Hilfe - Resozialisierung von abgerichtetem(?) Hund

DogPassion

10 Jahre Mitglied
(Ahhh, kann mal bitte jemand den Threadtitel zu "Hilfe - Resozialisierung von abgerichtetem(?) Hund" ändern??)

Hallo zusammen, ich bin echt verzweifelt :(

Also von vorne:

Wir hatten im April einen Pflegehund aus einer Tötung in Ungarn bekommen, Shar Pei/Beagle/irgendwas Mix. Wir haben 3 eigene Hunde (1 Dogge + 2 Chihuahuas). Wir haben ihm von Anfang an Maulkorb drauf gemacht in Beisein der anderen Hunde, safety first!
Er hat mit meinem einen Chihuahua überhaupt keine Probleme gehabt, meinen anderen Chihuahua ständig angegriffen und die Dogge angeknurrt (wenn sie ihn anrempelte aus Versehen ist er auch auf sie losgegangen).
Sehr stressig alles... Aber wir haben ihm Zeit gegeben und ich hab mit ihm "trainiert" und nach langer Trainingszeit konnte er sogar den Maulkorb verabschieden, ich empfand ihn als komplett "geheilt", er brauchte nur meine Sicherheit dass die anderen Hunde nix von ihm wollen. Er ging ihnen komplett aus dem Weg, wollte nur seinen Frieden, rempelte die Große ihn aus Versehen an, wich er zur Seite und kam zu mir.

So, so weit so gut.

Draussen ging er an der Leine immer ab wie Schmitz Katze wenn er andere Hunde erblickte, flitzte aufgeregt hin & her. Zu anderen hingelassen haben wir ihn aber nicht..

Nun ist er schon eine Weile bei seiner neuen Familie und da hat sich das Problem echt ausgebaut dass er draussen wie ein Kampfhund abgeht wenn er andere Hunde sieht. Er springt in die Leine, bellt, keift, schreit, steht hochkannt auf den Hinterbeinen. Einmal kam ein Mann + Hund plötzlich um die Ecke so dass ausweichen nicht mehr ging und er den Hund angegriffen und gebissen hat. Zu Glück hat der nicht wirklich was abbekommen sondern er als Angreifer selbst eine kleine Bisswunde auf der Schnautze.

Frauchen war natürlich fix & fertig und fühlte sich dem Hund nicht mehr gewachsen, sich nicht stark genug für sowas... :( Jemand meldete sich bei mir, der in seiner Freizeit mit solchen Problemhunden arbeitet, bzw. versucht den Haltern zu helfen.
Er hat nun viel mit der Frau geredet, sich den Hund angesehen, sie haben zusammen (erst an seinem Hund) geübt, sie hat Aufgaben bekommen usw.

So, nun gestern ging es voll ab....... :( Es stand wieder Training an und wir sind mit unseren 3 auch mit (mussten mit raus, da im Auto bleiben zu heiß war und ausserdem boten die so auch gute Ablenkung/Aufregung für ihn. Dachten wir zumindest, aber an meinen war er gar nicht interessiert.) Der Border Collie des "Trainers" war das totale Opfer. Unser Ex-Pflegi ist so ausgerastet, sowas hab ich noch nie gesehen....

Und was macht der Mann? Er nimmt seinen Hund in die eine Hand, den austickenden anderen in die andere Hand und lässt ihn (mit Maulkorb!) ran! Der hat immer versucht sich auf den BC zu stürzen, ich dachte echt ich stehe im Hundekampfring.... heftig... :(
Er hat ihn manchmal in sowas wie einem Würgegriff gehalten und weggedreht von dem Hund und ihn beruhigt.
Er hat ihn dann mal auf den Boden gelegt, seitlich und der Hund sollte so liegen bleiben obwohl der BC daneben saß. Ich dachte unser armer Ex-Pflegi bekommt bald 'nen Herzinfarkt oder so, der würgte sich ja die ganze Zeit im Halsband, war in solch Aufregung, es war in der prallen Sonne usw....

