Hund heult, Zweithund?

Schorle

Hallo Zusammen,
ich habe vor 9 Monaten einen jetzt ca. 1 J. alten Rehpinschermix :love: vom Tierschutz zu mir genommen. Er ist sehr auf mich bezogen und läuft mir in der Wohnung auf Schritt und Tritt hinterher, obwohl mein Partner ihm auch zu fressen gibt, mit ihm spielt und mit ihm raus geht. Da ich leider in der Wechselschicht (d.h. 1 Woche von 6-14 Uhr und 1 Woche von 14-22 Uhr) arbeite. Der Hund ist aber nie länger wie 5 Stunden alleine.
Mein Problem ist jetzt, das er egal ob ich morgends (Partner noch da) oder mittags aus dem Haus gehe, heult wie ein Wolf. Habe auch schon 2 Monate versucht es zu trainieren. Er heult jetzt "nur" noch ca. 5-10 Minuten...(statt 30-45 Minuten), egal ob mein Partner ihn ruft (kein Interesse daran vom Hund) oder er alleine ist. Da bei mir Tierhaltung erlaubt ist, aber ich leider tierunfreundliche Nachbarn habe, fangen mich diese direkt im Hausflur ab und erzählen mir: "Dein Hund hat schon wieder geheult!". Bin erst vor 6 Monaten eingezogen und möchte auch nicht dass das Klima im Haus total am Boden ist und wir der Buh-Mann sind.

Ich habe mir die Frage gestellt ob er:
1. vielleich einfach nur alleine ist?
2. Kontroll- oder Verlustängste hat?
3. mit einem Zweithund nicht mehr heult?

Bin etwas verzweifelt.:( Ich danke im Vorraus für die Antworten.
 
  • 20. April 2024
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Hi Schorle ... hast du hier schon mal geguckt?
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ich hatte vorher 1 Hund, der ne Stunde nach verlassen des Hauses noch gejodelt hat - nun hab ich 2 :unsicher:
Meine Kleine kann sehr wohl alleine bleiben, sie legt sich dann hin und schläft. Aber sobald die Große anfängt steht die Kleine parat und macht mit (die weiß zwar nicht warum aber dabei ist alles :rolleyes:)

Das Ganze kann also auch nach hinten losgehen wenn man sich nen Zweithund anschafft.
 
  • 20. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Die Frage wird durch übers I-Net kaum jemand beantworten können ;)

Wie genau ist das denn so?
Du schreibst, er läuft Dir ständig hinterher?
Wann schläft er denn mal?
Klingt für mich nach Dauerstress und wenn Du weg gehst, dann hat er noch mehr Stress, weil Du ihn zurück lässt.
Da wird ein Zweithund weniger helfen, aber Training doch viel eher ;)
 
Er ist sehr auf mich bezogen und läuft mir in der Wohnung auf Schritt und Tritt hinterher,

Ich denke hier ist schon dein Anfang.

Denk ich auch. Ferndiagnosen per Forum sind zwar eigentlich nicht möglich, aber wenn man das zu Grunde legt, was beschrieben wurde, liegt genau da die Ursache. Der Hund hat bisher nicht gelernt, dass sowohl er als auch sein Mensch sehr gut allein klar kommt. Ob das nun Verlustängste sind oder ein Kontrollzwang, das muss in kleinen Schritt unbedingt sofort und ganz beständig geübt werden.

Ich habe bzgl. eines Zweithundes das Gleiche erlebt, wie es Darla beschrieben hat. Unser Wollschaf konnte auch nicht allein bleiben und hat es jedem tierischen Gast auch umgehend beigebracht, was Hund zu tun hat, wenn sich die Tür von aussen schließt: heulen, bis alle Nachbarn Bescheid wissen und dann erst recht. Ist aber eigentlich auch logisch. Kommt ein zweiter dazu, wird er sich idR am "Platzhirschen" orientieren. Verwirf daher den Gedanken an einen zweiten Hund gleich wieder. So einfach löst sich euer Problem leider nicht, da kommt viel Arbeit auf euch zu.
 
