Gero - ein Pinscher im Umbruch

Spicy

20 Jahre Mitglied
Hallo ihr lieben :)

Hier kommt nun die Geschichte von Gero, einem deutschen Pinscher, deren Ausgang noch unklar ist...
Begonnen hat das Ganze Anfang des Jahres, als ich eine Freundin begleitet habe, die mit ihm Gassi ging. Ok, oder sagen wir vielleicht Gassi geschleift wurde :D
Der vierjährige Hund, lebte bei einer Frau, die gesundheitlich sehr eingeschränkt war. Deshalb ist meine Freundin am Wochenende, und eine Freunding von ihr in der Woche, mit ihm raus gegangen. Leinenführigkeit? Was ist das denn? Ein Sitz an der Straße wurde zumindest gerade etabliert ;)

Im August nun zog die regelmäßige Gassigängerin denn allerdings weg und ich ging dafür drei Mal die Woche. Stück für Stück versuchte ich draußen daran mit ihm zu arbeiten, dass er mir wenigstens zwischendurch mal seine Aufmerksamkeit schenkt und mir nicht den Arm ausreißt, wenn irgendetwas besonders toll duftet.

Vor 1 1/2 Wochen musste die Besitzerin ins Krankenhaus und Gero kam zu mir. Ich bin im Homeoffice derzeit, also kein Problem für die angesetzten drei Wochen. Es machte sich natürlich bemerkbar, dass er zu Hause nie Regeln und Grenzen hatte. Dass die Besitzerin es lustig fand, dass er sie selbst auf Toillette begleitet zeigte er nun durch fiepen und Kratzen an der Tür.

Dann die Schreckensnachricht, die Besitzerin ist völlig unerwartet verstorben.
Die Angehörigen können ihn leider nicht nehmen. Ob einer von uns nicht könnte?
Tja, die eine Freundin hat zwei Katzen, das geht nicht. Die die weggezogen ist, kann ihn auch nicht nehmen, so gern sie auch würde. Tja und ich? Eigentlich hab ich mir immer einen neuen Hund gewünscht, seit im meinen nach über 16 Jahren gehen lassen musste. Andererseits ist meine Situation nicht die idealste. Und er wäre in der Form mit Sicherheit nicht der, den ich mir ausgesucht hätte. Aber er liegt mir doch so am Herzen und es steckt sicher so viel Potential in ihm. Vielleicht geht es ja doch irgendwie *grübel*

Erstmal den Vermieten fragen, ob es überhaupt ginge. Dass ich nun tatsächlich eine Genehmigung bekommen habe, damit hätte ich im Leben nicht gerechnet. Okay, also müsste noch die Betreuung sicher gestellt werden, für den Fall, wenn das Homeoffice irgendwann vorbei ist. Und natürlich müsste er irgendwie zumindest halbwegs alltagstauglich werden.
Zu dem Leinentraining, der Aufmerksamkeit draußen, den Basics wie Sitz, Platz und Körbchen also auch noch das Alleine bleiben üben. Ach und glatte Böden kommen für ihn auch direkt aus der Hölle. Vieles andere macht ihm auch Angst. Manchmal habe ich das Gefühl er ist etwas handscheu, also als ob er durchaus mal geschlagen wurde. Eine Mammutaufgabe. Langsam hat er aber zumindest begriffen, dass es auch Spaß machen kann gemeinsam zu lernen. Nur die Aufmerksamkeitsspanne liegt derzeit natürlich noch bei der einer Stubenfliege :D

Heute habe ich nun mit einer Hundetrainerin telefoniert, die Donnerstag herkommt um ihn sich anzugucken und eine Einschätzung zu geben. Was schätze ich vielleicht falsch ein, welche "Baustellen" sind leicht zu beheben, welche werden schwierige Langzeitprojekte, welche Kniffs und Tricks kann sie mir vielleicht noch verraten und wie ich heraus gehört habe, sind so manche Pinschereigenarten durchaus auch noch zu berücksichtigen ;)

Ich bin gespannt, wie sie das sieht, wie er sich macht und ob es für uns beide Gemeinsam ein Happy End gibt oder ob es doch die Mammutaufgabe wird, ein super tolles neues, anderes zu Hause für ihn zu finden.
 
  • 28. März 2024
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Hi Spicy ... hast du hier schon mal geguckt?
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Egal welche gute Lösung für den Hund gefunden wird, ich kann nur sagen "Chapeau" für dein Engagement. Für den Hund ist es ein Wahnsinns Glück, einen Menschen wie dich zu haben, der sich verantwortlich fühlt :dafuer::herzen:
 
Ich bin beeindruckt, wie vernünftig Du das "Problem" angehst. Die Idee, eine Hundetrainerin zur Einschätzung hinzu zu ziehen, finde ich genial!
 
