Hund abgeben? Bitte um Hilfe

Marieee

Hallo,
Ich brauche euren Rat. Vor einem Jahr hatte ich einen kranken Straßenhund zu mir genommen der sonst eingeschläfert worden wäre. Ich bin keiner der einen Hund als Hobby hat sondern habe ihn eher als Aufgabe gesehen und wollte ihn aufpäppeln und dann in eine Familie vermitteln.
Er war am Anfang recht schwierig bezüglich seines Verhaltens und hatte ein hohes Aggressionspotential. Daher hatte ich angefangen mit ihm zu trainieren und aus ihm wurde ein total toller Hund.
Das ist nun ein Jahr her und tatsächlich hat sich jetzt jemand gemeldet der ihn gerne haben würde. Bei mir ist er täglich 8-10std alleine und hat nur vor/nach der Arbeit beschäftigung. Er ist mir sehr ans Herz gewachsen und er ist komplett auf mich fixiert.
Ich möchte das Beste für ihn. Denkt ihr es ist besser ihn zu Menschen zu geben die Rentner und somit immer zuhause sind.. Die sind noch sehr sportlich (marathon laufen) und er hätte körperlich und geistig tolle auslastung. Oder ist es besser für ihn bei seiner bezugsperson zu bleiben die ihm aber geistig und körperlich einfach nicht genug geben kann.
Bitte steinigt mich nicht a la "das hättest du dir vorher überlegen müssen". Ich lebte im Ausland und sah die Realität - ich nehme ihn auf oder er wird in den Himmel geschickt. Und ich hatte ihn vorher schon versucht zu vermitteln, aber einen ausgewachsenen aggressiven großen Straßenhund der nicht mal ein Halsband kannte, den wollte keiner.
Gibt mir bitte eure Einschätzung was ihr denkt was das beste für ihn ist.
1. Viel alleine aber mit seiner bezugsperson
2. Neue Menschen wo er aber im Mittelpunkt steht und nicht alleine sein muss
 
  • 19. April 2024
  • #Anzeige
Hi Marieee ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 10 Personen
#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
10 Stunden allein ist tatsächlich viel im Normalfall. Aber ist das hier ein Normalfall ? Bei dem, was du hier mitteilst, würde ich sagen, die Chance, daß er lieber allein, aber dafür bei dir ist, ist nicht so klein. Aber wir wissen ja eigentlich viel zu wenig. Wenn du es wirklich so einschätzt, daß er "komplett auf dich fixiert" ist, tust du ihm mit einer Abgabe vielleicht keinen Gefallen. Wie alt ist er denn ?

Ich finds toll, daß dir sein Wohl so sehr am Herzen liegt, daß du sogar eine Abgabe in Erwägung ziehst. Auch wenn ich das offen gesagt schwer nachvollziehen kann, aber ich habe auch gut reden ohne dieses "Problem".
 
Hallo!
Wenn möglich, würde ich zuerst schauen, ob die neuen Besitzer mit dem Hund zurecht kommen, und keine ernsthaften Probleme mit ihm haben weil sie sich den Hund doch anders vorgestellt hatten. Wenn alles klappt, sehe ich kein Problem, dass man ihn weitervermittelt. Hunde gewöhnen sich meist schneller als man glaubt an neue Bezugspersonen, so lange die mit dem Hund verständlich kommunizieren und ihm das bieten, was er braucht.

Wenn es dir darum geht dass du ihn vermisst, das kannst denke ich nur du selbst entscheiden, wenn es möglich ist könntest du ihn ja ab und zu besuchen oder ähnliches. Zu dem allein sein, es gibt Hunde die kommen damit klar, und es gibt Hunde, die tun sich hier ziemlich schwer. Wenn du aber schon überlegst, ihn weiter zu vermitteln, da du ja quasi eine zeitlich begrenzte Pflegestelle bist und du dir den Hund nicht als deinen Hund der sein Leben bei dir verbringen soll angeschafft hast, würde ich vielleicht eher dazu tendieren, ihn dorthin zu vermitteln, wo er weniger alleine ist.

Denn wenn sich deine Umstände in langer Zeit auch nicht ändern sollten, und er auch mal krank wird und intensivere Betreuung bracht, was machst du dann mit ihm? Hättest du eine Option bzw. jemanden, die auf ihn schauen und ihn pflegen kann? Ich kann dir wie gesagt keinen pauschalen Rat geben, wenn der Hund bei den neuen Besitzern überhaupt nicht zurecht kommt oder sie mit ihm, dann würde ich eher dazu raten, dass er zumindest vorerst bei dir bleibt.

