Ganz interessante These!

L

Lupo

... wurde gelöscht.
Hab ich im Net gefunden und finds eigentlich ganz interessant!

C.A.R.E.

Die Entwicklung in Hundeerziehung und Ausbildung hat gerade in den letzten Jahren teils recht seltsame Formen angenommen. Noch nie war das Angebot an Ausbildungsplätzen, Kursen und Hundeschulen größer – aber,
auch nie zuvor gab es so viele Halter, die zum Teil erhebliche Probleme mit ihren Tieren haben.
Der Zusammenhang wird offensichtlich, hält man sich einmal die Tendenzen der modernen „Kynologie“ vor Augen.
Abgesehen von der immer weiterschreitenden Vermenschlichung unserer Haustiere, sorgen selbsternannte „Spezialisten“ dafür, daß wir das Verhalten unserer Tiere mehr und mehr psychologisieren und Gedankengänge in sie hineininterpretieren, die diese sicher so nicht nachvollziehen.
Die Folgen sind, daß wir uns immer mehr von dem nätürlichen Verständnis mit unserem Hund entfernen und durch unser, für ihn un- oder
mißverständliches Verhalten, dafür sorgen, daß viele leicht vermeidbare Probleme auftreten.

Spätestens nach dem dritten Hundebuch, das wir lesen, sind wir so verwirrt von den proklamierten Ansätzen und Aussagen, daß wir kaum noch in der Lage sind, den Blick für das Wesentliche zu behalten. Und auch
die meisten Hundeschulen sind uns in der Problembewältigung keine echte Hilfe, da hier zwar durchaus Teilerfolge erzielt werden, diese jedoch oft nicht auf das Privatleben übergreifen.

Die Ursache hierfür liegt darin, daß sich praktisch das komplette bestehende Ausbildungssystem auf die „Behandlung“ – besser Unterdrückung – von Fehlverhalten spezialisiert hat, was aber nur das Symptom (also die Auswirkung) des eigentlichen Problemes ist.

Schuld daran, sind zum Einen die Autoren, Ausbilder und Hundeschulen.
Zum anderen, wir selbst, da wir nicht erkennen, daß ein Fehlverhalten unseres Hundes ja irgendwo seinen Ursprung haben muß – und es doch viel vernünftiger wäre, die Ursache zu bekämpfen, anstatt permanent Symptome unterdrücken zu wollen.


C.A.R.E. beschäftigt sich also nicht mit den Auswirkungen, sondern den Ursachen für das Mensch-Hund-Mißverständnis.

Aus diesem Grund ist es für einen C.A.R.E.-Advisor auch völlig gleichgültig, ob ihr Hund überängstlich, oder aggressiv ist - ob er wildert, stiehlt, zerstört, kläfft, oder einfach nur schlecht gehorcht. Es würde uns nichts bringen, eine der aufgezählten Verhaltensweisen erfolgreich zu unterdrücken, da wir einerseits das Grundproblem nicht überwunden haben, andererseits unser Hund schnell mit anderem
Fehlverhalten kompensiert, kaum, daß wir das eine vermeintlich im Griff haben.

Packen wir das Problem also an den Wurzeln.

Tausende von Hundeschulen und "Ausbildern" verdienen Unmengen von Geld damit, daß sie Hundehaltern zeigen, wie man bestimmte
Fehlverhaltensweisen unterdrückt.

Sicherlich hat der ein oder andere dahingehend schon reiche (leider aber nicht immer bereichernde) Erfahrungen gemacht.

Das Phänomen besteht nämlich darin, daß diese "Problembewältigung" in den meisten Fällen nicht lange vorhält. Innert kürzester Zeit schleichen sich die unerwünschten
Verhaltensweisen wieder ein - da können Sie so viele Ausbildungsmethoden ausprobieren, wie sie wollen.

Warum?

Weil ein Problem als solches nicht nachhaltig "heilbar" ist!

Beispiele gibt es hierfür nahezu endlos.
Ob mangelnder Gehorsam, Leinenführigkeit, Jagen, Stehlen, Kläffen, Ängstlichkeit, Aggressivität, Zerstörungswut etc. pp.

