Halti-Probleme

lektoratte

KSG-Geekgirl™
15 Jahre Mitglied
Hallo, ihr Lieben...

nachdem ich mich heute morgen mit großem Vergnügen mit Bonitos Posting auseinandergesetzt habe, ist es nun an mir, zur Unterhaltung der Allgemeinheit beizutragen.

Und da man bekanntlich die Fehler anderer Leute viel besser analysieren kann, als die eigenen, bitte ich um eure Mithilfe.

Ausgangslage:
Ich habe den Hund vor zwei Tagen von der Führung (im Wohngebiet her) umgestellt, auf duale Führung nach Thomas Baumann, also breites Lederhalsband und Halti unter dem Maulkorb.
Probieren wollte ich das schon länger, allerdings war Garri ziemlich Halti-geschädigt, weil die Trainerin, die mich damals eingewiesen hat, das Dingens selbst eigentlich gar nicht benutzte (wie sich nachher rausgestellt hat).
Nun hab ich's im Moment wieder extrem am Rücken und dachte, eventuell krieg ich den Hund so besser koordiniert. Außerdem hatte ich ja im Vortrag bei TB im Video gesehen, wie man es richtig macht.

Ich war eigentlich mit dem Resultat ganz zufrieden - ohne Ablenkung geht Hund so gut an der Leine, dass man tatsächlich mit dem Halti Impulse geben kann, statt ständig den Hund zu "tragen", der sich voll da reinhängt usw., auch bei Hundebegegnungen auf Abstand war die Kontrolle besser, wir konnten sogar in Bewegung bleiben.

Auch ständiges Irgendwohinstarren und Fixieren bzw. hektisch in der Gegend herumeiern an gewissen Ecken (wo öfter mal Hunde um die Ecke kommen usw.) konnte besser unterbunden werden - allerdings hatte ich da schon den Eindruck, dass das meinen Spezialisten auf Dauer nicht unerheblich frustriert.

Heute Nachmittag ergab sich dann beim Spaziergang eine Begegnung mit einem netten kleinen Hund, an dem wir in der letzten Woche dank abgemähter Felder insgesamt 4 Mal problemlos vorbeigekommen sind. Dieses Mal, Hund irgendwie schon vorher griffig, selber Kleinhund, selber Abstand (15 m oder mehr), nur 20 m weiter vorn an der Straße...

Garri links von mir an Halti und Halsband, der andere Hund 15 m weiter rechts.

Garri wird langsamer, versteckt sich halb hinter mir, fixiert und, statt vorbeizugehen, springt er plötzlich vor - natürlich voll ins Halti.

- Womit der Plan: Und wenn er dann zickt, machst du's einfach wie immer und nimmst ihn am Halsband, sich jä erledigt hatte, denn:

Solcherart zusammengeschnürt, war bei Garri der andere Hund jäh vergessen und er verfiel in unkontrollierten Halti-Wahnsinn. Tobte, hüpfte, warf sich rückwärts, vorwärts - naja, so das übliche Garri-Theater, halt, das mich so beanspruchte, dass ich nicht dazu kam, an der Seite die Leine loszulassen und mich an das Halsband zu halten (was vielleicht das sinnvollste gewesen wäre).

Auf die Seite werfen pack ich schon an guten Tagen eher nicht, im Moment schon mal gar nicht. Mein Hund hüpfte rum wie Rumpelstilzchen und gab die unwahrscheinlichsten Geräusche von sich. An "sich wieder beruhigen und weitergehen" war gar nicht zu denken.

Also führte ich irgendwann das Halti samt Hund in einem großen Bogen zu Boden und hockte mich daneben, fest gewillt, den Hund erst wieder loszulassen, wenn er sich beruhigt hat.

Also hockte ich auf einem abgemähten Acker, neben einem Hund, dessen Nase im Feld steckte und dessen Hinterteil in die Luft zeigte, und sich aufführte wie ein Kind im Supermarkt, das kein Kaugummi kriegt. (Nein, er war nicht "verängstigt" - der war stinksauer und rödelte da vor sich hin).

Nach 5 Minuten ging mir auf, dass es einer dieser Tage ist, und ich hier noch 20 Minuten länger sitzen würde, ohne dass sich an der Gesamtsituation etwas ändern würde.

Also nutzte ich eine Atempause, dem Hund das Kommando: "Auf!" zu geben. Tat er dann auch, und schimpfte noch 20 m neben mir empört vor sich hin - nur um an der nächsten Ecke gleich nach vor zu springen, um den nächsten Hund JA NICHT zu verpassen. Bloß war da gar keiner. Na gut, dann wurde halt mal ansatzweise der Radfahrer in der Ferne genommen, übergangslos.

Während ich vorher recht leidenschaftslos gewesen war (echt - es war schwer, aber ich hab mich bemüht, so neutral wie möglich in der Stimme zu sein, und nur über Halti/Halsband falls nötig deutliche Signale zu geben), reichte es mir da, und ich hab den Hund einmal (und dann 5 Minuten später nochmal) akkustisch briefmarkengroß zusammengefaltet.

Danach war er dann zumindest für die nächsten 10 Minuten der liebste Hund der Welt, beschwichtigte stark, ging tatsächlich bei Fuß und guckte sogar, was ich mache und wo ich hinwill (und maulte auch nicht mehr, sondern fiepste nur noch leise).