  • 20. April 2024
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Also die Idee mit dem 2ten würd ich ganz schnell überdenken. Solltet ihr mit viel training auch wegbekommen (nein kein trainer -.-).

Wenns auf die schnelle funktionieren soll:

Aber auch mit vorsicht geniessen, viele Hunde gewöhnen sich schnell dran. Gibt auch welche mit Schall die dann richtig im Ohr weh tun, würd ich aber von abraten. Spray ist in dem falle humaner (Falls ihr sowas verwenden wollt) Bin ja eigentlich gegen solche Mittel, aber den Nachbarn zur liebe...
 
Du hast doch schon guten Erfolg mit deinem Trainng, warum setzt du da nicht weiter an? Für nen Hund mit solchem Streß sind zwei Monate Training doch nicht wirklich viel :hallo:
 
Hallo,
da dein Hund ja auch bellt wenn er mit Mensch (dein Partner) allein ist, wird der Zweithund ihm nicht das Gefuehl von allein sein nehmen koennen.

Du schreibst : " Er verfolgt mich auf Schritt und Tritt.". Ich denke dein Schnuff fuehlt sich gar nicht allein, sondern er ist ein KONTROLLFREAK!

Schaffe einen Ruheplatz (bei meiner Kontrollerin hat sich eine Transportbox als die beste Loesung ergeben, da ich die Tuere schliessen kann und sie somit gezwungen ist am Platz zu bleiben).
Zuerst habe ich nur das Unterteil der Box aufgestellt und mit viel Leckerchen und nebenansitzen meine Huendin dazu gebracht in die Box (Unterteil!) zu gehen und mal einen Moment drin zu bleiben. GANZ viel doll gelobt, auch wenn sie nur kurz darin war.
Nach ca. 10 Tagen und taeglichen Uebungen, Deckel drauf und das gleiche Spiel wieder und wieder. Irgendwann ist sie in der Box eingeschlafen. Das war der Durchbruch.
Dann kam die Tuer ins Spiel. Hund in Box, Tuer zu, Tuer auf LOBEN/Leckerchen. Zeit der geschlossenen Tuere langsam steigern (kann wieder mehrere Tage dauern). IMMER dabeibleiben! Viel loben, spielen, Leckerchen!
Naechster Schritt: Hund in Box Tuer zu und mich ein wenig von der Box entfernt. KURZE Zeit! Tuer auf, Hund raus LOBEN, spielen, Leckerchen. Zeit und Abstand gemaechlich verlaengert. Irgendwann gehst du kurz um die Ecke/ aus ddem Raum. NUR KURZE ZEIT! Hund raus, loben, spielen Leckerchen. Langsam steigern.
Hat bei uns knappe vier Monate gedauert und war echt anstrengend, ABER: heute geht meine Suesse freiwillig in ihre Box, wenn ich das Haus verlasse, beim menschlichen Essen und wenn ich Abends laenger Fernsehe wie Sie meint wach bleiben zu wollen (zum schlafen hat sie ein Bettchen unter meinem Halbhochbett).

Bestimme die Spiel,-Kuschelzeiten, lass dies nicht deinen Hund bestimmen! Meine, wenndein Hund Spielzeug anschleppt und dich mit Kulleraugen anbettelt mit ihm zu spielen, IGNORIERE ihn. Wenn er dich in Ruhe laesst, fordere ihn zum Spiel auf. Legt er seinen Kopf auf dich um Streicheleinheiten abzuholen, draenge ihn sanft ab, sobald er dich in Ruhe laesst ruf ihn und quaddel ihn richtig durch.


Versuche deinem Hund klar zu machen dass er nicht auf dich, sondern du auf ihn achtgibst!

Wuensche dir viel Geduld und Erfolg.
 
danke für die antworten. Habe heute mit clicker training angefangen hoffe das wird habe ihm einen platz in der küche zugewiesen. Bin voller hoffnung.
 