In fast allen Ausbildungs- und Erziehungsmethoden, die für Hunde empfohlen werden, geht es darum, das jeweils aktuelle Problem zu lösen.
Dies soll entweder durch teils gewaltsame Unterdrückung, teils aber auch durch Ablenkung auf andere Verhaltensweisen erreicht werden.
Beide Methoden haben aber Nachteile. Erstens ist es oft so, daß der Hund in alte Verhaltensweisen zurückfällt, sobald man die
entsprechenden Hilfsmittel oder Ablenkungen nicht mehr einsetzt, und zweitens werden die Probleme meist nur kurzfristig überdeckt.

Wie also kann man der Probleme Herr werden?
Zuerst einmal dadurch, daß man erkennt, woraus Sie resultieren.

Warum gehorcht er nicht? Warum zieht er an der Leine? Warum stiehlt er? Warum zerbeißt er meine Schuhe etc. pp. ? Jetzt gibt es "Erziehungsprofis", die sich genau mit diesen Fragen auseinandersetzen und Ihnen auch die jeweils entsprechende Erklärung
plausibel liefern können. Für jedes Problem die passende Antwort - und die "passende" Therapie.

Diese Leute geben sich teilweise wirklich Mühe Ihnen zu helfen, haben viel Fachliteratur gelesen und meinen es auch gut mit Ihnen und Ihrem Hund.
Was hier aber offensichtlich nicht verstanden wurde ist, daß es sich bei oben genannten Beispielen nicht um Probleme handelt, sondern um AUSWIRKUNGEN.

Das eigentliche Problem liegt darin , daß der Hund wesensfremd "(v)erzogen" wurde, was auch kein Wunder ist, nachdem es so viele
irreführende Aussagen bezüglich Hundeerziehung gibt. Oft geht es dem Hund einfach zu "gut"... wieso sollte sich Hund da
noch durch Gehorsam und Anpassung Mühe geben, akzeptiert zu werden?
Wie sollte Hund Unarten aufgeben, wenn er nicht wirklich weiß, was ein Verbot ist?
Wieso sollte Hund auf mich achten, wenn ich als "Rudelführer" nicht wirklich anerkannt bin? Wie soll Hund sich sicher fühlen, wenn sogar der vermeintliche Rudelführer unsicher ist?

Wir müssen also an der Basis beginnen, nicht an der Auswirkung.

"Aber ich kann doch nicht nochmal ganz von vorne anfangen?"

DOCH !!!

Und das geht viel schneller und einfacher, als Sie denken.

Wir arbeiten mit der "C.A.R.E." - Methode. "C.A.R.E." steht für Clearing And Re- Education, was soviel bedeutet, wie: Bereinigung und Wiedererziehung.

Vorteil dieses Systems liegt darin, daß wir keine Erziehungsfehler langwierig (und meist erfolglos) ausbügeln müssen, sondern wesensorientiert neu anfangen können.

Der Ansatz ist, den Hund zuerst einmal auf die Grundregeln des ihm Eigenen sozialen Rudelverhaltens zurückzuführen, um ihn sodann
produktiv zum Erwünschten hinzuführen.

Der Hund lernt von Grund auf, daß Verbote (welcher Art auch immer)einzuhalten sind. Und er lernt, daß die Erfüllung von Geboten
(Kommandos) positivste Resonanz bezüglich seiner Integration und Anerkennung im "Rudel" zur Folge hat.

Vor allem aber wird hier eine immense Führer-und Familienbindung erreicht, auf Grund derer der Hund sicherer und ausgeglichener auf die Umwelt reagiert.

Unarten und Fehlverhalten, finden in dieser Methode keinen Nährboden.

Das klingt jetzt sehr theoretisch, ist aber auch für jeden Laien unter fachgerechter Anleitung fallspezifisch recht einfach - und vor allem garantiert erfolgreich durchzuführen.


C.A.R.E. ist keine Standartmethode, die bei jedem Hund gleichermaßen eingesetzt wird, sondern ein wesensorientiertes System,
welches die ganze Bandbreite individueller Fälle abdeckt.

Wie erwähnt liegt der Ansatz in der Neuorientierung des gesamten Hund- Mensch- Verhaltens - und nicht in der spezifischen
"Problembewältigung".

Hierzu ist es notwendig, daß wir ab dem Zeitpunkt, zu dem wir mit C.A.R.E beginnen, uns so verhalten, als hätten wir den Hund den
ersten Tag - und er müßte nun in die Regeln eines neuen Rudels eingewiesen werden.
Wir vergessen alles, was wir mit dem Hund bereits erlebt haben. Positives wie Negatives. Das stellt für den Hund überhaupt kein Problem dar, da er aufgrund seines angeborenen Sozialverhaltens sehr flexibel auf Änderungen reagiert.