Dann war ne Stunde Freilauf an der Flexi angesagt, das war auch okay (Hund nicht besonders aufgeregt oder abgedreht oder so...).

Auf dem Rückweg hatten wir an der Ampel allerdings schon wieder das gleiche Problem: Hund sieht auf der anderen Straßenseite etwas, will so sitzen, dass er es sehen kann und ignoriert jede anderslautende Anweisung.
Verstärkung durch Signal mit dem Halti hatte "bocken", "Fruströdeln" und den Versuch zur Folge, dann doch einfach gleich vor's nächste Auto zu springen, nach dem Motto: "Ich will aber!"

(Gab's aber nicht.)

Hmmh. Also, mein Problem ist: Wenn man über das Halti versucht, bestimmte Sachen durchzusetzen, artet das sofort in ein Handgemenge aus und eskaliert für meine Begriffe.

Ich bin zwar durchaus vom Bauch her geneigt zu sagen: "Da muss er durch!", aber - vielleicht hab ich ja auch einfach was übersehen, das eigentlich jedem anderen klar ist.

Man muss natürlich in Betracht ziehen, dass es für Garri besonders unangenehm ist, über das Halti kontrolliert zu werden, weil das irgendwie mit seinem gestörten Gleichgewichtssinn kollidiert, aber wenn ich ganz ehrlich bin, dann sehe ich da im Moment hauptsächlich einen Hund, der nicht so kann, wie er will, und davon extrem angenervt ist. - Und dann dobitypisch hysterisch reagiert.

Meine Frage: Was mach ich dann am besten?

Halti kurz, Halti lang, Halti-Leine ganz locker lassen, aber Halsband kurz? - Das war in dem Moment so ein Chaos, da ging bei mir dann auch ohne Katzenfutter gar nichts mehr. (Wobei er solche Anfälle ja ab und an auch ohne Halti schon hatte - auch da half dann nur noch, den schreienden Hund aus der Luft pflücken und zu Boden werfen, weil er sonst nicht mehr zu halten war. :( )

Auf dem Rückweg hatten wir dann -wo wir grade von hysterisch sprechen - noch ne sehr nette Episode.
Neulich traf ich mal ne Frau mit Dackeline, der ich auswich, und die dann sehr zügig vor mir herging. Die fragte mich im vorbeigehen, ob sie ihren Hund dann wieder ableinen könnte, und ich sagte: "Naja, machen Sie, wenn Sie meinen - nur nicht, dass der dann zurückläuft..." - Worauf sie die Dackeline nicht ableinte (aber wohl etwas genervt davon war).

Heute lief dieselbe Frau auf einem Querweg etwa 50 m vor uns vorbei, samt unabgeleintem Dackel - und es geschah genau das. Dackelinchen rannte erst der Besitzerin hinterher, sah dann uns und kam freundlich wedelnd im vollen Dackelgalopp übers Feld auf uns zugerannt.

Ich glaub, ich hab überhaupt noch nie ne Hundebesitzerin so schreien hören wie die arme Frau. - Offenbar war sie überzeugt davon, gerade dem Ende ihres Dackels ins Auge zu blicken.

[Anmerkung: Garri war: Erstens doppelt angeleint, und zweitens durch Halti UND Maulkorb gesichert. Das hätte auch ein Dackel überlebt. Ich war also im Gegensatz zu ihr recht entspannt, zumal der Dackel gar nicht aggressiv wirkte.]

Darauf wurde Garri ganz mucksch - vorher war er durchaus bereit gewesen, die Annäherung des Dackels erstmal abwartend zur Kenntnis zu nehmen. Danach nicht mehr, weil "irgendwas stimmte da doch wohl nicht, wenn die so brüllt."

Angesichts des herzzereißenden Geschreis stoppte die Dackeline auf halbem Weg jedoch abrupt ab, bellte aufgeregt noch zweimal in unsere Richtung und rannte dann schnurstracks und ein wenig verstört zur Besitzerin zurück.

Weia. Und dieses Mal hatten wir doch wirklich gar nichts gemacht... :D

Aber so sind se halt, die Viecher: Man kann ihnen nur vor den Kopf gucken...

Ja, also - nu bin ich schon in meinem eigenen Thread OT. Hilf mir mal einer mit dem Halti in so einer Situation. Was mach ich da am besten?
 
  • 25. April 2024
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Hi lektoratte ... hast du hier schon mal geguckt?
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Also ich habe das Halti früher benutzt, als ich in der Stadt zwei Hunde führte und es hat sehr gut geklappt.

An das Halti gewöhnt hatte ich sie allerdings ca. eine Woche lang ohne überhaupt damit zu laufen oder dran zu zubbeln, nur Zuhause halt, beim Fressen, beim schlafen (halt wie ein Fohlen ans Halfter gewöhnt wird). Danach bin ich in ruhige Umgebung oder auf den HuPla gefahren, wenn keiner da war und habe damit geübt, auch Richtungswechsel mit leichtem Anzupfen am Halti usw.

Vielleicht war - Du schriebst ja auch was von einer Negativerfahrung mit dem Halti - die Gewöhnungszeit zu kurz.

