Fuer Alle die Chronisch mit Hunden u. Chronischen Krankheiten (MS, Rheuma, Parkinsons, Etc.) Leben

@Biggy - Danke. Und ich glaube, damit hast Du angeschnitten was ein Teil meiner 'Problematik' ist, d.h., ich werde wohl von den heissgeliebten APBTs oder Am Staffs Abschied nehmen muessen. Obwohl sie ja in Varianten kommen, von hyper athletisch bis zum Sofa Kissen ...
Ich schließe mich meinen VorschreiberInnen an. Es findet sich eigentlich immer was Passendes. Und wenn für den Fall der Fälle eine “Absicherung“ da ist, die sich um den Hund kümmert..alles bestens. Wir hatten uns vor 8 Jahren sogar für einen Welpen entschieden, obwohl klar war, dass ich mich allein kümmern müsste (was dann ein Jahr später auch eintrat).
 
  • 25. April 2024
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Hi embrujo ... hast du hier schon mal geguckt?
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Am Sonntag flieg ich zu ihm.... es war sein Wunsch, den ersten Diagnose-Marathon ohne mich zu überstehen, denn mein Italienisch viel zu schlecht ist und er für mich immer übersetzen müsste.

Wie es erst einmal weiter geht? Er bekommt ein Medikament, das den Verlauf mildern soll. Nein, er sollte das Medikament bekommen, aber schon innerhalb von wenigen Tagen schossen seine Leberwerte durch die Decke. Nun bekommt er erst einmal Physiotherapie.

Er hat mir wenig geschrieben in den letzten Wochen, da ihn das Tippen anstrengt und er wohl mir auch keine Sorgen machen wollte. Tja, und nun flieg ich vor seinem nächsten Krankenhaus-Aufenthalt hin.

Sonntag geht es los und ich hab ziemlich Schiss vor dem ersten Treffen - einfach, dass ich ihm nicht der Halter sein kann, den er bräuchte, dass ich ihm keinen Mut, keine Zuversicht geben kann. Denn ich habe das erste Mal (gefühlt wenigstens) richtig, richtig Angst. Und ich schaffe es immer noch nicht, mal einen Tag zu überstehen, ohne in Tränen, Heulen und Zähneklappern auszubrechen...
 
ach Christine - Du wirst es hinbekommen :trost1: - denn komischerweise ist es meist so, dass das, was in der Theorie und aus der Ferne unschaffbar schien, vor Ort dann ganz von selber geht ....

und man darf auch einmal miteinander eine Runde heulen über das Schicksal, die geplatzten Träume, die vielleicht geklaute Zukunft - auch die Helden des Alltags dürfen das .....

ich wünsch Euch beiden alle Kraft der Welt für Sonntag, Montag und all die vielen Tage, die da hoffentlich noch kommen werden für Euch



edit:
ich habe mich vorhin nach fast zehn Jahren Inaktivität in einem der ersten Foren für Menschen eingelogt, die eine mir vergleichbare oder sogar gleiche Erkrankung hatten / haben
irre - was seinerzeit ein kleines Thema mit kaum zehn Seiten war ist jetzt ein mehr als 650 Seiten-Wälzer
und ich immer noch am Leben :uhh:
 
@christine1965

Ich weiß gar nicht mehr, was ich dir schreiben soll - so viel Unglück auf einen Haufen... :(

Als eine meiner besten Freundinnen - und quasi die zweite gute Freundin innerhalb weniger Jahre - mir mitteilte, dass Krebs in einem weit fortgeschrittenen Stadium bei ihr festgestellt wurde, war das erste nach dieser Mitteilung, noch bevor ich irgend etwas dazu sagen konnte: "... und ich möchte jetzt gern ein Mal mit jemandem sprechen, den nicht ich trösten muss, weil ich erkrankt bin."

Also habe ich gar nichts gesagt und sie einfach erzählen lassen. Und meinen eigenen Kummer erstmal für mich behalten. Und das war genau richtig so.

