Hallo, ihr Lieben...
nachdem ich mich heute morgen mit großem Vergnügen mit Bonitos Posting auseinandergesetzt habe, ist es nun an mir, zur Unterhaltung der Allgemeinheit beizutragen.
Und da man bekanntlich die Fehler anderer Leute viel besser analysieren kann, als die eigenen, bitte ich um eure Mithilfe.
Ausgangslage:
Ich habe den Hund vor zwei Tagen von der Führung (im Wohngebiet her) umgestellt, auf duale Führung nach Thomas Baumann, also breites Lederhalsband und Halti unter dem Maulkorb.
Probieren wollte ich das schon länger, allerdings war Garri ziemlich Halti-geschädigt, weil die Trainerin, die mich damals eingewiesen hat, das Dingens selbst eigentlich gar nicht benutzte (wie sich nachher rausgestellt hat).
Nun hab ich's im Moment wieder extrem am Rücken und dachte, eventuell krieg ich den Hund so besser koordiniert. Außerdem hatte ich ja im Vortrag bei TB im Video gesehen, wie man es richtig macht.
Ich war eigentlich mit dem Resultat ganz zufrieden - ohne Ablenkung geht Hund so gut an der Leine, dass man tatsächlich mit dem Halti Impulse geben kann, statt ständig den Hund zu "tragen", der sich voll da reinhängt usw., auch bei Hundebegegnungen auf Abstand war die Kontrolle besser, wir konnten sogar in Bewegung bleiben.
Auch ständiges Irgendwohinstarren und Fixieren bzw. hektisch in der Gegend herumeiern an gewissen Ecken (wo öfter mal Hunde um die Ecke kommen usw.) konnte besser unterbunden werden - allerdings hatte ich da schon den Eindruck, dass das meinen Spezialisten auf Dauer nicht unerheblich frustriert.
Heute Nachmittag ergab sich dann beim Spaziergang eine Begegnung mit einem netten kleinen Hund, an dem wir in der letzten Woche dank abgemähter Felder insgesamt 4 Mal problemlos vorbeigekommen sind. Dieses Mal, Hund irgendwie schon vorher griffig, selber Kleinhund, selber Abstand (15 m oder mehr), nur 20 m weiter vorn an der Straße...
Garri links von mir an Halti und Halsband, der andere Hund 15 m weiter rechts.
Garri wird langsamer, versteckt sich halb hinter mir, fixiert und, statt vorbeizugehen, springt er plötzlich vor - natürlich voll ins Halti.
- Womit der Plan: Und wenn er dann zickt, machst du's einfach wie immer und nimmst ihn am Halsband, sich jä erledigt hatte, denn:
Solcherart zusammengeschnürt, war bei Garri der andere Hund jäh vergessen und er verfiel in unkontrollierten Halti-Wahnsinn. Tobte, hüpfte, warf sich rückwärts, vorwärts - naja, so das übliche Garri-Theater, halt, das mich so beanspruchte, dass ich nicht dazu kam, an der Seite die Leine loszulassen und mich an das Halsband zu halten (was vielleicht das sinnvollste gewesen wäre).
Auf die Seite werfen pack ich schon an guten Tagen eher nicht, im Moment schon mal gar nicht. Mein Hund hüpfte rum wie Rumpelstilzchen und gab die unwahrscheinlichsten Geräusche von sich. An "sich wieder beruhigen und weitergehen" war gar nicht zu denken.
Also führte ich irgendwann das Halti samt Hund in einem großen Bogen zu Boden und hockte mich daneben, fest gewillt, den Hund erst wieder loszulassen, wenn er sich beruhigt hat.
Also hockte ich auf einem abgemähten Acker, neben einem Hund, dessen Nase im Feld steckte und dessen Hinterteil in die Luft zeigte, und sich aufführte wie ein Kind im Supermarkt, das kein Kaugummi kriegt. (Nein, er war nicht "verängstigt" - der war stinksauer und rödelte da vor sich hin).
Nach 5 Minuten ging mir auf, dass es einer dieser Tage ist, und ich hier noch 20 Minuten länger sitzen würde, ohne dass sich an der Gesamtsituation etwas ändern würde.
Also nutzte ich eine Atempause, dem Hund das Kommando: "Auf!" zu geben. Tat er dann auch, und schimpfte noch 20 m neben mir empört vor sich hin - nur um an der nächsten Ecke gleich nach vor zu springen, um den nächsten Hund JA NICHT zu verpassen. Bloß war da gar keiner. Na gut, dann wurde halt mal ansatzweise der Radfahrer in der Ferne genommen, übergangslos.