Allerdings hatte ich das auch mal, dass meine Hündin sich so ins Halti schmiss, da hatte sie es lange nicht mehr um und ich dachte, ach, das wird schon gehen. Ging nicht. Einzigste Möglichkeit bei ihr in dem Moment war dann sich an der Leine Richtung Halsband angeln und Halti abmachen, sonst hätte sie sich blutig gekratzt. Allerdings hatten wir den Vorteil, dass sie nicht noch einen Maulkorb drüber hatte.

Ich würde es einfach mit einer längeren Gewöhnungszeit und Training unter ruhigen Bedingungen versuchen.
 
  • 25. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Ach lektoratte... Dein neues posting hat mich doch sehr versöhnt...:hallo:
Ich dachte schon, ich sei hier die Einzige, die ab und an ein Bild des Jammers bietet :D.

Mit Halti kenn ich mich nicht aus, hab ich noch nie benutzt, nie benutzen müssen...früher mein ich, bei den Vorgängern meiner aktuellen Monster.
ABER... etwas Ehrfahrung habe ich mit dem Maulkorb gemacht; bzw. mehr mein Hund :unsicher: und ich mit ihm in dieser Situation.
Wir mußten vorübergehend im Haus mit Maulkorb üben, weil mein Dicker Katzen zum Fressen gern hatte und ihm plötzlich 5 an der Zahl 'serviert' wurden.
Ich habe mich bemüht, es richtig zu machen und ihn zunächst langsam und kurz mit viel positiver Bestärkung an das Ding zu gewöhnen...
Wir haben das alles irgendwie wohl nicht ganz falsch gemacht aber dennoch...
gemocht hat er das Teil nie. Für mich hat das was vom "Schnauzengriff", egal ob Maulkorb oder Halti... da ist ein Druck auf einer empfindlichen Stelle, die der Hund grundsätzlich, meiner Ansicht nach, dauerhaft ablehnen muss.
Wenn wir 'nen Stein im Schuh haben, stresst uns das zunächst auch oft erst wenig und je länger wir damit unterwegs sind, mehr und mehr, bis wir glauben, den Schmerz nicht länger ertragen zu können...je ungehaltener werden wir...je gestresster... etc.
Unter dem Maulkorb schwitzte der Hund auch (war ein Soft-Teil) und der durfte auch nie längere Zeit am Stück dran bleiben und auch nicht, wenn der Hund stärker atmen mußte (Stress oder körperliche Bewegung), dann konnte er nicht ausreichend hecheln etc. ... der Hund gerät mehr und mehr unter Stress, fängt das an, bauscht es sich von selber hoch, schlimmstenfalls bis zur Panik und die Negativverknüpfung ist zumindest vorprogrammiert. Und wo Stress ist, ist ja bekanntlich kein Platz mehr fürs Lernen.
Sobald ich merkte, dass meinem das Teil unangehm auffiel, habe ich es, wann immer es machbar war, sofort abgenommen und es ihm möglichst nie aufgezwungen.

Wie gesagt... alles nur meine rein subjektiven Erfahrungen und Einschätzungen...
Außerdem glaube ich, dass es Hunde und Hunde gibt; will sagen dass es vielleicht sensiblere Naturen gibt, die sich dadurch extrem belästigt fühlen und andere, denen das relativ wurscht ist, weil ihr Fokus in eine ganz andere Richtung geht.

Du gibst mir immer so viele Tipps und ich steh nu mit leeren Händen da...:heul:
Vielleicht ... was hälst Du vom Halti-Harness...? Hast Du damit schon Erfahrungen gemacht?
 
Hi.

Mit dem Halti habe ich auch so meine Erfahrungen.
Meine trugen es als Maulkorb-Attrappe zu Zeiten der LHV - sie akzeptieren es auch und versuchen nicht, es los zu werden...

... solange unten keine Leine eingehakt ist.

Ansonsten wie bei Lektoratte - solange keine Ablenkung in Form von "anderer Hund" oder "Jagdbeute" da ist, funktioniert es recht passabel, sie reagieren auf leichtes zupfen ganz prima.

Wenn aber ein Objekt der Begierde in Sicht kommt, ist es aus mit "sanft dirigieren" - dann ziehen die Dobis die Stahlseile im Nacken an und nix geht mehr.

Meine versuchten zwar nach einiger Zeit nicht mehr, sich wie die Kasperköppe da irgendwie raus zu winden, aber es war absolut null Möglichkeit, z.B. den Kopf des Hundes zu mir zu drehen mittelst Halti. Die Stahlseile...

Da hätte man eher den ganzen Hund um ein Viertel gedreht mit einem Zug am Halti als dass sich der Kopf nur einen Millimeter vom Objekt der Begierde weg bewegt hätte.

Mal ganz abgesehen davon, dass der Nasenriemen bei einer ellenlangen Schnauze ohne Stop unter Zug direkt vor den Augen gesessen und die Hornhaut übel gereizt hat - es ist sogar öfter vorgekommen, dass der Nasenriemen komplett über den Kopf geflutscht ist und sich zum Halsriemen in den Nacken gesellt hat. Einzigste Lösung dagegen war, unterm Hundekinn einen Knoten ins System zu machen (da wo der Leinenring ist - was wiederum den Nachteil hatte, dass Hund dann die Schnauze nicht mehr weit genug auf bekam, um zu hecheln.