Also die Idee mit dem 2ten würd ich ganz schnell überdenken. Solltet ihr mit viel training auch wegbekommen (nein kein trainer -.-).

Wenns auf die schnelle funktionieren soll:

Aber auch mit vorsicht geniessen, viele Hunde gewöhnen sich schnell dran. Gibt auch welche mit Schall die dann richtig im Ohr weh tun, würd ich aber von abraten. Spray ist in dem falle humaner (Falls ihr sowas verwenden wollt) Bin ja eigentlich gegen solche Mittel, aber den Nachbarn zur liebe...


Super Sache, solche Sprühhalsbänder :unsicher: Schließlich ist da ja kein Strom drauf, nur ungefährliche Sachen...

Köpfchen statt Knöpfchen ...das gilt auch für die viel gepriesenen Sprühhalsbänder, die in verschiedenen Ausführungen den Markt erobert haben. Spätestens seit uns Hundenanny Katja Geb-Mann allwöchentlich im deutschen Fernsehen vorführt, wie jeder Hund, ganz gleich welches Problem er seinen Haltern vermeintlich oder tatsächlich bereitet, mit Einsatz einer Fernbedienung in das Verhalten gepresst werden kann, das Herrchen oder Frauchen beliebt, finden die Halsbänder, die einen angeblich völlig harmlosen Spraystoß von sich geben, steigenden Absatz.

Doch schon der gesunde Menschenverstand lässt einen aufhorchen, wenn Hersteller und Anwender behaupten, dass der jederzeit auszulösende Sprühstoß für den Hund „gar nicht schlimm“ sei. Da fragt man sich doch selbst nach nur kurzem Nachdenken, wie es denn möglich sein soll, instinktive, genetisch fixierte Verhaltensweisen wie zum Beispiel das Jagdverhalten durch etwas zu unterdrücken, das dem Hund gar nichts ausmacht?! Dem Hundehalter wird generös angeboten, das Gerät doch selbst mal in die Hand zu nehmen oder um den Hals zu legen, während der Trainer den Auslöser betätigt... und tatsächlich, so schlimm war das doch gar nicht. Ein kurzes „Zischhhh“ mit etwas feucht-kalter Luft. „Ja“, bestätigt der überzeugte Hundehalter, „das war gar nicht schlimm.“ Was Hersteller und Trainer jedoch geflissentlich verschweigen (aus Unwissenheit oder in betrügerischer Absicht?!), ist die Tatsache, dass plötzlich auftretende, nicht eindeutig zuzuordnende Zischlaute beim Hund als Angst auslösende, sogar lebensbedrohliche Laute abgespeichert sind, bei denen sofort die Flucht ergriffen werden muss. Jeder kennt den Anblick eines Hundes, der sich selbst im Körbchen `zig mal um die eigene Achse dreht, bevor er sich schließlich gemütlich niederlegt. Es handelt sich bei dieser Verhaltensweise um ein Erbe aus den Zeiten, in denen der Hund noch weitgehend draußen in Freiheit lebte. Bevor er sich hinlegte, drehte er sich mehrfach im Gras oder Laub, um die ausgesuchte Liegestelle als ungefährlich abzusichern. Sollte beim Drehen ein Zischlaut (zum Beispiel von einer Schlange) zu hören sein, würde er sich durch einen Sprung zur Seite in Sicherheit bringen. Biologisch sinnvoll... und diesen genetisch fixierten, Angst auslösenden Zischlaut bringen wir Menschen nun in den unmittelbaren Kopfbereich des Hundes! Und drücken vielleicht gleich mehrfach das Auslöseknöpfchen, worauf der Hund ganz leicht nicht nur in Angst, sondern sogar in Panik versetzt werden kann – ohne die Möglichkeit, sich durch die Flucht zur retten!

