Hallo Ihr Lieben,
ich benötige Eure Meinungen.
Da es eine etwas längere Erklärung wird: Es geht um das Vertrauenverhältnis zwischen mir und Nudge, dass ich mühselig in den vergangenen 11 Monaten aufgebaut habe und von dem ich nicht weiss, ob ich es heute komplett zerstört habe . Das ist auch die Frage an Euch.
Nudge und ich haben uns heute morgen mit einer Nachbarin und Ihrer jungen Schäferhündin getroffen. Wir sind auf ein umzäuntes Betriebsgelände der örtlichen Zuckerfabrik gefahren, da die Hunde (die sich bisher noch nicht kannten, die Menschen sich übriegens auch nicht wirklich) dort ungestört frei laufen können. Hat auch zwischen Mensch und Hund alles wunderbar funktioniert.
Auf dem Gelände sind einige Teiche, in die das Abwasser, in dem vorher die Rüben gewaschen worden sind, und es gibt ein "Schlammloch" in dem sich eben die Erde und sonstige organische Rückstände befinden. Quasi Morast. Sehr schlammig aber kein stehendes Wasser. Ins Wasser geht Nudge nicht, aber da hier kein Wasser zu sehen war, ist er das steile Ufer hinuntergelaufen und bevor ich du..e Kuh geschaltet habe, ist er auch schon vom Ufer abgesprungen und ist mitten im Schlamm gelandet. Ich habe direkt an das im Moor versinkende Pferd aus der Unendlichen Geschichte gedacht. Nudge sank weiter ein und war fast bis zum Rücken "verschwunden".
Nachdem ich kurz dachte, ich müsse in schreckliche Panik verfallen, da ich keine Möglichkeit sah, den Hund dort rauszuholen, ohne selbst zu versinken, machte sich gleich die Nachberin auf, in das Schlammloch zu meinem Hund zu springen. Sie steckte bis zum Bauch im stinkenden Schlamm, zog den Hund raus und Dank der zwei Leinen die ich grundsätzlich dabei habe, konnte ich nun sie aus dem Schlamm ziehen.
Wir waren nun alle mehr oder weniger bedeckt mit schinkendem, schwarzen Schlamm, aber o.k. (das ich ein schrecklich schlechtes Gewissen hatte, weil sie und nicht ich in das stinkende Schlammloch gesprungen war, muss ich denke ich nicht erklären).
Also machten wir uns auf zum Schlauch, der sich in mitten der vielen, riesigen Behältnisse der Fabrik befand. Beschäftigt damit, die Hose der Nachbarin zumindest einigermassen abzuspülen machte sich Nudge auf, eine Treppe, die an einem Behältniss empor reichte, zu erklimmen. Natürlich sind diese Treppen aus Metall und Rosten. Was passierte? Natürlich bleib er mit einer Kralle in diesem Rost hängen und fing furchtbar an "zu schreien". Ich also hin. In der Zwischenzeit konnte er sich jedoch selbst "befreien" und kam mir in geduckter Haltung die Treppe hinunter entgegen.
Nichts passiert. Kein Blut, kein humpeln, kein nichts. Nur der Schreck.
Schon zu diesem Zeitpunkt habe ich darüber nachgedacht, ob diese "Erlebnisse" nicht schon zu viel waren für meinen Hund, der aufgrund seiner Vergangeheit sowie so ein Problem hat, Stress zu bewältigen, eine niedrige Frusttrationstoleranz hat und alles über an der Decke nuckeln, Fiepen und Milchtritt kompensiert (was möglichst zu vermeiden ist).
Zuhause angekommen, konnte ich das stinkende Schlammonster ja nun schlecht in die Wohnung lassen, ohne ihn abgewaschen zu haben.
Jetzt fingen die tatsächlichen Probleme an; Nudge findet Schlamm zwar besser als Wasser, ist dieser aber zu lange an ihm, wird ihm das zuviel und er versucht den Dreck mit auf den Boden schmeißen und wälzen ab zu bekommen. Diese Situation bedeutet für diesen speziellen Hund eindeutig Stress. Leider schmiss er sich in unser frisch umgegrabenes Beet (und es hatte gestern viel geregnet), um den Schlamm loszuwerden. Die Folge: Nun klebte nicht nun der stinkende Schlamm an ihm sondern auch noch nasse Erde des Blumenbeets.
Ich kann ihn leider nicht alleine im Garten lassen, da wir in einem 3 Familienhaus wohnen. Ihn einfach trocknen zu lassen viel also aus. Trotz des Wissens, dass er Wasser über alles hasst, holte ich einen Eimer Wasser und versuchte ihn mittels eines Waschlappens wenigstens einigermaßen abzuwaschen.