Wir beide waren uns nach dem ganzen Erlebniss eigtl. ziemlich sicher dass der Hund mal abgerichtet wurde... das war genau solch ein Verhalten, keine normale Hundeabneigung.. :sick:

Er meinte im Gespräch mal "Ja ich könnte den Hund brechen, aber entweder wird's dann schlimmer, oder besser..." Und ich dachte so "Brechen??"

Mir ist schon klar dass man solch einen Hund nicht mit Watte bewerfen kann um das Problem zu lösen, aber mein Angang wäre da etwas anders gewesen. Ihn auf das Frauchen positiv zu fixieren, dass sie ihn irgendwann einfach an anderen Hunden vorbei führen kann.. Oder ist das zu rosa-rot gesehen??

Dieses "Training" hat mich echt geschockt... der Arme hat auch einen Rückwärtssalto gemacht als er auf den BC los wollte und der Mann ihn heftig daran hinderte.

Das kann doch nicht die richtige Art sein, ihn so an den BC ran zu halten, oder??? Ich weiss nicht was ich machen soll.... Ich fühle mich für den Burschen noch so verantwortlich und hab ihn soo gern, bei uns war ja nachher alles Tutti, er war der Liebste überhaupt.

Einen richtigen Hundetrainer kann sie sich gerade nicht leisten, dieser macht es um zu helfen, nimmt nichts (wenn man ihm was geben möchte immt er gerne, aber von vorn herein gibt es kein Muss). Aber ist das die richtige Art???? :heul:
 
  • 29. März 2024
  • #Anzeige
Hi DogPassion ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 23 Personen
#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Ich finde der Zweck heiligt die Mittel... Ob es was bringt ist halt n anderes Ding ...

Warum man so eine Granate nach Deutschland holt, ist ne berechtigte Frage, die man sich nun stellen könnte. Ich hoffe doch das dieser Hund nur noch mit Maulkorb und Leine gesichert draußen herumläuft...

Ich persönlich würde so einem Hund NIE mit anderen Hunden über den Weg trauen, der würde in Anwesenheit anderer Hunde immer mit Maulkorb gesichert sein. Deshalb würde ich wahrscheinlich auch nicht versuchen ihn krampfhaft zu "resozialisieren" sondern daran arbeiten, dass er gescheit an anderen vorbeiläuft und die klappe hält.

Was passiert mit dem Hund, wenn dieses "Training" nicht klappt?
 
  • 29. März 2024
  • #Anzeige
Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
  • Freundlich
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 29 Personen
"Undn ist er schon eine Weile bei seiner neuen Familie und da hat sich das Problem echt ausgebaut dass er draussen wie ein Kampfhund abgeht wenn er andere Hunde sieht" :rolleyes::unsicher:

Ich würde auch nur gucken das er wenigstens die klappe hält und kein Terror an der Leine macht. Und alles andere lässt sich vermeiden.
 
Nur ganz kurz: ein Hund muss nicht abgerichtet worden sein, um so zu reagieren;)
Unsere EB war ein Familienhund und war so drauf...


Zum Training selbst kann ich nicht viel sagen, da gibt es halt schlicht und ergreifend verschiedene Philosophien an solch ein Problem heran zu gehen - ob es in eurem Fall jetzt in genau dem Moment die richtige Reaktion war - keine Ahnung!
MEINE favorisierte Methode wäre dieses Hauruck Verfahren wohl nicht mehr aber bei entsprechendem Leidensdruck?


Insgesamt klingt das Training für mich (!) eher kontraproduktiv, mir würde es da gar nicht darum gehen direkte Nähe zu "erzwingen" (also die Hunde nebeneinander laufen zu lassen) sondern den Hund händelbar zu machen, so dass er mit Sicherheitsabstand an anderen Hunden vorbeigeführt werden kann - bei UNS hat das mit vielen kleinen Schritten immer besser geklappt bzw. haltbar war der Hund die ganze Zeit, da klein genug, aber unser Ziel war damals dann schon das ruhige passieren anderer Hunde und mit viel Geduld und Ausweichmöglichkeiten (die hat auch nicht jeder) hat es bei uns ein paar Monate gedauert, bis wir in einem Abstand von ca. 2-3 metern andere Hunde passieren konnten.
Ist halt am Ende auch schlicht eine Frage der Zeit und Umgebung (wie kann man anderen Hunden ausweichen etc.)


