Garri beim Neurologen: Ergebnisse Neurologie, CT, Audiometrie

lektoratte

KSG-Geekgirl™
15 Jahre Mitglied
Hallo, liebe Mitlesende, die ihr bislang so regen Anteil am Schicksal des komplett unmöglichen Hundes genommen habt.

Heute war also unser großer Tag, neurologischer Rundum-Termin in der Klinik Elmer, Kornberg, Schanen in Trier.

Wie vermutlicht nicht anders zu erwarten war, stand am Ende der Untersuchung keine einfache Lösung, und es hatten sich stattdessen statt einer gleich mehrer Baustellen aufgetan, aber immerhin brachte dieser Besuch uns einige neue Erkenntnisse.

Die erste liegt nahe und ist vermutlich allen, die sie kenne, längst bekannt: Darla ist ein absoluter Schatz. Ohne ihre Hilfe wäre ich vermutlich nie in dorthin gekommen, und im Moment schonmal gar nicht. :love:

Und dobermannerfahren, wie sie ist, gab sie einen großartigen Dobi-Sitter ab.

Also, vielen Dank nochmal von hier nach Dobitown... :hallo:

Und jetzt zu der Untersuchung an sich:

Das Gute und Interessante am heutigen Termin war, dass die untersuchende Neurologin (Frau Kornberg - sehr zu empfehlen, wie ich finde) schon nach nicht ganz 5 Minuten am Hund sagte: "Man sieht deutlich, dass hier etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist, auch wenn ich Ihnen noch nicht sagen kann, was!"

[Wahrscheinlich war ich heute dort die einzige Besitzerin, die für diese Aussage ernstlich dankbar war.]

Zu diesem Zeitpunkt hatte sie den Hund rundum abgetastet, Reflexe geprüft, Kopf gedreht und gebogen, Gleichgewicht getestet - ging eigentlich sehr schnell.

Sie sagte mir, es müsse ein CT gemacht werden, aber darauf waren wir ja ohnehin eingestellt gewesen, der Hund war so nüchtern und hungrig, wie ein Dobi nur sein kann. :p Ansonsten, dank der Tatsache, dass wir in den Keller verfrachtet worden waren, wo keine anderen Hunde waren, ein Musterpatient.

Also kam der Hund in Narkose und wurde rundum untersucht, wobei wir nicht anwesend sein durften, und wir fuhren was essen.

Danach kriegten wir dann das Ergebnis präsentiert. Abgesehen von der langen und sehr nebligen Anfahrt war das also für uns ein recht stressfreier TA-Besuch - und auf der Rückfahrt gab es dank weniger Nebel sogar noch was von der Eifel zu sehen.

Ergebnisse:

1) CT:
Der Hund hat einen deformierten Schädel, und dementsprechend auch ein (rein von der Anatomie her) deformiertes Hirn. Es fehlen wohl keine wichtigeren Teile, aber alles ist etwas verformt und verschoben. Mögliche Gründe: Virusinfektion / sonstige Entwicklungsstörung schon im Mutterleib oder, wahrscheinlicher, Unfall / Misshandlung im Welpenalter.

Die Grenze zwischen den Hirnhälften ist auch nicht gerade, sondern irgendwie
kurvig und verschoben. Wirklich so, als sei der Hund vielleicht mal angefahren, getreten, von einer Tür getroffen oder gegen die Wand gestoßen, oder was auch immer -zu einem Zeitpunkt, als der Schädelknochen noch weich und verformbar war.

2) weitere Untersuchungen

Es wurde Hirnliquor entnommen und auf verschiedene Krankheitserreger untersucht, es war aber wohl nichts zu finden. Zumindest im Moment nicht.

(Garri hatte ja im Moment eine relativ stabile Phase. Schade eigentlich - mich würde ja mal interessieren, wie sich die Hirnliquor-Untersuchung in einer "akuten Phase" dargestellt hätte - aber man kann nicht alles haben...)

3) Hörtest:
Hier ergab sich ein, vor dem Hintergrund des CTs sehr interessantes Ergebnis:

Beide Ohren sind komplett gesund und funktionieren einwandfrei, ebenso wie der Hörnerv an sich. Es handelt sich also nicht um ein chronisches Vestibularsyndrom im eigentlichen Sinne. Beide Ohren sind anatomisch in Ordnung und erfüllen ihren Zweck.

