Inzucht
Grundübel bei Rassehundezucht. Motive und Folgen.
Mendelsche Regeln (nach G. Mendel 1865)
1. Uniformitätsgesetz Kreuzt man zwei verschiedene reinerbige Individuen miteinander, so sind die Nachkommen in der F1-Generation untereinander alle gleich.
2. Spaltungsgesetz Kreuzt man die Individuen der F1-Generation unter sich, so ist die F2-Generation in dem betreffenden Merkmal nicht gleich, sondern spaltet nach bestimmten Zahlenverhältnissen auf. Bei einer entsprechend grossen Zahl von Versuchen ergibt sich ein Zahlenverhältnis in der F2-Generation im Genotyp von 1:2:1 und im Phänotyp von 3:1 beim dominant-rezessiven, von 1:2:1 im intermediären Erbgang. Ausserdem kann aus den beiden Gesetzen abgeleitet werden, dass beim intermediären Erbgang heterozygot veranlagte Individuen äusserlich erkennbar sind, während das beim dominant-rezessiven Erbgang nicht möglich ist.
3. Neukombination der Gene Kreuzt man Individuen, die sich in zwei oder mehreren Allelen voneinander unterscheiden, so werden die einzelnen Allele unabhängig voneinander entsprechend den beiden ersten Mendelschen Gesetzen vererbt, so dass neue, bei den Eltern nicht vorhandene Gen- und damit Merkmalskombinationen entstehen können.
Gen
An einer bestimmten Stelle (Locus) eines Chromosoms gelegener Teil des genetischen Materials (DNA), der einen Informationskomplex darstellt und sich durch spezifische Funktionen auszeichnet.
Allel
Gleiche (AA) oder unterschiedliche (Aa) Zustandsformen eines Gens, die in homologen Chromosomen den gleichen Platz in der Kopplungsgruppe einnehmen.
Heterozygotie
Besetzung eines Locus oder mehrerer Loci mit unterschiedlichen Allelen. (mischerbig)
Homozygotie
Besetzung eines Locus oder mehrerer Loci mit gleichen Allelen. (reinerbig) Gegensatz: Heterozygotie (mischerbig)
Inzucht
Paarung von Individuen, die miteinander näher verwandt sind als der Durchschnitt der Population, aus der sie hervorgehen. Leistungs- und vitalitätsmindernde Anlagen werden reinerbig (Inzuchtdepression).
Inzuchtkoeffizient
Mass für den Grad der Inzucht eines Tieres oder einer Population. Bezeichnung für die Wahrscheinlichkeit, dass beide Allele eines Genortes herkunftsgleich sind.
Vollgeschwisterverpaarung: F=25%
Halbgeschwisterverpaarung:F=12,5%
Inzestzucht (engste Inzucht)
Paarung von Tieren im 1. und 2. Verwandtschaftsgrad (Eltern x Kind, Geschwister, Grosseltern x Enkel)
enge Inzucht (nahe Inzucht)
Paarung von Tieren im 3. und 4. Verwandtschaftsgrad (Onkel x Nichte, Vetter x Base)
mässige Inzucht (weite Inzucht)
Paarung von Tieren im 5. und 6. Verwandtschaftsgrad
Der Wiener Tierzuchtexperte Dr. Hellmuth Wachtel in seinem Buch "Hundezucht 2000": "Genetische Verarmung wird durch Inzucht, also Inzest-, Linienzucht und Rückzüchtung auf Ahnen, ein ungleiches Geschlechterverhältnis in der Zucht (wesentlich weniger Rüden als Hündinnen, manche Rüden und auch Hündinnen unproportional allzu oft eingesetzt), genetische Engzucht und forcierte Elitezucht bewirkt. Diese Umstände führen zu einer fortgesetzten Erhöhung der Inzuchtbelastung (Homozygotie) der Hunderassen in jeder Generation, damit zu einem hohen Risiko für Erbdefekte und Inzuchtdepression."
©Rainer Brinks 2001
Quelle: hundezeitung.de
bis denne
dog-aid
gnadenhof_flemsdorf@gmx.de
Grundübel bei Rassehundezucht. Motive und Folgen.