Hattest Du noch mal Kontakt mit den Verwandten der verstorbenen Besitzerin?
 
Hattest Du noch mal Kontakt mit den Verwandten der verstorbenen Besitzerin?
Sie hatte mich um Bilder gebeten, weil es da im Bekanntenkreis eine Dame gibt, die lange einen Hund hatte und wohl auch gern wieder einen hätte.
Auf meine Nachfrage was mit der nun ist sagte sie mir grundsätzlich wäre die Dame wohl nicht abgeneigt aber weiter hat sie noch nix gehört.

Das Kennenlernen mit meiner Mutter verzögert sich nun leider auch.

Ach und zu der Vernunft muss ich mich auch etwas zwingen ;) Aber ich habe einmal den Fehler gemacht, aus reiner Herzentscheidung einen Hund aufzunehmen, wo ich einsehen musste, dass es woanders für ihn einfach besser ist. Den Fehler möchte ich nicht nochmal machen. Und eine rein objektive Einschätzung von Gero durch eine außenstehende Person wäre ja auch für eine erfolgreiche Vermittlung hilfreich.
Wer weiß, ob sie mir die Angst vor der Überforderung mit ihm nimmt, oder ob sie im Fall der Fälle Kontakte hat, wo er es besser hätte....
 
Nun, was soll ich sagen...ich könnt Hundetrainerin werden :sarkasmus:

Naja, oder auch - n Trainer sollte sorgfältig ausgewählt werden :gruebel:

Also im Grunde war ihr Eindruck der selbe wie meiner. Er ist ein toller Hund, aber es ist sehr viel Arbeit. Wirklich Tipps konnte sie mir nicht mehr geben, ich mache eigentlich schon alles so wie sie es empfehlen würde.
Sie wollte ihn sich aber weder draußen angucken, noch was er macht wenn ich rausgehe (Thema alleine bleiben), und auch nicht die Kellersituation....

Nunja, ist mir auch erst im Nachhinein wirklich bewusst geworden, die hat geredet wie ein Wasserfall.... Sie wurde mir ja von anderen Hundehaltern empfohlen, die ich bloß ein paar mal beim Gassi getroffen hatte und dann war das ne ganz spontane Sache...

Also irgendwie rausgeschmissenes Geld, aber positiv gesehen, schön dass ich alles richtig mache....aber allzu hilfreich war es jetzt nicht....
 
Nun, was soll ich sagen...ich könnt Hundetrainerin werden :sarkasmus:
Naja, oder auch - n Trainer sollte sorgfältig ausgewählt werden :gruebel:

Das tut mir leid, dass der Besuch der HT so blöd war. Eine gute HT hätte sich alle Situationen angeschaut und nicht geredet wie ein Wasserfall, sondern hätte nachgedacht. Kenne ich zumindest so von meiner ehemaligen, richtig guten Hundetrainerin. Das Problem ist: Hundetrainer gibt es jede Menge, mit allen möglichen verschiedenen Ansätze, manche richtig gut, manche richtig schlecht oder irgendwie dazwischen. Ich hoffe, Du kannst die Rechnung den Erben in Rechnung stellen.
 
Meine Freundin, die ihn auf Grund ihrer Katzen nicht nehmen kann wollte das unbedingt bezahlen ;)
Naja sie hat natürlich auch nachgefragt und mich etwas erzählen lassen, aber nach den zwei Stunden war ich sehr froh über die Ruhe im Wald^^
Ja ich glaub sie war „irgendwas dazwischen“. Für jemanden mit unkomplizierten Ersthund bestimmt auch super.
 
^
Ja ich glaub sie war „irgendwas dazwischen“. Für jemanden mit unkomplizierten Ersthund bestimmt auch super.

Das hast Du sehr nett ausgedrückt. Ich bewundere Deine Geduld, btw. Ich hätte keine 2 Stunden ausgehalten.

Es geht aber auch umgekehrt: Meine Hundetrainerin wurde mal gebeten zu kommen, weil der Hund immer auf die Perserteppiche pinkeln würde. Als sie da ankam, erschlugen sie der Reichtum und die Kälte der Besitzer gleichermaßen. Der Hund war ein ganz Lieber, Teurer. Sie versuchte die Situation aufzulockern, indem sie zum Hund meinte: "Und auf diese Teppiche pinkelst Du immer?" Worauf die Besitzerin antwortete: "Das sind Seidenteppiche" und dabei keinen Zweifel daran ließ, für wie dumm sie meine HT fand, weil sie das nicht zu unterscheiden wusste.
Es stellte sich übrigens heraus, dass der Hund bis zu 15 Stunden am Tag allein war und offensichtlich schlicht nicht mehr aushalten konnte :(

Hast du eine Liste der Dinge, möglichst gestaffelt nach Priorität, die er lernen/die Ihr abarbeiten müsstet, wenn er bei Dir bleibt? Hier sind einige, die richtig Ahnung von Hunden haben und auch über den "problemlosen Ersthund" hinaus.
 
