Hundehandhabung auf Ausstellungen?

Sonnenschein

15 Jahre Mitglied
Hallo miteinander,

war heute auf der "Hund und Heimtier Leipzig", also einer Messe mit nationaler und internationaler Hundeausstellung, wenn ich das richtig mitbekommen hab.

Habe dann die "Gesamtsieger" der einzelnen Rassen in der "Klassenwertung" (falls man das so nennt) angesehen und war doch schockiert ... :(

Wie die Hunde "geführt", also mit diesen dünnen Kettchen am Kopf hochgerissen werden. :eg: Stehen die Hunde, werden ständig ihre Pfoten ausgerichtet, der Kopf hoch gedrückt, die Rute nach oben gezogen.

Gab nur ganz wenige, die "normal" mit den Hunden umgegangen sind, nicht ständig an der Leine gerupft haben und den Hund haben stehen lassen wie er stand, oder einfach einen kleinen Kreis gegangen sind, damit der Hund wieder gut ausgerichtet ist...

Muss das Gezerre und Zurechtmachen tatsächlich sein? :verwirrt: Kann der Richter die Hunde nicht auch so beurteilen?

Es waren tatsächlich sehr schöne und scheinbar hoffentlich auch gesunde Hunde dort, nur der Umgang mit den Tieren war "im Ring" größtenteils schockierend.

Entsetzte Grüße
 
  • 29. März 2024
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Hi Sonnenschein ... hast du hier schon mal geguckt?
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wenn ein hund dort steht wie ein kartoffelsack, wird er auch das predikat: kartoffelsack bekommen.

es gibt hunde, die sind einfach ohne gefummel in position zu bringen, andere muss mann hinstellen.
und jede rasse sollte anders dastehen. wenn hunde es schon in den "best of show " ring schaffen, sinds meistens nicht die schlechtesten.
 
Naja, die Hunde auf den großen Austellungen sind das ja meistens bereits gewohnt.

Dicke Lederhalsbänder und Geschirre sind jetzt fürs austellen eher unvorteilhaft :p Das Leinenzeug soll ja den Gesamteindruck nicht stören und vom Hund ablenken, zudem muß es aber den Hund sicher halten können. Da bleibt ja fast nur Kettchen, oder dünnes Nylonschnürchen.

Ein geübter Richter sollte natürlich einen guten Hund auch erkennen, wenn er unvorteilhaft vorgestellt wird. Durch eine geschickt Präsentation kann man Fehler und Schwächen im Gebäude des Hundes gut kaschieren und Vorzüge nochmal extra betonen.
Trotzdem wird ein "hingeschlumpfter" Hund im Ring bei Gleichheit zu einem gut präsentierten Hund immer das Nachsehen in der Platzierung haben. ;)

Mich erschreckt auf vielen Austellungen eher wie schlecht die Hunde im Ringtraining (falls sie überhaupt eins hatten) vorbereitet wurden. Da sieht man manchmal wunderschöne Hunde, die einfach falsch gehandled werden und somit auch keinen Blumentopf reissen. ;) :(

Ich finde für die paar Minuten im Ring ist der Streß und die Vorstellung der Hunde kein Problem- sind ja nicht aus Zucker....
Und iwo muß iwer ja iwie die Hunde beurteilen.
 
Hm... Aber wozu muss man Fehler kaschieren? :verwirrt:

Wenn alle Hunde "natürlich" stehen würden, könnte keiner kaschieren, alle Fehler würden auffallen.

Es ist ja so, wie Crabat geschrieben hat, wenn ein Hund gut präsentiert wird, kann er gewinnen, obwohl er vielleicht vom Rassestandard her schlechter wäre als ein schlecht präsentierter Hund mit super Eigenschaften und guter Optik.
 