Wusste die Frau, was für eine Bombe sie da bekommt?
Wieso importiert man denn so einen Hund und wieso vermittelt man den dann an scheinbare Anfänger?
 
Von abgerichtet würde ich ganz sicher nicht ausgehen - dann hättet ihr das nicht so glimpflich hingekriegt. Gelernt ist gelernt.

Das mit dem Hinhalten - das kenn ich von diversen Trainern auch. zB werden so Jagdhunde auf Enten und anderes Geflügel desensibilisiert. Allerdings nennt sich dann auch so, oder so ähnlich. Aber ganz bestimmt nicht "brechen".
Vielleicht meinte er damit unter-brechen, wer weiß? Manche Leute benutzen manchmal Vokabeln wirklich in sehr seltsamen Zusammenhängen oder definieren sie einfach neu für sich.

Brechen heisst - für mich - einen Hund mit aller Gewalt über negative Verstärkung zu einer Aktion zu bewegen oder eine gezeigte zu unterlassen.
Desensibilisieren sieht so ähnlich aus - mit Hinhalten - geht dann allerdings nicht "heftig" weiter, sondern eher "überlegt".

Hier passt irgendwie für mich eins nicht zum anderen. Ich würde daher den Trainer einfach ganz konkret fragen, wie sein Training im Konkreten aussehen wird. Wenn du eh schon nicht von Wattebausch-Weitwurf ausgehst, hör es dir in Ruhe an, lass es dir genau beschrieben und dir erklären, warum wieso weshalb und was am Ende dabei herauskommen soll.

Würde ich jetzt so machen jedenfalls.
 
  • 29. März 2024
  • #Anzeige
  • Freundlich
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 9 Personen
Ich hab dir mal was rausgesucht, da kannst du in etwa sehen, wie es geht.

Keine Bange, hier passiert überhaupt nichts Furchtbares, sieht eher aus wie Watttepuschelwerfen.

Das ist die Familie, die das Buch "Marley & Ich" geschrieben hat; der Nachfolger ist ein "eifriger" Labrador, der Hühner tötet. Hier wird nur gezeigt, wie es geht - das weitere Training wird in der Episode dann eine andere Trainerin abgegeben, die sich auf Jagdverhalten spezialisiert hat.
Das Grundprinzip ist aber ähnlich, sie nimmt dann aber zB eine Ente statt einem Huhn (weil Ente ruhiger ist und nicht so zappelt wie Hund), lenkt den Jagdtrieb dann um auf Spielzeug, kanalisiert ihn, usw.

Das soll dir nur zeigen, warum man das, was zu so furchtbar aggressivem Verhalten führt, tatsächlich hinhält. Und mit wie wenig Korrektur es dann schon einzudämmen ist. Für Langzeiterfolge reicht es hier in dem Fall dann aber nicht, deshalb übernimmt die Spezialistin für Jagdhundetraining.

Dog Whisperer: Dog vs. Chicken - YouTube

Fängt man mit Hinhalten an, und korrigiert das dann aber mit körperlicher Gewalt oder ähnlichem, verstehe ich zumindest das Prinzip nicht. Dann würde es mir logischer erscheinen, den Hund nicht erst bis ganz nach oben zu puschen, sondern unten anzusetzen, da wo die Reaktion einsetzt.

Aber wie gesagt: ich würde fragen.
 
Wobei ich mir jetzt auch nicht sicher wäre, ob man trainingstechnisch Jagdverhalten mit Agressionsverhalten vergleichen kann... ich persönlich würde das jetzt trennen weil das eine ein eher mit positiven Emotionen besetzt ist und das andere meist mit stark negativen? (das ist eine Frage;))
 
Ich hätte da auch erst mal Bedenken, weil das ja zwei völlig verschiedene Paar Schuhe sind und Jagdverhalten mit Aggression sogar nichts zu tun hat.
 