ABER: In der linken Hirnhälfte kommen in dem Bereich, wo die Hörsignale verarbeitet werden, tatsächlich zu wenig und "verzerrte" Signale an.
Dies ist übrigens auch die Seite, auf der er schielt, wo das Auge also nicht so richtig angesprochen wird.

Offenbar funktioniert auf der linken (der "verschobenen" oder verformten) Seite des Kopfes die Signalverarbeitung innerhalb des Gehirns nicht so richtig.

Was das nun konkret für Auswirkungen auf den Hund hat und wie er die Welt genau sieht, wissen wir dadurch leider immer noch nicht. Aber dass er die Welt anders sieht bzw. hört als normale Hunde, scheint eine Tatsache zu sein.

Und das spiegelt sich notwendigerweise auch im Verhalten wieder.

So. Das war Baustelle Nummer 1.

Und jetzt kommt Baustelle No. 2:

Die Gangbildproblematik, das Zittern, Wackeln, aber auch das wiederholte Humpeln und Lahmen vorne entpuppten sich als von diesem Hirnschaden völlig unabhängige Symptome mit ganz anderer Ursache.

(Von der war aber eigentlich klar, dass, wenn es ein Dobermann bekommt, Garri derjenige ist...)

Garri hat das "Wobbler-Syndrom". Der unterste Halswirbel ist verkleinert und greift nicht richtig in die anderen, und zwei weiter oben sind miteinander verkantet und verwachsen. Im Moment ist kein Druck auf dem Wirbelkanal, aber insgesamt ist die Wirbelsäule halt nicht so beweglich und die Nervenleitung ist eingeschränkt, und eine Verschlechterung ist nur eine Frage der Zeit. :(

Tja, was folgt nun daraus?

Erstens - versuchen, zumindest an der Laufleine wieder auf Geschirr umzustellen.

Zweitens: Dass der Hund, wie Darla es so schön auf den Punkt brachte, "einen Dachschaden hat, aber keinen so richtig großen".

Drittens: Dass man vielleicht mit Medikamenten was machen kann.

Zur Behandlung wurde mir probehalber Selgian mitgegeben, ein Monoaminooxidase-Hemmer, zur Behandlung von angstbezogenen Verhaltensproblemen.

Angeblich recht nebenwirkungsfrei, allerdings habe ich grade auf dem Beipackzettel gelesen, dass es in seltenen Fällen unter der Therapie zu einer Verstärkung einer latent vorhandenen Aggressivität kommen kann.

"Ursache hierfür sind hierarchische Konflikte, die sich hinter eomtionalen Störungen verbergen können. In diesem Fall soll unbedingt eine begleitende Verhaltenstherapie angewandt werden."

Na toll - das haut mich jetzt nicht grad vom Hocker, da muss ich wohl noch mal googeln. Haben wir hier zufällig einen Hund mit einem kombinierten Angst/Aggressionsproblem? - Dann hab ich u.U. wieder das Problem wie mit dem Relaxan: Die Angst geht, die Aggression bleibt. Und ich hab dann ein tobendes Rumpelstilzchen an der Leine.:unsicher:

Fazit: DAS probiere ich nicht ohne meine TÄ oder einen anderen TA meines Vertrauens. Bzw. ohne morgige Rückfrage in der TK dort.

(Wenn jemand hier mit diesem Medikament bereits Erfahrungen gemacht hat, immer her damit... :hallo:)

Die weitere Behandlung will die Neurologin mit meiner Tierärztin hier am Ort besprechen, damit ich nicht laufend nach Trier fahren muss. Kann ja durchaus sein, dass ihr zu diesem Befund noch etwas eingefallen ist, dass sie mir jetzt nicht so aus dem Stehgreif sagen konnte, als wir das Monster wieder abgeholt haben.


Bleibt noch die Frage, was ansonsten aus diesem Befund folgt.

Nachdem ich glücklich wieder zuhause war, hatte ich recht schnell ein Telefongespräch mit meinen Eltern, die natürlich wissen wollten, ob und wie ich "unter anderen Umständen" die ganze Aktion verkraftet hatte, und was denn dabei rausgekommen war.)