Häufige Ursache für Probleme mit dem Hund ist die partielle Nicht- Anerkennung des Halters als Rudelführer. Das kann sehr viele Gründe haben: Mangelndes Durchsetzungsvermögen, fehlende Konsequenz,
Vermenschlichung, wesensfremde Haltung, etc. pp. sind nur einige. Also, fangen wir noch mal ganz von vorne an.

Clearing:
In der ersten Phase, nehmen wir dem Hund alle Selbstverständlichkeiten, die bis dato sein Leben begleiteten. Angefangen von festen Fütterungs- und Ausgehzeiten, über Schmuse- und Streicheleinheiten, bis zum
gewohnten Schlafplatz – ALLES wird verändert.
Wir sprechen nicht mehr mit dem Hund (siehe dazu: Ohne Worte) und geben keinerlei Kommandos.
Der Hund muß gewaltlos und konstruktiv gezwungen werden, sich völlig neu zu orientieren.
Auch maßregeln wir jedwedes Fehlverhalten. (Siehe dazu: Das Abbruchkommando)
Diese Phase ist 5 - 10 Tage durchzuexerzieren – je nachdem wie
verfestigt das Fehlverhalten vorab war, bzw. wie lange sich ihr Hund in dieser Zeit „stur“ zeigt.

Sie werden aber danach ihren Hund nicht wiedererkennen, da er jetzt zum ersten mal richtig Hund ist. Die Bindung an Führer und Familie läßt sich nicht mit der Vorherigen vergleichen. Ihr Hund wird zum Mitglied
der Ordnung mit eigenem fest umrissenem Rang.

Durch den erhöhten Integrationswillen und die verstärkte Anerkennung als
Führungspersönlichkeit, haben wir jetzt die Grundlagen für eine vernünftige und freudig geleistete Ausbildung geschaffen.

Re- Education.
Nach Abschluß des Clearings, wird mit der Gehorsamserziehung neu begonnen. (hierbei kann man u.U. die bereits erlernten Kommandos
umbenennen).
Das Wort "Lob" für erbrachtes Wohlverhalten gewinnt hier neue Dimensionen. Wir brauchen weder Futter, noch sonstwelche Belohnungen für unseren Hund, da die Anerkennung, Akzeptanz und Förderung, die ich ihm für die erbrachten Leistungen durch das Lob erweise, genau den Mangel erfüllt, der durch das Clearing erreicht wurde.
Der erreichte Gehorsam Ihres Hundes resultiert aus dem Bedürfnis Lob, Integration und Anerkennung zu erfahren, und wird freudiger denn je geleistet.
Das Unterlassen von Fehlverhalten resultiert aus der erwarteten Zurechtweisung für ebendieses.

DESWEGEN GANZ WICHTIG:

Wir müssen zwei Erziehungsteile drastisch trennen.
1. Die Basiserziehung, in der der Hund lernt, was er nicht darf (hier wird mit verhältnismäßiger „Strafe“ gearbeitet).
2. Die Ausbildung, in der er lernt, bestimmtes Verhalten auf Aufforderung zu zeigen (hier fördern wir ausschließlich)
3. Das einzige einschränkende Kommando, ist das Abbruchkommando. Wir arbeiten nicht mit Strafkommandos, wie „Platz“ oder ähnlichem, da wir diese Kommandos sonst negativ behaften würden.

Das internationale Interesse an dieser Methode (speziell auch aus Fachkreisen) spricht ebenso dafür, wie die Erfahrungen von Laien, die hierdurch recht schnell eine vernünftige, produktive und langfristig für
beide Seiten positive Lösung im Zusammenleben von Mensch und Hund gefunden haben.

(Ohne Worte?)