Vielleicht ist es einfach das. Einfach da sein. Gar nicht viel machen.

Fiel mir für mich selbst erstaunlich leicht, einfach, weil es gefordert war, vielleicht...

:trost1:
 
Christine ich weiß nicht was ich sagen soll deswegen drücke ich dich mal virtuell. Ich weiß du schaffst das, wie Biggy sagte gemeinsam weinen und mit dem Schicksal hadern ist auch erlaubt...
 
was mir echt auf den Keks geht ist: es ist einfach alles anstrengend. Das fängt an wenn ich morgens aus dem Bett krabbele=anstrengend, selbst aufs Klo übersetzen=anstrengend, duschen=anstrengend, abtrocknen=anstrengend, anziehen=anstrengend, spazieren gehen=anstrengend, einkaufen gehen=anstrengend, mit dem Auto irgendwo hinfahren=anstrengend ... Früher, wenn ich mit dem Hund/den Hunden spazieren ging, war das eine absolute Entspannung, vom Alltag, von irgendwelchen Problemen, schweren Gedanken, vieles verpuffte einfach oder ich dachte entspannt drüber nach und ein anderer Ansatz entsand im Kopf aber heute ist keine Bewegung ohne Anstrengung. Selbst wenn ich mit dem el. Rollstuhlzuggerät durchs Feld fahre, muß gegengelenkt werden=anstrengend, gibt Verspannungen im Rücken=anstrengend, das stundenlange Scheppern im Rücken=anstrengend, das statische Sitzen=anstrengend, hier krampft mal das rechte Bein=anstrengend, da mal der linke Fuß=anstrengend. Selbst mal einen mit den Kumpels saufen gehen ist anstrend weil ich spätestens nach dem dritten Bier permanent aufs Klo muß=anstrengend, das alle paar Minuten=anstrengend, zigmal die Nacht aufs Klo gehen=anstrengend, die Nacht ist also schlecht=anstrengend, der nächste Tag ist für die Füße=anstrengend, bla bla bla ...
Dazu noch die permanenten Schmerzen, einfach alles, alles kostet irgendwie massig Energie und natürlich will mein Körper diese Energie wieder, also hab ich Hunger, immer irgendwie permanent Hunger ... wenn ich nur aussehen würde wie ich mich fühle, dann könnte ich Morgen direkt an einen Fitnessweltmeisterschaft teilnehmen und würde nen guten 5ten Platz mitnehmen aber neee, die Fettschürze verdeckt das gefühlte 36-Pack, wobei es sehr fraglich ist ob da drunter überhaupt was ansehnliches ist ... Diese miese Schleife aus Energieverbrennung und permanentem Kohldampf geht mir echt massiv auf den ...

So, und jetzt mach ich mich über die Eier her, weil ich Kohldampf habe, wünsche einen schönen Ostersonntag! :)
 
Heute aufgewacht, Achillessehne entzündet.... Toll.

Wünsche euch auch allen schöne schmerzfreie Ostern
 
Heute aufgewacht, Achillessehne entzündet.... Toll.

Wünsche euch auch allen schöne schmerzfreie Ostern

willkommen im Club du arme Motte...ich hab heute morgen ein heißes geschwollenes Ellebogengelenk und das es weh tut wie S.au muß ich ja nicht extra erwähnen...aber ich hab Hoffnung, heute ist Spritzentag, ich könnte Glück haben und anschliessend ist es wieder gut.

Was mir nur Sorgen macht...trotz 5mg Kortison hab ich Schmerzen wenn das Enbrel an Wirkung verliert...ja wie soll ich da jemals wieder runterkommen? :(

Gute Besserung wünsche ich dir jedenfalls und mir helfen Quarkumschläge...ist zwar ne Sauerein aber egal... :)

@Matthias W.
Ich schick dir mal eine dicke Portion Durchhaltevermögen rüber...ist alles Shice...
 