(Antwort wieder: Dank Darlas Hilfe: Sehr gut!)

Tja - und nach dem Bericht hieß es dann sofort: Na, das heißt ja dann wohl, dass man mit Erziehung da nicht mehr viel reißen kann, und dass man das Ganze auch sonst nicht behandeln kann.

Und es heißt ganz eindeutig, dass Garri "kein normaler Hund ist" (war uns das nicht allen schon vorher klar?) - Dass man also auch seine Reaktionen nicht so abschätzen könnte wie bei einem normalen Hund.

Und daraus schloss dann zumindest meine Mutter messerscharf, es sei also nicht möglich, den Hund so "einzustellen", dass er für mich und die Schwangerschaft keine Gefahr darstellen würde.

Und, schlimmer, es sei überhaupt nicht abzuschätzen, wie er auf das Kind, so es denn je das Licht der Welt erblicken sollte :rolleyes:, reagieren würde. Weil er eben "kein normaler Hund" sei. :(

Und bestimmt, da er so auf mich fixiert sei, auch eifersüchtig werden würde, da er ja insgesamt so sei, wie ein kleines Kind. Und zwar eben aufgrund seiner Krankheit ein ziemlich verwöhntes.

(Das sehe ich zwar nicht ganz so, aber was viel eher zutrifft, ist eben die Tatsache, dass ich hier tagelang mit ihm allein und eben seine einzige "richtige" Bezugsperson bin. Das liegt nicht daran, dass ich ihn verziehe, bestimmt nicht, aber es sind halt an 5 von 7 Tagen in der Woche nur er und ich hier im Haus.)

Und dass ich mit dieser Diagnose ja eigentlich auch vergessen könnte, ihn irgendwohin abzugeben.

Ja. Hab ich dazu gesagt. Und hinzugefügt, ich sei ein bisschen zu müde, um das heute in letzter Konsequenz zu überdenken. (Anschließend musste ich einen Anfall akuter Verarmungsangs meines Mannes überstehen, nachdem er erfahren hatte, was das alles gekostet hatte... :().

Und das stimmt. Ich bin dazu wirklich ein bisschen zu müde. Auch, um herauszufinden, was es mit diesem Selgian auf sich hat.

So - nun beende ich den Post auch erstmal und harre der Dinge, die da weiter auf uns zukommen.

Liebe Grüße und gute Nacht,

Lektoratte







 
  • 25. April 2024
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Hi lektoratte ... hast du hier schon mal geguckt?
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Das war ja ein Ereignisreicher Tag und Margit, es hätte schlimmer kommen können mit den Ergebnissen

Ich tippe am ehesten auf mißhandlung oder unfall im Welpenalter

Was das Medikament angeht, es kann zu einer Verschlimmerung kommen, es muss nicht
Jede Eventualität muss aufgeführt werden

Und was deine Mutter angeht, das kenne ich auch alles.

Übrigens Merle war/ist angstaggressiv , ich habe 2 Kinder, sie ist auf mich fixiert und sie liebt die kinder trotzdem und lebt trotzdem im Rudel mit 2 weiteren Hunden.

Vielleicht tut deinem Wauz das Baby sogar gut, nimm ihn als Auifpasser, gib ihm eine Aufgabe
Was meinst du was das ausmachen kann

Meine Wuffels waren immer die besten Kindermädchen
 
Danke, Bettina.

Ich werde schauen, was sich machen lässt. Morgen. Die letzte, recht kurze Nacht fordert doch langsam ihren Tribut. - Wahrscheinlich sieht wirklich morgen alles ganz anders aus!

LG,

Lektoratte
 
Erst mal: vielen Dank für die "Blumen" :love:

Garri ist ein ganz toller Hund, nach dem heutigen Kennenlernen hätte ich keine Bedenken, Garri und ein Baby im Haus zu haben. Die meisten Dobis die ich kenne sind eher etwas zurückhaltend und sagen wir mal "misstrauisch/vorsichtig", Garri hingegen ist echt eine Schmusebacke die direkt auf Kuschelattacke geht :).

Obwohl Frau Kornberg mir sehr kompetent vor kam würde ich wegen dem Medi auch nochmal Rücksprache mit deiner TA halten.
 
