TZ München 09.02.2001
Regierung plant: Führerschein für alle Hundehalter
Bald muss Herrchen zur Hundehalter-Schule, um den Fiffi-Führerschein zu machen, Denn die Bundesregierung plant ein Gesetz, wonach von jedem Hundehalter der Nachweis seiner Sachkunde verlangt werden kann - egal, ob er einen Pittbull hat, oder einen Rauhhaardackel. Das klingt verrückt, ist aber Teil des neuen Kampfhundegesetzes.
Die Details:
Hundekontrolle: Die Papiere bitte!
Tierschützer begrüßen den Hundeführerschein - Züchter dagegen
Der kleine Volkan ist nicht umsonst gestorben. Ein dreiviertel Jahr, nachdem der sechjährige Bub in Hamburg von zwei Kampfhunden zerfleischt wurde, kommt nun ein Führerschein für Hundehalter. Er betrifft nicht nur die Kampfhunde: Prinzipiell kann der Halter jedes Hundes zu einem "Sachkundenachweis" gezwungen werden.
Der Bund und die Länder einigten sich am Mittwochabend auf die Führerschein-Pflicht für Hundehalter. Darin soll die Bundesregierung ermächtigt werden, per Rechtsverordnung einen Sachkundenachweis für private Hundehalter verlangen zu können. Bisher galt das nur für die gewerbsmäßige Tierhaltung. Die neue Verordnung betrifft prinzipiell das Herrchen jedes Zamperls. Allerdings wird noch diskutiert, ob es für kleinere Rassen Ausnahmen geben soll.
Neben dem Hundeführerschein hat der Vermittlungsausschuß auch ein schärferes Gesetz zur Bekämpfung gefährlicher Hunde beschlossen. Bisher war geplant, lediglich das widerrechtliche Handeln oder Züchten gewisser gefährlicher Rassen unter Strafe zu stellen. Nun muss auch jeder mit einer Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren rechen, der Kampfhunde unerlaubt hält. Als gefährliche Kampfhunde gelten etwa Pitbull-Terrier, American Staffordshire-Terrier und Staffordshire-Bullterrier.
Die deutschen Hundezüchter lehnen die Einführung eines Führerschein für private Halter ab. "Zwangsmaßnahmen bringen nichts und sind mit einem riesigen bürokratischen Aufwand verbunden." sagt der Hauptgeschäftsführer des Verbandes für das Deutsche Hundewesen, Bernhard Meyer. Tierschützer dagegen begrüßen die strengen Regeln. Eine Sprecherin des Tierschutzbundes: "Wer Tiere hält, sollte generell auch sachkundig sein."
Jetzt muss sich der Bundestag erneut mit dem Vorschlag zum Kampfhundegesetz befassen. Aller Voraussicht nach heißt es aber bald auf Münchens Hundewiesen: "Hundehalterkontrolle. Ihre Papiere bitte!"
Regierung plant: Führerschein für alle Hundehalter
Bald muss Herrchen zur Hundehalter-Schule, um den Fiffi-Führerschein zu machen, Denn die Bundesregierung plant ein Gesetz, wonach von jedem Hundehalter der Nachweis seiner Sachkunde verlangt werden kann - egal, ob er einen Pittbull hat, oder einen Rauhhaardackel. Das klingt verrückt, ist aber Teil des neuen Kampfhundegesetzes.
Die Details:
Hundekontrolle: Die Papiere bitte!
Tierschützer begrüßen den Hundeführerschein - Züchter dagegen
Der kleine Volkan ist nicht umsonst gestorben. Ein dreiviertel Jahr, nachdem der sechjährige Bub in Hamburg von zwei Kampfhunden zerfleischt wurde, kommt nun ein Führerschein für Hundehalter. Er betrifft nicht nur die Kampfhunde: Prinzipiell kann der Halter jedes Hundes zu einem "Sachkundenachweis" gezwungen werden.
Der Bund und die Länder einigten sich am Mittwochabend auf die Führerschein-Pflicht für Hundehalter. Darin soll die Bundesregierung ermächtigt werden, per Rechtsverordnung einen Sachkundenachweis für private Hundehalter verlangen zu können. Bisher galt das nur für die gewerbsmäßige Tierhaltung. Die neue Verordnung betrifft prinzipiell das Herrchen jedes Zamperls. Allerdings wird noch diskutiert, ob es für kleinere Rassen Ausnahmen geben soll.
Neben dem Hundeführerschein hat der Vermittlungsausschuß auch ein schärferes Gesetz zur Bekämpfung gefährlicher Hunde beschlossen. Bisher war geplant, lediglich das widerrechtliche Handeln oder Züchten gewisser gefährlicher Rassen unter Strafe zu stellen. Nun muss auch jeder mit einer Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren rechen, der Kampfhunde unerlaubt hält. Als gefährliche Kampfhunde gelten etwa Pitbull-Terrier, American Staffordshire-Terrier und Staffordshire-Bullterrier.
Die deutschen Hundezüchter lehnen die Einführung eines Führerschein für private Halter ab. "Zwangsmaßnahmen bringen nichts und sind mit einem riesigen bürokratischen Aufwand verbunden." sagt der Hauptgeschäftsführer des Verbandes für das Deutsche Hundewesen, Bernhard Meyer. Tierschützer dagegen begrüßen die strengen Regeln. Eine Sprecherin des Tierschutzbundes: "Wer Tiere hält, sollte generell auch sachkundig sein."
Jetzt muss sich der Bundestag erneut mit dem Vorschlag zum Kampfhundegesetz befassen. Aller Voraussicht nach heißt es aber bald auf Münchens Hundewiesen: "Hundehalterkontrolle. Ihre Papiere bitte!"