Während ich vorher recht leidenschaftslos gewesen war (echt - es war schwer, aber ich hab mich bemüht, so neutral wie möglich in der Stimme zu sein, und nur über Halti/Halsband falls nötig deutliche Signale zu geben), reichte es mir da, und ich hab den Hund einmal (und dann 5 Minuten später nochmal) akkustisch briefmarkengroß zusammengefaltet.
Danach war er dann zumindest für die nächsten 10 Minuten der liebste Hund der Welt, beschwichtigte stark, ging tatsächlich bei Fuß und guckte sogar, was ich mache und wo ich hinwill (und maulte auch nicht mehr, sondern fiepste nur noch leise).
Dann war ne Stunde Freilauf an der Flexi angesagt, das war auch okay (Hund nicht besonders aufgeregt oder abgedreht oder so...).
Auf dem Rückweg hatten wir an der Ampel allerdings schon wieder das gleiche Problem: Hund sieht auf der anderen Straßenseite etwas, will so sitzen, dass er es sehen kann und ignoriert jede anderslautende Anweisung.
Verstärkung durch Signal mit dem Halti hatte "bocken", "Fruströdeln" und den Versuch zur Folge, dann doch einfach gleich vor's nächste Auto zu springen, nach dem Motto: "Ich will aber!"
(Gab's aber nicht.)
Hmmh. Also, mein Problem ist: Wenn man über das Halti versucht, bestimmte Sachen durchzusetzen, artet das sofort in ein Handgemenge aus und eskaliert für meine Begriffe.
Ich bin zwar durchaus vom Bauch her geneigt zu sagen: "Da muss er durch!", aber - vielleicht hab ich ja auch einfach was übersehen, das eigentlich jedem anderen klar ist.
Man muss natürlich in Betracht ziehen, dass es für Garri besonders unangenehm ist, über das Halti kontrolliert zu werden, weil das irgendwie mit seinem gestörten Gleichgewichtssinn kollidiert, aber wenn ich ganz ehrlich bin, dann sehe ich da im Moment hauptsächlich einen Hund, der nicht so kann, wie er will, und davon extrem angenervt ist. - Und dann dobitypisch hysterisch reagiert.
Meine Frage: Was mach ich dann am besten?
Halti kurz, Halti lang, Halti-Leine ganz locker lassen, aber Halsband kurz? - Das war in dem Moment so ein Chaos, da ging bei mir dann auch ohne Katzenfutter gar nichts mehr. (Wobei er solche Anfälle ja ab und an auch ohne Halti schon hatte - auch da half dann nur noch, den schreienden Hund aus der Luft pflücken und zu Boden werfen, weil er sonst nicht mehr zu halten war. )
Auf dem Rückweg hatten wir dann -wo wir grade von hysterisch sprechen - noch ne sehr nette Episode.
Neulich traf ich mal ne Frau mit Dackeline, der ich auswich, und die dann sehr zügig vor mir herging. Die fragte mich im vorbeigehen, ob sie ihren Hund dann wieder ableinen könnte, und ich sagte: "Naja, machen Sie, wenn Sie meinen - nur nicht, dass der dann zurückläuft..." - Worauf sie die Dackeline nicht ableinte (aber wohl etwas genervt davon war).
Heute lief dieselbe Frau auf einem Querweg etwa 50 m vor uns vorbei, samt unabgeleintem Dackel - und es geschah genau das. Dackelinchen rannte erst der Besitzerin hinterher, sah dann uns und kam freundlich wedelnd im vollen Dackelgalopp übers Feld auf uns zugerannt.
Ich glaub, ich hab überhaupt noch nie ne Hundebesitzerin so schreien hören wie die arme Frau. - Offenbar war sie überzeugt davon, gerade dem Ende ihres Dackels ins Auge zu blicken.
[Anmerkung: Garri war: Erstens doppelt angeleint, und zweitens durch Halti UND Maulkorb gesichert. Das hätte auch ein Dackel überlebt. Ich war also im Gegensatz zu ihr recht entspannt, zumal der Dackel gar nicht aggressiv wirkte.]
Darauf wurde Garri ganz mucksch - vorher war er durchaus bereit gewesen, die Annäherung des Dackels erstmal abwartend zur Kenntnis zu nehmen. Danach nicht mehr, weil "irgendwas stimmte da doch wohl nicht, wenn die so brüllt."
Angesichts des herzzereißenden Geschreis stoppte die Dackeline auf halbem Weg jedoch abrupt ab, bellte aufgeregt noch zweimal in unsere Richtung und rannte dann schnurstracks und ein wenig verstört zur Besitzerin zurück.
Weia. Und dieses Mal hatten wir doch wirklich gar nichts gemacht...
Aber so sind se halt, die Viecher: Man kann ihnen nur vor den Kopf gucken...
