Hundehalter an der kurzen Leine
Von SUSANNE LINNENKAMP NRW - Ein halbes Jahr NRW-Hundeverordnung. Nach den ersten hitzigen Protesten - hat sich die Situation beruhigt ?
Offenbar nicht: "Wir haben mehr als doppelt so viele Beschwerden wie vorher", sagt Ralf Kittel vom Dortmunder Ordnungsamt. "Die Bürger passen besser auf." Aber nicht nur die: 24 Mitarbeiter der Verwaltung halten im Rahmen der Ordnungspartnerschaft gemeinsam mit der Polizei die Augen auf, kontrollieren in der belebten Fußgängerzone oder in Parks.
Bis zu 400 Beschwerden gehen beim Dortmunder Ordnungsamt pro Monat ein. "Angst ist das Hauptmotiv der Menschen, die sich bei uns melden. Angst vor Hunden, die ohne Maulkorb frei hermumlaufen." Dann setzt es in Dortmund für die Besitzer der Vierbeiner ein saftiges Bußgeld - bis zu 500 Mark. "Wir mussten im letzten halben Jahr auch mehr Tiere sicherstellen als zuvor. Und eigentlich müssten wir da noch mehr unternehmen, aber das Tierheim ist total überfüllt." In Münster hat sich die Situation "normalisiert. Aber im August, September war hier die Hölle los", weiß Cornelia Wähning, beim Ordnungsamt für Hunde zuständig. Den ganzen Tag habe sie am Telefon gesessen und Beschwerden entgegengenommen. Hin und wieder wurden Belehrungen an die Besitzer der Vierbeiner versandt. "Jetzt fangen wir an, Bußgelder und Verwarnungen an Unbelehrbare zu verschicken." Nicht nur große Städte verzeichnen einen Anstieg der Beschwerden, auch in ländlicheren Gebieten sind die Bürger sensibler geworden. "Erheblich mehr" melden sich beim Ordnungsamt in Haltern. Die Stadtverwaltung will in naher Zukunft eine Kraft einstellen, die auch "mal nachmittags in den Straßen oder abends auf den Wiesen kontrolliert", kündigt Frank Hesseling vom Ordnungsamt an. Bei Verstößen setzt Haltern zunächst auf ein Gespräch. "Leider zeigen sich aber viele Hundehalter uneinsichtig und bockig. Dann verhängen wir Bußgelder." Eine "bedauerliche Entwicklung" hat der Sachbearbeiter ausgemacht: "Jetzt werden jahrelang schwelende Nachbarschaftsstreitigkeiten auf dem Rücken der Hunde ausgetragen. Uns erreichen manchmal Anrufe, da kann man nur mit dem Kopf schütteln. Beispielsweise, dass ein Hund unangeleint aus dem Auto zur zwei Meter bis zur Haustür gelaufen ist." Hier gibt es höchstens mal eine Verwarnung.
Im Gegensatz zur Stadt Essen: "Wir verhängen gleich Bußgelder. Das fängt an bei 50 Mark, wenn etwa ein Hund unangeleint in der Grünanlage herumläuft und geht bis 300 Mark, wenn der Besitzer eines Pitbulls gegen die Maulkorbpflicht verstößt", so Sachgebietsleiter Norbert Geldermann. Bisher hat die Zahl der sichergestellten Hunde bei ihm nur leicht zugenommen, "aber das wird ab April richtig losgehen. Dann nämlich sollen die Städte gegen die Hundehalter vorgehen, die jegliche Prüfung - wie die der Sachkunde - verweigern. Dann wird die Zahl der Sicherstellungen nach oben schnellen."
Von SUSANNE LINNENKAMP NRW - Ein halbes Jahr NRW-Hundeverordnung. Nach den ersten hitzigen Protesten - hat sich die Situation beruhigt ?
Offenbar nicht: "Wir haben mehr als doppelt so viele Beschwerden wie vorher", sagt Ralf Kittel vom Dortmunder Ordnungsamt. "Die Bürger passen besser auf." Aber nicht nur die: 24 Mitarbeiter der Verwaltung halten im Rahmen der Ordnungspartnerschaft gemeinsam mit der Polizei die Augen auf, kontrollieren in der belebten Fußgängerzone oder in Parks.
Bis zu 400 Beschwerden gehen beim Dortmunder Ordnungsamt pro Monat ein. "Angst ist das Hauptmotiv der Menschen, die sich bei uns melden. Angst vor Hunden, die ohne Maulkorb frei hermumlaufen." Dann setzt es in Dortmund für die Besitzer der Vierbeiner ein saftiges Bußgeld - bis zu 500 Mark. "Wir mussten im letzten halben Jahr auch mehr Tiere sicherstellen als zuvor. Und eigentlich müssten wir da noch mehr unternehmen, aber das Tierheim ist total überfüllt." In Münster hat sich die Situation "normalisiert. Aber im August, September war hier die Hölle los", weiß Cornelia Wähning, beim Ordnungsamt für Hunde zuständig. Den ganzen Tag habe sie am Telefon gesessen und Beschwerden entgegengenommen. Hin und wieder wurden Belehrungen an die Besitzer der Vierbeiner versandt. "Jetzt fangen wir an, Bußgelder und Verwarnungen an Unbelehrbare zu verschicken." Nicht nur große Städte verzeichnen einen Anstieg der Beschwerden, auch in ländlicheren Gebieten sind die Bürger sensibler geworden. "Erheblich mehr" melden sich beim Ordnungsamt in Haltern. Die Stadtverwaltung will in naher Zukunft eine Kraft einstellen, die auch "mal nachmittags in den Straßen oder abends auf den Wiesen kontrolliert", kündigt Frank Hesseling vom Ordnungsamt an. Bei Verstößen setzt Haltern zunächst auf ein Gespräch. "Leider zeigen sich aber viele Hundehalter uneinsichtig und bockig. Dann verhängen wir Bußgelder." Eine "bedauerliche Entwicklung" hat der Sachbearbeiter ausgemacht: "Jetzt werden jahrelang schwelende Nachbarschaftsstreitigkeiten auf dem Rücken der Hunde ausgetragen. Uns erreichen manchmal Anrufe, da kann man nur mit dem Kopf schütteln. Beispielsweise, dass ein Hund unangeleint aus dem Auto zur zwei Meter bis zur Haustür gelaufen ist." Hier gibt es höchstens mal eine Verwarnung.
Im Gegensatz zur Stadt Essen: "Wir verhängen gleich Bußgelder. Das fängt an bei 50 Mark, wenn etwa ein Hund unangeleint in der Grünanlage herumläuft und geht bis 300 Mark, wenn der Besitzer eines Pitbulls gegen die Maulkorbpflicht verstößt", so Sachgebietsleiter Norbert Geldermann. Bisher hat die Zahl der sichergestellten Hunde bei ihm nur leicht zugenommen, "aber das wird ab April richtig losgehen. Dann nämlich sollen die Städte gegen die Hundehalter vorgehen, die jegliche Prüfung - wie die der Sachkunde - verweigern. Dann wird die Zahl der Sicherstellungen nach oben schnellen."