Beziehung geben als den Hund. Der Hund ist ein Aspekt eures Lebens (ein wichtiger in deinem, ein nicht ganz so wichtiger bei deinem Freund) - aber nicht der einzige. Alles andere (eh - ich sprech auch da aus Erfahrung) wirkt echt beziehungsschädigend.

Wenn ihr (vor allem du, denke ich ;) ) diese Punkte nicht beachtest, steht ihr ganz schnell an einem Punkt, wo ihr nicht mehr weiter könnt, weil ihr euch total verausgabt habt.

(Für deinen Freund scheint dieser Punkt jetzt schon erreicht. Ich hoffe, ihr kriegt die Kurve nochmal... :()

Und diesen Grundlinien müsst ihr alles andere erstmal unterordnen. Ihr braucht Reserven, ihr braucht Nachtruhe, ihr braucht ein eigenes Leben... damit ihr die Kraft habt, die Herausforderungen zu meistern, die noch auf euch zu kommen, mal ganz melodramatisch gesagt.

Sprich: Es ist sinnvoll, dem Hund genau so viel Platz im Leben einzuräumen, wie ihr erübrigen könnt, ohne euch komplett aufzureiben.

Da bin ich jetzt ganz ehrlich, für mich gibts einige Dinge die mir wichtiger sind als mein Hund. Wie schon geschrieben, sie hat ihre fixen Zeiten, die sind nur für sie und dazwischen muss ich meine Arbeiten erledigen können bzw. mich mit meinem Freund beschäftigen.

Wenn er dafür in der Box oder in einem anderen Zimmer schlafen muss - ist es eben so.

Wenn sich dadurch das "Vertrauen" langsamer aufbaut - ist es eben so. Ihr wollt doch eigentlich noch Jahre mit diesem Hund verbringen, es muss nicht alles übermorgen funktionieren.

Im übrigen baut sich Vertrauen auch durch Konstanz auf, man muss nicht immer im menschlichen Sinne "nett" zu dem Hund sein. Wenn sie von der Straße kommt, hat sie es vorher noch viel schlechter gehabt, und sie wird definitiv nicht daran eingehen, dass sie im Flur oder einem anderen Raum schläft. Klar hätte sie es lieber anders, aber ich hab auch am liebsten jeden Tag Eis... solange ich nicht am Verhungern bin, werd ich's aber überleben, keins zu kriegen. ;)

Mit den Erziehungstheorien ist das auch so eine Sache:

Man liest sie, und denkt: "Boah, wenn ich jetzt alles richtig mache, hört mein Hund supergut auf mich und alles ist toll."

Aber

1. ist es sehr schwierig für einen selbst, zu beurteilen, ob man alles richtig macht und

2. funktioniert es manchmal trotzdem nicht, auch wenn man eigentlich alles richtig macht, weil das entsprechende "Lernmodell"

a) nicht zum Hund passt
b) nicht zu einem selbst passt
c) nicht zum eigenen Umfeld und dem eigenen Leben passt (Beispiel: Ich hatte mal eine Trainerin, die mir riet, mein artgenossenaggressiver Hund dürfe mindestens ein halbes Jahr lang draußen keinem anderen Hund begegnen. Das ging da, wo sie wohnt, wunderbar, aber hier, wo ich wohne, ist es unmöglich.)

Da hast du wohl recht. Ich dachte zwar einerseits oft ich würde zu wenige mit ihr machen, andererseits dachte ich mir auch das sie eigentlich recht brav ist. Vorallem wenn man einem Hund begegnet der besondern verzogen ist. :p

Und in dem Fall muss man auf die Theorie pfeifen.

Ihr könnt nur soviel machen, wie ihr halt könnt - und wenn ihr das gut macht... dann ist es okay, auch wenn der Hund halt nicht sofort "optimal betüddelt und erzogen" wird. Dafür seid ihr aber ausgeglichener, besser beieinander, habt weniger Druck und mehr Spaß - und das kommt dann auch wieder dem Miteinander mit dem Hund zugute.