Es stellte sich übrigens heraus, dass der Hund bis zu 15 Stunden am Tag allein war und offensichtlich schlicht nicht mehr aushalten konnte :(

Hast du eine Liste der Dinge, möglichst gestaffelt nach Priorität, die er lernen/die Ihr abarbeiten müsstet, wenn er bei Dir bleibt? Hier sind einige, die richtig Ahnung von Hunden haben und auch über den "problemlosen Ersthund" hinaus.

Ohje der Arme :(
Ja so ne Liste habe ich durchaus im Kopf, aber da ich ja auch nicht gänzlich unerfahren bin weiß ich ja im Grunde wie es geht und das es nur Zeit und Geduld braucht.
Lernen muss er:
-Alleine bleiben, üben wir in Minischritten mit Minierfolgen
-eigentlich wär es notwendig, dass er bis dahin mit in Keller kommt (Wäsche), da hat er echt Panik vor dem glatten Boden.
-Leinenführigkeit ist definitiv ausbaufähig, aber schon viel besser geworden
-Ansprechbarkeit ebenso
-Platz und Komm sowie auf die Decke gehen üben wir auch fleißig
-beim anleinen nicht schon so hochdrehen ist auch sehr schwierig aber wird stetig besser
-auch die letzten Meter zum anderen Hund nicht hinziehen wie ne Wildsau ;)

Also eigentlich muss er so ziemlich alles lernen. Für mich eigentlich nicht das Ding, alles machbar. Aber für meine Mutter müsste er halt etwas handlebarer werden, oder auch für ne andere Betreuung wär mir das schon nicht unwichtig. Bzw. macht es das so denn ja auch sicher schwer jemanden zu finden.

Es gibt eigentlich nur eine Sache, wo ich mir echt unschlüssig bin, aber das ist schwer zu beschreiben und auch schwer zu zeigen, weil es nix regelmäßiges ist.
Wenn ich etwas von ihm will, er es nicht will (bzw. tut, ich bin mir halt unsicher, ob er wirklich weiß was genau ich forder so im Nachhinein gesehen) und ich strenger werde, hat er ganz manchmal diesen Blick. So dass ich weiß, würde ich mich jetzt durchsetzen, also ihn anfassen, würd er schnappen. Bisher hab ich die Situationen locker aufgelöst, weil ich einfach keine körperliche Auseinandersetzung wollte.
Mein Eindruck ist, er versteht nicht wirklich was ich will, ist überfordert und wurde bisher dafür geschlagen. Deshalb löse ich die Situation auf, statt es drauf anzulegen.
Aber was, wenn er mich nur austestet?
Was, wenn der zukünftige Hundesitter diesen Blick nicht sieht? Das ist so mein größtes Problem....wenn auch das nur sehr selten vorkommt...

Die Hundetrainerin meinte bei ihrem würd sie es drauf anlegen, aber das kann und will sie mir nicht raten, weil sie mich ja nicht kennt und die Situation nicht. Ist ja auch richtig.
 
Ist es denn immer so, wenn du strenger wirst, oder sind es wirklich bestimmte Situationen, wo du im Nachhinein denkst, z.B., du warst eventuell unklar und er blockiert dann im Kopf?
 
Hm, vielleicht hast du es nicht "genug" dramatisiert, ;) aber das, was ich lese, wirkt auf mich gar nicht so dramatisch.
Vor meinem geistigen Auge sehe ich einen jungen, temperamentvollen Terrier, der keine Erziehung genossen hat und jetzt auch erstmal gar nicht so recht weiß, was los ist und wo er hin gehört, vermutlich.

Ich könnte mir gut vorstellen, daß mindestens die Hälfte aller aktuellen Probleme sich schon allein durch etwas Zeit, Sicherheit und Routine und euer Zusammenwachsen "erledigen".

Wenn es da doch schwerwiegendere Probleme gibt, die ich jetzt nicht so rausgelesen habe, würde ich vielleicht nochmal auf die Suche gehen nach einem "besseren" Trainer, bzw. einer guten Hundeschule. Denn da gibt's ja Unterschiede wie Tag und Nacht und man muß sich wahrscheinlich einige anschauen, bis man den richtigen gefunden hat.

Ich drücke die Daumen, daß ihr beiden fest zusammenwachst.
 
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