Jago reagiert auch, wenn er das Halti um hat, beim Anblick anderer Hunde überaus aggressiv - auch bei den Hunden, die er sonst ignoriert oder freundlich begrüßt. Das Halti scheint ihn dermaßen zu nerven und einzuengen, dass es ihn aggressiv macht.

Mein Fazit: Für meine Dobis ist das nix.

Muss übrigens mal kurz in den Raum werfen (auch wenn´s OT ist), dass ich auf meine beiden Bräunlinge sehr stolz bin, denn Yembi hat jetzt schon den 3. Tag hintereinander "feindliche" Hunde auf einem Abstand von unter 10 Metern brav ignoriert und Jago ließ sich (an der Flex) vorgestern kurz vorm Durchstart (ein ICE direkt neben dem Spazierweg) abrufen! *freu*

Gruß
tessa
 
@Bonito:

Was meinst du, warum ich so viele gute Tipps kenne... :D - Hier im Dorf kennt mich wegen des Hundes jeder - auch Leute, die ich noch nie bewusst gesehen habe. Und wenn es nur bei der Bemerkung: "Ja, ich hab nen großen Hund... nen Dobermann..." heißt: "Was denn, SIE sind das???" :D

Halti-Harness - nee. Aber ich hab nach meinen Erfahrungen mit dem ganz normalen Geschirr das Gefühl, dafür ist der Hund ne Nummer zu groß.

Er lässt sich MK und Halti problemlos aufsetzen. Bei dem neuen MK (der etwas kleiner ist) nicht mehr ganz so gern, aber er akzeptiert es. Er trägt den MK bei jedem Spaziergang, das gehört halt dazu. (Ist einer aus Draht, da gibt es mit der Hitze auch nicht so ein großes Problem).
Aber du hast schon Recht, dass es ein Stressfaktor ist. Kann ich aber leider nicht ändern. Er würde jeden Hund beißen, wenn er drankommt, das Risiko geh ich nicht mehr ein.

Das Halti ist in dem Moment ein Problem, wo er partout etwas auf's Korn nehmen muss und es sich zuzieht und ihn davon abbringt. Er fühlt sich dann geknebelt und wehrlos und kriegt irgendwas zwischen Frust und Panik (gestern eher Frust... ).

Wir hatten zwei Gelegenheiten, als ich ihn noch ohne Korb geführt habe, wo uns ein unangeleinter Hund begegnet ist - einmal ist dem 8-jährigen Sohn der Nachbarn der Welpe der Nachbarn abgehauen, und einmal wurden wir von einem Boxer überfallen, der Garri dann versuchsweise einmal in den Hintern kniepte, während ich meinen Hund mit Halti davon abhielt, ihn auseinanderzunehmen... :( - Spätestens seitdem hat er in solchen Situationen mit dem Halti ein Problem, und dann ist das Halti offenbar schlimmer als der andere Hund.

Darum halte ich vom Halti als Maulkorbersatz ja auch nicht so viel... - und hatte den festen Vorsatz - und wenn er dann austickt, wirkst du nicht mehr über das Halti ein. Ja, soviel dazu. ;)

So, muss los!

Melde mich Sonntag abend wieder.

Liebe Grüße,

Lektoratte
 
  • 25. April 2024
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Ach, grad erst gesehen...

Danke, Tessa. Ein bisschen beruhigt mich das.

Ja - ich dreh auch eher den ganzen Hund als den Kopf.

Heute übrigens: Selber Hund, 5 m mehr, wieder anderer Ort. Zweimal gucken, versuchsweises leises Gerödel - ich sagte nur einmal warnend "Nein!" (ohne irgendeine Einwirkung), und der Kuchen war gegessen. Waren wohl noch die Nachwirkungen der gestrigen Gardinenpredigt. - Mal sehen, wie lange das vorhält... :rolleyes:
 
@ bonito.
Zu deinem Einwand, ein Hund sei schon allein vom Tragen eines Maulkorbes oder Haltis in einer Art Dauerstreß: Nein!!! Im Gegenteil, wir haben die Erfahrung gemacht, daß allein das Tragen des Haltis den Hund runterfährt und haben es sogar schon mit Körperbandagen verglichen.
Wichtig ist, daß der Hund keine negative Verknüpfung mit den Teilen hat. Es ist also ein Fehler, dem Hund nur dann Halti/Maulkorb draufzutun, wenn man weiß, daß man jetzt in Streßsituationen kommt. Das gleiche gilt dafür, das Halti nur einzuklinken, wenn es streßig wird.
@ lektoratte.
Irgendwie fällt mir bei deiner Beschreibung zu Garri der Ausdruck "hysterischer Prinz" ein, nicht sauer sein!! :love:
Nein, ich glaube schon, daß Garri frustrativ aggressiv reagiert hat. Letztlich nimmst du ihm über das Halti, wenn du es korrekt gebrauchst, eine weitere Möglichkeit der Selbstbestimmung.
Daß er das nicht so ohne weiteres hinnimmt, finde ich normal. Aber da muß er nun durch.
Wenn du bislang mit kralle geführt hast und den hund durch die Situaionen "hindurchgetragen" hast (schönen Gruß an deinen Rücken), dann ist das, was du jetzt machst, etwas völlig anderes. Daran müßt Ihr euch beide gewöhnen.
Daß er sich nach deinem verbalen Ausbruch zusammengerissen hat, zeigt aber, daß er sich, trotz all seiner Handicaps, letztlich doch a. beeindrucken läßt und b. Selbstkontrolle ausüben kann!!
Mein Tip für dich:
- Handling mit dem Halti in absolut streßfreien Zonen üben! Dabei ganz bewußt beruhigende Elemente einbauen, sehr langsame Bewegngen, abstreicheln des Hundes nach unten, ruhige Stimme. Dann positive Stressoren einbauen und dem hund klarmachen, daß du ihn führst, ruhig bleiben!!
- Alle Einwirkungen am Halti nach unten setzen!!!
- Im Alltag nimm doch erst mal noch deine gewohnte Kralle dazu und mach einen Kurzführer dran. Dann kannst du auf deine bewährten methoden immer noch zurückgreifen.
-Was ist mit Lakoko???? :hallo::hallo:
 
