Hamburg greift bei bissigen Hunden erneut nicht durch!
Seit dem 19. September lebt Petra S. in Angst. Eine Jacke um den Arm gewickelt, versuchte sie, den Rücken zur Wand, auf offener Straße einen Schäferhund abzuwehren. Dass das Tier sie bei dem Angriff in den Oberschenkel biss, konnte sie trotzdem nicht verhindern. Sechs Bissmale und ein Bluterguss blieben zurück. Doch die Mutter zweier Kinder ist am Verzweifeln, weil sie dem Angreifer und einem dazugehörenden zweiten Schäferhund fast täglich in ihrem Viertel begegnet.
"Der Bezirk Eimsbüttel scheint in Bezug auf die Hundeverordnung ein rechtsfreier Raum zu sein. Ich gehe nur noch mit Pfefferspray auf die Straße, aber meine Töchter reagieren bei jedem Hund mit Panik", sagt die ehemalige Polizistin, die ihre siebenjährige Tochter seit der Attacke zur Schule bringen muss.
Das Kind und seine Mutter waren den beiden Hunden Anfang August auf einem Fußweg in Lokstedt begegnet. Als eines der Tiere bellend auf sie zulief, stürzte das Mädchen. Die Halterin habe nicht reagiert und sei einfach weitergegangen.
Ganz anders am Nachmittag des 19. September. Als Petra S. ihren Mann auf die Hundehalterin aufmerksam macht, dreht die sich um und bepöbelt das Ehepaar. "Wir haben sofort die Straßenseite gewechselt, aber die Frau lief brüllend hinter uns her. Den Rest der Strecke sind wir sogar rückwärts gegangen", sagt Petra S., nach deren Schilderung einer der beiden Hunde sie dann angegriffen hat, während das zweite Tier von seiner Besitzerin an der Leine hinter dem Ehepaar hergetrieben wurde.
Eine Aufforderung des Bezirks Eimsbüttel an die Halterin, ihre Tiere binnen zehn Tagen beim Veterinäramt vorzuführen, war da bereits auf dem Weg. Denn acht Tage zuvor hatte sich ein Mann von den Hunden bedroht gefühlt. Die zusätzliche Auflage, ihre Hunde bis dahin an der Leine zu führen, wäre eigentlich überflüssig gewesen, weil das Ordnungsamt Harburg der Frau bereits Anfang 1999 untersagt hatte, Hunde unangeleint zu führen.
Doch an Anordnungen scheint sie sich nicht zu halten. Bis heute wurden die Hunde der Amtstierärztin nicht vorgeführt. "Das ist einer unserer misslichsten Fälle", räumt Eimsbüttels Ordnungsamtsleiter Klaus-Günter Scholz ein. "Es ist ungewöhnlich, dass jemand überhaupt nicht reagiert. Trotzdem können wir nicht einfach die Wohnung aufbrechen, weil die Hunde zunächst nicht als gefährlich gelten."
Eine Rechtsauffassung, die von der Gesundheitsbehörde nicht geteilt wird, denn laut Hundeverordnung gelten Hunde aller Rassen, "die sich gegenüber Mensch und Tier als bissig erweisen", als gefährlich. "In diesem Fall", so der Behördensprecher Stefan Marks, "deutet deshalb vieles darauf hin, dass sogar die Wohnung aus Gründen der Gefahrenabwehr geöffnet werden könnte."
Solche Entscheidungen werden in den Bezirken jedoch nicht nur von den Ordnungsämtern getroffen. Auch die Rechts- und Veterinärämter müssen dem zustimmen .
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merlin
Seit dem 19. September lebt Petra S. in Angst. Eine Jacke um den Arm gewickelt, versuchte sie, den Rücken zur Wand, auf offener Straße einen Schäferhund abzuwehren. Dass das Tier sie bei dem Angriff in den Oberschenkel biss, konnte sie trotzdem nicht verhindern. Sechs Bissmale und ein Bluterguss blieben zurück. Doch die Mutter zweier Kinder ist am Verzweifeln, weil sie dem Angreifer und einem dazugehörenden zweiten Schäferhund fast täglich in ihrem Viertel begegnet.
"Der Bezirk Eimsbüttel scheint in Bezug auf die Hundeverordnung ein rechtsfreier Raum zu sein. Ich gehe nur noch mit Pfefferspray auf die Straße, aber meine Töchter reagieren bei jedem Hund mit Panik", sagt die ehemalige Polizistin, die ihre siebenjährige Tochter seit der Attacke zur Schule bringen muss.
Das Kind und seine Mutter waren den beiden Hunden Anfang August auf einem Fußweg in Lokstedt begegnet. Als eines der Tiere bellend auf sie zulief, stürzte das Mädchen. Die Halterin habe nicht reagiert und sei einfach weitergegangen.
Ganz anders am Nachmittag des 19. September. Als Petra S. ihren Mann auf die Hundehalterin aufmerksam macht, dreht die sich um und bepöbelt das Ehepaar. "Wir haben sofort die Straßenseite gewechselt, aber die Frau lief brüllend hinter uns her. Den Rest der Strecke sind wir sogar rückwärts gegangen", sagt Petra S., nach deren Schilderung einer der beiden Hunde sie dann angegriffen hat, während das zweite Tier von seiner Besitzerin an der Leine hinter dem Ehepaar hergetrieben wurde.
Eine Aufforderung des Bezirks Eimsbüttel an die Halterin, ihre Tiere binnen zehn Tagen beim Veterinäramt vorzuführen, war da bereits auf dem Weg. Denn acht Tage zuvor hatte sich ein Mann von den Hunden bedroht gefühlt. Die zusätzliche Auflage, ihre Hunde bis dahin an der Leine zu führen, wäre eigentlich überflüssig gewesen, weil das Ordnungsamt Harburg der Frau bereits Anfang 1999 untersagt hatte, Hunde unangeleint zu führen.
Doch an Anordnungen scheint sie sich nicht zu halten. Bis heute wurden die Hunde der Amtstierärztin nicht vorgeführt. "Das ist einer unserer misslichsten Fälle", räumt Eimsbüttels Ordnungsamtsleiter Klaus-Günter Scholz ein. "Es ist ungewöhnlich, dass jemand überhaupt nicht reagiert. Trotzdem können wir nicht einfach die Wohnung aufbrechen, weil die Hunde zunächst nicht als gefährlich gelten."
Eine Rechtsauffassung, die von der Gesundheitsbehörde nicht geteilt wird, denn laut Hundeverordnung gelten Hunde aller Rassen, "die sich gegenüber Mensch und Tier als bissig erweisen", als gefährlich. "In diesem Fall", so der Behördensprecher Stefan Marks, "deutet deshalb vieles darauf hin, dass sogar die Wohnung aus Gründen der Gefahrenabwehr geöffnet werden könnte."
Solche Entscheidungen werden in den Bezirken jedoch nicht nur von den Ordnungsämtern getroffen. Auch die Rechts- und Veterinärämter müssen dem zustimmen .
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