Du weißt aber hoffentlich, dass soetwas ihrer Krankheit geschuldet war?
Eine Mutter liebt ihr Kind, das ist biologisch so angelegt. Wenn sie dieses Gefühl nicht hat oder es ihrem Kind so sagt, dann hat das krankhafte Gründe (z.B. Postpartale Depression, Persönlichkeitsstörungen, etc.). Diese Gründe liegen einzig und allein bei der Mutter, nicht beim Kind.
Zu sagen "Ich liebe dich nicht" ist übrigens einer der radikalsten Wege Abstand zu schaffen.
@lektoratte hatte es beschrieben und du hattest ja auch etwas dazu gesagt. Depressive Menschen und vor allem Frauen mit Postpartaler Depression schaffen manchmal Abstand zwischen sich und ihrem Kind. Sie können aufgrund ihrer Erkrankung nicht leisten, was gesunde Mütter leisten können. Abstand zu schaffen ist einerseits ein Symptom der Krankheit, andererseits eine Art Selbst- und Fremdschutz. Selbstschutz weil die Mutter überfordert ist. Fremdschutz weil mit Depressionen häufig ganz arge Selbstzweifel einher gehen. Gefühle und Gedanken wie
"Ich bin nicht gut genug für mein Kind, ich mache alles falsch, mein Kind spürt dass ich traurig bin, ich lasse es bestimmt fallen, ich bin eine schlechte Mutter" sind typisch für Postpartale Depression.
Es ist unheimlich schwer da raus zu kommen, weil diese Annahmen in den Augen der Mutter immer wieder bestätigt werden. Immer wenn sie ihr schreiendes Kind nicht beruhigen kann, es Probleme beim stillen gibt oder sei es auch nur, dass sie beim wickeln die Dose mit Babypuder fallen läßt, bestätigen sie in ihren negativen Gedanken.
Wenn soetwas erst mal fest drinsitzt und dann auch noch ein warmherziges Kindermädchen mit ins Spiel kommt, dem alles scheinbar so leicht fällt im Umgang mit dem Kind, dann sind Gemeinheiten, Ignorieren oder Sätze wie "Ich liebe dich nicht" dem Kind gegenüber die ultimative Abgrenzung. Und das hat nichts, aber auch wirklich gar nichts mit dem Kind zu tun.