sabsi;1020487 Daran müßt Ihr euch beide gewöhnen.[/quote schrieb:
Hallo lektoratte,

Sabsi hat es zum Stichwort HALTI auf den Punkt gebracht.

Aber:
Du hat einige Möglichkeiten mehr Passivität reinzubringen und nicht nur du wirst dich dabei wohler fühlen.

Punkt a)
Für mich ist das Halti kein mechanisches Hilfsmittel mehr, um den Kopf des Hundes unter Zwang in die gewünschte Richtung zu drehen.

Ein Alternativverhalten wie z.B. "Anschauen" wird nicht mehr hierdurch eingefordert. Es soll freiwillig geschehen.

So ein Aufbau nimmt sehr viel Zeit in Anspruch ,aber es lohnt sich....:)

Meine Aufgabe liegt vielmehr darin zu beurteilen, ob mein Hund der Aufgabe schon gewachsen ist oder nicht.

Selbst beim "rückwärts" einparken wird nicht am Halti gezogen, um Blickkontakt aufzubauen.

Wird der Blick abgwendet und ich kann ihn durch Ansprechen nicht zurückkolen, vergößern wir die Distanz oder gehen weiter.

Von Tag zu Tag kommt mehr von dieser "Freiwilligkeit".

Und welche Distanz man wählen muss, um überhaupt mal einen Erfolg zu haben, hängt von deinem Hund ab.


Punkt b)
Bei diesen "Freilaufattacken", die du ja schon kommen siehst, kannst du doch bei deinem zusätzlich maulkorbgesicherten Hund das Halti vorher ausklinken.

Da muss Garri ja auch nicht so durch, wenn er es nicht schafft.

So ein "Halti-Gerödel" ist ja auch wirklich nicht aufbauend.

Punkt c)
Ob nun "LaKoKo" oder "Bodenarbeit aus TT" oder sogar "konditionierte Entspannung"...

Probiere doch einfach aus, was euch zusammen weiterbringt.


UND denke öfters mal an DEINEN Rücken ;)

Lohnt sich langfristig für euch Beide :hallo:
 
Hallo zurück und vielen Danke euch beiden!

Sabsi, ich hatte deinen Post schon letztes Wochenende bei meinen Eltern gelesen, und habe Tränen gelacht.

Leider konnt ich dort nicht antworten, und dann hab ich es vergessen - entschuldige bitte.

Ja, hysterischer Prinz trifft es ganz gut. - Seitdem heißt Garri bei uns nur noch "Prinz Georg" (Wer "Wie man Dornröschen wachküsst" kennt, wird verstehen, was und wen ich meine! :))

Ich denke auch, dass die Ursache eine ähnliche ist. Dadurch dass Garri viel krank war und ja auch immer noch nicht ganz gesund ist, gibt es schon Situationen, wo ich vielleicht etwas überbesorgt reagiere - oder eben denke: "Lass mal fünfe grade sein" - Manchmal ist das angebracht, manchmal aber auch nicht! Und wenn seine Hoheit unwohl zu sein scheint, hat er meine Aufmerksamkeit eigentlich immer - oder auf jeden Fall viel zu oft, denn ihr ahnt sicher alle, worauf das hinausläuft: Auf einen sehr jammerigen, wehleidigen Hund, der die Mitleidstour sehr gut beherrscht. :D

(Hatte ich mal erwähnt, dass mein Mann das eigentlich ganz genauso macht?)

Dummerweise ist Garri aber zumindest ab und zu auch darauf angewiesen. Da die Grenze zu erkennen, ist echt nicht einfach!

Im Moment mach ich es so, dass ich die Eskalation möglichst vermeide. Wenn ich also den Hund in weitem Abstand an einem anderen vorbeiführe, geschieht das schon mit Hilfe des Haltis, aber an sich nur über Korrektursignale, ansonsten bemühe ich mich, die Leinenseite mit dem Halti locker zu lassen, und im Zweifelsfall, wenn der Hund sich wirklich hochschaukelt, die Lage durch kurzes Hochheben zu beruhigen. (Klappt eigentlich sehr gut.)

Vorteil: Es gelingt öfter, den Hund in Bewegung zu halten und die Tragesituation und das völlig Austicken zu vermeiden. Diesbezüglich denke ich eher an meinen Rücken als an meinen Hund. ;)

Nachteil: Hund scheint mir immer noch insgesamt relativ frustriert - er kommt ja auch nie dazu, das mal rauszulassen. Andererseits meine ich: Er muss das auch nicht immer "rauslassen" - letztlich ist das eine Sackgasse. Es erleichtert kurzfristig, ändert aber nix.