Am Sonntag flieg ich zu ihm....
Sonntag geht es los und ich hab ziemlich Schiss vor dem ersten Treffen - einfach, dass ich ihm nicht der Halter sein kann, den er bräuchte, dass ich ihm keinen Mut, keine Zuversicht geben kann. Denn ich habe das erste Mal (gefühlt wenigstens) richtig, richtig Angst. Und ich schaffe es immer noch nicht, mal einen Tag zu überstehen, ohne in Tränen, Heulen und Zähneklappern auszubrechen...
Ich denk an dich Christine..du schaffst das und ich hoffe das du trotz allem die Zeit mit deinem Schatz genießen kannst....komm gesund wieder!
 
Ich versuch jetzt erst mal n bisschen mit Belle zu gehen, dann tapen und kühlen. Mal gucken was das wird. Ich sollte im Moment ja gar keine Medis nehmen, nicht mal Ibu..... (die Betonung liegt auf sollte.... Hab mir vorhin 2 gegönnt)
 
Wie es erst einmal weiter geht? Er bekommt ein Medikament, das den Verlauf mildern soll. Nein, er sollte das Medikament bekommen, aber schon innerhalb von wenigen Tagen schossen seine Leberwerte durch die Decke.
Liebe Christine,
es tut mir sehr leid, dass dein Lebensgefährte jetzt diese Diagnose bekommen hat. Ich will die Situation und die Krankheit auf keinen Fall schön reden. Viele meiner Patienten führen allerdings immer noch ein lebenswertes Leben trotz der teilweise massiven Einschränkungen. Bedenke, dass es auch bei der ALS verschiedene Formen gibt. Somit ist unklar wie der Verlauf bei deinem LG sein wird. Ich habe einen Patienten, der die Diagnose seit sieben Jahren hat und nur sehr langsam fortschreitende Symptomatik in den Armen zeigt. Wichtig ist einen klaren Kopf zu bewaren und sich die Hilfen zu holen, die er aktuell braucht.
Bei dem Medikament handelt es sich wahrscheinlich um Riluzol? Die lebensverlängernde Wirkung gibt es. Ja. Allerdings ist unklar wie lang. Die Spanne reicht je nach Studie von 3 - 20 Monaten, wobei die Form der ALS und evtl. Begleitsymptomatiken da massgeblich sind. Außerdem ist nicht eindeutig nachzuvollziehen unter welchen Parametern die Probanden ausgewählt worden sind.
Bitte besprecht frühzeitig - auch wenn es vielleicht jetzt noch nicht nötig ist- was er für medizinische Maßnahmen im späteren Verlauf möchte. Eine PEG (Magensonde zur künstlichen Ernährung) z.B. ist bei ALS nicht lebensverlängernd! Allerdings erhöht sie die Lebensqualität erheblich und schließt eine orale Ernährung nicht aus! Während eine Beatmung lebensverlängernd ist und man ganz klar den Effekt für die Lebensqualität abwägen muss.
Warum ich das jetzt schreibe? Weil viele Patienten und Angehörige erstmal von der Diagnose zu geschockt sind, um klar denken zu können und wenn es dann so weit ist, kann es sein, dass der richtige Zeitpunkt verpasst wird und bestimmte Dinge nicht mehr möglich sind.
Macht euch bitte sobald die Diagnose gesichert (!) ist über die Krankheit schlau.
Empfehlen kann ich die aktuelle Leitlinie der DGN (Deutsche Gesellschaft für Neurologie)
 
@chiquita

Vielen Dank für deine Nachricht. Ich werde den Link studieren und mit der italienischen Vorgehensweise vergleichen. Denn - die Vorgehensweise sind nicht gleich - weder bei ALS noch bei anderen Erkrankungen.

Ich hab deine Anregung über die Patientenverfügung im Hinterkopf. Salvatore wird sich hoffentlich auch damit beschäftigen und ich hoffe, er wird einen Einklang finden mit sich, seinen Ängsten und seinem Glauben.

