Hund angeschossen

Wolfgang

KSG-Haarspalter™
08.11. 2003

Bauer trifft Cockerspaniel mit Schrotflinte: Bein musste amputiert werden


Kreis Paderborn (elk). Ein angeschossener Cockerspaniel hat am Donnerstag im Kreis die Gemüter erhitzt. Dem Tier wurde ein Bein amputiert.
Die Geschichte von Anfang an: Frau E. aus Sennelager (Namen der Redaktion bekannt) machte einen morgendlichen Spaziergang mit dem Cockerspaniel „Bonny“, den sie erst vor kurzem auf Probe aus dem Tierhort „Arche Noah“ von Gudrun Lumpp übernommen hatte. Dabei verhedderte sich seine Laufleine an einem Zaun. Bei dem Versuch, die Leine vom Stacheldraht zu lösen, entkam der Hund und lief auf eine nahegelegene Wiese, auf der Schafe weideten.

Kurz darauf fielen zwei Schüsse, die den Hund schwer am Bein verletzten. Die Hundebesitzerin will gesehen haben, wie ein Bauer mit einer Schrotflinte auf den Rüden gefeuert hat, ohne zuvor auch nur einen Warnschuss abzugeben. Dabei soll der Hund die Schafe nicht angegriffen, sondern nur zusammengetrieben haben. Die Schrotflinte noch in der Hand, empfahl der Bauer der völlig schockierten Frau, den Hund sofort einzuschläfern.

Diese machte sich mit dem angeschossenen Cockerspaniel auf den Armen so schnell wie möglich auf den Weg zu Tierarzt Dr. Peter Söhl in Lichtenau.

Dort bekam das Tier, das zu diesem Zeitpunkt schon viel Blut verloren hatte, zunächst eine Infusion, wurde geröntgt und anschließend operiert. „Das linke Vorderbein war von den Schrotkugeln völlig zerfetzt, da kam nur eine Amputation in Betracht“, so der Tierarzt. Das andere Vorderbein war ebenfalls getroffen, konnte aber gerettet werden.

„Ich kann so etwas nicht verstehen“, ärgert sich der Veterinär. „Einem kleinen Cockerspaniel dilettantisch die Beine wegzuschießen. Das muss verfolgt werden. Es kann doch nicht jeder mit einer Knarre in der Gegend rumballern.“ Söhl ist sich sicher: „Dass so ein Hund Schafe reißt, das gibt es gar nicht.“ Auch die Besitzerin habe den Hund als „lieb“ beschrieben.

Die Situation spitzte sich jedoch noch weiter zu. Nach Aussage des Tierarztes soll Gudrun Lumpp, zwischenzeitlich von Frau E. verständigt, noch während der Behandlung mehrfach angerufen und verlangt haben, den Hund sofort abholen zu dürfen. Sie sei die Eigentümerin und der Hund dürfe gar nicht ohne ihr Einverständnis von Dr. Söhl operiert werden. Laut Söhl soll sie sogar mit der Polizei gedroht haben, die wenig später beim Tierarzt nachfragte, ob es richtig sei, dass man sich weigere, den Hund herauszugeben. Da lag Bonny noch auf dem Operationstisch.

Nach einigem Hin und Her holte Gudrun Lumpp, als die Amputation abgeschlossen war, den noch am Tropf hängenden Hund dann um 14 Uhr gegen den Rat des Tierarztes ab. „Ich verstehe das nicht, ich hab ihr gesagt, sie soll an das Tier denken und nicht an sich selber“, so Söhl kopfschüttelnd. Er habe ihr dringend empfohlen, Bonny in seiner Praxis oder woanders einige Tage stationär behandeln zu lassen. Zum Beispiel bei dem Kollegen aus Lichtenau, mit dem sie sonst zusammen arbeitet. Frau Lumpp habe aber darauf bestanden, das Tier mit nach Hause zu nehmen. Zu einer Stellungnahme gegenüber dieser Zeitung war sie nicht bereit.

Mit etwas Glück wird das Unglück für Bonny trotz allem noch ein relativ gutes Ende finden: Laut Peter Söhl hat der Cocker gute Chancen, langfristig auch mit nur drei Beinen zurecht zu kommen. Und die Probe-Besitzerin soll immer noch bereit sein, den Hund bei sich aufzunehmen. Gegen den schießwütigen Bauern soll sie inzwischen Anzeige erstattet haben.

 
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