Eigentlich ist dieser Umstand allein schon Grund genug, niemals zu erlauben, dass einem uns anvertrauten Lebewesen ein solches Gerät angetan (im wahrsten Sinne des Wortes!) wird. Es gibt aber noch mehr Probleme:

Der Hund weiß nie, wann und vor allem warum der Sprühstop ausgelöst wird, befindet sich also in ständiger Erwartungsunsicherheit. Wer wissen möchte, wie sich das anfühlt, dem empfehle ich folgendes Eigenexperiment, das nicht in Anwesenheit eines Hundes durchgeführt werden sollte, damit dieser nicht unnötig verunsichert wird: Bitten Sie ein Familienmitglied oder einen Freund, Sie wirklich stark zu erschrecken, zum Beispiel durch einen lauten Schrei oder dadurch, dass er plötzlich die Stereoanlage zu voller Lautstärke aufdreht oder zwei Töpfe aufeinander schlägt, wenn Sie gerade überhaupt nicht damit rechnen, sich zum Beispiel entspannt im Sessel zurücklehnen oder gerade mit Freunden Karten spielen. Das Experiment sollte mindestens mehrere Stunden, am besten ein oder zwei Tage dauern und der Schreckreiz sollte in dieser Zeit mehrfach ausgelöst werden – ohne dass Sie wissen, wann dies sein wird. Sie werden merken, dass der eigentliche Reiz, wenn er dann endlich auftritt, bei weitem nicht so schlimm zu ertragen ist, wie die zermürbende Warterei auf ihn. Obwohl man ihn fürchtet, wünscht man ihn schon beinahe herbei in der Hoffnung, dann wieder eine Weile Ruhe zu haben, was aber nicht so ist, da er kurz nach dem Auftreten ein zweites oder drittes Mal ausgelöst wird und dann wieder stundenlang gar nicht, ganz wie es Ihrem Helfer beliebt. Keine angenehme Vorstellung, nicht wahr?!

Aber es gibt noch weitere Probleme. Gleich mehrere ergeben sich aus der Tatsache, dass Hunde über gedankliche Verknüpfung lernen. Trägt der Hund das Halsband und erhält den Sprühstoß, wenn er zum Beispiel auf mehrfachen Zuruf nicht kommt, so möchte der Mensch ihm damit zeigen, dass er dafür mit Schreckreiz bestraft wird, dass er ungehorsam ist. Es kann aber gut sein, dass er in genau diesem Moment zu einem kleinen Kind, einem Jogger oder einem anderen Hund schaut – und den Strafreiz damit verbindet. Das Ergebnis ist dann ein Hund, der noch immer nicht besser auf Abruf reagiert, dafür aber Ängste, evtl. sogar durch die Angst ausgelöste Aggressionen, gegen das entwickelt, was er gerade sah. Die Hundehalter sind dann ratlos, weil ihr Hund „plötzlich“ kleine Kinder meidet oder Jogger anknurrt, mit denen er doch bisher bestens auskam. Viele solcher Beispiele finden sich in meiner Hundeschule ein, erst kürzlich ein Rodesian Ridgeback Rüde, dessen Sprühhalsband immer ausgelöst wurde, wenn er zum Wildern durchbrennen wollte. Bei diesen Spaziergängen war allerdings auch immer seine Gefährtin, der Zweithund der Familie, anwesend. Die Halter kamen nun nicht wegen des unerwünschten Jagdverhaltens zu mir in die Hundeschule, mit dem sie sich inzwischen abgefunden hatten, sondern weil der Rüde seit Wochen die Nähe der Hündin mied. Immer wenn diese den Raum betrat oder sich, so wie früher, zu ihm kuscheln wollte, verließ er mit ängstlichem Gesichtsausdruck das Zimmer und das konnte man sich nicht erklären... Was hatte man diesen beiden Hunden angetan! Welche Gefühle wurden in den Tieren ausgelöst?! Der Rüde hatte nun Angst vor seiner Gefährtin, die er früher heiß und innig liebte, während diese nicht verstehen konnte, weshalb er, der vorher immer leidenschaftlich mit ihr spielte und tobte, sie jetzt mied. Die gleiche Trainerin, die den Einsatz des Sprühhalsbandes empfohlen hatte, empfahl jetzt übrigens, einen der Hunde abzugeben, weil die Tiere sich unterschiedlich entwickelt hätten und einfach nicht mehr gut zueinander passen würden. Die Ängste des Rüden erklärte sie über die angeblich dominante Ausstrahlung der Hündin. Man könnte weinen, wenn Hunden mit einem solchen Schicksal gegenüber steht – oder es packt einen einfach nur die Wut.