Vor zwei Tagen hatte ich ihm von meiner Angst geschrieben, dass ich nicht die Stütze sein könnte, die er bräuchte. Seine Antwort: so lange wir uns halten können... In 3 Stunden fahre ich los Richtung Flughafen.
 
@Matthias W.
ich glaube, wir alle mit chronischen Geschichten haben diese Momente, in denen man am liebsten aus der sprichwörtlichen Haut fahren würde und alles gerne so hätte wie vor langer, langer Zeit, als alles eben noch anders war

Bei mir jährt es sich bald zum 17. Mal und manchmal denke ich heute, dass sich mein Körper und ich mich doch allmählich gewöhnt haben an dieses Anders-Sein. Entweder geht's der Gewohnheit wegen zunehmend leichter oder der Abstumpfung wegen - isse mir auch wurscht, Hauptsache es geht irgendwie ..

Lass Dich nicht unterkriegen, es werden hoffentlich auch wieder bessere (leichtere) Momente kommen


Dir Christine nochmals alles Gute für heute :trost1:
 
so war mein Post nicht gemeint. Das wies da oben steht, ist bei mir jeder Tag. Nicht Heute ist ein doofer Tag und deswegen ist das so. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt, bis aufs Schlafen ist einfach alles anstrengend.

Aber gibt ja auch gute Seiten durch den Mist. Ich meine, ich bin mit 47 Rentner. Kann im Grunde meine Zeit so einteilen wie ich das will. Ich sitze auch mal morgens um 7 für 3 Stunden auf dem Rad. Also ich kennen keinen der das einfach mal so, ohne Urlaub, machen kann. Ich war knapp 3 Monate über den Winter im Süden. Ich kenne auch da Niemand persönlich der sich das auch gönnen kann. Solche Highlights gehen nur, weil ich behindert bin.

:DJetzt das Wort zum Sonntag:D: wobei der Ausdruck behindert nicht wirklich passt. Besonders finde ich den richtigen Ausdruck. Jeder Mensch mit irgendeiner Behinderung hat Auswirkungen dadurch, die nicht identisch zu denen eines Anderen sind und das ist besonders. Jeder besondere Mensch hat ein besonderes Leben ;)
 
@christine1965

Ich wünsche euch von Herzen, das ihr einen Weg findet dem Ganzen zu begegnen. Bez. Patientenverfügung kann ich dir raten, sich diesbezüglich beraten zu lassen. Ich habe dies bei der AWO gemacht, die haben extra Jemanden dafür, zumindest hier ist es so. Ich habe neben der Patientenverfügung auch eine Vorsorgevollmacht verfasst. Ich weiß nun natürlich nicht wie das in Italien (?) gehandhabt wird.

Und nun der hier für dich: :knutscher:!


Und nun, passend zum Threadthema:

Mir ergeht es, mit kleinen Abweichungen, wie Matthias.

Es gibt nur anstrengend und (bei mir) besonders anstrengend. Ich kann die Tage eigentlich nur in kacke (ja, sorry... is so) und richtig kacke einteilen. Seit einiger Zeit befinde ich mich einer offenbar länger andauernden Phase von: richtig kacke. Und wäre ich nicht Rentner, würde ich mir irgendwie sowas wie Burn - Out "diagnostizieren".

Dieses Jahr jährt sich zum 5. Mal, Krebs - überlebt - Dingens. Was aber irgendwie auch egal ist, denn ich gehe nun ins dritte MS Jahr und des hat dem eh desolaten Körperzustand das Krönchen aufgesetzt. Ich dachte "damals" immer, schlimmer kannste dich echt nicht fühlen/dir gehen. Doch. Es geht. Und es geht auch wirklich noch oller, als wie man im JETZT annimmt.