Wie gesagt, sie wird es überleben. Es muss halt nur ne klare Linie da sein, und du musst immer gleich reagieren - und ihr nicht das Gefühl geben, mit Mitleid geht da noch was... ;)

Das ist richtig, aber unter den gegebenen Umständen wundert es mich ehrlich gesagt gar nicht, dass er keine große Lust dazu hat.

Es ist kein Charakterfehler, nicht sein ganzes Leben nach einem Hund ausrichten zu wollen - und es ist auch kein Charakterfehler, sich nicht beißen lassen zu wollen.

(Wir haben hier übrigens ein ganz ähnliches Problem, nur ohne die Attacken auf meinen Mann. Wenn es die auch noch gegeben hätte, wäre der Spacko hier nicht zu halten gewesen, auch wenn mein Mann unter der Woche auswärts arbeitet. Sowas geht einfach nicht.)

Wie gesagt: Es ist okay, dass dir der Hund sehr wichtig ist - aber du musst auch verstehen, dass das vielleicht bei deinem Freund nicht ganz so ist.

Und wenn du noch an ihm Interesse hast (also, beziehungstechnisch), müsst ihr euch irgendwie auf ne klare Aufgabenverteilung einigen.

Bei uns sieht sie jetzt so aus, dass der Hund "meins" ist. Hab ich mir auch mal anders vorgestellt, aber seid es so ist, gibt es hier viel weniger Stress mit Mann und Hund (bei uns war's übrigens eher umgekehrt: Mein Mann hat den Hund unter Druck gesetzt. Und mich auch.)

Die Regeln im Haus haben wir beide sicher etwas schleifen lassen. Mal hat sie aufs Sofa dürfen, mal nicht. Mal so mal so. Und das haben wir jetzt davon... Das ist uns beiden schon ganz klar geworden das wir da richtig Mist gebaut haben und ihr damit gar nichts gutes getan haben.


So - das wären erstmal meine Tipps zum Thema.

Nochmals danke, ohne diese vielen netten Worte hätte ich vielleicht auch schon aufgegeben.

Liebe Grüße und viel Erfolg,

Lektoratte
 
[ Deshalb hatte er tierische Angst es könne wieder so kommen.
Wir haben uns dann irgendwann doch drauf geeinigt, das ein Hund einziehen darf, aber unter der Bedingung, das er quasi keine Aufgaben für den Hund übernehmen muss.

Naja, das waren natürlich nicht gerade die besten Voraussetzungen.

Mittlerweile ist er total in unseren Hund verliebt, darum ist er umso trauriger und verängstig weil das passiert ist. Wir machen am Wochenende gemeinsam lange Ausflüge und gehen auch Abends ab und zu mal raus. Er will diesen Hund natürlich jetzt auch nicht 'einfach so' wieder verlieren.

Das da klingt aber grundsätzlich schon gut.

Jetzt wird sich zeigen wieviel er bereit ist zu leisten um es ermöglichen zu können den Hund zu behalten.
Einerseits sagt er 'Ja wir werden sehen was die Trainerin sagt was ich mit ihr machen soll' Aber wenn ich dann so Sachen höre wie....'Im Winter geh ich so oder so nicht mit ihr raus.'... oder ich ihm sage das die Leute hier so schreiben und er dann diese Vorschläge doch wieder ablehnt, dann beginne ich selbst zu zweifeln ob wir sie wirklich behalten sollen - denn so werden sich die Probleme zwischen den Beiden niemals lösen. :(

Naja - sagen wir mal so... er wird schon umdenken müssen, aber das geht auch nicht von heute auf morgen. Und wenn eine Trainerin bei euch ist, kann sie ihm sicher besser vermitteln, warum er das machen muss, was er machen soll.