Und ICH muss ihn nicht immer tragen. Es geht auch anders. Ohne dass dem Hund dabei etwas wesentlich schlimmeres wiederfährt.

Mittlerweile sieht er das wohl halbwegs ein, aber "Begeisterung" ist was anderes. Jede Art von Lob oder Belohnung wird im Augenblick konsequent ignoriert (nicht nur in einer konkreten Konfrontationssituation), und zwar mit einer Attitüde, die ich nur als "Pfffft! Lass mich bloß in Ruhe!" wiedergeben kann.

Fazit: Auch wenn wir uns koordinierter bewegen, ist die soziale Harmonie im Haushalt im Moment empfindlich gestört.

Ich glaube, wir sind immer noch in der Umgewöhnungsphase. Dauert hier halt alles etwas länger!

Mal an dieser Stelle eine weitere Frage an alle Mitlesenden:

Kennt einer von euch die Baumannsche Duplex-Leine von Trixi?

Die hab ich vorgestern erstanden. Stabil vernäht schein sie ja zu sein, dass sie so schmal ist, hat durchaus Vorteile (vor allem für den Teil, der an's Halti kommt), aber die Karabiner machen mir Sorgen. Die sind gleichfalls eher zierlich, und irgendwie hab ich Sorge, dass die nicht Garri-sicher sein könnten.

Hat sie jemand schonmal bei einem so großen Hund benutzt, und wie waren die Erfahrungen damit?

Liebe Grüße,

Lektoratte
 
Im Moment mach ich es so, dass ich die Eskalation möglichst vermeide. Wenn ich also den Hund in weitem Abstand an einem anderen vorbeiführe, geschieht das schon mit Hilfe des Haltis, aber an sich nur über Korrektursignale, ansonsten bemühe ich mich, die Leinenseite mit dem Halti locker zu lassen, und im Zweifelsfall, wenn der Hund sich wirklich hochschaukelt, die Lage durch kurzes Hochheben zu beruhigen. (Klappt eigentlich sehr gut.)

Finde ich gut, was die Wahl des Abstands betrifft, die Korrektursignale (bitte immer nach unten!), die lockere Leinenhaltung. Wichtig ist dabei, daß Du ruhig bleibst und souverän.
Was ich immer noch nicht verstehe, ist die Lösung mit dem Hochheben des Hundes. Ist das eine rein motorische Technik, um den Hund am Streßfaktor vorbeizuschleusen, weil er, wenn er nur auf 2 Beinen steht, weniger Dynamik entwickelt? Oder was soll dabei erreicht werden?

Vorteil: Es gelingt öfter, den Hund in Bewegung zu halten und die Tragesituation und das völlig Austicken zu vermeiden. Diesbezüglich denke ich eher an meinen Rücken als an meinen Hund. ;)

Nachteil: Hund scheint mir immer noch insgesamt relativ frustriert - er kommt ja auch nie dazu, das mal rauszulassen. Andererseits meine ich: Er muss das auch nicht immer "rauslassen" - letztlich ist das eine Sackgasse. Es erleichtert kurzfristig, ändert aber nix.

Und ICH muss ihn nicht immer tragen. Es geht auch anders. Ohne dass dem Hund dabei etwas wesentlich schlimmeres wiederfährt.

Dann scheint das doch möglicherweise der richtige Weg zu sein. Du darfst nicht erwarten, daß sich bei bereits stark etablierten Verhaltensmustern eine Änderung von jetzt auf gleich einstellt!

Mittlerweile sieht er das wohl halbwegs ein, aber "Begeisterung" ist was anderes. Jede Art von Lob oder Belohnung wird im Augenblick konsequent ignoriert (nicht nur in einer konkreten Konfrontationssituation), und zwar mit einer Attitüde, die ich nur als "Pfffft! Lass mich bloß in Ruhe!" wiedergeben kann.

Fazit: Auch wenn wir uns koordinierter bewegen, ist die soziale Harmonie im Haushalt im Moment empfindlich gestört.

Ich glaube, wir sind immer noch in der Umgewöhnungsphase. Dauert hier halt alles etwas länger!

Oooch, Lektoratte. Ist unser Prinz möglicherweise "not very amused" :D, nur weil er seine Nummer nicht durchziehen kann? Da wirst du doch den längeren Atem haben, oder? Ich sage nur: "Storm-Ignoranz!!!"
Nee, jetzt aber mal im Ernst. Du findest ihn frustriert? Heißt das, sein Austitschen macht ihm Spaß? (Selbstbelohnende Handlung?) Heißt das, der Hund hat keine Not sondern fährt eine Strategie? Indem er sich trieblich hochfährt?
Empfindest du deinen Hund vielleicht nur dann als gut gelaunt, wenn er sehr dynamisch ist? Also trieblich hochgefahren?
(Abgesehen davon könnte es sein, daß wir hier ein gaaanz kleines bißchen vermenschlichen :unsicher:??)
 
Was ich immer noch nicht verstehe, ist die Lösung mit dem Hochheben des Hundes. Ist das eine rein motorische Technik, um den Hund am Streßfaktor vorbeizuschleusen, weil er, wenn er nur auf 2 Beinen steht, weniger Dynamik entwickelt?