Wenn man einmal mehrere Hundeplätze und Hundeschulen besucht, wird einem erst einmal so richtig auffällig, wie ausgiebig dort alles auf verbale Kommunikation ausgelegt ist, was wiederum zu der Frage treibt, warum?
Da es rudelintern kaum verbale Kommunikation gibt, stellt sich hier doch die Sinnfrage – und die Frage der Notwendigkeit. Die eingeschränkte Richtigkeit der Übertragung wölfischen, auf hündisches Verhalten einmal
Ganz außer Acht gelassen, versuche ich einmal zu erklären, weshalb wir zu viel mit unseren Hunden reden.
Die einzigen Lautäußerungen, die rudelintern ablaufen, betreffen das Knurren, welches eine einschränkende Warnung bedeutet, das kläffende Spiel–Auffordern, den gejaulten Schmerz (bzw. dessen Vorankündigung), das „Verbellen“ unliebsamer oder vermeintlich gefahrbringender Gegebenheiten und das „howling“ (heulen) zum Zusammenruf des Rudels. Jedwede andere Verständigung innerhalb eines Wolfs- und/oder Hunderudels
läuft nonverbal ab.
Macht ein Rudelmitglied beispielsweise eine vermeintlich jagdbare Beute aus, so orientiert es sich zunächst am Rudelführer, und beachtet dessen Körpersprache. Dreht dieser desinteressiert ab, so hat sich die Sache erledigt. Zeigt er jedoch Spannung und nachhaltig erregte Beachtung des Erblickten, so wird dies als Jagdaufforderung angesehen, was entsprechende Verfolgung (Einkreisung, Wegabschneidung) zur Folge hat.
Der Leitwolf äußert sich nicht stimmlich.

Es gibt also im Verbalverständnis des Caniden keine Kommandos für die gewollte Erledigung bestimmter Aufgaben.

Warum also, sind wir in Erziehung und Ausbildung so versteift auf Worte?

Letztlich nur, weil wir gewohnt sind, mehr auf dieselben zu achten, denn auf Körpersprache.

Wir glauben an Worte, weil wir verlernt haben, Gestik und Mimik richtig zu deuten. Die Psychologie indes, hat in ihrem Streben nach Erkennung, die Aussagekraft der Gestik und Mimik immer sehr hoch eingeschätzt.

Die Körpersprache ist die wohl älteste, ehrlichste und sicherste Art der Kommunikation, die wir kennen – und doch legen wir viel zu wenig Wert darauf.

Der Hund kann sicher nicht so detailgetreu sehen, wie wir Menschen – doch kann er geringste Bewegungen auf eine sehr große Entfernung ausmachen, was uns wiederum zeigt, daß dies für ihn ursprünglich wichtig
ist, da sonst diese Fähigkeit nicht vorhanden wäre.

Warum also versuchen wir, dem Hund eine Sprache aufzudrängen, die er kaum verstehen kann – warum „reden“ wir, wenn wir viel einfacher „zeigen“ können?

Die Tatsache, daß wir extrem verbal orientiert sind, führt zu immerwährenden Mißverständnissen im Hund-Mensch-Verhalten.
Wir kombinieren sprachliche Äußerung mit Verstehen – der Hund aber nicht.
„Ich hab´s ihm doch gesagt, daß er ... machen soll“...

Entfernen wir uns jetzt einmal von aller stimmlicher Einflußnahme, so stellen wir in kürzester Zeit fest, daß wir dadurch mehr Verständnis, gesteigerte Lernbereitschaft und viel mehr visuelle Orientierung seitens
unseres Hundes erreichen.

Und das ist im Endeffekt genau das, was wir wollen. Sieht unser Hund z.B. vermeintlich jagdbares Wild, so soll er sich an uns orientieren, ob es erwünscht ist, die Verfolgung aufzunehmen. Geben wir kein
unterstützendes Körpersignal, bzw. ein abwiegelndes Körpersignal, so ist dieses Wild nicht jagdbar. Ergo wird es interessant.

Daß dies in Konsequenz erst dann funktioniert, wenn wir der verständigen
Körpersprache mächtig sind und unser Hund uns als „Leitenden“ anerkannt hat, versteht sich von selbst.

Allerdings ist es gar nicht so schwierig, einen Hund auf Gestik einzulernen – im Gegenteil – es ist einfacher, als Verbalkommandos zu lehren, da es für den Hund verständlicher ist.

Das einzig wirklich wichtige, hörbare Kommando, sollte das sein, welchesihn zur visuellen Aufmerksamkeit zum Führer leitet.
Auch das „Hey“, welches ich als „Abbruchkommando“ tituliere, ist nichts
anderes, als der Hinweis: „Höre auf, mit dem, was Du tust - und achte auf mich“.