Eigentlich ging es mir vor allem darum aufzuzeigen, wozu das mit dem absichtlichen Hinhalten des "Opfers" dient und wie es (so in etwa) weitergeht.

Theoretisch könnte man natürlich auch mit so "bösen" Sachen wie Alphawurf und/oder Teletakt weitermachen, aber dann macht es eben auch keinen Sinn, so wie im Beispiel mit dem Huhn anzufangen.

Vergleichbar? Hm. Naja, wenn in beiden Fällen das Ziel ist, das Opfer zu erlegen, dann dürfte zumindest das Motiv das selbe sein und der "Schub" dahinter eigentlich auch.

Kann ich auch nicht wirklich beurteilen, wollte ich auch nicht. Es ging mir wie gesagt, nur um das Prinzip mit dem Hinhalten. Ob das die "richtige" (passende) Methode für das gezeigte Verhalten ist, wüsste ich ja schon alleine deshalb nicht, weil ich das Verhalten ja nicht sehe und nicht beurteilen kann.

Bei Angstaggression zB könnte ich mir allerdings vorstellen, dass es zumindest funktionieren könnte...
Dann aber natürlich um Gotteswillen nicht mit negativen Verstärkungen. Dann könnte das Ergebnis eigentlich nur noch fatale Folgen haben.

Von nichts eine Ahnung habend, hab ich sowas ähnliches mal mit meinem ersten Rüden gemacht, der ein Katzenproblem hatte. Ich hab ihn an der Leine so lange vor einer Katze toben lassen, bis er von selbst keinen Bock mehr hatte. Hat immerhin dazu geführt, dass wir mit dem Bub an der Leine in Ruhe Kaffee trinken konnten. Deshalb hat mir das mit dem absichtlichen Hinhalten potentieller Opfer auch sofort eingeleuchtet.
 
Hm.. Buroni :gruebel:
du meinst wegen Jagderfolg = positiv für den Hund (Glückshormone)
Aggression dagegen negativ (Stresshormone)
Ja?

Am Ende kommen doch eigentlich immer die Glückshormone, oder nicht.
Deshalb ist Aggression genauso "selbstbelohnend". Am Ende steht die Erleichterung und die ist sowas von Glückshormonbehaftet. Schon mal so richtig fett Dampf abgelassen? Macht doch glücklich, oder nicht?
Dagegen kann so eine ErdbeerSahneTorte nicht wirklich anstinken...

Und ohne Stresshormone kriegst du weder das eine noch das andere hin - die sind sowohl für Flucht, als auch für Angriff. Sowohl für einen rein aggressiven Angriff, als auch für einen Jagdtrieb (mit Erlegungsabsicht) brauchst du eine ganze Menge Stresshormone. Glückshormone reichen allenfalls dazu, jemandem auf den Schoß zu springen, zum schnellen Hinterherjagen sind sie ganz und gar nicht geeignet.

Ich konnte auch ohne hormonelle Kreislauf ohnehin nie so recht nachvollziehen, warum man so gestreng trennen will oder soll.

Beim Training bzw. um es zu unterbrechen, umzulenken (was auch immer) - da würde ich dann allerdings sehr wohl, sogar ganz gravierende Unterschiede sehen.


(ist auch nur laut überlegt...)
 
Wusste die Frau, was für eine Bombe sie da bekommt?
Wieso importiert man denn so einen Hund und wieso vermittelt man den dann an scheinbare Anfänger?

Genau das habe ich mich auch gefragt!:sauer:
Ehrlich gesagt, finde ich das verantwortungslos! Dem Hund gegenüber und der Familie gegenüber, die ihn aufgenommen hat!
Wo kommt er hin, wenn "Trainingserfolge" ausbleiben? Zurück in die Pflegestelle (die evtl. aber schon wieder mit dem nächsten Pflegehund besetzt ist)? Wird er zum Wanderpokal? Oder aber - das wahrscheinlichste - kommt er irgendwann ins TH, wo er einer der vielen Langzeitinsasssen wird?
Sorry - das ist genau der Auslands-Tier"schutz", den ich nie begreifen werde...
 
