doofermann schrieb:
ja gewisse Hunde müssen leider Gottes an der Leine geführt werden, da sie eine Gefahr für die Umwelt darstellen (wahrscheinlich wurden sie scharf gemacht, isoliert gehalten,...)
allerdings wenn man einen Hund von klein auf hat, ihn gut sozialisiert, erzieht so sollte es kein Problem darstellen ihn ohne Leine laufen zu lassen.
da ich das wohl prinzipiell von mir behaupten kann, lasse ich meine meist ohne Leine.
am Land und dort wo ich während meiner Zeit in Wien wohne, läuft sie immer ohne Leine.
Ein Problem weshalb man einen Hund an der Leine führen sollte wäre eine zu ausgiebige Jagdleidenschaft. Ein gut erzogener Hund jagt nicht!
und ich sage: HUNDE GEHÖREN NICHT AN DIE LEINE
an alle Leinenfetischisten: denkt ihr wirklich ihr könnt euren Hund alles bieten was er braucht? ich sag mal Auslauf, ausgiebiges Schnüffeln, Spielen?
Die meisten von euch haben eher grosse Hunde habe ich denn Eindrurck
und angenommen man würde jeden Tag mit seinen Hund Rad-fahren gehen mit Leine, so hat er nix geschnüffelt
geht man dann noch mal mit der super 10m Flexi?
und dann in den Auslauf? Ball spielen
wo bleibt die Natur des Hundes? er muss selbst mit den unterschiedlichsten Situationen zurechtkommen lernen, und die Menschen müssen lernen sich auf ihren Hund VERLASSEN
zu können.
und man muss auch seinen Hund etwas VERTRAUEN können, wirklich das bekommt man millionenmal zurück. Es ist doch reine Bequemlichkeit in ständig an der Leine zu führen. So erspart man sich die Verantwortung, das Erziehen, DIE AUSEINANDERSETZUNG mit dem Wesen welches einen für die nächsten 15 Jahre (hoffentlich) begleitet!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Leinenpflicht?
ich bin auf einer Alm grossgeworden, soll ich dort etwa meinen Hund auch an die Leine nehmen?
dort kommen nämlich auch eine Menge Leute mit Kinder und Hunden vorbei?
und ja wenn ihr mir das erklären könnt und ich einsichtig bin, bitte dann erklärt das mal meinen Hund!!!!
Hallo,
jetzt muss ich auch mal äußern. Zu allererst: Ich bin kein "Leinenfetischist" und lasse mich auch nur ungern so negativ bezeichnen.
Wie willst du "gewisse" Hunde von sozialisierten unterscheiden? Wie willst du da eine Regelung feststellen? Sieh es mal aus der Sicht der Fußgänger, die Angst vor Hunden haben. Ich persönlich bin bei jedem mir unbekannten Hund vorsichtig und bin nicht begeistert, wenn ein frei laufender Hund auf mich zugeht und an mir schnüffelt.
Ich habe zwar keine Angst vor Hunden, aber es stört mich ganz einfach - der Hund darf überall schnüffeln, aber nicht an mir, weil er dazu gar keinen Grund hat, sobald er erkennt, dass ich keine Gefahr bin.
Kinder verhalten sich beim Beschnüffeln vielleicht auch noch "falsch" und schreien und rennen weg. Und: nicht jeder "sozialisierte" Hund reagiert gleich.
Ein gut erzogener Hund jagt nicht? Oho, sag das mal dem Huskybesitzer von nebenan. Sein Husky ist erzogen. Man kann ihn aber nicht von der Leine lassen, weil er noch so dicht am Wolf ist, dass seine Jagdeigenschaften rauskommen.
Genau das gleiche kannst du bei einem Schlittenhundrennen beobachten: Jeder Hund dort muss gut erzogen sein, damit es keine Streitereien gibt, damit er sich ins Rudel und die Führung am Schlitten anpasst. Kurz vor dem Start sind die Hunde vor Vorfreude aber so unruhig, dass sie kaum noch zu halten sind - das Herrchen braucht Hilfe von dort angestellten Helfern, die die Hunde festhalten und erst beim Startsignal loslassen.