Ob wir jetzt einen Pfiff, oder ein Händeklatschen als Aufmerksamkeitserregung verwenden, ist gleichgültig – wichtig ist, daß wir jedwede Lautäußerung nur im Extremfall anwenden – nämlich dann, wenn unser Hund anderweitig extrem interessiert, bzw körperlich abgewandt ist

Ansonsten gehen wir einfach einmal davon aus, daß er uns bemerkt, was zur Folge hat, daß er vermehrt auf uns achtet, da er sonst zuviel verpasst.

Schränken wir unsere verbalen Kommandos auf „Null“ ein, so erreichen wir Folgendes:

Der Hund, der gewohnt ist, daß er permanent verbal kontrolliert und berichtigt wird, ist plötzlich alleine gelassen, da keine „Befehle“ mehr kommen. Folglich erreicht man eine gewisse Verwirrung, die sich darin äußert, daß er sich „rückversichert“. Dies kann aber wölfisch/hündisch nur visuell erfolgen, weshalb er nach uns schaut.
Hier haben wir dann die Möglichkeit der stärksten Einflußnahme. Entweder durch Ignorieren/ Abschwächen – oder durch Unterstützen.

Wir wollen erreichen, daß nicht wir auf den Hund achten müssen, sondern der Hund auf uns.
Also müssen wir lernen, loszulassen, anstatt zwanghaft binden zu wollen.

Das ganze ist selbst für einen Laien recht einfach umzusetzen, indem man sich z.B. ein einwöchiges „Schweigegelübde“ auferlegt und während dieser Zeit auch nur in Einzelfällen Blickkontakt zum Hund sucht.

Geeignete gestikuläre Zeichen kann ich leider nicht gut schriftlich beschreiben – jedoch hat sich in meiner Erfahrung der erhobene Zeigefinger als „Sitz“-Kommando, die nach unten weisende Hand, als „Platz“-Kommando, die ausgestreckte Hand, als „Steh“-Kommando erfolgreich erwiesen. Das Herankommen ist indes eine sehr positive
Aufforderung, weshalb hier eine „runde“, nonaggressive, heranwinkende Arm-Bewegung, sich als Bestens erwiesen hat.
Probieren Sie es einfach mal aus, ohne Stimme mit Ihrem Hund zu kommunizieren und Sie werden feststellen, daß sich dessen
Verhaltensweisen innert kurzer Zeit zum Positiven verändern – ganz einfach, weil er vermehrt auf Sie achtet, Sie besser versteht und nicht unter mißverständlichen Druck gerät. Zur Erregung seiner Aufmerksamkeit, sollte auch nur ein neutraler Laut – nicht aber ein Wort dienen.

(Das Abbruchsignal)


Ein häufiges Problem mit unseren Hunden ergibt sich daraus, daß er unsere Verbote nicht ernstnimmt, bzw. nicht versteht.
Das liegt zumeist daran, daß er nie die Konsequenz eines Verbotes gelehrt wurde, oder daran, daß wir ihm nie eindeutig zeigten, was ein Verbot überhaupt ist.

Die meisten Ausbilder arbeiten hier mit diversen Strafkommandos, wie „Platz“, was aber erstens unverständlich und zweitens unsinnig ist.
Legt ein Hund ein Fehlverhalten zutage, so will ich einzig, daß er mit der unerwünschten Aktion aufhört -–nicht aber zwingend, daß er dafür etwas anderes tut.
Hetzt ein Hund vermeintlicher Beute nach, so möchte ich, daß er dies unterläßt. Ich möchte nicht, daß er sich hinlegt – warum auch? Ich möchte lediglich, daß er aufhört, zu hetzen.

Also müssen wir in lehren, was ein Verbot bedeutet. Das geht am Besten, indem wir ihn zu Fehlverhalten provozieren, welches
wir dann gezielt einschränken können.
Wir fangen grundsätzlich klein an und steigern dann die Reize, um ihm klarzumachen, daß ein Verbot absolute Endkonsequenz in jedem Bereich hat.

