Ich habe mir den ganzen Thread noch mal durchgelesen.
Natürlich ist Richard ein außergewöhnlicher Hundehalter. Es gab aber auch jede Menge schwieriger Situationen.
Lucy wurde kurz entführt. Sie wurde im TH zusammengebissen, als Richard im Krankenhaus lag.
Richard hat teilweise nicht mal 3 Euro pro Tag zusammenbetteln können. Der Wohnwagen wurde beschlagnahmt.
Richard hatte keine zuverlässige Betreuung für Lucy, als er im Krankenhaus lag.
Ich hoffe, dass Richard nach dem Tod von Lucy nach Deutschland zurückkehrt, wo er wesentlich besser abgesichert wäre.
Er muss ja sein freies Leben nicht aufgeben. Es reicht, dass er eine feste Unterkunft hat, die er aufsuchen könnte, wenn er wollte, dass er regelmäßig Geld für seinen Lebensunterhalt bekommt und Anspruch hat auf eine Krankenversicherung.
Dann würde ich ihm jeden Hund geben, den er möchte.
Das Leben auf der Strasse, auch mit einem Wohnwagen, ist gefährlich. Insbesondere für Richard, aber auch für einen potentiellen neuen Hund.
Je älter Richard wird, desto schwieriger wird es werden. Hier haben Leute Verantwortung für Richard und Lucy übernommen und das ist auch gut so. Er kann aus körperlichen Gründen jetzt schon nicht mehr so betteln gehen, wie er es früher konnte.
Was aber, wenn Richard in Italien wieder einen Hund hat und wieder ins Krankenhaus muss und keine sichere Betreuung für den Hund zu finden ist?
Dann muss einer aus dem Forum herunterfahren und sich um den Hund kümmern, solange Richard ausfällt.
Alles machbar, keine Frage, aber schwierig. Die meisten hier müssen arbeiten und können nicht mal eben nach Italien fahren, um einen Hund in Pflege zu nehmen und ihn dann nach Richards Entlassung wieder nach Italien bringen.
Wer könnte den neuen Hund auf lange Zeit nehmen oder auch komplett übernehmen, wenn Richard nicht mehr kann, weil seine Tuberkulose wieder ausbricht? Wenn er in Deutschland leben würde, würde sich all das viel leichter organisieren lassen.
Hier wurde damals überlegt, ob Lucy in einer Hundepension unterkommen könnte, als Richard so krank war. Aber es war richtig schwer, da was zu organisieren, weil Richard nicht mobil war und auch niemanden hatte, der Lucy in Sicherheit bringen konnte.
Ich mag Richard sehr und habe immer bewundert, was er für Lucy alles getan hat. Das war aber der Situation geschuldet, dass Richard hier die Auflagen nicht erfüllen konnte. Mit Lucys Tod würde diese Begrenzung wegfallen und er könnte hier in Deutschland einen neuen Hund wesentlich besser versorgen als mit seinem Status Quo in Italien.
Ich habe keinen Moment angezweifelt, dass Richard für einen Hund ein Geschenk wäre. Allerdings nicht in den Lebensverhältnissen, in denen er jetzt lebt. Es war wichtig und richtig, dass er Lucy auf diese Art behalten konnte und sie nicht eingezogen wurde.
Das heißt aber nicht, dass die Begebenheiten so ideal sind, dass ein Tierheim ihm mit Freuden einen Hund vermitteln würde.