Die Probleme gehen noch weiter, denn nichts generalisiert sich bei Hunden so schnell, wie Geräuschangst. Nicht nur dieser Rüde, sondern auch zahlreiche andere Hunde entwickeln nach Einsatz des Sprühhalsbandes Ängste vor allen möglichen Geräuschen. Das Öffnen einer kohlsäurehaltigen Getränkeflasche, das Zischen von heißem Fett in der Pfanne, Knall- und Schussgeräusche, die dem Hund vorher egal waren, versetzen ihn jetzt in Angst und Schrecken. Der oben erwähnte Ridgeback Rüde zum Beispiel verzog sich mit eingezogener Rute unter den Tisch des Besprechungsraums, als ich eine Wasserflasche öffnete. Dies tat ich nicht, weil ich Durst hatte – trauriger Weise gehört es inzwischen schon fast zum Standardprogramm beim ersten Kennenlernen und Analysieren eines mir vorgestellten Hundes auszutesten, ob er schon mit Sprühhalsband gearbeitet wurde und welche Wunden dies an seiner Seele hinterlassen hat. Die Halterin war auch sehr erstaunt, als ich ihr nach dem „Flaschentest“ auf den Kopf zusagte, dass an ihrem Hund sicher schon mit Sprühhalsband gearbeitet worden war. Das wollte sie mir eigentlich gar nicht erzählen, weil sie schon gehört hatte, dass ich gegen den Einsatz dieser Geräte bin. Nachdem ich sie auf die Reaktion ihres Hundes hingewiesen hatte, war sie sehr betroffen. Und wütend, nachdem ich ihr erklärte, weshalb ihr Rüde jetzt Angst vor der Hündin und vor allen möglichen Geräuschen hatte. Wütend auf die Trainerin, die sie auf diese „unerwünschten Nebenwirkungen“ nicht aufmerksam gemacht, sondern immer erklärt hatte, wie harmlos der Einsatz des Gerätes sei. Für mich stellt sich die Frage, ob Kollegen, die es einsetzen, um diese Nebenwirkungen nicht wissen, oder ob sie diese bewusst verschweigen, weil kaum jemand bereit wäre, den Einsatz zu erlauben, wenn sie bekannt wären. Und ich stelle mir die Frage, was von beiden eigentlich schlimmer ist...

Last not least gibt es Probleme mit der Technik. Es soll schon vorgekommen sein, dass das Gerät durch andere Funkfrequenzen oder sogar die Fernbedienung eines in der Nähe befindlichen Halsbandes an einem anderen Hund ausgelöst wurde. Der Strafreiz wird dann also einem Hund verabreicht, der einfach nur herumsteht oder gerade spielt oder sonst etwas tut. Das steigert die Erwartungsunsicherheit natürlich noch mehr und erhöht die Trefferquote auf Fehlverknüpfungen immens. Zusätzlich löst es nicht immer zuverlässig aus, kann zum Beispiel durch Wetterlagen mit feuchter Luft (Nebel, Regen) verzögert oder gar nicht reagieren. Schließlich zeigt es auch nicht an, wann die Batterie leer ist, wodurch es passieren kann, dass der Auslöser gedrückt wird und nichts geschieht. Dann käme man durch das Ausbleiben des Strafreizes (wenn der Hund denn überhaupt verstanden hätte, wofür er eigentlich bestraft werden soll) in den Bereich der variablen Bestätigung, was das unerwünschte Verhalten sogar noch verstärkt. Der Hund würde nämlich lernen, dass er das Verhalten nur immer wieder zeigen muss, bis er schließlich wieder zum Erfolg (in diesem Fall das Ausbleiben des Strafreizes und die erfolgreiche Durchführung des Verhaltens) kommt.