Hm.. Buroni :gruebel:
du meinst wegen Jagderfolg = positiv für den Hund (Glückshormone)
Aggression dagegen negativ (Stresshormone)
Ja?

Am Ende kommen doch eigentlich immer die Glückshormone, oder nicht.
Deshalb ist Aggression genauso "selbstbelohnend". Am Ende steht die Erleichterung und die ist sowas von Glückshormonbehaftet. Schon mal so richtig fett Dampf abgelassen? Macht doch glücklich, oder nicht?
Dagegen kann so eine ErdbeerSahneTorte nicht wirklich anstinken...

Und ohne Stresshormone kriegst du weder das eine noch das andere hin - die sind sowohl für Flucht, als auch für Angriff. Sowohl für einen rein aggressiven Angriff, als auch für einen Jagdtrieb (mit Erlegungsabsicht) brauchst du eine ganze Menge Stresshormone. Glückshormone reichen allenfalls dazu, jemandem auf den Schoß zu springen, zum schnellen Hinterherjagen sind sie ganz und gar nicht geeignet.

Ich konnte auch ohne hormonelle Kreislauf ohnehin nie so recht nachvollziehen, warum man so gestreng trennen will oder soll.

Beim Training bzw. um es zu unterbrechen, umzulenken (was auch immer) - da würde ich dann allerdings sehr wohl, sogar ganz gravierende Unterschiede sehen.


(ist auch nur laut überlegt...)

Für mich zumindest nein.


Die Ausgangslage ist eine völlig andere und gerade bei aggressivem Verhalten, das man abstellen will, sollte sehr genau geschaut werden, warum tut der Hund genau das und dort ansetzen.
Ansonsten kann man, genau wie die „Trainer“es schon einschätzte, alles noch viel schlimmer machen, für Hund und Halter.
Das, was völlig gleich ausschaut, kann dann Wege brauchen, die sich deutlich unterscheiden.
 
Hm.. Buroni :gruebel:
du meinst wegen Jagderfolg = positiv für den Hund (Glückshormone)
Aggression dagegen negativ (Stresshormone)
Ja?

Am Ende kommen doch eigentlich immer die Glückshormone, oder nicht.
Deshalb ist Aggression genauso "selbstbelohnend". Am Ende steht die Erleichterung und die ist sowas von Glückshormonbehaftet. Schon mal so richtig fett Dampf abgelassen? Macht doch glücklich, oder nicht?

Aber eine schlimme Situation überlebt zu haben macht ja nicht unbedingt glücklich.
Ich zumindest bin nicht glücklich, wenn ich z.B. vom Zahnarzt komme - Erleichtert ja, Glücklich nein.

Scheidet man denn nach einer überlebten Stresssituation wirklich Glückshormone aus?
Ich denke Aggression ist für den Hund eher selbstbelohnend, wenn er damit Erfolg hat - das setzt sich dann als Erfolgsstrategie durch - aber ich glaube nicht, das ein Hund danach tatsächlich glücklich ist.

Wenn ich mir angucke, wie die Augen der Hündin meines Vaters geblitzt haben vor Glück und Stolz, nachdem sie ein Wild erlegt hatte - so einen Ausdruck habe ich bei Woodie nie nach einer Hundebegegnung gesehen: da war nur der pure Stress und irgendwann dann die Entspannung, die einsetzte.