Jepp.

Oder was soll dabei erreicht werden?

In Kurzform dieses:
Kein Springen, kein Querstellen, kein Umreißen der haltenden Person mehr möglich.
Außerdem beruhigt sich der Hund meist relativ schnell, wenn man ihn erstmal so hält - und damit im übrigen schnell und effektiv von der Quelle seines was auch immer - wir leisten uns nach meiner Einschätzung eine gepflegte Mischmotivation - wegdrehen kann. Beim Vorbeigehen kann ich ihn normalerweise mittlerweile einfach in die richtige Richtung (weg vom anderen Hund) abstellen und dann weitergehen.


Vorteil: Es gelingt öfter, den Hund in Bewegung zu halten und die Tragesituation und das völlig Austicken zu vermeiden. Diesbezüglich denke ich eher an meinen Rücken als an meinen Hund. ;)

Dann scheint das doch möglicherweise der richtige Weg zu sein. Du darfst nicht erwarten, daß sich bei bereits stark etablierten Verhaltensmustern eine Änderung von jetzt auf gleich einstellt!

Nee, da hast du sicherlich recht!

Oooch, Lektoratte. Ist unser Prinz möglicherweise "not very amused" :D, nur weil er seine Nummer nicht durchziehen kann? Da wirst du doch den längeren Atem haben, oder? Ich sage nur: "Storm-Ignoranz!!!"

Na, ich hoff doch mal schwer, dass ich den längeren Atem habe!

Nee, jetzt aber mal im Ernst. Du findest ihn frustriert? Heißt das, sein Austitschen macht ihm Spaß? (Selbstbelohnende Handlung?)

Dass es ihm Spaß macht, glaub ich eigentlich weniger. Dafür fährt er mir zu oft, wenn er denn die gebotene Gelegenheit erkennt, die Meidestrategie. Aber es erleichtert ihn auf jeden Fall.

Sehr häufig sieht es so aus: Ihm ist unwohl, er ist mit sozialer Interaktion überfordert, will die Situation beendet sehen - also macht er die Welle. (Klappt ja auch ganz gut.)

Dies ist besonders bei Hunden zu sehen, die ihm defensiv (dabei aber souverän) und sehr ruhig begegnen - die kann er sogar einige Zeit ertragen und wirkt dabei eher defensiv (Kopf abgewandt, Haltung starr) - und irgendwann "verliert er die Nerven" bzw. fällt doch wieder in sein altes Verhaltensmuster zurück.

Er hat aber auch Phasen, wo er einfach nur brastig ist. Da ist dieses Verhalten ganz klar "Frustabbau" - wobei der Frust vermutlich nicht immer nur auf mich zurückzuführen ist. Das kann auch einfach ein: "Wir fühlen uns nicht, also fühlen wir uns bemüßigt, den gemeinen Pöbel anzupöbeln" sein.

Sehr "schön" sind auch so Aktionen (an der Flexileine, wenn er meint, er hat noch Chancen), wenn er auf der anderen Seite von einem Gebüsch einen Hund sieht oder hört. Dann wird spontan aber völlig lautlos der Versuch unternommen, sich draufzustürzen, frei nach dem Motto: "Den krieg ich jetzt, bevor er mich gesehen hat! - Dieses Mal bin ich schneller!" :unsicher:

Keine Ahnung, worauf das zurückzuführen ist. Vermutlich auf: Hat einmal geklappt, klappt auch wieder (s.u.)

Heißt das, der Hund hat keine Not sondern fährt eine Strategie? Indem er sich trieblich hochfährt?

Ich denke, es ist ein bisschen was aus beidem. Er hat ja auch sehr lange damit Erfolg gehabt. Dummerweise eben auch zweimal mit dem Beißen. Einmal ist der andere Hund abgehauen. Das andere Mal, als er den Collie unserer damaligen Nachbarn angegangen ist, war es konkret so:

Vorher ist Garri, trotz Sichtschutz zwischen den Gärten, nicht mal zum Pinkeln in den Garten gegangen, wenn der andere Hund draußen war (was sie leider, da herzkrank und schon älter, große Teile des Tages war). Oder wenn, rannte er 5-10 Minuten nicht ansprechbar wie ein besengter im Kreis, eher er sich soweit abgeregt hatte, dass er pinkeln konnte. Und dann schnellstmöglich wieder rein.

Als die Leute 3 Wochen im Urlaub waren, war er dementsprechend überglücklich. Und als sie wieder da waren, superfrustriert (anders kann ich das nicht nennen). Der ist jaulend und völlig "fassungslos" hier durch den Garten geeiert, konnte sich nicht zwischen drinnen und draußen entscheiden und war völlig aufgelöst.

Und bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit (die entweder noch am selben oder am folgenden Tag kam), hat er meinen Göttergatten über den Haufen gerannt, als dieser die Tür aufschloss, um das Haus zu betreten und im selben Moment draußen hinter ihm die Nachbarin mit dem Collie vorbeiging. (Er hatte die dummerweise nicht gesehen.)