Man kann es also drehen und wenden, wie man will: Sprühhalsbänder sind ganz und gar nicht harmlos, im Gegenteil sogar sehr gefährlich. Manche Hunde werden durch sie so verunsichert, dass sie in die so genannte erlernte Hilflosigkeit fallen, was zur Folge hat, dass sie kaum noch Aktionen zeigen oder Handlungen anbieten, weil sie in ständiger Angst vor dem für sie unkalkulierbaren Strafreiz leben. Um diesen Tieren – und ihren verzweifelten Haltern – zu helfen, braucht es ein meist lang angelegtes, gut durchdachtes Training, das den Hund aus dieser erlernten Hilflosigkeit und seinen vielfältigen Ängsten wieder herausholt.

Sprühhalsbänder gaukeln dem Hundehalter vor, mal eben schnell per Fernbedienung eine Lösung für vermeintliche oder tatsächlich entstandene Probleme zu haben. Aber so einfach ist das nicht. Hunde sind uns anvertraute, fühlende und denkende Lebewesen, die nicht beliebig manipulierbar sind und deren Lernverhalten sich von dem unseren ganz erheblich unterscheidet. Ich kann deshalb nur dringend empfehlen, jeden Ausrüstungsgegenstand und jede Methode, der/ die durch Hersteller oder Trainer empfohlen wird, vor Anwendung am Hund genau zu prüfen, sich gut zu informieren und im Zweifelsfall nach dem guten alten Motto zu entscheiden, das auch für unsere Hunde gelten sollte: Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu.

© Clarissa v. Reinhardt
animal learn
 
d habe ihm einen platz in der küche zugewiesen.
hmpf - wäre vielleicht nochmals zu überdenken, denn Küche heißt Lebensmittel sprich Ressourcen ...

für mich persönlich wäre der letzte Ort, an dem ich einem Hund einen Liegeplatz zuweisen würde, die Küche - die gehört nämlich mir ......... samt der Oberherrschaft über alles Fressbare ......
 
Danastal hat es schon ganz toll erklärt :)

Eine Anbindevorrichtung wäre auch eine Alternative. Jedoch sollte die Box oder Anbindevorrichtung nicht im Mittelpunkt sein. Sprich: Da wo der Hund alles im Blick hat. Sondern eher da, wo der Hund nicht viel mitkriegt und nicht ständig gezwungen ist, wieder zu gucken und wieder zu gucken.
 
Ich persönlich finde Boxen ebenfalls als das Hilfsmittel 2011 und wird immer und ständig gelobt und gepriesen.

Warum schlicht den Hund nicht immer wieder an seinen Platz verweisen und darauf bestehen. Box rein, Klappe zu geht natürlich einfacher , auch wenn der Hund an die Box gewöhnt ist, im übrigen, wenn man schon so viel Zeit aufwendet um den Hund an eine Box zu gewöhnen , kann man ihn gleich an seinen Platz gewöhnen wo er zu verweilen hat.
Völlig überflüssiger Gebrauch diese Gegenstandes.
 
Ich persönlich finde Boxen ebenfalls als das Hilfsmittel 2011 und wird immer und ständig gelobt und gepriesen.

Warum schlicht den Hund nicht immer wieder an seinen Platz verweisen und darauf bestehen. Box rein, Klappe zu geht natürlich einfacher , auch wenn der Hund an die Box gewöhnt ist, im übrigen, wenn man schon so viel Zeit aufwendet um den Hund an eine Box zu gewöhnen , kann man ihn gleich an seinen Platz gewöhnen wo er zu verweilen hat.
Völlig überflüssiger Gebrauch diese Gegenstandes.