Schlaf dich erst mal aus Margit und melde Dich einfach!

Ob ich es doch mal bis zu Dir schaffe?
 
Ich ruf auch nochmal in Trier an. - Und bei meiner Cousine. Denn Frau Dr. J. hat mir explizit gesagt, dass sie mit dieser Art von Medikamenten keine Erfahrung hat...
 
Na das sind ja mal aufschlussreiche Ergebnisse. War garantiert auch nicht wirklich günstig, da kann ich deinen Mann verstehen :D Zumindest wisst ihr jetzt genau woran ihr seid und was Garry möglicherweise zugestoßen ist :(


Letztendlich kann keiner mit Sicherheit sagen wie Garry auf Nachwuchs reagiert. Ich drück die Daumen, das er das Würmchen genauso mag wie dich, denn du bist schließlich für beide das Mamatier :love:
 
Also das Positive ist jetzt: es ist nicht der Halter *lach*, sondern der Hund, denn der ist tatsächlich "gehandicapt" (wobei das mit dem Halter ja eigentlich hier zumindest bekannt war - Euch begegnende Spaziergänger, vor allem die mit Hund, sehen es vielleicht ein wenig anders *lach*)

Wobbler ist natürlich mies, blöd auch, dass das gerade jetzt festgestellt wird, ich glaube mich zu erinnern, dass Du irgendwo mal geschrieben hast, dass Du Garri am Geschirr nicht wirklich handeln kannst. Beides dran machen und zur Not halt übers Halsband kontrollieren, wenn das Ausweichen in die Pampa situationsbedingt nicht machbar ist?

Selgian hatte mein Pepper mal, dessen längere Vorgeschichte ich jetzt mal außen vor lasse - mit anderen Hunden, selbst den meisten Hündinnen war der jedenfalls ein ganz böser Alptraum. Die sich generalisierende Angst ergab sich als Folge eines Schocks - Selgian hat weder bei dem einen (Angststörung) noch beim anderen (Aggression) was bewirkt (mal den Hersteller in Schutz nehm: keines der damals auf dem Markt befindlichen Präparate hat was verändert, der wurde höchstens ein wenig müder). Er war auch verhaltenstherapeutische Trainingsansätze nicht erreichbarer als vorher - leider.

Und am Rande: Auch Muttchen ist - trotz aller Besorgnis - noch vergleichsweise zahm, denn sie lässt den "Punkt" am Ende unausgesprochen (meine wäre da nicht so zartfühlend gewesen)
wobei ich persönlich anhand der Schilderungen von Dir nicht den Eindruck gewonnen habe, dass Garri für den Nachwuchs eine Gefahr in dem Sinne ist - mein lange verstorbener Berner Marco, der wirkich aus gutem Grund "gattig" mit den Zweibeinern war, war super nett zur kleinen Tochter eines damaligen Freundes, die ab und an übers Wochenende da war
 
Ich ruf auch nochmal in Trier an. - Und bei meiner Cousine. Denn Frau Dr. J. hat mir explizit gesagt, dass sie mit dieser Art von Medikamenten keine Erfahrung hat...

Bin zwar noch reichlich sprachlos, Lektorratte und das aus so vielen Gründen, aber zu dem Medikament kann ich vielleicht was sagen. Wenn auch nicht konkret zu diesen, aber zu Psychopharmaka/Neuroleptika im allgemeinen.