Ja, also - nu bin ich schon in meinem eigenen Thread OT. Hilf mir mal einer mit dem Halti in so einer Situation. Was mach ich da am besten?
nachdem ich mich heute morgen mit großem Vergnügen mit Bonitos Posting auseinandergesetzt habe, ist es nun an mir, zur Unterhaltung der Allgemeinheit beizutragen.
Und da man bekanntlich die Fehler anderer Leute viel besser analysieren kann, als die eigenen, bitte ich um eure Mithilfe.
Ausgangslage:
Ich habe den Hund vor zwei Tagen von der Führung (im Wohngebiet her) umgestellt, auf duale Führung nach Thomas Baumann, also breites Lederhalsband und Halti unter dem Maulkorb.
Probieren wollte ich das schon länger, allerdings war Garri ziemlich Halti-geschädigt, weil die Trainerin, die mich damals eingewiesen hat, das Dingens selbst eigentlich gar nicht benutzte (wie sich nachher rausgestellt hat).
Nun hab ich's im Moment wieder extrem am Rücken und dachte, eventuell krieg ich den Hund so besser koordiniert. Außerdem hatte ich ja im Vortrag bei TB im Video gesehen, wie man es richtig macht.
Ich war eigentlich mit dem Resultat ganz zufrieden - ohne Ablenkung geht Hund so gut an der Leine, dass man tatsächlich mit dem Halti Impulse geben kann, statt ständig den Hund zu "tragen", der sich voll da reinhängt usw., auch bei Hundebegegnungen auf Abstand war die Kontrolle besser, wir konnten sogar in Bewegung bleiben.
Auch ständiges Irgendwohinstarren und Fixieren bzw. hektisch in der Gegend herumeiern an gewissen Ecken (wo öfter mal Hunde um die Ecke kommen usw.) konnte besser unterbunden werden - allerdings hatte ich da schon den Eindruck, dass das meinen Spezialisten auf Dauer nicht unerheblich frustriert.
Heute Nachmittag ergab sich dann beim Spaziergang eine Begegnung mit einem netten kleinen Hund, an dem wir in der letzten Woche dank abgemähter Felder insgesamt 4 Mal problemlos vorbeigekommen sind. Dieses Mal, Hund irgendwie schon vorher griffig, selber Kleinhund, selber Abstand (15 m oder mehr), nur 20 m weiter vorn an der Straße...
Garri links von mir an Halti und Halsband, der andere Hund 15 m weiter rechts.
Garri wird langsamer, versteckt sich halb hinter mir, fixiert und, statt vorbeizugehen, springt er plötzlich vor - natürlich voll ins Halti.
- Womit der Plan: Und wenn er dann zickt, machst du's einfach wie immer und nimmst ihn am Halsband, sich jä erledigt hatte, denn:
Solcherart zusammengeschnürt, war bei Garri der andere Hund jäh vergessen und er verfiel in unkontrollierten Halti-Wahnsinn. Tobte, hüpfte, warf sich rückwärts, vorwärts - naja, so das übliche Garri-Theater, halt, das mich so beanspruchte, dass ich nicht dazu kam, an der Seite die Leine loszulassen und mich an das Halsband zu halten (was vielleicht das sinnvollste gewesen wäre).
Auf die Seite werfen pack ich schon an guten Tagen eher nicht, im Moment schon mal gar nicht. Mein Hund hüpfte rum wie Rumpelstilzchen und gab die unwahrscheinlichsten Geräusche von sich. An "sich wieder beruhigen und weitergehen" war gar nicht zu denken.
Also führte ich irgendwann das Halti samt Hund in einem großen Bogen zu Boden und hockte mich daneben, fest gewillt, den Hund erst wieder loszulassen, wenn er sich beruhigt hat.
Also hockte ich auf einem abgemähten Acker, neben einem Hund, dessen Nase im Feld steckte und dessen Hinterteil in die Luft zeigte, und sich aufführte wie ein Kind im Supermarkt, das kein Kaugummi kriegt. (Nein, er war nicht "verängstigt" - der war stinksauer und rödelte da vor sich hin).
Nach 5 Minuten ging mir auf, dass es einer dieser Tage ist, und ich hier noch 20 Minuten länger sitzen würde, ohne dass sich an der Gesamtsituation etwas ändern würde.
Also nutzte ich eine Atempause, dem Hund das Kommando: "Auf!" zu geben. Tat er dann auch, und schimpfte noch 20 m neben mir empört vor sich hin - nur um an der nächsten Ecke gleich nach vor zu springen, um den nächsten Hund JA NICHT zu verpassen. Bloß war da gar keiner. Na gut, dann wurde halt mal ansatzweise der Radfahrer in der Ferne genommen, übergangslos.