Hier würde ich aber die Anbindevorrichtung bevorzugen. Denn dann kann ich mich wirklich in Ruhe anderen Dingen widmen, statt ständig nach dem Hund zu gucken, ob er auch wirklich liegt.
Aber auch hier gilt natürlich. Langsam aufbauen ;)
 
Ich persönlich finde Boxen ebenfalls als das Hilfsmittel 2011 und wird immer und ständig gelobt und gepriesen.

Warum schlicht den Hund nicht immer wieder an seinen Platz verweisen und darauf bestehen. Box rein, Klappe zu geht natürlich einfacher , auch wenn der Hund an die Box gewöhnt ist, im übrigen, wenn man schon so viel Zeit aufwendet um den Hund an eine Box zu gewöhnen , kann man ihn gleich an seinen Platz gewöhnen wo er zu verweilen hat.
Völlig überflüssiger Gebrauch diese Gegenstandes.

Hier würde ich aber die Anbindevorrichtung bevorzugen. Denn dann kann ich mich wirklich in Ruhe anderen Dingen widmen, statt ständig nach dem Hund zu gucken, ob er auch wirklich liegt.
Aber auch hier gilt natürlich. Langsam aufbauen ;)
Wiw hat aber Recht. Ein simples (und konsequent durchgesetztes) "Platz" ist eigentlich ausreichend. Klar, die Box oder das Anbinden ist einfacher, aber wer es einfach will sollte über die Wahl des Haustiers nochmal gründlich nachdenken. ;)
Ich kucke in solchen Situationen übrigens nicht ständig nach dem Hund. Im Gegenteil, ich "übersehe" ihn dann auch schon mal und latsche "versehentlich" auch mal drauf wenn der Hund hinter mir rumschleicht. :eg:
 
Ich persönlich finde Boxen ebenfalls als das Hilfsmittel 2011 und wird immer und ständig gelobt und gepriesen.

Warum schlicht den Hund nicht immer wieder an seinen Platz verweisen und darauf bestehen. Box rein, Klappe zu geht natürlich einfacher , auch wenn der Hund an die Box gewöhnt ist, im übrigen, wenn man schon so viel Zeit aufwendet um den Hund an eine Box zu gewöhnen , kann man ihn gleich an seinen Platz gewöhnen wo er zu verweilen hat.
Völlig überflüssiger Gebrauch diese Gegenstandes.

Naja, für unseren Woodie war damals aber auch die optische Abschattung sehr gut um mal nen Gang runter zu schalten;)
Klappe musste da auch nicht zugemacht werden, er wurde automatisch ruhiger wenn er mal 5 Minuten in der Box lag (auf Kommando, nicht weil die Tür zu war)
Vor allem kenne ich einige Hunde, die sich in der Box einfach wohl und geborgen fühlen (hölenartig und so weiter)

Mein Fazit: notwendig ist eine Box selten- aber es kann für den Hund ein ganz netter überflüssiger Gegenstand sein;)
 
als nach ein paar monate alina, sie mir auch noch das portemonnee mit ein paar hunderter und 1 zweihundert frankenschein + sämtliche bankkarten zerschreddert hat, habe ich auch eine box gekauft. ferdisch.

bei kein anderen hund wäre mir das eingefallen.
 
...
Der Hund weiß nie, wann und vor allem warum der Sprühstop ausgelöst wird, befindet sich also in ständiger Erwartungsunsicherheit. Wer wissen möchte, wie sich das anfühlt, dem empfehle ich folgendes Eigenexperiment, das nicht in Anwesenheit eines Hundes durchgeführt werden sollte, damit dieser nicht unnötig verunsichert wird: Bitten Sie ein Familienmitglied oder einen Freund, Sie wirklich stark zu erschrecken, zum Beispiel durch einen lauten Schrei oder dadurch, dass er plötzlich die Stereoanlage zu voller Lautstärke aufdreht oder zwei Töpfe aufeinander schlägt, wenn Sie gerade überhaupt nicht damit rechnen, sich zum Beispiel entspannt im Sessel zurücklehnen oder gerade mit Freunden Karten spielen. Das Experiment sollte mindestens mehrere Stunden, am besten ein oder zwei Tage dauern und der Schreckreiz sollte in dieser Zeit mehrfach ausgelöst werden – ohne dass Sie wissen, wann dies sein wird. Sie werden merken, dass der eigentliche Reiz, wenn er dann endlich auftritt, bei weitem nicht so schlimm zu ertragen ist, wie die zermürbende Warterei auf ihn. Obwohl man ihn fürchtet, wünscht man ihn schon beinahe herbei in der Hoffnung, dann wieder eine Weile Ruhe zu haben, was aber nicht so ist, da er kurz nach dem Auftreten ein zweites oder drittes Mal ausgelöst wird und dann wieder stundenlang gar nicht, ganz wie es Ihrem Helfer beliebt. Keine angenehme Vorstellung, nicht wahr?!
...
© Clarissa v. Reinhardt
animal learn