Aber Wasser ist wie gesagt doof. Auch mit dem Wissen, dass ich ihn nicht einfach am Halsband festhalten kann, um ihm das Wasser "aufzuzwingen", da auch das mit Zwang verbundener Stress ist, der eigentlich unter allen Umständen zu vermeiden ist, habe ich es aus lauter Not versucht. Das Ergebis, der Hund hat sich dermassen gewunden, dass ich es aufgegeben habe. Nun wollte er natürlich nicht mehr zu mir kommen und ist losgerannt, wenn ich auf ihn zukam. Gefolgt von Spielaufforderungen als Ubersrprungshandlungen.
Also habe ich Fleischwurst geholt, da der Reiz Futter oftmals stärker ist, als seine Angst. Die Fleischwurst war aber so schnell aufgefressen (ein halber Ring), dass ich den Hund unmöglich hätte halbwegs abwaschen können. Nudge war nun vollkommen verunsichert und kam nicht mehr an mich heran. Nächster Schritt, einfach mittels Handtuch versuchen, den groben Dreck vom Hund zu bekommen. Das hat einigermaßen funktioniert, aber auch das war Nudge sichtlich unangenehm.
Wir konnten nun endlich in die Wohnung und er hätte sich eigentlich direkt das Sofa hoch und runter gerobbt, um dieses Zeug abzubekommen und seinen Stress auch damit etwas abzureagieren. Ging auch nicht, da das beige Sofa ersteinmal vollständig abgedeckt werden musste. Also weiterer Stress für Nudge, da Geschirr an und angebunden.
Als er sich nun endlich frei in der Wohnung bewegen konnte, ist er kurz auf dem Sofa rumgerobbt, hat aber kurz darauf angefangen, an der Decke zu nuckeln und laut und herzzerreißend zu fiepen. Das ungefähr über einen Zeitraum von einer Stunde (was ungewöhnlich lange ist). Das ist sein Ausdruck von enormem Stress.
Jetzt habe ich Angst, dass ich all sein Vertrauen in mich durch so viel "Zwang" und die Erlebnisse vollkommen zerstört habe. Ich muss dazu sagen, dass Nudge anfangs überhaupt kein "Menschenfreund" war und Menschen überhaupt nicht vertraut hat, da er viele schlechte Erfahrungen machen musste. Natürlich tut er mir auch gerade wegen diesem Wissen über seine Vergangeheit furchtbar leid und ich bin geneigt, zu denken, dass ich ihm heute gezeigt habe, dass auch ich so ein schrecklicher Mensch bin. Ist das zu menschlich gedacht?
Viele Grüsse
Steffi
ich benötige Eure Meinungen.
Da es eine etwas längere Erklärung wird: Es geht um das Vertrauenverhältnis zwischen mir und Nudge, dass ich mühselig in den vergangenen 11 Monaten aufgebaut habe und von dem ich nicht weiss, ob ich es heute komplett zerstört habe . Das ist auch die Frage an Euch.
Nudge und ich haben uns heute morgen mit einer Nachbarin und Ihrer jungen Schäferhündin getroffen. Wir sind auf ein umzäuntes Betriebsgelände der örtlichen Zuckerfabrik gefahren, da die Hunde (die sich bisher noch nicht kannten, die Menschen sich übriegens auch nicht wirklich) dort ungestört frei laufen können. Hat auch zwischen Mensch und Hund alles wunderbar funktioniert.
Auf dem Gelände sind einige Teiche, in die das Abwasser, in dem vorher die Rüben gewaschen worden sind, und es gibt ein "Schlammloch" in dem sich eben die Erde und sonstige organische Rückstände befinden. Quasi Morast. Sehr schlammig aber kein stehendes Wasser. Ins Wasser geht Nudge nicht, aber da hier kein Wasser zu sehen war, ist er das steile Ufer hinuntergelaufen und bevor ich du..e Kuh geschaltet habe, ist er auch schon vom Ufer abgesprungen und ist mitten im Schlamm gelandet. Ich habe direkt an das im Moor versinkende Pferd aus der Unendlichen Geschichte gedacht. Nudge sank weiter ein und war fast bis zum Rücken "verschwunden".
Nachdem ich kurz dachte, ich müsse in schreckliche Panik verfallen, da ich keine Möglichkeit sah, den Hund dort rauszuholen, ohne selbst zu versinken, machte sich gleich die Nachberin auf, in das Schlammloch zu meinem Hund zu springen. Sie steckte bis zum Bauch im stinkenden Schlamm, zog den Hund raus und Dank der zwei Leinen die ich grundsätzlich dabei habe, konnte ich nun sie aus dem Schlamm ziehen.
Wir waren nun alle mehr oder weniger bedeckt mit schinkendem, schwarzen Schlamm, aber o.k. (das ich ein schrecklich schlechtes Gewissen hatte, weil sie und nicht ich in das stinkende Schlammloch gesprungen war, muss ich denke ich nicht erklären).