Das grundsätzliche Verbot heißt NEIN. Dies wird ruhig und klar ausgesprochen.
Sollte unser Hund darauf (teils erwartungsgemäß) keine entsprechende
Reaktion zeigen, so folgt unsererseits ein hochaggressiver "Scheinangriff" mit einem geschrienen „Hey“. Da unser Hund langsam gesteigerte Aggressionen nicht wertet, müssen wir mit diesen beiden Extremen arbeiten, da er sonst keine Verknüpfung
zwischen Warnung und Konsequenz herstellen kann.
Hat man diese Übung ein paar Mal vollzogen, stellt sich heraus, daß der Hund schon beim „NEIN entsprechend meidend reagiert.
Um jetzt die Endkonsequenz des Abbruchsignales, z.B. bezüglich des
Jagens zu erreichen, müssen wir die Reize zum Fehlverhalten natürlich entsprechend steigern und wie oben vorgehen.
(...)


Gruß
spiny.gif
Lupo
 
  • 29. März 2024
  • #Anzeige
Hi Lupo ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 22 Personen
#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Hallo Lupo,

das hört sich sehr gut an und einige Elemente finden sich auch beim Clickertraining wieder.
Woher hast Du das, würde mir das gerne mal genauer ansehen.

Liebe Grüße

Beckersmom
miniroad.jpg
 
  • 29. März 2024
  • #Anzeige
Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
  • Freundlich
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 29 Personen
Hi Lupo,

uff, das muß ich erstmal in Ruhe verdauen.
Auf jeden Fall interessante Ansätze. Muß allerdings sagen, als ich das mit dem 'Scheinangriff' auf meinen Hund las, hatte ich ein breites Grinsen im Gesicht, weil ich mir die Reaktion etwaiger unbeteiligter Zuschauer vorgestellt habe...
biggrin.gif

Ist aber allemal wert, drüber nachzudenken. Außerdem schließe ich mich Beckersmom's Frage an, woher dieses Programm denn stammt.

Lieben Gruß
Alexis

asthanos.gif
 
Hallo Lupo, klingt wirklich sehr interessant ... und soweit einleuchtender als die vielen Ratgeber zur Hundeerziehung in denen ich rumgeschmökert habe. Kannst Du vielleicht die URL posten?

Danke Samaya
 
Hab ich von
Eigentlich ne ganz interessante Site, aber doch ein bißchen suspekt.
Man bekommt auf Anfragen keine Antwort, im Forum wurde ewig nichts eingetragen, das Medikament Hyperegalin das dort beschrieben wird, ist in Deutschland verboten, und diesen CARE-Administrator hab ich auch noch nicht entdeckt.
Aber zum schnüffeln auf jeden Fall ganz interessant!


Gruß
spiny.gif
Lupo
 
  • 29. März 2024
  • #Anzeige
  • Freundlich
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 10 Personen
Hallo,

die Methode C.A.R.E kenne ich nicht.
Deine Beschreibung entspricht allerdings der Methode, die Eric H. W. Aldington in seinem Buch "Was tu ich nur mit diesem Hund", 1993, Verlag Gollwitzer, Weiden, ISBN 3-923555-08-3, beschreibt.
Diese Methode funktioniert wirklich äußerst zuverlässig, wie ich Euch aus eigener Erfahrung versichern kann. Außerdem ist das Buch an sich schon lesenswert, da es in Form von kurzen Geschichten erzählt, wo die Fehler bei der Erziehung liegen (natürlich immer beim Halter!). Selbst wenn man hinterher die Methode nicht benutzt, so hat man doch einige sehr interessante Erkenntnisse gewonnen und sich die Zeit mit einem sehr vergnüglichen Buch vertrieben.

Mit Rotti-Grüßen
Buddha
 
Das ist im Groben glaub ich auch die Methode, die Günther Bloch in "Der Wolf im Hundepelz" erklärt. gelesen hab ich es noch nicht, aber Bandog hat es im Seminar zur Dominanz beim Hund vorgestellt. Er selber greift, so klang es, auch gern darauf zurück.

Kai
 
Hallo Buddha und Kai, beide Bücher sindz.B. über sofort lieferbar,f.59,80 bzw. 39.00 DM und haben beide sehr positive Kritiken erhalten.
Aber was macht man nachts bei bedecktem Himmel?
Wenn Hundis 50 m wech,komme ich nur mit Handzeichen nicht weiter.Kann natürlich auch sein,dass sie garnicht mehr vom Fuss gehen,wenns duster ist,oder?

Dobi
anim-trebleroar.gif
 
Hallo Dobi,

wie wäre es das "Kommen" mit einem bestimmten Pfiff zu verbinden oder den Hund auf eine Pfeife zu konditionieren?