Zu MAO-Hemmern fehlen mir eigene konkrete Erfahrungen, vielleicht weil meine "ach-die-Welt-ist-ja-so-schlecht"-Episoden sich nicht so darstellten, dass MAO-Hemmer dazu geeignet wären, mir die Welt wieder freundlicher zu präsentieren? Die trizyklischen, die man passender fand, gaben mir eher das Gefühl, es wäre eh schon alles egal, ich fand die Welt nun nicht einmal mehr schlecht. Beim Wechsel auf das nächsten wiederum brüllte ich den Herrn vom Reparaturdienst des Fotokopiers etwas über Gebühr an, warum hatte ich dann 2 Minuten leider schon wieder vergessen. Allerdings war ich mir ganz sicher, dass dieser dämliche Reparaturfuzzi mich echt mal kreuzweise kann und der ganze Rest am besten noch gleich mitdazu. So ging es also auch nicht, versuchen wir es mit Mutter Natur. Das klappte zum ersten Mal ganz gut, nur dummerweise befand die oberste Arzneimittelbehörde, dass ein paar zuviel an Leberversagen sich nun die Welt von unten besahen und nahm es kurzerhand vom Markt. Die Welt ist ja so schlecht - was mich beim nächsten Mittel auch nicht weiter belastete, weil ich lernte selbst im Stehen zu schlafen und am liebsten am Schreibtisch, gerne auch klappten mir die Augen mitten im Gespräch herunter. Seeehr seltsam befand der neue Neurologe, der sich wirklich Mühe mit mir gab. Das nächste Mittel machte mich dann wieder munter, so munter, dass ich es 7 Tage und Nächte lang nicht schaffte, die Augen länger als ein paar Sekunden zuzuhalten. Wer hätte je gedacht, wie weh Augen tun können...

Alles durchaus fähige Verschreiber, die jeweils wussten, was sie taten. Das Problem ist eher, dass wir nie so ganz wissen, was diese Mittel in unseren Gehirnstoffwechseln so tun.
Wenn schon Reize nicht so ganz richtig ankommen...wie wirken sich dann Verschiebungen des ohnehin so wenig verständlichen Gehirnstoffwechsels aus? Wie fühlt es sich an, wenn Reize "nicht richtig" ankommen und wie würde es mir gehen, wenn ich dabei dann auch noch müde, lethargisch, aggressiv, euphorisch, ängstlich, chronisch-wach, depressiv oder völlig angstfrei bin?

Allein aus meinen eigenen Erlebnissen heraus, steht für mich von vorneherein fest: für Hund - niemals. Ich hab es nie verstanden, warum man Hunden etwas verordnet, was man schon beim Menschen nur schwer einstellen kann, sofern dann wenigstens mal die richtige "Klasse" der vielen möglichen Variationen rausgefischt worden ist.
Mein Verstand mag Studien lesen, Ergebnisse abwägen, Wirkungsweisen nachvollziehen und Nebenwirkungen einschätzen können - mein Bauch akzeptiert es einfach nicht.

Hunde mit Verhaltensstörungen reagieren anders als Menschen mit vergleichbaren Gründen dafür. Sie finden auch anders wieder heraus. Menschen knabbern nicht ihre Beine an, wenn sie depressiv sind oder sonst keinen Sinn mehr im Leben sehen. Depressive Menschen werden nicht wieder glücklich, nur weil sich ein äusserer Umstand ändert - das können nur Hunde. Menschen verletzen vor allem mit Worten, wenn sie aggressive Stimmungen haben - Hunde mit den Zähnen.

Nein, mir gefällt das alles nicht.

Ganz im Gegensatz zu der beeindruckend sorgfältigen und detaillierten Diagnostik. Bei den Mitteln hat sie keine wirkliche Auswahl.

Mütter wachen über ihre Brut und sind natürlich um jede Art der Gefahrenabwehr bemüht. Dobis mit bekanntem Dachschaden tun das möglicherweise genauso. Du kennst ihn - so wie er ist. Soweit ist es ein für dich einschätzbares Risiko.

Das einzuschätzen wird bei einem Dobi mit Dachschaden unter MAO-Hemmern aber möglicherweise viel schwerer. Was immer er dann tut oder lässt, stellt die Frage auf, ist es die Wirkung des MAO-Hemmers, ist es eine Nebenwirkung, ist es der Schaden, ist es beides, werden nicht richtig-ankommende Reize nun verstärkt, verändert, gehemmt, sollen wir nochmal zum Neurologen gehen, sollen wir die Dosis erhöhen oder senken, vielleicht besser morgens oder abends geben...

Ist es Garri - oder ist es Selgian? (Saroten in der Humanmedizin nehme ich an?).