Darum auch mein Vorschlag, sich das ganze mal anzusehen, wie Hund und neues Herrchen damit zurechtkommen, dann kann man sich normalerweise schon ein genaueres Bild ausmalen. Und sollte es dort gar nicht passen, könnte er wieder zurück zu dir anstatt in ein Tierheim oder ähnliches. Was man sagen muss, 10 Stunden sind schon recht viel, es kommt aber finde ich auch sehr darauf an, wie der Hund damit klar kommt bzw. ob er einfach schläft oder Angst bzw. Stress hat / Sachen zerstört oder ähnliches, ob es vielleicht bald eine andere Option gibt, ob er sich lösen kann usw.
 
Er ist jetzt ca 3 Jahre alt. Die Abgabe ziehe ich auch in Betracht da ich Nachwuchs bekommen habe und somit potentiell noch weniger Zeit für ihn haben werde und es mir leid tut in seine Augen zu schauen wo ich reininterpretiere "schmuse mich/ lass uns spielen/ bring mir was neues bei". Er ist so lernbegierig und verschmust und ich habe einfach das Gefühl ihm nicht gerecht zu werden. Er sprotzt nur so vor Energie und immer wenn ich ihn von der Leine lasse rennt er wie verrückt hin und her um endlich Energie loszuwerden.
8-10std alleine sein sind die norm. Dies war mir von Anfang an bewusst aber ich dachte mir ein Leben mit 10std alleine am Tag ist besser als gar keins und ich hatte die Hoffnung ihn schnell vermitteln zu können.
Wie geht ein Hund mit dem "Verlust" seiner bezugsperson um? Wenn r es richtig gut hat in seinem neuen Zuhause.. Besser als in seinem alten.. Wird er sich dann nicht ganz schnell wohl fühlen?
 
Könntest Du mit den potentiell neuen Besitzern einen "sanften" Übergang machen? So, dass der Hund sie schon kennt, bevor er bei ihnen endgültig einzieht?
In der Zeit könnte man auch sehen, ob der Hund überhaupt bereit ist, sich auf jemanden anders einzulassen.

Ich finde 8-10 Stunden allein sein für so einen jungen Hund sehr viel. Zumal Du jetzt auch durch Dein Kind weniger Zeit für ihn hast. Daher würde ich es zumindest probieren. Wenn Du in der Übergangsphase merkst, dass der Hund damit nicht klarkommt, kannst Du immer noch neu überlegen.
 
Die neuen Besitzer sind so ziemlich unerfahren was Hunde angeht und mein Hund zeigte keinerlei Interesse an ihnen. Normalerweise freut er sich immer riesig über jeden der ihn streicheln möchte. Vielleicht spürte er mein Unbehagen und verhielt sich deshalb so. Wenn ich sehen würde dass er sich über die Anwesenheit der anderen freut und sich wohl fühlt.. Dann hätte ich bestimmt nicht solche Zweifel
 
Wie lange würdest du die "ubergangsphase" gestalten? Immer zusammen spazieren gehen? Dann die alleine und ihn aber zurückbringen und dann dass er nicht mehr zurück kommt..
 
Okay, wenn du alleinerziehend bist, wird das natürlich eine echte Aufgabe, das sollte man nicht unterschätzen. Ich sehs eigentlich wie Roli. 3 Jahre ist auch noch kein hohes Alter, und nach "erst" einem Jahr bei dir würde er es sicher gut verkraften. Ich glaube, manche Hunde sitzen auf Pflegestellen sogar länger, insbesondere Auslandshunde.
 
Wenn er alleine ist ist er zu Beginn unruhig und jault etwas.. Dann beginnt er nach einer Zeit die verstreuten Leckerlies zu suchen und essen und dann schläft er..
 
Er wird es also schnell verkraften denkt ihr? Ich habe Angst dass er einen knacks wegbekommt weil er jetzt endlich "seine Familie" gefunden hat und sie ihn dann einfach im Stich lässt. Vielleicht vermenschliche ich es aber einfach auch
 
Man kann das natürlich nicht pauschal sagen. Nicht alle Hunde reagieren gleich. Aber viele Hunde gewöhnen sich doch sehr schnell im neuen Zuhause ein, wenn es ihnen da gut geht.

Ich habe dieses Jahr einen Hund übernommen, der zuvor 1 1/2 Jahre bei seiner Familie gelebt hatte und der es dort auch gut hatte.
Bei meinem ersten Spaziergang mit ihm hat er das Auto gesucht, mit dem seine Leute ihn gebracht hatten, und bei den Autos, die jetzt dort parkten, die Kofferräume abgeschnüffelt. Und das war genau alles, was er an Vermissen seiner Leute anzeigte. Davon abgesehen war er von Anfang an hier augenscheinlich zufrieden und zeigte keinerlei Unruhe oder Trauer.

Und ein Hund, den ich in Pflege hatte und dann vermittelte, lebte sich im neuen Zuhause genauso problemlos ein. Suchte mich kurz, als ihr aufging, dass ich weg war, und dann war auch gut.