War nur so eine Frage *haumichnicht*

Liebe Grüße

Beckersmom
miniroad.jpg
 
Hi Beckersmom,
ich nix hauen(bin doch sozialverträglich *g*).
ich nehme immer die Finger und wenn die Beiden nicht gerade ein Kanichen zum Wettrennen aufgefordert haben,kommen sie ja auch sofort.Andernfalls dauert es eben 2-3 Minuten.Hast du eine Idee wie ich denen das Karnickelrennen gründlich verleiden kann.Wenn sie bei mir sind und ich sehe den Stoppelhoppser eher,reicht ein Befehl und sie rennen nicht los.

Dobi
anim-trebleroar.gif
 
Wenn man diese Methode konsequent so befolgt, wie sie hier beschrieben ist, dann hat man genau den hund, den man eigentlich nicht haben will. Dieser Hund hat ständig Angst etwas falsch zu machen und wird mit Sicherheit nur noch am Fuß laufen, so wie es sich für einen subdominaten "Wolf" gehört. Demzufolge wird man auch keine Handzeichen mehr benötigen. Aber ist das der Hund, den wir haben möchten? Bandog hat auch allen diese methode empfohlen, aber selber gab er zu, daß ihm ein hund, der auch mal seinen Sturkopf zeigt lieber ist, als ein hund, der ständig angst hat, was falsch zu machen.
 
In burgenland gibt es eine tolle frau namen ist mir entfallen aber naddy hat hier mal help tv zum kampfhunde thema nachzitiert.

sie resozialiert agressive hunde.und sie sagte:"Den grössten Fehler die Hundehalter machen ist es den Hund zu vermenschlichen.Ein Hunde egal welche Rasse muss immer der letzte im Rudel sein den nur so fühlt er sich wohl.

Die meisten Hunde die diese Frau hat wurden aufgrund des vermenschlichen so agressiv.




dog43.gif



Servus und Baba
LG Irish
 
man kann ja mal darüber nachdenken, aber für meinen Teil wird in dem Bericht zu viel pauschalisiert.
Bei Fehlverhalten bin ich immer auf der Suche nach der Ursache ob es nun einen Hund oder anderes betrifft,
das ist und war es mir schon immer Wert. Wenn ich mir ein Buch kaufe dann werde ich die darin beschriebene Methodik nicht ohne Grübeln anwenden, genauso ist es mit Hundeschulen. Und wenn man über gelesenes oder erzähltes grübelt, dann lässt sichs auch nicht so einfach verwirren, selbst wenn man Anfänger ist.
Es ist ja nicht jedermann/frau ein/e BILD-Leser/in.

Ist das hier nicht auch nur ein verwirrendes Buch?????

grüsse
 
Wenn dir die Beiträge zum Thema „Ganz interessante These!“ in der Kategorie „Erziehung / Verhalten“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

M
Antworten
74
Aufrufe
2K
Muckensturm
M
D
ja mal wieder eine vergessene Fehlinformation.Aber vieles ist bei den Menschen reinerzogen worden. Ich bin 1966 geboren + da kannte man noch nicht nicht die Laktoseintoleranz. Aus erzählungen weiss ich das ich als Kleinkind schon keine Milch vertragen konnte. Bewusst erinnern kann ich mich wenn...
Antworten
7
Aufrufe
1K
kerstin+hogan
kerstin+hogan
Soleyah
Danke für die Links :hallo:
Antworten
1
Aufrufe
612
Pommel
Pommel
Piggy
Naja, ist ja schön und gut. Klar wäre sicherlich nichts dagegen einzuwenden, wenn der VDH seinerzeit versucht hätte was gegen "wirkliche Kampfhunde" (ich nenn sie jetzt mal so) zu unternehmen, nur: Weder der Bullterrier, noch der AmStaff noch der StaffBull oder die meisten anderen gelisteten...
Antworten
12
Aufrufe
1K
Gast2009082503
G
whitevelvet666
Hi, ich setz hier mal nen Link rein, der sich mit einer Wette beschäftigt, bei der Kindern in Afrika geholfen werden soll. Vielleicht kommt ja noch mehr dabei rum ;) Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können. Lg Alex
Antworten
0
Aufrufe
470
whitevelvet666
whitevelvet666
Zurück
Oben Unten