Während ich vorher recht leidenschaftslos gewesen war (echt - es war schwer, aber ich hab mich bemüht, so neutral wie möglich in der Stimme zu sein, und nur über Halti/Halsband falls nötig deutliche Signale zu geben), reichte es mir da, und ich hab den Hund einmal (und dann 5 Minuten später nochmal) akkustisch briefmarkengroß zusammengefaltet.
Danach war er dann zumindest für die nächsten 10 Minuten der liebste Hund der Welt, beschwichtigte stark, ging tatsächlich bei Fuß und guckte sogar, was ich mache und wo ich hinwill (und maulte auch nicht mehr, sondern fiepste nur noch leise).
Dann war ne Stunde Freilauf an der Flexi angesagt, das war auch okay (Hund nicht besonders aufgeregt oder abgedreht oder so...).
Auf dem Rückweg hatten wir an der Ampel allerdings schon wieder das gleiche Problem: Hund sieht auf der anderen Straßenseite etwas, will so sitzen, dass er es sehen kann und ignoriert jede anderslautende Anweisung.
Verstärkung durch Signal mit dem Halti hatte "bocken", "Fruströdeln" und den Versuch zur Folge, dann doch einfach gleich vor's nächste Auto zu springen, nach dem Motto: "Ich will aber!"
(Gab's aber nicht.)
Hmmh. Also, mein Problem ist: Wenn man über das Halti versucht, bestimmte Sachen durchzusetzen, artet das sofort in ein Handgemenge aus und eskaliert für meine Begriffe.
Ich bin zwar durchaus vom Bauch her geneigt zu sagen: "Da muss er durch!", aber - vielleicht hab ich ja auch einfach was übersehen, das eigentlich jedem anderen klar ist.
Man muss natürlich in Betracht ziehen, dass es für Garri besonders unangenehm ist, über das Halti kontrolliert zu werden, weil das irgendwie mit seinem gestörten Gleichgewichtssinn kollidiert, aber wenn ich ganz ehrlich bin, dann sehe ich da im Moment hauptsächlich einen Hund, der nicht so kann, wie er will, und davon extrem angenervt ist. - Und dann dobitypisch hysterisch reagiert.
Meine Frage: Was mach ich dann am besten?
Halti kurz, Halti lang, Halti-Leine ganz locker lassen, aber Halsband kurz? - Das war in dem Moment so ein Chaos, da ging bei mir dann auch ohne Katzenfutter gar nichts mehr. (Wobei er solche Anfälle ja ab und an auch ohne Halti schon hatte - auch da half dann nur noch, den schreienden Hund aus der Luft pflücken und zu Boden werfen, weil er sonst nicht mehr zu halten war. )
Auf dem Rückweg hatten wir dann -wo wir grade von hysterisch sprechen - noch ne sehr nette Episode.
Neulich traf ich mal ne Frau mit Dackeline, der ich auswich, und die dann sehr zügig vor mir herging. Die fragte mich im vorbeigehen, ob sie ihren Hund dann wieder ableinen könnte, und ich sagte: "Naja, machen Sie, wenn Sie meinen - nur nicht, dass der dann zurückläuft..." - Worauf sie die Dackeline nicht ableinte (aber wohl etwas genervt davon war).
Heute lief dieselbe Frau auf einem Querweg etwa 50 m vor uns vorbei, samt unabgeleintem Dackel - und es geschah genau das. Dackelinchen rannte erst der Besitzerin hinterher, sah dann uns und kam freundlich wedelnd im vollen Dackelgalopp übers Feld auf uns zugerannt.
Ich glaub, ich hab überhaupt noch nie ne Hundebesitzerin so schreien hören wie die arme Frau. - Offenbar war sie überzeugt davon, gerade dem Ende ihres Dackels ins Auge zu blicken.
[Anmerkung: Garri war: Erstens doppelt angeleint, und zweitens durch Halti UND Maulkorb gesichert. Das hätte auch ein Dackel überlebt. Ich war also im Gegensatz zu ihr recht entspannt, zumal der Dackel gar nicht aggressiv wirkte.]
Darauf wurde Garri ganz mucksch - vorher war er durchaus bereit gewesen, die Annäherung des Dackels erstmal abwartend zur Kenntnis zu nehmen. Danach nicht mehr, weil "irgendwas stimmte da doch wohl nicht, wenn die so brüllt."
Angesichts des herzzereißenden Geschreis stoppte die Dackeline auf halbem Weg jedoch abrupt ab, bellte aufgeregt noch zweimal in unsere Richtung und rannte dann schnurstracks und ein wenig verstört zur Besitzerin zurück.
Weia. Und dieses Mal hatten wir doch wirklich gar nichts gemacht...
Aber so sind se halt, die Viecher: Man kann ihnen nur vor den Kopf gucken...
Ja, also - nu bin ich schon in meinem eigenen Thread OT. Hilf mir mal einer mit dem Halti in so einer Situation. Was mach ich da am besten?