Hilfe, Polizei hat Hund abgeholt

Hy

Ich bin neu hier und habe gleich ein riesen Problem und hoffe, im richtigen Unterforum zu sein:

Unser Hund wurde gestern von der Polizei abgeholt und ins Tierheim geschafft.
Wir wissen im Moment absolut nicht, was wir machen sollen oder welche Chancen wir haben.
Wir wissen nur, das der Hund noch am Leben ist.
Zur Geschichte:
Unser Apollo, 7 Jahre, hat sich anfang der Woche mit dem Hund des Nachbarn gebissen, wobei das ein Weibchen ist, und er noch nie etwas gemacht hat (er steht sich mit Weibchen absolut, egal welche Größe). Kam durch unglückliche Umstände dazu:
Mein Cousin war mit ihm draußen und der Nachbars Hund ist daheim abgehauhen und auf unseren drauf los.
Der hat sich noch nichtmal groß gewehrt und hat einige Blessuren (gott sei dank nur Abschürfungen) abgekommen.
Am Donnerstag war mein Cousin (es ist der Hund von meinem Bruder, die beiden wohnen zusammen und mein Bruder ist im Urlaub) wieder draußen und war gerade noch vorm Haus am Briefkasten.
Da kam diesmal der Besitzer des anderen Hundes raus, stellte sich neben den Hund (normalerweise bzw immer hat er Angst. Wenn er Apollo sieht, bleibt er im Treppenhaus und wartet, bis wir drinne sind). Normalerweise macht derjenige einen großen Bogen um den Hund. Diesmal schien er es drauf ankommen zu lassen.
Apollo drehte sich um und schnappte nach dem Mann.
Dazu ist kurz zu dem Nachbarn zu sagen:
Er hat ein SEHR GROßES Alkoholproblem, ist deswegen und mit seinem Hund bei der Polizei dauergast und wollte bereits schon einige Polizisten "abstechen".
Der Typ hat einfach einen an der Waffel und provoziert sowas täglich. Jeder Hund auf der Straße wurde schon gebissen (auch meine Hündin musste wegen ihm genäht werden) und der Hund kam auch schonmal eine Zeitlang weg, jedoch wieder zu ihm nach einigen Wochen.
Die Haltung des Hundes ist zudem unter aller Sau (finde ich). Er nimmt ihn täglich mit in Kneipen, der Hund läuft dann alleine nach Hause und er torkelt hinterher.

Ohne Vorwarnung wurde nun Apollo abgeholt. Mein Bruder weiß es noch nicht, weil er Herzinfakt gefährdet ist und sich darüber so sehr aufregen wird, das wir es ihm noch nicht sagen wollen.

Wir wissen absolut nicht, was wir jetzt machen sollen.
Ich versuche nun schon unseren Anwalt zu erreichen, um am Montag einen Termin zu bekommen. Das Tierheim, in dem er ist, kann ich auch nicht erreichen.

Der Hund ist sehr auf meinen Bruder fixiert und eine ggf Vermittlung in eine fremde Familie kann man vergessen. Er hat zwar keine Probleme damit, aber so wie er auf meinen Bruder fixiert ist, wird das nichts bringen.

Jetzt ist er im Tierheim.

Musste mir das jetzt einfach von der Seele schreiben, da wir hier echt verzweifelt sind und nicht wissen, was wir für Möglichkeiten haben, wenn überhaupt.

Zusätzlich waren die...die....die Beamten in Grün der Meinung, er hätte ein langes Vorstrafenregister. Allerdings wissen die dann mehr als wir.
Jediglich wegen dem verweigerten Wesenstest (mein Bruder hält davon nichts) und einige Steuerzahlungen von meinem Bruder. Sonst hat er noch nie jmd gebissen, ist nicht agressiv, verschmust, ein Lieber Hund einfach.

So, nun gut. Ich werd versuchen, den Anwalt zu erreichen und weiter im Tierheim anrufen und mich nach ihm erkundigen (das darf ich doch, oder?)

Traurige Grüße, Peggy

Hallo Peggy,

ich hab dir grad schon im Rennmaus-Forum geantwortet. Aus welchem Bundesland kommst du denn?

LG

Natalie

Hy

Komme aus Baden-Württemberg, 50 km von Stuttgart entfernt.
Grüße

Auf jeden Fall zum Anwalt. Über den sollte dann auch das Angebot gemacht werden, den Wesenstest nachzuholen. Ohne werdet ihr ihn sowieso nicht wiederbekommen und dann ist es auf jeden Fall besser, ihr bietet es von selber an.

Aber ob es was bringt? Dadurch, daß er den WT nicht abgelegt hat, steht Dein Bruder natürlich eh schon schlecht da. Was ist das mit der Steuer? Geht es um die Hundesteuer, die er nicht gezahlt hat?


Gibt es Zeugen?

So,
hab gerade den Bescheid gelesen.
Drauf steht als Grund:
"Abnahme zur Erziehung, Grund: Biss"

Warum Apollo letztendlich gebissen hat, wissen wir nicht.