Von daher würde ich da auch bei der "Therapie" anders vorgehen als bei Jagdverhalten (aber das hattest du ja auch geschrieben).
Ich habe durchaus kein Problem mit Konfrontationstherapie - aber dann bitte ohne zusätzliche Bestrafung wenn einem die Reaktion nicht passt sondern eben mit aushalten lassen - das ist eigentlich schon "Strafe" genug
könnte hier ja z.B. so aussehen, das der Hund nicht an sein Ziel herankommt und Terz machen kann, bis er kaputt ist - ich bin mir sicher, auch der wäre irgendwann kaputt- und dann begreift, das auch ohne seinen Kampf nichts passiert

Wobei ich sagen muss, das wir mit Woodie ja ähnliches probiert haben und ich das abgebrochen habe, weil ich da nicht hinterstehen konnte, wir sind das dann graduiert angegangen und haben den Abstand ganz langsam verringert, das fand ich für ihn und mich wesentlich entspannter - dafür hat es auch einfach lange gedauert, bis es besser wurde.
Ich denke, da ist es sicher auch vom Halter abhängig, was dieser für sich selbst vertreten kann- mir war der Hund, der sich tierisch aufregte und Salti am Ende der Leine drehte, zu viel. Für mich war das schlimm mit anzusehen, wie er sich selbst weh tat, weil er ins Ende der Leine gerannt ist und das hat er natürlich auch gemerkt;)


Ich glaube, in Hauruck Situationen, in denen der Hund auch noch gestraft wird, lernt er doch eigentlich nur, das er vom Menschen in eine für ihn unerträglich Situation gezwungen wird und wenn er sich dann dagegen wehren will noch eins auf den Sa*k kriegt - meine Angst würde da sicher nicht verschwinden...


edit: ich gehe bei aggressivem Verhalten jetzt erstmal von einem angstausgelöstem Verhalten aus weil ich fast nur angstaggressive Hunde kenne - aber wenn es anders motiviert ist, kannst du natürlich recht haben
 
Nee Buroni - ich meinte schon, dass gerade Konfrontationstherapie nicht über "Strafen" (negative Verstärkung) erfolgen sollte. Das macht für mich nicht nur keinen Sinn, sondern ich würde sogar sagen, das es ziemlich kontraproduktiv ist. Der Sinn einer Konfrontationstherapie ist ja die Desensibilisierung. Und nicht das Ganze zur Explosion zu bringen.
Wenn dann so wie in dem Video - aushalten bzw. gezwungen werden, es auszuhalten.

Der Anfang ist auf dem YouTube-Clip übrigens nicht mit drauf. Das sah schon deutlicher heftiger aus, der Labbi hat ja die Hühner auch wirklich immer getötet.

Beim Zahnarzt hast du hoffentlich nur Angst Buroni. Ich gehe mal nicht davon aus, dass du da etwas analoges zu Jagdlust oder Aggression an den Tag legst. Da würde ich deshalb auch keinen sonderlichen Schwall an Glückshormonen erwarten, sondern lediglich Erleichterung darüber, dass es vorbei.

Aggression die sich nicht vollständig entladen kann, also nicht zum Erfolg führt, macht bestimmt ebenso wenig glücklich wie ein fehlender Jagderfolg. Ich wollte schon beides mit jeweils einem Erfolgserlebnis verglichen wissen. Aggression ist in dem Sinn keine "schlimme Situation", jedenfalls nicht für den, der sie hat.
Menschliche Aggresssion ist dann ohnehin noch etwas anderes - weil bei uns noch die Moral, die Erziehung, vielleicht sogar religiöse Überzeugungen und kulturelle Prägungen hinzukommen. Ein Tier beißt seinen Rivalen tot - oder das Huhn - und ich kann mir schon gut vorstellen, dass beides am Ende zu "Zufriedenheit" führt.
Das Glänzen in den Augen - ich glaub nicht, dass das wirklich Glück ist Buroni. Meinst nicht, das ist eher Aufregung? Die Augen glänzen, wenn die Pupillen groß sind. Und Pupillen groß macht - Adrenalin. Das hast du bei Erregung/Aufregung genau so wie bei Aggression. Das Ein- und Abfluten, das ganze Muster des hormonellen Flußes ist bestimmt anders, aber die Hormone als solche Lage, kann ich mir schwer großartig unterschiedlich vorstellen.
Ich wüsste auch nicht, dass es Glückshormone gäbe, mit denen du in der Lage wärst, zu töten. Und das ist nun mal das letztendliche Motiv von Jagdverhalten: die Beute wird erlegt bzw. getötet.
 
