Eine einzige Tupperparty habe ich vor Jahrzehnten über mich ergehen lassen. Aber weil schon normale gesellschaftliche Anlässe ganz ohne integrierte sektenartige Verkaufsveranstaltungen mich überfordern, hab ich es bei diesem einen Mal belassen.
Tupperware besitze ich trotzdem vereinzelt. Fast ausschließlich als Geschenke von meiner Mutter, einem früheren Tupper-Fangirl, in meinen Haushalt gelangt.
Und ich muß schon sagen, daß Tupperware qualitativ (und sicher auch innovativ) sehr, sehr lange Zeit völlig ungeschlagen war. Inzwischen mag sich das relativiert haben, vermute ich, weiß ich nicht ganz genau, weil ich ja die unverwüstliche Tupperware habe und keine "modernen" Produkte dieser Art kaufen muß. Aber früher waren die Qualitätsunterschiede wirklich riesig.
Ein Beispiel für ein Tupperware-Produkt, das ich mir tatsächlich mal selbst noch vor einigen Jahren für unfassbar viel Geld gekauft habe (obwohl damals schon "sparsam" bei ebay ersteigert...), ist diese "Brotdose". So sperrig und hässlich ich sie finde, so perfekt lässt sich da drin das Brot lagern. Vorher hatte ich alles mögliche in dieser Richtung ausprobiert. Zeug von Ikea, Schnäppchenmarkt-Dosen, so'n Holzding, den alten Römertopf meiner Mutter, der angeblich auch diesen Zweck erfüllen sollte - alles nix! Aber die Tupper-Kiste funktioniert.
Es war / ist wohl auch nochmal ein Unterschied, welche Sorte Haushalt man führt. Tupperware hat für echte "Vollbluthausfrauen" wohl durchaus pfiffige Lösungen parat (gehabt). Ich erinnere mich z. B. an diesen mit kaltem oder warmem Wasser befüllbaren Teigroller/"Nudelholz", woran dann der jeweilige Teig nicht mehr klebte. Davon haben vor Jahrzehnten meine ständig backenden Kolleginnen geschwärmt, als wäre das Rad neu erfunden worden.
So tief bin ich aber nie in die Produktpalette eingetaucht. Ich hätte - bis auf die Brotbox - auch ohne Tupperware überleben können.
Was halt bei den Tupperparties wohl das interessante war, daß die Produkte mit all ihren Möglichkeiten vorgeführt, meist auch entsprechend etwas gekocht oder gebacken wurde und daß es immer für alle Teilnehmer Geschenke gab. Und bei den teuren Preisen waren die geschenkten Produkte mitunter schon wert, daß man so einen Abend über sich ergehen ließ...