Alles Liebe
Gabi
 
Na, nun wißt Ihr endlich was los ist.... die Ergebnisse sind zwar nicht toll, aber das Rätselaten hat ein Ende. Nun muß halt eben der Hund eingestellt werden und ich denke, es war die einzig richtige Entscheidung, den Hund mal ordentlich neurologisch untersuchen zu lassen.
Ich drück Euch gaaaanz fest die Daumen, daß Ihr auch bei der med.Einstellung das richtige Händchen habt.
Viel Glück.
LG quini

@ lektorratte
...sorry, daß ich auf die pn nicht geantwortet habe, aber zur Zeit ist es mit mit meinen 7 Zwergen sehr stressig :D - die mutieren gerade eben von netten süßen Welpen zu einer terroristischen Vereinigung :)
 
Hallo Margit,
beneidenswert ist die Diagnose ja nicht gerade, aber ich denke, Du kennst Deinen Hund wirklich sehr gut und wirst ganz sicher einschätzen können, ob und evtl. auch ab wann Gefahr für das Kind bestehen könnte.
Daran, dass Du alles menschenmögliche tust, um beide richtig aneinander zu gewöhnen, wird auch keiner zweifeln.

Die Gabe der Medikamente gerade bei dieser Diagnose sollte sicher reichlich überlegt und auch noch mal hinterfragt sein.
Wesentlich längere Erfahrungen mit derartigen Medikamenten bei Hunden gibt es in den USA. Es ist auch eine ganze Reihe dazu veröffentlicht.

Erfolge mit Selgian gab es bei mehreren mit bekannten ehemaligen TH-Hunden, die unter extremsten Trennungsängsten litten und unglaubliche Zerstörungen in der Wohnung anrichteten.
Die Medikamentengabe wurde immer von einer Verhaltenstherapie begleitet und mann konnte sicher später aus dem Selgian ausschleichen.
In 2 Fällen kam es zu Rückfällen. Beide Hunde nehmen es jetzt schon jahrelang.

Bei meinem Max half es nicht Ängste zu reduzieren.
Bei ihm versagten auch alle Mischungen von Bachblüten und Homöopathie, die anderen Hunden mit gleichen Symptomatik wunderbar halfen.

Ich drücke Euch ganz doll die Daumen.

LG
matty
 
Hallo an alle!

Erstmal vielen Dank für eure lieben Antworten.

Garri hat bislang den Tag gestern ganz gut weggesteckt - jedenfalls besser als ich, bei mir ist immer noch Mattscheibe im Hirn.
(Eben hat er zum ich weiß nicht wievielten Mal einen meiner Sessel zerlegt - langsam geht mir der Untergrund für die Flicken aus...:unsicher:)

Wegen des Selgians habe ich heute noch einmal in Trier angerufen. Und muss immer noch sagen: Respekt!

Hatte, obwohl mitten im Praxisbetrieb, Frau K. selbst sofort am Telefon, die auch sehr auskunftsfreudig war.

Es sieht wohl so aus, dass Garri das Selgian nicht wegen seiner Verhaltensprobleme bekommen soll, oder eben nur in zweiter Linie deswegen.

Es wird wohl außer bei Verhaltensstörungen auch verschrieben, um Funktionsstörungen des Gehirns zu behandeln, etwa bei Altersdemenz oder nach einem Schlaganfall. - Und da ja seine eine Gehirnhälfte nicht richtig oder schlechter funktioniert als die andere, geht es jetzt darum, zu schauen, ob ihm das Selgian bei diesem Problem helfen könnte.

Indirekt kann das natürlich dazu führen, dass seine Unsicherheit nachlässt, weil er sich besser orientieren kann, und dass sich sein Lernverhalten verbessert und er sich vom Verhalten stabilisiert. Behandelt wird mit Selgian aber nicht das "Fehlverhalten", sondern konkret die Leitungsstörung im Gehirn.

Habe nachgefragt, ob es dann nicht sein kann, dass alles, was am Hirn normal funktioniert, durch das Überangebot an Neurotransmittern in Mitleidenschaft gezogen wird, und bekam die Antwort: "Im Allgemeinen eher nicht, eher im Gegenteil."

[Anmerkung von mir: Möglicherweise versucht der Körper, eben durch eine (zeitweise) Überproduktion von Neurotransmittern den "Mangel" im Gehirn (eine Seite zeigt permanent "schlechten Empfang an" auszugleichen, und das sorgt dann tatsächlich für Stimmungsschwankungen. Liegt durch die Tablette ein besseres Angebot vor, kann er die "Eigenproduktion" zurückfahren und das entlastet wieder den Organismus selbst.]

