Hofheim/Hessen / Gift / 11. 07. 2002

watson

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Hund stirbt qualvoll an Vergiftung
Genaue Todesursache unbekannt/Rosa Körner auf Feldweg am Damm harmlose Bohnen

Vom 11.07.2002

gl. HOFHEIM – Vor einigen Tagen ereignete sich in Hofheim ein Fall von Vergiftung: Ein Hund verendete auf schreckliche Weise.
Von unserer Mitarbeiterin

Gabriele Lameli-Hornef

Das Tier muss über Tag, wahrscheinlich während eines Spazierganges auf Feldwegen zwischen Hofheim und Nordheim, irgendwo eine giftige Substanz aufgenommen haben. Am späten Abend erbrach sich der Hund und die Besitzer brachten ihn bereits im Koma liegend in der Nacht noch zu einer Tierärztin. Sie konnte den Vierbeiner nicht retten – bei über 43 Grad Fieber machte der Kreislauf nicht mehr mit. Ein „Herunterkühlen“ auf 42,8 Grad half leider auch nichts – unter fürchterlichen Qualen starb der Hund unter ihren Händen weg.

Informierte Polizei zeigte kein Interesse

Daraufhin rief sich Horst Busch gemeinsam mit seinem Sohn, dem Hundebesitzer, den Ablauf der Tagesereignisse ins Gedächtnis. Man ging die Strecke ab, die mit dem Hund gelaufen wurde und fand am Damm nördlich der Pumpstation auf dem asphaltierten Dammverteidigungsweg zahlreiche „rote Körner“. Diese entpuppten sich nach der Recherche durch unsere Zeitung aber als harmlose Bohnensamen, die auf dem angrenzenden Acker ausgelegt worden waren. Ein Teil des Samens gelangte beim Ausbringen auf den Weg und Familie Busch war vorab der Meinung, das könnte vielleicht Gift sein.

Daraufhin rief Horst Busch die Polizei an, um den Vorfall zu melden. Es ging ihm weniger um den verendeten Hund der Familie, sondern vor allem wollte er auf eine mögliche Gefährdung für Kinder an dieser Stelle hinweisen, die ja bekanntlich im noch jungen Alter vieles einfach in den Mund stecken. Der diensthabende Beamte jedoch zeigte keinerlei Interesse an der Sache und kanzelte den Anrufer außerdem noch regelrecht ab. „Da habe ich den Hörer aufgeknallt“, erboste sich Busch im Gespräch mit unserer Zeitung – er wollte lediglich eine Warnung aussprechen.

Thema des TagesSogar bei der Feuerwehr meldete sich der besorgte Bürger, ob die „rosa Körner“ entfernt werden könnten. Hier bekam er zur Antwort: „Nur die Polizei könne den Auftrag dazu erteilen“. Glücklicherweise haben sich die Befürchtungen von Horst Busch nicht bestätigt, denn es lagen eine Menge der Bohnensamen auf dem Weg und dem angrenzenden Ackerstück – sogar auch noch auf dem hoch bewachsenen Grasstück am Dammfuß.

Auf Nachfrage erklärte die Tierärztin, dass der Hund mit Sicherheit eine größere Menge von Gift irgendwelcher Art aufgenommen hat. Manchmal werden in der Kanalisation und auch in Ställen Giftköder ausgelegt: Wenn Ratten oder Mäuse diese fressen, sterben sie nicht sofort. Sie können sich noch hunderte von Metern vom Fressort fortbewegen und verenden dann.

Auch Hunde durch Rattengift gefährdet

Gerade ein Hund, der ein solches Aas aufstöbert, beißt da gerne mal rein – und schon hat er das Gift selbst im Körper. In der Regel verlaufen solche Vorfälle glimpflich und den Tieren, auch Katzen sind hier betroffen, kann geholfen werden. Die Folgen einer Giftaufnahme können Krämpfe oder Erbrechen mit Blutanteilen sein, je nachdem sind dann Spritzen mit speziellen Wirkstoffen notwendig.

Was genau nun den Hund von Familie Busch jedoch zu Tode brachte, das konnte die Tierärztin nicht sagen. Nur in einem Labor im Rahmen einer „Obduktion“ mit Untersuchung des Mageninhaltes und der weiteren Organe könne die exakte Todesursache festgestellt werden. Eine derartige Prozedur verschlingt unter Umständen Tausende von Euro, da ja nicht gezielt nach einer bestimmten Substanz gesucht werden kann, sondern erst eine ganze Reihe von Tests ein fundiertes Ergebnis liefern können. Daher gilt generell die Empfehlung: Beim Spaziergang, egal wo, die Hunde an der Leine führen – nur so kann Herrchen oder Frauchen sicher sein, dass der Hund unterwegs nichts frisst. Mutwillige Vergiftungen von Hunden sind wohl in der Vergangenheit schon mehrfach vorgekommen, doch in diesen Fällen legen Hundefeinde die Giftköder meist ins Gebüsch oder neben den Weg.

<small>[ 01. September 2002, 22:29: Beitrag editiert von: WHeimann ]</small>
 
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