Der Hund ist vielleicht vom Rassestandard nicht "schlechter"...er hat nur andere Fehler als sein Ringnachbar, und man soll ja nicht mogeln, sondern den Hund vorteilhaft vorstellen. ;)

Durch "hinschlumpfen" kann es auch passieren das es nur so scheint als ob der Hund Stellungsfehler zB in den Gliedmaßen hat...obwohl das nicht der Fall wäre, wenn er anständig stehen würde. ;)
 
du kannst den perfekten hund haben, wenn der mit hängenden ohren durch den ring schlürft, und sich auf den allerwertesten setzt um sich mal gemütlich zu kratzen, während der richter rundum läuft weil er etwas vernünftiges im richterbericht schreiben möchte, dan wird das wohl nichts.

man geht an eine ausstellung um sein hund so vorteilhaft wie möglich zu presentieren, Handling ist eine kunst, und in manche länder sogar ein beruf. sogar kinder lernen das schon beim juniorhändling, meine haben das immer gerne und erfolgreich gemacht.
 
Ich war bislang nur einmal bei einer Ausstellung, in einer Halle und mit verschiedenen "Hundearten".
Hat mir gar nicht gefallen!
Podencos in einem Käfig!:(

Deshalb gehen wir nur noch zu Windhundzuchtschauen, auf Rennbahnen.
Es gibt da zwar auch Leute, die es übertreiben, aber ansonsten geht es doch eher locker zu und die Hunde liegen, wenn sie nicht im Ring sind, locker auf der Wiese oder werden rum geführt.
Ob es immer und überall so ist weiß ich natürlich nicht!

Besonders schön ist es, wenn es regnet.;)
Da werden dann z.B. Afghanen über die nasse Wiese getragen!:D
 
Ich finds auch furchtbar.

Ich habe selbst auch schon ein zurechtrücken gesehen in dem man den Hund am dünnen Ausstellungskettchen und am Schwanz nimmt und ihn so hinstellt wie man will. Ja wo fängt denns an und wo hörts auf??

Und eine hat bei ihrer Katze ständig mit der Zeitungsrolle den Schwanz nach unten gedrückt...

Gibt ja aber noch mehr so Dinger, die ich nicht verstehe angefangen vom rasieren, einfärben bis hin zum anmalen!
 
Man kann sich auch alles schön reden und sich es zurecht machen und dann passt natürlich das Gezerre für die paar Minuten wieder....ist ja schließlich eine Ausstellung und macht den Hunden einen riesen Spaß..der Mensch der mach das ja nicht für sich ..also echt und bewerten ja das muss man unbedingt...
 
Optimalerweise sollen ja schon Junghunde spielerisch lernen sich zu präsentieren. Ich seh jetzt auch bei der Züchterin unserer Quixsy, wie die Kleinen immer mal wieder hin gestellt werden und lernen sich zu präsentieren. Wenn das so gelernt wird, ist das für die Hunde wie ein Kunststück, das sie lernen und für das es eine Belohnung gibt und das ihnen dadurch sogar Spaß macht.
Der eigentliche Sinn solcher Ausstellungen ist ja auch die Besten einer Rasse zu küren. Die Hunde mit denen dann weiter gezüchtet wird.
Wie bei allem was Menschen so treiben, werden aber auch bei Ausstellungen Fehler gemacht, aus welchen Motiven auch immer.
Ablehnen würde ich Ausstellen nicht, da sie ja auch sinnvolle Ziele haben. Nur was manche Menschen daraus machen, ist eben nicht sinnvoll.
 
Es ist wie so vieles im Leben eine Einstellungssache. Es gibt Leute, die just for fun ihren Hund ausstellen, Kontakte knüpfen wollen, Ausstellungsluft schnuppern wollen...und andere, die das Ganze ernster nehmen, die vielleicht auf ihre Zuchtzulassung oder einen Championtitel hoffen ( hübscher Pokal für's Wohnzimmer ), oder auch die professionellen Aussteller, sehr viele Züchter. Die wollen unbedingt ihre Anwartschaft, ihren Titel, denen nur noch einer zum Internationalen Champion fehlt...je nach Rasse geht es da um recht viel Geld und drum wird versucht, den Hund möglichst vorteilhaft zu positionieren.

Es gibt auch Richter/Rassen, bei denen das Hund-Mensch-Gespann bewertet wird ( ein unharmonisches Paar wird bei enger Konkurrenz Schwierigkeiten auf eine Plazierun haben ), oder auch "das andere Ende der Leine". Bei den Afghanen z.B. wirst du selten Birkenstock tragende Handler haben; das würde im Gesamtbild nicht passen. Bei kleinen Terrieren wie Cairn oder Irish sehen die Handler öfter wie englische Landleute aus.