Die größeren Zweifel hätte ich, weil du schreibst, der Hund war schwierig und aggressiv, und die Leute haben keine oder nicht viel Hundeerfahrung. Bist du sicher, dass sie mit ihm zurecht kommen werden? Ist er in seinem Verhalten jetzt stabil genug, um auch mit Anfängern klar zu kommen, die sich vielleicht mal suboptimal verhalten?
 
Also wenn du eine Übergangsphase herstellen könntest wäre das schon schöner. Wenn du schreibst dass die potenziell neuen Besitzer noch keine Ahnung von Hunden haben und dass "deiner" schon echt ein "Problemfall" war, würde ich definitiv auf Nummer sicher gehen wollen, dass er den Halt den er braucht von seinen neuen Menschen bekommt, und nicht gar in alte Muster fällt weil die neuen zu unsicher sind.
 
Vielleicht spürte er mein Unbehagen und verhielt sich deshalb so.

Das kann leicht sein. Dann solltest du dir über dieses Unbehagen klar werden. Woran liegt es hauptsächlich? Der Sorge, dass er bei Abgabe einen Knacks bekommen könnte? Wenn es das ist, kannst du das vergessen. Das ist mehr als unwahrscheinlich. Der Sorge, dass die Leute nicht die Richtigen für ihn sein könnten? Dann solltest du eine Probephase unbedingt vorschalten, im allseitigen Interesse. Oder ist dir einfach unwohl bei dem Gedanken, ihn abzugeben, ihn "im Stich zu lassen"? Dann sei beruhigt: der Hund wird das so nicht empfinden, wenn er es dort gut hat. Oder willst du ihn innerlich doch lieber behalten? Dann liegt es bei dir, was die richtige Reaktion auf dieses Unbehagen ist.

Wie lange würdest du die "ubergangsphase" gestalten? Immer zusammen spazieren gehen? Dann die alleine und ihn aber zurückbringen und dann dass er nicht mehr zurück kommt..
Im Prinzip so, ja. Gemeinsam spazieren gehen, ihn dabei auch von den Leuten führen lassen, sie dann alleine mit ihm gehen lassen. Dann vielleicht auch ein paar Mal ihnen den Hund für einen Tag mitgeben, wenn noch Unsicherheit besteht.

Was ich nicht machen würde ist, ihn nach der Übergabe im neuen Zuhause besuchen. Das könnte ihn stressen, wenn du dann wieder gehst.
 
Ich kann nur von mir sprechen, ich holte meinen Hund da war er 1,5 Jahre alt. Wir besuchten die Familie und nahmen ihn dann direkt mit. Nach ein bis zwei Tagen war es als wäre er schon immer dagewesen. Die ehemaligen Besitzer wollten den Hund gern weiter besuchen und kamen nach 2 Wochen. Er freute sich sehr, machte aber keinerlei Anstalten mit seinen Ex Besitzern mitzugehen, als die die Wohnung verließen. Beim Dritten Besuch verbellte er sie wie jeden fremden Besuch und suchte keinerlei Kontakt. Ab da kamen die alten Besitzer auch nie mehr auf Besuch.
Versuch es doch, ich kenne viele die sagten ihr Hund wäre nur auf sie fixiert und der sich dann sehr schnell in einem neuen Heim eingefunden hat. Du schiebst ihn ja nicht ab, weil er lästig ist, sondern weil es ihm besser gehen soll. Und wenn alle Stricke reißen nimmst du ihn eben wieder zurück zu dir, davon bekommt er doch auch keinen Knacks
 
Danke ihr lieben, es macht es schon sehr viel einfacher ihn loszulassen. Ich wünsche mir so sehr dass er einfach happy ist ♥
 
Wenn dir die Beiträge zum Thema „Hund abgeben? Bitte um Hilfe“ in der Kategorie „Allgemeines“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

M
Wenn du dich von dem Hund trennen kannst und restlos davon überzeugt bist, dass die Neu-Halter ihm in jeder Hinsicht (auch in Bezug auf sein Aggressionspotenzial!) gerecht werden können, dann gib ihn ab. Es ist möglich, dass sich sein schwieriges Verhalten in einem anderen Zuhause wieder zeigt...
Antworten
1
Aufrufe
1K
Fact & Fiction
Fact & Fiction
L
Hallo, nun muss ich mich auch mal zu Wort melden. GIB DEN HUND BLOSS NICHT AB!!! Du schaffst das. Du würdest es ewig bereuen, das kannst du mir glauben, ich spreche da aus eigener Erfahrung. Musste mich wegen einer Wohnung von 2 meiner Katzen trennen und entschied mich schweren Herzens für die 2...
Antworten
32
Aufrufe
5K
Bullimama
B
Podifan
Antworten
16
Aufrufe
2K
M
Podifan
Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können.
Antworten
0
Aufrufe
776
Podifan
Podifan
Zurück
Oben Unten