Ich soll/ werde die Tabletten also von morgen bis Dienstag geben. Am Dienstag habe ich einen Termin bei meiner eigenen TÄ zwecks Besprechung der Ergebnisse. Sollte sich Garri in dieser Zeit sehr negativ verändern, kann ich die Tabletten sofort und problemlos absetzen (und den Rest gegen Kostenerstattung zurückschicken. Fand ich auch sehr nett.)

Frau Dr. K. sagte aber auch, sie verwendet das Medikament in solchen Fällen gern, da es im Vergleich zu ähnlicheh Präparaten von Hunden viel besser vertragen würde und eben so gut wie keine Nebenwirkungen habe - wenn es nicht wirken würde, würde es eben nicht wirken. Ein "gesteigertes Aggressionsverhalten" sei bei ihnen in der Praxis bisher noch nicht ein einziges Mal aufgetreten. (Völlig Wirkungslosigkeit leider schon, aber das sehen wir ja dann.)

Naja - Garri ist ja der "einmal in 16 Jahren"-Hund... Schaun wir mal.

Ach so: Heute Abend habe ich außerdem noch Rücksprache mit "meiner zweiten tierärztlichen Meinung", mal sehen, ob dabei noch etwas anderes herauskommt.

Und jetz geh ich glaub ich mal den Sessel flicken... :hö:
 
Hi.

Au mann, das ist ja eine heftige Diagnose. Und dann auch noch Wobbler. :(

Ich drücke Euch alle zur Verfügung stehenden Daumen und Pfoten, dass das Medikament im positiven Sinne anschlägt. Das wäre ja mal für Euch alle eine echte Erleichterung.

Nimm Garri den Sessel nicht übel. Der hatte halt nicht das richtige Styling.

Jago hat mir mal nach einer langen Phase absoluten "Nicht-kaputt-machens" innerhalb von 4 Stunden eine komplette Dreisitzer-Couch zerlegt. Und zwar komplett, da war kein Stück Sitzfläche mehr da...
Dabei war er vorher noch nie an der Couch gewesen und auch nachher nie wieder... sein "ich-zerstöre-eine-Couch-Pensum" scheint erledigt zu sein...

Gruß
tessa
 
tessa schrieb:
Nimm Garri den Sessel nicht übel. Der hatte halt nicht das richtige Styling.

Ist halt sein Lieblings-Kauknochenversteck... :rolleyes: Hätte halt keinen solchen Kauknochen in erreichbarer Höhe rumfliegen lassen dürfen, während ich kurz die Wohnung verlasse...

Am Styling speziell dieses Sessels ist er nun absolut nicht unschuldig, dafür lehne ich jede künstlerische Verantwortung ab! :D

Jago hat mir mal nach einer langen Phase absoluten "Nicht-kaputt-machens" innerhalb von 4 Stunden eine komplette Dreisitzer-Couch zerlegt. Und zwar komplett, da war kein Stück Sitzfläche mehr da...

:uhh:

Dabei war er vorher noch nie an der Couch gewesen und auch nachher nie wieder... sein "ich-zerstöre-eine-Couch-Pensum" scheint erledigt zu sein...

Glück gehabt... :p - Garri liebt speziell diesen Sessel (dabei hab ich noch einen fast gleichen. Den hat er aber bisher nur einmal als Ersatz verwendet). Darin wird dann im Fall der Fälle so lange "gegraben", bis der Stoff nachgibt, und dann der Kauknochen in der Schaumstofffüllung versenkt. Dann noch zweimal umgegraben, dann das Ding wieder rausgeholt und letztlich doch woanders versteckt (am besten bei meinem Mann im Bett), wonach man dann auch noch in der ganzen Wohnung Schaumstoffflocken hat... (aber wenigstens den Knochen gut wiederfinden kann!)

Wenigstens trifft es meist dasselbe ramponierte Möbel - ein guter Grund, es noch nicht auszusortieren...:D
 
Ich drücke Euch alle zur Verfügung stehenden Daumen und Pfoten, dass das Medikament im positiven Sinne anschlägt. Das wäre ja mal für Euch alle eine echte Erleichterung.