Diese Argumentation halte ich für absolut unseriös. Es sei denn man geht davon aus, dass HH das Sprühhalsband betätigen, während ihr Hund beispielsweise an seinem Platz döst, mit einem Kumpel spielt oder brav neben ihnen her läuft.
 
als nach ein paar monate alina, sie mir auch noch das portemonnee mit ein paar hunderter und 1 zweihundert frankenschein + sämtliche bankkarten zerschreddert hat, habe ich auch eine box gekauft. ferdisch.

bei kein anderen hund wäre mir das eingefallen.


Wir haben zwei Geldbeutel hinter uns und zweimal neue Geldkarten ..und dennoch haben sie es geschafft ganz ohne Boxen nichts mehr zu zerstören
 
...
Der Hund weiß nie, wann und vor allem warum der Sprühstop ausgelöst wird, befindet sich also in ständiger Erwartungsunsicherheit. Wer wissen möchte, wie sich das anfühlt, dem empfehle ich folgendes Eigenexperiment, das nicht in Anwesenheit eines Hundes durchgeführt werden sollte, damit dieser nicht unnötig verunsichert wird: Bitten Sie ein Familienmitglied oder einen Freund, Sie wirklich stark zu erschrecken, zum Beispiel durch einen lauten Schrei oder dadurch, dass er plötzlich die Stereoanlage zu voller Lautstärke aufdreht oder zwei Töpfe aufeinander schlägt, wenn Sie gerade überhaupt nicht damit rechnen, sich zum Beispiel entspannt im Sessel zurücklehnen oder gerade mit Freunden Karten spielen. Das Experiment sollte mindestens mehrere Stunden, am besten ein oder zwei Tage dauern und der Schreckreiz sollte in dieser Zeit mehrfach ausgelöst werden – ohne dass Sie wissen, wann dies sein wird. Sie werden merken, dass der eigentliche Reiz, wenn er dann endlich auftritt, bei weitem nicht so schlimm zu ertragen ist, wie die zermürbende Warterei auf ihn. Obwohl man ihn fürchtet, wünscht man ihn schon beinahe herbei in der Hoffnung, dann wieder eine Weile Ruhe zu haben, was aber nicht so ist, da er kurz nach dem Auftreten ein zweites oder drittes Mal ausgelöst wird und dann wieder stundenlang gar nicht, ganz wie es Ihrem Helfer beliebt. Keine angenehme Vorstellung, nicht wahr?!
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© Clarissa v. Reinhardt
animal learn

Diese Argumentation halte ich für absolut unseriös. Es sei denn man geht davon aus, dass HH das Sprühhalsband betätigen, während ihr Hund beispielsweise an seinem Platz döst, mit einem Kumpel spielt oder brav neben ihnen her läuft.

Das Beispiel soll verdeutlichen, dass der Hund aus dem Blauen heraus (aus seiner Sicht) einen Sprühstoß erhält, weil er die Verknüpfung zur falschen Tat ja noch garnicht hergestellt hat...nicht dass die Besitzer den Hund für liegen und entspannen bestrafen...sondern für den Hund scheint es so zu sein, das löst Stress oder sogar ein Trauma aus...
 
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