Gibt's hier schon einen Mich nervt .... Thread?

[helki-reloaded]

Unser Vorstand war gestern auf einer Messe in Köln, S-Bahn und Taxi keine Chance, er hat den Flug nach München verpasst und das Hotel für eine weitere Nacht gebucht, es ist nicht nur die Deutsche Bahn ein Totalausfall, heute Vormittag ist er wieder eingetrudelt.

Privatisierung und 16 Jahre Sparprogramm - verschlankt für einen geplanten Börsengang wurde meines Wissens irgendwann auch noch. Da kommt dann so was bei raus.

Innerdeutsche Flüge gehen mMn nach trotzdem gar nicht, aber das nur am Rande...

 

[Lucie]

Privatisierung und 16 Jahre Sparprogramm - verschlankt für einen geplanten Börsengang wurde meines Wissens irgendwann auch noch. Da kommt dann so was bei raus.

Innerdeutsche Flüge gehen mMn nach trotzdem gar nicht, aber das nur am Rande...

- es wird nicht besser, ich wäre auch nicht geflogen, allerdings auch nicht Bahn gefahren, mit dem Auto wäre er nicht gestrandet

 

[toubab]

Wieso haben die züge immer verspätung? Das muss doch einen grund haben? Schlechtes material? Leute die einfach nach lust und laune losfahren? Das waere nicht nötig, „einfach„ den fahrplan mal aendern, vielleicht?

 

[Dunni]

Auf meiner letzten längeren Fahrt war erst ein Fenster beschädigt und dann musste auf einen Zugführer gewartet werden. Trotzdem immer noch schneller und deutlich stressfreier als mit dem Auto.

 

[embrujo]

Wieso haben die züge immer verspätung? Das muss doch einen grund haben? Schlechtes material? Leute die einfach nach lust und laune losfahren? Das waere nicht nötig, „einfach„ den fahrplan mal aendern, vielleicht?

Wenns so einfach wäre. Die Strecken in D sind halt dicht befahren. Da reicht eine kleine Störung, die einen Rattenschwanz hinter sich herzieht.

Ich stand neulich 40 Minuten in Nürnberg, weil sich vor Bamberg Personen im Gleis befunden haben. Die waren sicherlich nur kurz dort. Aber es führte auf der Strecke halt zu erheblichen Verzögerungen. In Halle war dann auf dem Gegengleis ein Notarzteinsatz im Zug. Da kannste auf der Hauptroute auch kaum umfahren und wenn, dann mit erheblichen Verspätungen.

Dazu kommt dann noch das Problem des Nahverkehrs. Wie oft habe ich unter der Woche "Weichenstörung, Polizeieinsatz, Kabeldiebstahl, Notarzteinsatz..."

 

[toubab]

So möchte ich nicht zug fahren, garantiert nicht. Ich bin mal mit dem zug auf paris,und dann standen wir bei vesoul über zwei stunden fest, weil es kühe auf dem gleis hatte. Ich dachte das ich spinne.

nachher bin ich mit dem auto dorthin, problemlos.

 

[Coony]

Ich denke es kommt vielleicht auf die Strecken und Fahrzeiten an.

Ich konnte mich nicht beklagen - Freitag Abend Deutschland runter, Sonntag Vormittag wieder rauf, jeweils 3/4 mal umgestiegen, Umsteigezeit um die 10 Minuten, Mal etwas zu früh, mal etwas zu spät insgesamt pünktlich, 180€ für 1400 Kilometer, bei jeweils 7 Stunden Fahrt - hätte ich mit Auto nicht zu dem Preis und Erholung machen können.

Ohne Hund würde ich also ab 400km wohl immer die Bahn wählen.

 

[helki-reloaded]

Na ja, wenn es allen weiterhin nur um die Bequemlichkeit geht, kommen wir in Sachen Klimaschutz wohl nicht weiter.

Dann wird es zwar erst richtig unbequem, aber das trifft ja (noch) vorwiegend die anderen.

Ganz ehrlich, mich macht dieses "das will ich aber so nicht, das geht anders viel bequemer" in Zeiten einer sich massiv zuspitzenden KIimakrise wirklich wütend. Darum bin ich hier jetzt auch besser raus, bevor ich mich in Rage tippe.

 

[heisenberg]

Ich fahre prinzipiell gerne Bahn. Man kann arbeiten im Zug, lesen. Das ist alles super. Ich kann mit ner Verspätung auch gut leben. Aber wenn man berufliche Termine hat mit Kunden und man mehrfach umsteigen muß und kommt dann 2h später erst an oder auf dem Rückweg dann irgendwann nachts irgendwann zuhause an, da man 1-2 h auf den nächsten Zug warten muß, dann ist das zuviel des Guten. Ich bin früher sehr viel Zug gefahren, da gab es ab und an Verspätungen, so what. Ansonsten steht man ja auch im Stau. Aber in den letzten Jahren, ist es fast auf jeder Fahrt so. Diesmal hat es meinen Freund getroffen. Und als Frau in FfM oder anderen Bahnhöfen nachts 1 Stunde warten, ist nicht ungefährlich. Je kleiner der Bahnhof, desto schlimmer. Ich wurde auch schon extremst belästigt, mein Neffe wurde an nem kleinen Bahnhof auch schon krankenhausreif verprügelt.
Für mich ist das nichts, was so bleiben kann.
Ich weiß vovon ich rede. Ich arbeite schon lange im Vertrieb, mein Freund ebenso. Da ist mal normalerweise auch sehr viel unterwegs

 

[lektoratte]

Über weite Strecken Bahn fahren kann man nur, wenn man viel Zeit hat und an dem Tag nichts anderes vorhat.