Wenn man öfter ausstellt und auf einen Champion hofft, beginnt man recht früh mit dem Ringtraining, übt Zähne zeigen, ruhiges Stehen, Gewöhnung an den Tisch, freudiges Laufen, Gewöhnung an glatte Böden usw. Die Hunde werden an Kamm, Bürste, Schere, baden etc. gewöhnt und lernen, dass sie dafür belohnt werden. Man sucht auch den Welpen speziell dafür aus.

Wenn dieser den Anforderungen nicht entspricht, geben viele Aussteller den Hund wieder zurück. Wenn man für den Aufbauch der eigenen Zucht eine tolle Hündin braucht, diese sich aber nicht wie gewünscht entwickelt und die sich im Ring nicht stolz präsentiert ( ja, es gibt Hunde, die lieben das ), dann ist der Hund nun mal ein Verlustposten. Für Züchter und Aussteller, die sich ernsthaft damit befassen geht es nun mal um's Geld und wenn ich zwischen 1000 und 2000 Euro für einen "ungeeignenten" Welpen ( Zahnfehler, Fellstruktur nicht i.O., Handscheue... ) hinblättere, der nie in die Zucht wird gehen können und somit kein Geld und keinen guten Ruf einbringt, dann wird er ersetzt.

Im Ring gibt es auch deutliche Unterschiede, je nach Veranstaltung. Eine KFT-Veranstaltung ist anders als eine vom VDH, eine nationale Ausstellung anders als eine internationale. Die Rasse spielt natürlich auch eine grosse Rolle: Yorkie, Pudel, Cavaliers, Afghanen und andere "Edelrassen", die fast nur zu Ausstellungszwecken da sind sind hart in der Konkurrenz mit hohen Meldezahlen. Nimmt man aber seltene Rassen wie z.B. Kerry Blue, Wachtelhund oder Broholmer, ist die Atmosphäre deutslich anders.

Beim Mali und bei anderen Belgierschlägen ist der "Ring -Typ" ein völlig anderer als der "Gebrauchstyp". Nicht ganz so extrem vom Verhalten her sind z.B. Showlabbi und jagdlich geführte Labbis. Nicht selten taugt der Ringtyp des Gebrauchshundes für die ursprüngliche Arbeit oder den aktuellen Verwendungszweck gar nichts mehr. Vom unermüdlichen Hüter der Herden, einem findigen, unerschrockenen Wächter von Haus und Hof und blitzschnellem Polizeihund ist aus dem Showbelgier vielfach ein scheuer, nervöser oder zahmer, ruhiger Schatten seiner selbst gemacht worden.

Insgesamt muss man die "Showluft" mögen oder eben nicht.
 
Ausstellungen sind nicht so wirklich meins aber man kann viel dabei lernen ;)
Freundin meines Bruders ist Richterin und ich hab sie jetzt schon drei Mal als Ringsekretärin begleiten dürfen. Bei der Rasse welche sie Richterin ist wird zum Glück nicht so an den Hunden "rumgezerrt" - aber auch hier ist die Präsentation wichtig.

Wenn da noch Nachholbedarf besteht wird es jeweils auch im Protokoll so vermerkt - der Hund selber kann ja nichts dafür wenns Herrchen oder Frauchen nicht besser wissen. Ganz seltsam fand ich dann als ich das erste Mal gehört hab dass es auch Leute gibt die Hunde im Auftrag präsentieren damit auch ja alles stimmt....
 
In England, Irland, USA, Japan ist es fast die Regel das die Hunde von professionellen Handlern vorgeführt werden- wie schon erwähnt: Manche machen das hauptberuflich. Auch hier in D ist es keine Seltenheit auf den CACIB- Austellungen.

Warum auch nicht?
Profs und richtig geübte "zerren" eben nicht rum, die haben den Dreh schon raus auch einen wenig geübten Hund gut zu präsentieren. Und es ist manchmal auch gar nicht anders möglich....*hüstel* Um einen Windhund, oder DSH im optimalen Tempo zu präsentieren, darf man selbst kein Gramm zuviel haben und braucht eine mords Kondition.... :lol: ;)
 
heute könnte ich das nicht mehr, nur ein pekinese würde ich noch in der bewegung zeigen können.

das war einmal..