Mein Vater hatte früher einen Boxer. Cilly war top erzogen, hörte aufs Wort, hatte Polizeiausbildung. Einmal, ein einziges Mal ist sie aber doch aufs Rufen nicht zurückgekommen und hat einem Kaninchen hinterhergejagt. Danach hatte sie zwar ein tierisch schelchtes Gewissen und wurde auch ordentlich zusammengestaucht,
hat es auch nie wieder getan: Aber trotz der guten Erziehung musste sie es einmal unbedingt ausprobieren.
Tiere sind wie Menschen nicht berechenbar und du kannst mir nicht erzählen, dass gut erzogene Hunde nicht wildern, nur weil deine es bisher noch nie getan haben. Kann sein, dass sie das weiterhin nicht tun, aber eine Sicherheit hast du nicht, das sollte dir bewusst sein.
Du wirst auch niemals sagen können, dass dein Hund niemals ein Kind angreifen wird. Egal, wenn alle Unglücksfaktoren zusammenkommen, tut er es vielleicht doch - darum ist die Leine ein zusätzlicher Schutz gegen das Unberechenbare.
Hör mir bitte auf mit den Urinstinkten eines Hundes. Wenn ich einen Hund artgerecht (also richtig wolfsnah) halten will, ziehe ich nach Kanada in die Pampa und gründe sein eigenes Rudel, sie müssen selber jagen. Kurz: ich wildere meine Hunde aus. Das wäre aber auch gegen seine Natur. Es ist ganz einfach so: Wenn du in der Zivilisation lebst, kommen als erstes die Menschen und erst dann der Hund. Wie du das mit dir vereinbarst, ist egal, aber so wird es in der Gesellschaft geregelt. Du kannst deinen Hund in der Zivilisation niemals artgerecht halten. Du musst ihn auch zu seinem eigenen Schutz anleinen.
Hier war nie die Rede davon, dass wir die Leine nie abnehmen. Ich habe meinen Hund immer abgelassen, aber erst nachts oder spätabends, ich bin zu gassi-untypischen Zeiten gegangen, damit wir die freien Flächen für uns hatten und eine gefährliche Kampfhundbestie nicht angepöbelt wird. Ich habe ihn nur da abgelassen, wo keine Kinder und andere Nichthundebesitzer rumlaufen. Hundefreunde hat er im Hundesport getroffen - ein eingezäuntes Gebiet, wo sie tollen durften, wie sie wollten.
Nur selten beim Gassi, weil sich keiner an den einzigen SoKa rangetraut hat. Schade. Und wenn keine Gefahr für dritte bestand, durfte er laufen, so viel er wollte. Für den Freiheitsentzug sind wir 4 Stunden täglich mit ihm rausgegangen + 4-5 Stunden Hundesport. So schlecht kann sein Leben also nicht gewesen sein.
Er trug keinen Maulkorb, er konnte also auch mit Leine überall schnüffeln und Duftmarken setzen. Ich habe auf ihn gewartet. Natürlich musste ich versuchen, das beste draus zu machen, aber was sollst. Wir hatten ein riesen Grundstück und sind zwei-dreimal in der Woche zum Hundesport.
Und: Wenn du Rad fährst und deine unangeleinten Hunde mitnimmst, kannst du mir nicht wirlich erzählen, dass deine Hunde ausreichend Zeit zum Schnüffeln haben. Mein Dicker hätte immer Angst gehabt, mich aus den Augen zu verlieren und wäre gar nicht lange stehen geblieben zum Schnüffeln.
Auch souveränere Hunde bleiben keine 3 Minuten zum Schnüffeln stehen, sondern schnüffeln oberflächlicher als sonst.
Radfahren ist einfach keine passende Gelegenheit zum großartigen Rumschnüffeln.
Ich habe meinem Hund vertraut. Wenn Besuch mir das nicht geglaubt hat, bin ich zu seinem Fressnapf und habe mit dem Finger darin rumgewühlt. Ich habe ihm sein Maul geöffnet und meinen Arm reingelegt. Ich habe ihm vertraut. Aber für mich hat "leinenlos" wenig mit Vertrauen zu tun. Ich lege meinen SoKa an die Leine, um ihn zu schützen, nicht um ihm Auslauf wegzunehmen.
Sei froh, dass das in Österreich anders geregelt wird, sonst könntest du Leine und Schutz vielleicht verbinden.
lg,
Kaze