Also machten wir uns auf zum Schlauch, der sich in mitten der vielen, riesigen Behältnisse der Fabrik befand. Beschäftigt damit, die Hose der Nachbarin zumindest einigermassen abzuspülen machte sich Nudge auf, eine Treppe, die an einem Behältniss empor reichte, zu erklimmen. Natürlich sind diese Treppen aus Metall und Rosten. Was passierte? Natürlich bleib er mit einer Kralle in diesem Rost hängen und fing furchtbar an "zu schreien". Ich also hin. In der Zwischenzeit konnte er sich jedoch selbst "befreien" und kam mir in geduckter Haltung die Treppe hinunter entgegen.
Nichts passiert. Kein Blut, kein humpeln, kein nichts. Nur der Schreck.
Schon zu diesem Zeitpunkt habe ich darüber nachgedacht, ob diese "Erlebnisse" nicht schon zu viel waren für meinen Hund, der aufgrund seiner Vergangeheit sowie so ein Problem hat, Stress zu bewältigen, eine niedrige Frusttrationstoleranz hat und alles über an der Decke nuckeln, Fiepen und Milchtritt kompensiert (was möglichst zu vermeiden ist).
Zuhause angekommen, konnte ich das stinkende Schlammonster ja nun schlecht in die Wohnung lassen, ohne ihn abgewaschen zu haben.
Jetzt fingen die tatsächlichen Probleme an; Nudge findet Schlamm zwar besser als Wasser, ist dieser aber zu lange an ihm, wird ihm das zuviel und er versucht den Dreck mit auf den Boden schmeißen und wälzen ab zu bekommen. Diese Situation bedeutet für diesen speziellen Hund eindeutig Stress. Leider schmiss er sich in unser frisch umgegrabenes Beet (und es hatte gestern viel geregnet), um den Schlamm loszuwerden. Die Folge: Nun klebte nicht nun der stinkende Schlamm an ihm sondern auch noch nasse Erde des Blumenbeets.
Ich kann ihn leider nicht alleine im Garten lassen, da wir in einem 3 Familienhaus wohnen. Ihn einfach trocknen zu lassen viel also aus. Trotz des Wissens, dass er Wasser über alles hasst, holte ich einen Eimer Wasser und versuchte ihn mittels eines Waschlappens wenigstens einigermaßen abzuwaschen.
Aber Wasser ist wie gesagt doof. Auch mit dem Wissen, dass ich ihn nicht einfach am Halsband festhalten kann, um ihm das Wasser "aufzuzwingen", da auch das mit Zwang verbundener Stress ist, der eigentlich unter allen Umständen zu vermeiden ist, habe ich es aus lauter Not versucht. Das Ergebis, der Hund hat sich dermassen gewunden, dass ich es aufgegeben habe. Nun wollte er natürlich nicht mehr zu mir kommen und ist losgerannt, wenn ich auf ihn zukam. Gefolgt von Spielaufforderungen als Ubersrprungshandlungen.
Also habe ich Fleischwurst geholt, da der Reiz Futter oftmals stärker ist, als seine Angst. Die Fleischwurst war aber so schnell aufgefressen (ein halber Ring), dass ich den Hund unmöglich hätte halbwegs abwaschen können. Nudge war nun vollkommen verunsichert und kam nicht mehr an mich heran. Nächster Schritt, einfach mittels Handtuch versuchen, den groben Dreck vom Hund zu bekommen. Das hat einigermaßen funktioniert, aber auch das war Nudge sichtlich unangenehm.
Wir konnten nun endlich in die Wohnung und er hätte sich eigentlich direkt das Sofa hoch und runter gerobbt, um dieses Zeug abzubekommen und seinen Stress auch damit etwas abzureagieren. Ging auch nicht, da das beige Sofa ersteinmal vollständig abgedeckt werden musste. Also weiterer Stress für Nudge, da Geschirr an und angebunden.
Als er sich nun endlich frei in der Wohnung bewegen konnte, ist er kurz auf dem Sofa rumgerobbt, hat aber kurz darauf angefangen, an der Decke zu nuckeln und laut und herzzerreißend zu fiepen. Das ungefähr über einen Zeitraum von einer Stunde (was ungewöhnlich lange ist). Das ist sein Ausdruck von enormem Stress.
Jetzt habe ich Angst, dass ich all sein Vertrauen in mich durch so viel "Zwang" und die Erlebnisse vollkommen zerstört habe. Ich muss dazu sagen, dass Nudge anfangs überhaupt kein "Menschenfreund" war und Menschen überhaupt nicht vertraut hat, da er viele schlechte Erfahrungen machen musste. Natürlich tut er mir auch gerade wegen diesem Wissen über seine Vergangeheit furchtbar leid und ich bin geneigt, zu denken, dass ich ihm heute gezeigt habe, dass auch ich so ein schrecklicher Mensch bin. Ist das zu menschlich gedacht?
Viele Grüsse
Steffi