Ich glaube zwar schon das ich viel mit dem Hunde mache, und versuche ihr ein schönes Leben zu bieten, aber es gibt für mich klare Grenzen. Sie hat ihre fixen Gassigehzeiten, dazwischen schläft sie oder es gibt ein kleines Spiel in der Wohnung und das wars dann auch schon. 2 mal die Woche geht sie in die Hundeschule mit mir. Oft mache ich mir schon Vorwürfe ich würde sie geistig zu wenig fordern und körperlich zu viel, aber das ist zb. etwas was bei ihr sehr schwer ist, weil sie alles nur zerstören will anstatt es mit Geduld zu lösen. Darum lass ich das mittlerweile ganz weg um mich nicht ärgern zu müssen.

Naja, das klingt doch schonmal ganz gut, und zweimal die Woche Hundeschule ist schon mehr, als die allermeisten Leute mit ihrem Hund veranstalten.

Zum geistig Auslasten: Ist vielleicht auch was, wo die Trainerin euch Tipps geben kann. Mein Hund musste Spielen auch erst lernen, und die Konzentrationsfähigkeit... :rolleyes: - Naja. ;) Hat sich auch mit der Zeit erst entwickelt.

Ärgern solltest du dich nicht. Sie macht es ja nicht mit Absicht. Vermutlich ist alles, was nicht irgendeinen Zweck hat, für sie erstmal Zeitverschwendung. Aber auch Entspannung ist Übungssache.


lektoratte schrieb:
Ihr solltet euch aber auf einen Satz Regeln einigen, den ihr ihr gegenüber konsequent anwendet - und die sollten so einfach sein, dass es euch beiden leicht fällt, sie anzuwenden.

Nia schrieb:
Mich stört es nicht das er so gut wie gar nichts mit mir macht, im Gegenteil das ist mir total egal. Aber uns wurde halt jetzt von mehreren Seiten gesagt, wenn er nicht mehr mit ihr machen wird/will, werden wir das Problem nicht in Griff bekommen.

Naja, soo dogmatisch würde ich das nicht sehen.

Wichtig ist, dass ihr, wenn ihr zusammen seid, an einem Strang zieht und euch in Bezug auf die Erziehung einig seid. Er muss sich schon so weit einbringen, dass sie mitkriegt, dass er zu eurer Familie gehört und nicht nur Besuch ist.

Und du musst ihr klar vermitteln, dass er vor ihr kommt und dir wichtiger ist als sie.


Lektoratte schrieb:
Sprich: Es ist sinnvoll, dem Hund genau so viel Platz im Leben einzuräumen, wie ihr erübrigen könnt, ohne euch komplett aufzureiben.

Nia schrieb:
Da bin ich jetzt ganz ehrlich, für mich gibts einige Dinge die mir wichtiger sind als mein Hund. Wie schon geschrieben, sie hat ihre fixen Zeiten, die sind nur für sie und dazwischen muss ich meine Arbeiten erledigen können bzw. mich mit meinem Freund beschäftigen.

Das finde ich vollkommen in Ordnung.


Nia schrieb:
Da hast du wohl recht. Ich dachte zwar einerseits oft ich würde zu wenige mit ihr machen, andererseits dachte ich mir auch das sie eigentlich recht brav ist. Vorallem wenn man einem Hund begegnet der besondern verzogen ist. :p

Naja, wichtig ist halt, was du wie mit ihr machst.

Du musst vermutlich gar nicht so viel mehr mit ihr machen - sondern dich einfach ihr gegenüber anders verhalten.

Die Regeln im Haus haben wir beide sicher etwas schleifen lassen. Mal hat sie aufs Sofa dürfen, mal nicht. Mal so mal so. Und das haben wir jetzt davon... Das ist uns beiden schon ganz klar geworden das wir da richtig Mist gebaut haben und ihr damit gar nichts gutes getan haben.

Na, das ist doch schonmal ein guter Ansatzpunkt! :)

Nochmals danke, ohne diese vielen netten Worte hätte ich vielleicht auch schon aufgegeben.

Bitte, sehr gern geschehen! :hallo:
 
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