 
Gott, Leute, es gibt im Leben für einen Hund sicher schlimmeres, als auf Ausstellungen zu gehen.....


Ob ich jetzt für 30 Minuten eine dünne Ausstellungsleine anhabe, oder beim spazierengehen ein Stachelhalsband, ein schlecht gehandhabtes Halti oder ein 6 cm-breites Lederhalsband, das den gesamten Hals abdeckt oder die hippe Retriverleine ohne Stop....dumme Sachen gibts überall !
 
Mal kurz OT:

Bei kleinen Terrieren wie Cairn oder Irish sehen die Handler öfter wie englische Landleute aus.

Ein Irish Terrier zählt bei dir zu den kleinen Terriern? :uhh:
Da gibt's ja nur noch wenige, dir größer sind (Airedale, Schwarze Russische, vereinzelt Irish Soft Coated Wheaten und Kerry Blue)
 
Ich hätte eine Regelfrage:
Hier habe ich an einer Ausstellung gesehen, daß viele einen Partner mit Quietschie o.ä. außerhalb des Rings hatten, damit der Hund aufmerksam und eher stramm nach vorne in der Leine stand.
Von einer Freundin wurde mir gesagt, daß das in Norwegen zum Ringverweis führt.

Ist das bei Ausstellungen hier erlaubt oder habe ich nur etwas "verstecktes" oder einfach geduldetes beobachtet?
 
Das Hinstellen seh ich jetzt auch nicht so tragisch - mit etwas Übung sollte doch Stehen und Laufen für einen normalen Hund machbar sein :gruebel: Und die ausgestellten Rassen haben nun mal einen Standard, den man ja auch durch gezielte Zucht erhalten und verbessern möchte - dazu muss aber auch festgestellt werden, was die Stärken und Schwächen des Hundes sind.

Aber wenn ich stundenlanges Rumfrisieren, Überpinseln von Pigmentfehlern, Kaschieren von nicht so optimal vererbten Anlagen, fett füttern oder runterhungern u.s.w. sehe... hm. Oder auch, wie Besitzer ihre Hunde in die Anforderungen der Zuchttauglichkeit pressen... sollten sich die Hundebesitzer mal fragen, ob sie denn nun wirklich einen zuchttauglichen Hund haben oder nicht oder ob sie den A*sch haben, auch mit einem nicht perfekten Hund auszustellen ohne ihn pseudo-perfekt zu pimpen. Und die Zuchtverbände sollten sich mal fragen, ob ihr Standard oder das, was sie darunter verstehen, wirklich sinnvoll sind. Die wissen doch auch selbst, dass besch*ssen wird, wo es geht und Vorteile bringt
 
Double Handling ist in D im VDH *eigentlich* verboten. Aber je nach Verband wird das nicht geahndet. Auf großen Ausstellungen würde es auch zum Verweis führen (GsD).

Hier mal eine entspannte Austellungen :lol:
 

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Gott, Leute, es gibt im Leben für einen Hund sicher schlimmeres, als auf Ausstellungen zu gehen.....


Ob ich jetzt für 30 Minuten eine dünne Ausstellungsleine anhabe, oder beim spazierengehen ein Stachelhalsband, ein schlecht gehandhabtes Halti oder ein 6 cm-breites Lederhalsband, das den gesamten Hals abdeckt oder die hippe Retriverleine ohne Stop....dumme Sachen gibts überall !

Dumme Sachen gibt's überall. Genau. Deshalb muss ich die aber nicht gutheißen oder akzeptieren. :unsicher:

Man kann den Hund ja schließlich auch vernünftig ausstellen, ohne ständig an ihm zu zerren o.ä.
Nur sind solche Leute scheinbar die Ausnahme.

Nicht alle Hunde auf der Ausstellung wurden so malträtiert. Einige liefen freiwillig freudig mit. Und wenn sie falsch standen, wurde eine kurze Runde im Kreis gedreht, bis die Präsentation wieder gut war. Oder mit Leckerlies in die richtige Position geführt oder Ähnliches. :)
 
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