Und dabei mobil ist, also in der Lage, sein Gepäck selbst zu tragen - auch kurzfristig schnell und weit.

Das stört mich prinzipiell nicht, aber ich bin extrem froh, dass ich nicht mehr pendeln muss.

Das heißt nicht, dass ich nicht wieder mehr Bahn fahren würde, wenn die Dinge wieder besser lägen. Aber ich verstehe auch jeden, der das derzeit nicht macht, weil es einfach keine planbare Art des Reisens mehr ist.

 

[matty]

So möchte ich nicht zug fahren, garantiert nicht. Ich bin mal mit dem zug auf paris,und dann standen wir bei vesoul über zwei stunden fest, weil es kühe auf dem gleis hatte. Ich dachte das ich spinne.

nachher bin ich mit dem auto dorthin, problemlos.

SIeh dir an, was die Schweiz z.B. anders gemacht hat und weshalb dort intakte Züge bis in fast jedes "Kuhdorf" pünktlich fahren.
Bei der Bahn gilt im Moment, was sich noch bewegen lässt, das kommt zum Einsatz. So etwas ist dort u vorstellbar.
Was @helki-reloaded schrieb, trifft es ganz gut.
Ein Freund von uns war z.B. für die DB bei der Planung und Erhaltung der Infrastruktur tätig. Sie hatten sehr volle Auftragsbücher für einen langen Zeitraum. Im Zusammenhang mit dem geplanten Börsengang wurde alles storniert, Insolvenz für die Firma, Arbeitsplatzverlust für ihn und heute klemmt es genau da richtig.
Dazu bei dem zuküntigen Bedarf an Bahnangestellten völlig falsche Prognosen ...

 

[toubab]

Na ja, wenn es allen weiterhin nur um die Bequemlichkeit geht, kommen wir in Sachen Klimaschutz wohl nicht weiter.

Dann wird es zwar erst richtig unbequem, aber das trifft ja (noch) vorwiegend die anderen.

Ganz ehrlich, mich macht dieses "das will ich aber so nicht, das geht anders viel bequemer" in Zeiten einer sich massiv zuspitzenden KIimakrise wirklich wütend. Darum bin ich hier jetzt auch besser raus, bevor ich mich in Rage tippe.

Es gibt länder wo es funktioniert, oh wunder.

 

[heisenberg]

Ja, in der Schweiz macht Bahnfahren Spaß

 

[helki-reloaded]

Ja, die Schweiz hat in Sachen Bahn vieles besser gemacht.

Irgendwer hat hier bei uns mehrheitlich die Politik für gut befunden, gewählt und unterstützt, die voll aufs Auto gesetzt und an der Bahn und am öffentlichen Verkehrssektor gespart hat, wo es nur ging (oder eben auch nicht).

 

[Candavio]

Über weite Strecken Bahn fahren kann man nur, wenn man viel Zeit hat und an dem Tag nichts anderes vorhat.

Und dabei mobil ist, also in der Lage, sein Gepäck selbst zu tragen - auch kurzfristig schnell und weit.

Das stört mich prinzipiell nicht, aber ich bin extrem froh, dass ich nicht mehr pendeln muss.

Das heißt nicht, dass ich nicht wieder mehr Bahn fahren würde, wenn die Dinge wieder besser lägen. Aber ich verstehe auch jeden, der das derzeit nicht macht, weil es einfach keine planbare Art des Reisens mehr ist.

Als Pendler sicher nicht.
Aber meine Mutter ist im August zu ihrer Schwester nach Hamburg gefahren.
München - HH Altona - München
Beide Züge waren auf die Minute pünktlich.
Es scheint also ab und an auch zu funktionieren...

 

[matty]

Ist aber schon richtig traurig und mehr als ein Armutszeugnis für die Bahn, wenn wir uns jetzt schon ernsthaft über absolute Selbstverständlichkeiten freuen.

 

[kadde77]

Vielleicht alle zur Schulung nach Japan...

 

[Paulemaus]

Um ein bisschen Heiterkeit reinzubringen: Als in den schweizerischen Zügen das Rauchverbot ausgesprochen wurde, ging es nicht nur um die Belästigung durch Tabakrauch. Es ging auch darum, dass in den Zügen viel gekifft wurde und die Schaffner sich während und nach ihrer Schicht leicht benebelt fühlten.

 

[Lucie]

Ich kann nur für München schreiben, aber da gibt es keinen Tag an dem ich nicht verzweifelte Öffi Kunden am Telefon habe, heute Früh mal wieder die U-Bahn, oft die Flughafen S-Bahn, wir fahren auch fast täglich Schienenersatzverkehr, sei es aus Personenschaden, Leut die in den Gleisen spazieren gehen oder wegen Umwetter die Bäume auf die Gleise gezaubert haben. Im Gegenzug dazu wird das Taxi Gewerbe platt gemacht, keine Ahnung wer dann die Kohlen aus dem Feuer holen soll.

 

[lektoratte]

@Lucie

Hier ist es auch sehr schwierig. Es geht halt auch ständig was kaputt.

Und Leute im Gleis sind im Moment so die allerneueste Masche, keine Ahnung, was die da alle wollen.