Die Bisswunde besteht aus 2 blauen Flecken und 2 Abschürfungen durch die Zähne. Mein Cousin hat sie gesehen. Das "Opfer" meinte, es ist nicht schlimm. Er schaut es sich nochmal an.

Gegen die Steuern haben wir wegen der Höhe Einspruch eingelegt. Wird aber bezahlt, wenn auch nur in Raten.

Zeugen gibt es nicht.

Würde auch sagen, ab zum Anwalt. Zeigt Euch kooperativ und in Punkto Hunden Sachverständig, das macht wenigstens mal einen guten Eindruck.

In dem Bescheid steht also nur, dass Euer Hund zwecks "Erziehung" aus Eurer Obhut entfernt wurde?
Vielleicht lässt sich da ja auch was machen wenn ihr Euch mit einer guten Hundeschule in Verbindung setzt und dann gleich angebt ihr werdet zur weiteren Erziehung dort hingehen (das im gegebenen Falle aber auch durchziehen).

Halte uns bitte auf dem Laufenden was ihr so für Euren Hund erreichen konntet.

Ja, Zwecks Erziehung.
Aber er ist ja erzogen.
was wird da denn noch gelernt?

Und vor allem ruhig und sachlich bleiben, auch wenn es in der Situation sehr schwer fällt. Dadurch könnt Ihr nur "gewinnen" ...

Viel Erfolg

Hy

Wollt nur mal kurz einen kurzen Zwischenbericht geben:´
Anwalt ist eingeschalten.
Es stellte sich mittlerweile raus, das das "Opfer" mit den Händen fuchtelte und Apollo auf die Pfote getreten ist, welche durch einen Feuerunfall verletzt ist und behandelt wird.

Das Tierheim konnten wir heute erst erreichen und ihnen auch mitteilen, welche Behandlung er bekommt etc.

Besuchen können wir ihn nicht, weil er in Quarantäne ist. Weiß nicht, warum wir ihn dann nicht sehen können.

Wie es mein Bruder aufgefasst hat...fragt lieber nicht...

Viele Grüße

Hi,

das ist doch nicht normal, das bei einem(ersten) Biss ohne wirkliche Verletzung, gleich der Hund abgeholt wird, oder ?

So ganz verstehe ich das nicht.

Gruß
Speedy

Hy Speedy,

wir verstehen es leider auch nicht wirklich. Und die Polizisten genauso wenig...hoffe, bald gute Nachrichten überbringen zu können.

Eigentlich sollte man doch eher ein Auge auf die Gegenseite haben...

Fragt doch mal nach, ob Ihr ihn bis zur Klärung der Sache unter strengen Auflagen (Draußen immer Maulkorb und Leine) wiederbekommt?

Es kann ja wohl niemand einem Hund übel nehmen, daß er schnappt, wenn ihm auf die verletzte Pfote getreten wird??

Also wenn ein Typ mit Alkoholproblem einem meiner Hunde auf die verletzte Pfote steigen würde, dann glaube ich, hätten sie vielleicht allen Grund mich abzuholen, denn den würde ich sowas von behandeln.....
Und warum wird nicht Anzeige erstattet, gegen den Typen, wegen Tierquälerei, Sachbesch. usw.
Ich verstehe die ganze Sache nicht so recht!
Liebe Grüße
aus dem Land des Behördenwahnsinns
Puck, Wicki, Kira aund Jacky

Peggy P. schrieb:

Besuchen können wir ihn nicht, weil er in Quarantäne ist. Weiß nicht, warum wir ihn dann nicht sehen können.

Zum Vergrößern anklicken....

Bei uns im TH ist es auch nicht möglich, beschlagnahmte Tiere zu besuchen.
1) kapiert der Hund nicht warum er überhaupt hinter Gittern sitzt und dann kommt Herrchen und er weiß erst recht nicht, warum er nicht mit nach Hause darf.

2) ist es teilweise Auflage der Polizei, damit der Hund nicht entwendet wird.

Halt uns auf dem laufenden.

Zur Frage, ob einfach der Hund weggenommen werden kann, bei einem Vorfall.
Ja, denn der Hund hat Maulkorbzwang, da ohne Wesenstest. Somit ein Verstoß gegen LHV und eine Gefahr für die Menschheit und eine Unzuverlässigkeit vom Halter. (laut LHV)
Kommt halt nur raus, wenn Anzeige erstattet wird! Dann wird der Hund beschlagnahmt.

Spell_2103 schrieb:

Zur Frage, ob einfach der Hund weggenommen werden kann, bei einem Vorfall.
Ja, denn der Hund hat Maulkorbzwang, da ohne Wesenstest. Somit ein Verstoß gegen LHV und eine Gefahr für die Menschheit und eine Unzuverlässigkeit vom Halter. (laut LHV)
Kommt halt nur raus, wenn Anzeige erstattet wird! Dann wird der Hund beschlagnahmt.

Zum Vergrößern anklicken....

Hmm, ich kann nirgends was lesen, was das für ein Hund ist.