"Ordentlich verprügelt" trifft das Ergebnis dieses Zwischenfalls vermutlich am ehesten, denn obwohl Garri seine Kontrahention wohl angeblich drei bis viermal in den Rücken gebissen haben soll, bevor ihn die Nachbarin am Halsband packte, worauf er losließ, hatte der Collie äußerlich gar nichts - dummerweise kamen die grade vom Tierarzt, weil er schwer krank aus der Hundepension zurückgekommen war, und konnten dann gleich wieder hinfahren, weil er (bzw. sie - war eine Hündin) etwa eine Stunde nach diesem Schock quasi kollabiert ist. :(

Naja, das Fazit war aber: Anderer Hund abgehauen, und damit hatte sich das Verhältnis umgekehrt. Wenn die Hündin danach im Garten lag, wurde erstmal ordentlich am Zaun gepöbelt (bzw. es versucht. Ich hab das konsequent unterbunden, weil ich auf das Theater keine Lust hatte) und gemobbt (also, zB immer genau auf der Höhe beim im Kreis Laufen der Gartenzaun tangiert, wo sie gerade lag und dabei dezent geknurrt oder so. - Irgendwann legte sie sich dann woanders hin, aber die war ob ihres Alters kein sehr dynamischer Hund mehr.)

Da hatte dann mein kleines Pissvieh Oberwasser.

Ich war echt froh, als die Leute samt Hund dann dieses Jahr ausgezogen sind. Das hat die ganze Situation erheblich entspannt. Aber ich denke, insgesamt haben diese zwei Ereignisse das Problem nicht unwesentlich verschärft, weil Garri so gelernt hat: Ja, es funktioniert!

Empfindest du deinen Hund vielleicht nur dann als gut gelaunt, wenn er sehr dynamisch ist? Also trieblich hochgefahren?

Nein, das ganz sich nicht. Im Gegenteil.

Wenn du ihn kennen würdest - ich denke, das kriegen wir auch noch hin ;) - dann wüsstest du auch, wieso.

Ich denke, er hat mal wieder, ob nun durch das Halti ausgelöst oder ganz allgemein, eine "instabile Phase" - die sterben ja leider nicht aus. Er ist im Augenblick sehr leicht aus der Fassung zu bringen, und dann eher bockig als verunsichert. Bis letzte Woche war es auch so, dass er extrem aufdringlich war und dauernd ankam und irgendwas wollte - oder eben auch nicht (teilweise unruhig und unglücklich, teilweise aber auch sehr fordernd.). Das Beinzittern (auch in Ruhe) ist auch wieder stärker, und er rennt auf den Spaziergängen viel mehr - wobei das gerade wieder etwas abklingt.
Anfang der Woche hatte ich es das erste Mal seit über einem Jahr wieder, dass er tatsächlich anfing, sich in Hypnose zu rennen, und dann auch Jagd auf vorbeifahrende Autos machen wollte. - Konnte ihn gerade noch bremsen.

In anderen Worten: "Trieblich hochgefahren" hab ich jetzt grade, und das ist nur eins: Extrem nervig und anstrengend. (Wobe ich ehrlich sagen muss: Das war auch schon viel schlimmer. Aber es nervt mich auch in der abgeschwächten Form.)

Wahrscheinlich hab ich mir für diese Umstellung einfach einen ungünstigen Zeitpunkt ausgesucht. Was nicht heißt, dass ich jetzt wieder damit aufhöre. Ist halt wie es ist, und den optimalen Zeitpunkt, wo es dem Herrn Prinz genehm ist, gibt es sowieso nicht.

Wenn das und weitere leichte Unpässlichkeiten (jede für sich nix großes) übers Wochenende nicht besser werden, bin ich nochmal beim TA. - Weil ganz vielleicht ist der Hund ja nicht nur frustriert, weil er nicht mehr darf, wie er will, vielleicht hat er ja doch noch was anderes...?

Das meine ich mit "schwierig" - der Herr hat ein prinzliches Temperament und ist manchmal einfach nur stinkig - aber in schätzungsweise der Hälfte der Fälle ist es eben nicht nur das.

Und nachdem ich seinen Gesundheitszustand am Anfang bei seinem Verhalten komplett ignoriert habe - und uns beiden damit keinen Gefallen getan - hab ich jetzt immer Angst, es passiert mir wieder.

Ich kann das nie außer Acht lassen, aber andererseits sehe ich auch, wo es außerdem noch hapert - also, nicht nur bei mir, sondern auch beim Hund. Der hat viele guten Seiten und ich mag ihn echt gern - aber er hat auch ein, zwei Angewohnheiten, die ich absolut nicht in Ordnung finde, etwa das dezente (oder auch nicht so dezente) Mobben von Schwächeren. (Also: Alter Nachbarshund, oder auch Leute, die wirklich so viel Angst vor Hunden haben, dass sie sich nicht einmal trauen, ihn wegzuschicken. - Wenn man ihn ließe, würde er die richtig ärgern und schikanieren.)

Ich kann nicht immer sagen: "Der Hund hat grad ne instabile Phase und es geht ihm nicht gut". Manchmal braucht er ganz unzeremoniell eines auf den Deckel.
Und manchmal ist es eben beides.

(Abgesehen davon könnte es sein, daß wir hier ein gaaanz kleines bißchen vermenschlichen :unsicher:??)

Wer, iiich? :D - Naja, ein bisschen vielleicht. :pAber eigentlich wie stets auch nur, um zu verdeutlichen, wie das Verhalten wirkt.

Liebe Grüße,

Lektoratte (sollte eigentlich dringend arbeiten!)
 
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