Mendelsche Regeln (nach G. Mendel 1865)
1. Uniformitätsgesetz Kreuzt man zwei verschiedene reinerbige Individuen miteinander, so sind die Nachkommen in der F1-Generation untereinander alle gleich.
2. Spaltungsgesetz Kreuzt man die Individuen der F1-Generation unter sich, so ist die F2-Generation in dem betreffenden Merkmal nicht gleich, sondern spaltet nach bestimmten Zahlenverhältnissen auf. Bei einer entsprechend grossen Zahl von Versuchen ergibt sich ein Zahlenverhältnis in der F2-Generation im Genotyp von 1:2:1 und im Phänotyp von 3:1 beim dominant-rezessiven, von 1:2:1 im intermediären Erbgang. Ausserdem kann aus den beiden Gesetzen abgeleitet werden, dass beim intermediären Erbgang heterozygot veranlagte Individuen äusserlich erkennbar sind, während das beim dominant-rezessiven Erbgang nicht möglich ist.
3. Neukombination der Gene Kreuzt man Individuen, die sich in zwei oder mehreren Allelen voneinander unterscheiden, so werden die einzelnen Allele unabhängig voneinander entsprechend den beiden ersten Mendelschen Gesetzen vererbt, so dass neue, bei den Eltern nicht vorhandene Gen- und damit Merkmalskombinationen entstehen können.
Gen
An einer bestimmten Stelle (Locus) eines Chromosoms gelegener Teil des genetischen Materials (DNA), der einen Informationskomplex darstellt und sich durch spezifische Funktionen auszeichnet.
Allel
Gleiche (AA) oder unterschiedliche (Aa) Zustandsformen eines Gens, die in homologen Chromosomen den gleichen Platz in der Kopplungsgruppe einnehmen.
Heterozygotie
Besetzung eines Locus oder mehrerer Loci mit unterschiedlichen Allelen. (mischerbig)
Homozygotie
Besetzung eines Locus oder mehrerer Loci mit gleichen Allelen. (reinerbig) Gegensatz: Heterozygotie (mischerbig)
Inzucht
Paarung von Individuen, die miteinander näher verwandt sind als der Durchschnitt der Population, aus der sie hervorgehen. Leistungs- und vitalitätsmindernde Anlagen werden reinerbig (Inzuchtdepression).
Inzuchtkoeffizient
Mass für den Grad der Inzucht eines Tieres oder einer Population. Bezeichnung für die Wahrscheinlichkeit, dass beide Allele eines Genortes herkunftsgleich sind.
Vollgeschwisterverpaarung: F=25%
Halbgeschwisterverpaarung:F=12,5%
Inzestzucht (engste Inzucht)
Paarung von Tieren im 1. und 2. Verwandtschaftsgrad (Eltern x Kind, Geschwister, Grosseltern x Enkel)
enge Inzucht (nahe Inzucht)
Paarung von Tieren im 3. und 4. Verwandtschaftsgrad (Onkel x Nichte, Vetter x Base)
mässige Inzucht (weite Inzucht)
Paarung von Tieren im 5. und 6. Verwandtschaftsgrad
Der Wiener Tierzuchtexperte Dr. Hellmuth Wachtel in seinem Buch "Hundezucht 2000": "Genetische Verarmung wird durch Inzucht, also Inzest-, Linienzucht und Rückzüchtung auf Ahnen, ein ungleiches Geschlechterverhältnis in der Zucht (wesentlich weniger Rüden als Hündinnen, manche Rüden und auch Hündinnen unproportional allzu oft eingesetzt), genetische Engzucht und forcierte Elitezucht bewirkt. Diese Umstände führen zu einer fortgesetzten Erhöhung der Inzuchtbelastung (Homozygotie) der Hunderassen in jeder Generation, damit zu einem hohen Risiko für Erbdefekte und Inzuchtdepression."
©Rainer Brinks 2001
Quelle: hundezeitung.de
bis denne
dog-aid
gnadenhof_flemsdorf@gmx.de