Dem möchte ich mich anschließen.

Und was das ramponierte Möbel betrifft, kann ich nur sagen: Sei doch froh, dass dein Hund dir bis auf einen Sessel alle anderen Möbel überlässt;) Ich habe diesen Kampf vor 2 Jahren (als Lisa befand, dass man sich wunderbare Schlafkuhlen in Sofas und Sessel wurschteln kann) verloren... und nach dem 3. Sofa habe ich resigniert und bin froh, dass sie sich wenigstens nicht am Bett und am Bürostuhl vergreift.
 
Ich drücke Euch alle zur Verfügung stehenden Daumen und Pfoten, dass das Medikament im positiven Sinne anschlägt. Das wäre ja mal für Euch alle eine echte Erleichterung.

Dem möchte ich mich uneingeschränkt anschließen und noch meine Hochachtung dazufügen, da ich es einfach nur wahnsinnig toll finde wieviel Zeit, Nerven, Liebe, Geld und was weiß ich noch alles in diesen Hund investierst... die meisten anderen hätten ihn vermutlich kein halbes Jahr behalten.
 
Danke, Steffi. :rotwerd:

Aber ich glaube und hoffe einfach, wenn jemand anders ihn erstmal kennengelernt hätte, hätte er das genauso gemacht.

Das ist, alles in allem, so ein lieber Hund (wenn er nicht grade spinnt... :p) - und ich hatte immer, auch in der Zeit, als es draußen mit ihm ne absolute Katastrophe und er einfach nur schlimm war, den Eindruck, dass er sich dabei trotzdem fast verzweifelt große Mühe gibt, alles "richtig" zu machen. Bloß entweder nicht weiß, wie, oder es eben einfach nicht kann.

Naja, manchmal hatte er auch einfach nur pubertäre Dobimacken... :D

(Meine Tierärztin (selbst Mutter einer Tochter im entsprechenden Alter) sagte übrigens mal zu mir: "Seien Sie froh, dass Sie zuerst diesen Hund hatten. Ich garantiere Ihnen, Sie sind für jedes Kind ausreichend vorbereitet!":lol: - Seitdem sehe ich persönlichem Nachwuchs schon viel entspannter entgegen.)
 
Frau Dr. K. sagte aber auch, sie verwendet das Medikament in solchen Fällen gern, da es im Vergleich zu ähnlicheh Präparaten von Hunden viel besser vertragen würde und eben so gut wie keine Nebenwirkungen habe - wenn es nicht wirken würde, würde es eben nicht wirken. Ein "gesteigertes Aggressionsverhalten" sei bei ihnen in der Praxis bisher noch nicht ein einziges Mal aufgetreten. (Völlig Wirkungslosigkeit leider schon, aber das sehen wir ja dann.)

Das klingt ja eigentlich (sogar für mich ;)) ziemlich vertrauenerweckend. Dann drück euch ich mal ganz ganz fest die Daumen.

Alles Liebe
Gabi
 

Brauchst net rot werden:D

(Meine Tierärztin (selbst Mutter einer Tochter im entsprechenden Alter) sagte übrigens mal zu mir: "Seien Sie froh, dass Sie zuerst diesen Hund hatten. Ich garantiere Ihnen, Sie sind für jedes Kind ausreichend vorbereitet!":lol: - Seitdem sehe ich persönlichem Nachwuchs schon viel entspannter entgegen.)

:lol: Siehste, dann hat ja doch alles was Gutes!:D
 
Musste heute mit dem kleinen Max zum TA ,weil er wahrscheinlich wegen einer Verstauchung des Steißbeins starke Schmerzen hatte.
Weil Max mit seiner Neurose jetzt nach dem schnellen Verlust der beiden anderen Hunde gar nicht mehr alleine bleiben kann und zu allem Übel aber eigentlich auch nicht mitkommen, weil er nur speichelnd, hechelnd und bellend im Auto mitfährt, (egal ob in der Box oder auf dem Sitz), haben wir beschlossen, es nach Jahren nochmals mit Selgian zu versuchen.
Ich werde nach einer Woche berichten, ob eine Wirkung und ggf. welche, eintritt. Vielleicht ist es hilfreich für Euch.

matty
 
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