Tja Gabi, was ist den ein glückliches Gefühl ;)
 
Wer hat denn den Hund hierher geholt ? Dann sollen die doch wenigstens einen vernünftigen Trainer bezahlen :sauer:
Ich würde nie im Leben einen Menschen, der mir erzählt er hätte Ahnung, an so einen Hund lassen. Hoffentlich ist er jetzt nicht ganz versaut :(
 
Wer hat denn den Hund hierher geholt ? Dann sollen die doch wenigstens einen vernünftigen Trainer bezahlen :sauer:

Das unterstreiche ich mal so.

Wieso sollen die neuen Besitzer das ausbaden, was die Orga verbockt hat?

Einen richtig guten Trainer und einen ebensolchen Anwalt suchen - und voilà.
 
Wer hat denn den Hund hierher geholt ? Dann sollen die doch wenigstens einen vernünftigen Trainer bezahlen :sauer:

Das unterstreiche ich mal so.

Wieso sollen die neuen Besitzer das ausbaden, was die Orga verbockt hat?

Einen richtig guten Trainer und einen ebensolchen Anwalt suchen - und voilà.

:unsicher:

http://forum.ksgemeinde.de/2839295-post3.html

Es gibt leider Hunde, die sich in einem neuen, veränderten Umfeld völlig anders präsentieren.
Ich hab hier so eine sitzen.
Bei mir ist die WANDA meistens ein echter Vorzeigehund.
Wenn mein Holder die Leine in die Hand nimmt, benimmt die sich wie die Sau auf´m Sofa ... :rolleyes:
So richtig aggro, auf Kinder, Kerle und andere Hunde losgehen.

Zu dieser "Trainingsmethode" fällt mir nur eins ein :kindergarten:
 
Nee Buroni - ich meinte schon, dass gerade Konfrontationstherapie nicht über "Strafen" (negative Verstärkung) erfolgen sollte. Das macht für mich nicht nur keinen Sinn, sondern ich würde sogar sagen, das es ziemlich kontraproduktiv ist. Der Sinn einer Konfrontationstherapie ist ja die Desensibilisierung. Und nicht das Ganze zur Explosion zu bringen.
Wenn dann so wie in dem Video - aushalten bzw. gezwungen werden, es auszuhalten.

Nur zur Definitionssache: reden wir bei Strafe über das selbe?
Weil negative Verstärkung ist die Entfernung eines positiven Reizes (da fällt mir grad in der Hundeerziehung gar kein Beispiel ein), ich rede aber von tatsächlicher Bestrafung, dem hinzufügen eines unangenehmen Reizes.

Ich glaube aber, wir meinen beide das selbe: das Bestrafung bei Konfrontattionstherapien schwachsinnig sind.:)



Aggression die sich nicht vollständig entladen kann, also nicht zum Erfolg führt, macht bestimmt ebenso wenig glücklich wie ein fehlender Jagderfolg. Ich wollte schon beides mit jeweils einem Erfolgserlebnis verglichen wissen. Aggression ist in dem Sinn keine "schlimme Situation", jedenfalls nicht für den, der sie hat.

Sicher ist die Aggression an sich nicht automatisch eine negativ erlebte Emotion, jedoch ist die Situation eine gänzlich andere und damit eben auch die dahinter stehende Emotion.
Jagd = Spaß : positiver Stress
Konfrontation mit anderen Hunden = kein Spaß : negativer Stress

in beiden Fällen sind die Pupillen als Stressreaktion vergrößert (und ja, ich erlaube mir, bei meinen Hunden sehen zu können, ob diese Reaktion eine positive oder negative Ursache hat, die leuchtenden Augen waren ja lediglich ein Beispiel, ich wusste nicht, dass ich das noch weiter hätte ausführen müssen;) - ich zumindest kann bei meinen Hunden sehen, ob sie an etwas Freude haben oder sich unwohl fühlen, auch wenn sie in beiden Momenten vollgepumpt mit Adrenalin sind)

Stell es dir so vor: an einem Hochzeitstag ist die Braut total angespannt und könnte platzen vor Stress, diesen empfindet sie aber (hoffentlich;)) als positiv weil ein postives Ereignis (Jagderfolg:lol:) bevorsteht
Die gleiche Frau hat totale Prüfungsangst, steht total unter Stress und hat Panik - diesen Stress erlebt sie garantiert nicht positiv.