Es hat doch nicht jeder Hund generell erstmal Maulkorbzwang....

Gruß
Speedy

Oben steht aber, daß der verlangte Wesenstest verweigert wurde - Und das ist meiner Meinung nach einer der Knackpunkte...

Spell, das ganze ist nicht in NRW passiert. Hat der Hund in BW auch Maulkorbzwang?

Marion, ja ein Hund der Rasse Pitbull-Terrier, Amstaff und Bulli sowie deren Mischlinge gelten in BW generell als gefährlich und müssen mit Maulkorb und Leine geführt werden. Der Wesenstest wiederlegt die Eigenschaften, die einen kampfhund ausmachen. Somit gilt der Hund danach als normaler Hund, muss aber weiterhin an der Leine bleiben.
Klingt doof ist aber so

Komisch ist allerdings auch, das der Wesenstest verlangt wird, hier bei uns im Umkreis liegts es am Besitzer ob er seinen Hund ohne MK führen will und gegebenfalls auch noch keine erhöhte Steuer zahlen will. Eine Aufforderung zum WT gibt es nicht, ist freiwillig.

Speedy, ich bin auch auf Grund des verweigerten Wesenstests davon ausgegangen, das es sich um einen Hunde mit einer in Anlage 1 gelisteten Rasse handelt.
Sonst hat nicht jeder Hund (siehe oben) MK-Zwang. Und es ist auch bei nicht-gelisteten Rassen eher unüblich, das sie gleich abegeholt werden, beim 1. Vorfall.

Halter meldet sich zu Wort

Hi und Hallo.

Meine Schwester hat ja schon viel arbeit hier gehabt und ich dachte ich kann sicherlich auch einiges zur Klärung beitragen.

Es handelt sich um einen AmStaff Rüden, er wird am 24. April 7 Jahre.
Aufgrund des "Bisses" welcher durch meinen Hund verübt worden sein soll, haben nichtmal 24h später die grünen ihn abgeholt.

Leider war ich als Halter nicht vor Ort und konnte nichs gegen machen, da ich erst 2 Tage später wieder in Deutschland war und erst da erfahren habe was hier los war.

Mein Cousin hatte die Aufsicht über die beiden Hund und hatte leider alles flasch gemacht.
Durch drängen und würgen haben ihn die grünen so weich gekocht das er freiwillig und ohne widerwillen das Tier sogar noch in einen Hundeanhänger führte und auch das Papier der Beschlagnahme unterzeichnete.

Für mich ist es wie ein Diebstahl. Der Halter ist nicht zu erreichen und schon wurde das Tier abgeholt. Einfach und leicht. Denn die grünen wissen, ich stehe hinter meinen Hunden und da kann kommen wer will. Ich hätte auf keinen Fall mein Hund wie einen Straftäter abgegeben.

Jetzt ist der Stand der Dinge, unsere Anwalt der von einen hier im Forum meiner Schwester genannt wurden ist, wartet auf die Unterlagen von der Stadt Calw sowie die Aussage des alkoholisierten Opfers. Aufgrund der Alkoholsucht des Mannes und der aggresivität gegenüber Tieren werde ich/ mein Cousin auf: nicht Schuldig plädieren.
Schließlich verprügelt er gern seinen eigenen Schäferhundmischling, welcher vielleicht einfachmal zurück gebissen hat. Und nun will er es meinem Apollo anhängen.

Aber das alles wird erst vor Gericht geklärt werden, ERST WENN MEIN HUND WIEDER BEI MIR IST. Erst dann werde ich einen Rundumschlag machen.

Leider sind die Beamten wie sicherlich viele hier erfahren konten nicht nicht die hellsten, schließlich ist ein Hund eine "Sache o. Gegenstand". Ich hoffe ganz fest bald
neues hören zukönnen. Apollo sitzt nun schon 7 Tage und 6 Nächte im Knast.
Ich selbst könnte jederzeit Explodieren und hier richtig Terror machen, doch alle in meiner Umgebung sagen ich solle warten bis mein Dicker wieder da ist und dann kann
man sich richtig wehren, mit allem was dazu gehört.

Danke auch an all eure Ratschläge und an denjenigen der uns diesen tollen Anwalt besorgt hat. Ihr seit echt super.

Maik

Hallo Maik,
ich kann Dich gut verstehen, dass Dir der Kragen bald platzen könnte, doch eine Sache muss ich leider einwerfen, egal wie die Behörden sich benehmen, Du musst auf jedenfall Ruhe bewahren, da diese Typen Dir und Deinem Apollo sonst das Leben zur Hölle machen können.
Ich weiss, dass es Ungerecht ist, aber egal wieviele sich zu Wort melden, die den Hund als solchen auch sehen, wird alles durch die Medien und auch unkompetente Fachidioten immer wieder zunichte gemacht.
Also zähneknirrschen ist erlaubt, beissen nicht, obwohl ich auch hin und wieder diese Lust empfinde.
Kopf hoch Maik, wir drücken gaaaaanz fest die Daumen.
Gruss
jojo und Ide