Auch ich bin der Meinung: Ein Hund, der nicht abrufbar ist und Fremden gegenüber den Lauten macht (egal, ob Unsicherheit oder Größenwahn), gehört gesichert, also zumindest Schleppleine.
Bedenke: Dein Hund lernt 24/7 und hat mit jedem "nicht hören" ein Erfolgserlebnis, bzw. lernt, dass der Abruf unbedeutend ist. Sorge also dafür, dass Du notfalls für die Umsetzung des Kommandos sorgen kannst (an SL ran holen).
Ansonsten würde ich noch überdenken, ob der Hund geistig genug ausgelastet ist, denn aus meiner Erfahrung heraus ist ein geistig ausgelasteter Hund langfristig ausgeglichener. Wenn Du keine Lust auf Hundesport hast, tun es auch z.B. Tricks, Clickern oder Zielobjektsuche. Bindung und Gehorsam wachsen durch die Zusammenarbeit nebenbei, ein unsicherer Hund wird meist sicherer und ein Rüpel denkt sich weniger Mist aus, wenn er gezielt in Situationen beschäftigt werden kann, bzw. er den Ausbildungsstand hat, dass Du ihm sagen kannst, was er tun soll, statt zu kläffen.
Unsicherheits- und im Wechsel Rüpelphasen hatten übrigens alle meine jungen Hunde, mit konsequentem Dranbleiben und verhindern von Erfolgserlebnissen bei unerwünschtem Verhalten haben aber alle früher oder später eingesehen: Bei mir spielt die Musik und die Zusammenarbeit lohnt sich. Hier also darauf achten, dass Du nicht die "meckernde Spaßbremse" bist, sondern Spaßfaktor, der einen sicheren Rahmen vorgibt.
Derzeit sind alle meine Hunde jederzeit abrufbar und dürfen in übersichtlichem Gelände von der Leine - ich rechne aber damit, dass meine junge Hündin (wird 6 Monate) zur Pubertät nochmal an die SL muss, damit das auch so bleibt, mit der Abrufbarkeit. Und jeder Abruf lohnt sich: Entweder dann freudig loben, spielen, etwas zeigen, Leckerchen und danach erst anleinen.... Wenn man immer nur zum Anleinen abruft, hat kein Hund langfristig mehr Freude daran...