Das alles auf hormonelle Vorgänge herabzuschrauben ist mir da einen Tick zu platt, dann müsste man auch keine Therapie machen sondern einfach eine "Hormonpumpe" einsetzen, die dann entsprechend gegensteuert
 
@DogPassion, so wie Du das beschreibst, hat das weder etwas mit Kampfhund noch mit "abgerichtet" zu tun. "Abgerichtet" - worauf?? Hat der Hund frühere Bisswunden? Wenn ja, wo? Viele?

Wie alt ist der Hund?

Eure Methode, den Hund bei Euch im Rudel einzugliedern, hatte Erfolg. Daran würde ich anknüpfen.

Das Gassigehen muss trainiert werden. Der HH muss so einen Hund unbedingt und immer unter Kontrolle haben. Es gibt gute Trainingsprogramme, einem Hund ein ultimatives Abbruchkommando beizubringen, was dann auch bei Hundebegegnungen dazu führt, dass der Hund im Kommando steht und ruhig an den anderen Hunde vorbeigeht.

Trainingsprogramme sind immer auf Hund und auf Halter abgestimmt. Man muss erstmal herausfinden, aus welcher Motivation beisst der Hund? Angst? Auch wichtig ist es, welche Beziehung / Bindung haben Hund und Halter? Vertraut der Hund seinem Halter?

Meine jetzige Hündin läuft z. Bsp. nur mit mir ruhig an anderen Hunden vorbei. Sie hat gelernt, dass sie mir vertrauen kann, dass ich die "Situation" regele sowie auch, dass es ekelig wird, wenn sie rummeckert oder gar nach vorn geht. Das hat mich etliches Trainingsstunden und insg. ca ein 1/2 Jahr gedauert. Ist aber machbar. Auch üben wir weiter, damit sie lernt, dass andere Hunde eigentlich gar nix von ihr wollen.

Natürlich hat man mit so einem Hund immer eine tickende Bombe an der Leine. Dessen muss man sich als Halter bewusst sein und sich auch ehrlich fragen, ob man dieser Verantwortung stets gerecht werden kann.

Nun ist er schon eine Weile bei seiner neuen Familie und da hat sich das Problem echt ausgebaut dass er draussen wie ein Kampfhund abgeht wenn er andere Hunde sieht. ...

...

...ich dachte echt ich stehe im Hundekampfring....

Ich gehe davon aus, dass Du von diesen Dingen keine Ahnung hast und schlag vor, solche Vergleiche nicht heranzuziehen.
 
Wenn dir die Beiträge zum Thema „Hilfe - Resozialisierung von abgerichtetem(?) Hund“ in der Kategorie „Erziehung / Verhalten“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

Jule und Akira
Bei einem alten Hund würd ich auch nie überlegen. Notfalls auch beim Jungen, aber eben halt notfalls.
Antworten
40
Aufrufe
1K
pat_blue
pat_blue
Grinschy
Danke , bei mir regnet es seid dem 23. Dezember rein :-(
Antworten
3
Aufrufe
446
Grinschy
bxjunkie
Der betreffende Riesenseeadler scheint wieder nach Belgien geflogen zu sein: Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können.
Antworten
28
Aufrufe
967
helki-reloaded
helki-reloaded
D
Melde dich bitte bei Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können. Weidemann, das geht alles auch telefonisch und per Mail. Er hat da wirklich große Erfahrung und schon so manchem geholfen! Alles Gute
Antworten
4
Aufrufe
758
bxjunkie
bxjunkie
Grazi
Das wäre ein toller Zufall, von dem du dann unbedingt berichten müsstest! ;) Grüßlies, Grazi
Antworten
3
Aufrufe
455
Grazi
Zurück
Oben Unten