Die Schäden und Spuren, bei mir zusätzlich auch im kognitiven Bereich, sind echt ätzend. Nach einer meiner schweren Operationen hab ich einen "wech gekriegt" auf schlau übrigens; postoperative kognitive Dysfunktion (POCD). Das wurde aber erst nicht erkannt, sondern lief tatsächlich unter PTBS. Was aber auch egal ist, weil dann enstanden weitere kognitive Probleme durch die MS. Ich glaub das kann sich keiner vorstellen, einfachste Aufgaben die etwas mit Zahlen zu tun haben, gehen nicht, Wortfindungsstörungen, kürzere Konzentrationsspanne als n ADHS`ler. Ich kann Gespräche nur max.! eine Stunde führen, dann schlafe ich ein oder bin so erschöpft (Fatigue) das ich nicht mehr warhnehmen kann, was Gegenüber redet. Es ist kein erfassen mehr möglich und es kommt bei mir BLABLA, an.
Telefonieren kann ich auch nicht gut, weil es für mein Hirn zu anstrengend ist und ich auch an Hyperakusis leide, nebst Tinnitus.
Viel sprechen kann ich auch nicht, wegen meiner Trigeminusneurophatie und der Facialisparese (Gott sei Dank, nur noch auf den Mundwinkel beschränkt). Je mehr ich sabbel oder gar dummerweise lache, feiert mein Gesicht die Schmerzparty seines Lebens. Je mehr ich rede umso lahmer wird mein Gesicht. Irgendwann sieht das aus, als wäre mein Gesicht eine Maske. Erschreckend. :rolleyes:

Man möge sich das mal vorstellen, wenn ehrlich JEDES Körperteil, nebst Innereien, sein Baustellchen hat. Und zwar von Kopf (im wahrsten Sinne des Wortes) bis zur Fußspitze, Zehen (und mehr) kann ich nämlich nicht mehr bewegen. Ich weiß, schwer möglich. Ist auch eigentlich Wurst, ob Leute sich das vorstellen können oder nicht. ICH muss ja damit leben und kein anderer. Das Problem ist, dass die meisten Menschen keine ausreichende Geduld haben (bez. meiner "Regeneration") oder gar meinen, "kann man da nicht doch etwas machen?!" und ich mich so doch immer wieder aufs Neue in Erklärungsgeschichten verwurstel, weil ich beschreiben will, das es immer so ist (also immer kacke). Und da auch kein Arzt, Therapie oder Sonstiges hilft. Schäden sind Schäden. Is so. Womit ich mich schwer tue, sind Phrasen der Umwelt. Beliebtester Satz ever... "Also ich könnte das so alles nicht, woher nimmst du nur die Kraft". Junge, Junge... und ICH frag mich dann, was soll man denn bitte machen?! Brückensprung? Im Bett liegen und auf den Tod warten?
Wenn neurologisch der Bär tanzt, also mehr als sonst, ergo Schub und die nötige Behandlung. DAS sind Phasen wo sogar ich kein Bock mehr habe. Von vollständiger Lähmung/Bettlägerigkeit, zu Wochen/Monaten Rollstuhl, dann Rollator, dann wieder gehen (mit den verbliebenen Schäden) ist sehr anstrengend. Auch anstrengend, sodass jede Faser des Körpers schmerzt und man nur noch flennt, sind auch Ataxie, Tremor und Klonus. Das Schreiben mit Stift musste ich neu erlernen, das tippen am PC (Ein - Finger - System) ist nun besser geworden. Wenn ich hier Posts verfasse, mach ich das in Etappen.

Die Hunde, nun ja nur noch einer, sind sozusagen meine selbst verordnete Reha. Meine Lebenswelt beschränkt sich hierauf. Ich bezahle auch ganz teuer für meine "Reha", mit sehr starken neurophatischen Schmerzen/ und Spastiken. Meine Gassigänge absolviere ich mit lahmen Bein, der sensomotorischen Parese mit starken Missempfindungen, chr. Migräne, eingeschränktem Gesichtsfeld und dauerhafter Erschöpfung und hinfallen. Dafür geht es meiner Seele gut. Wenn ich hier etwas preisgebe, z.B. die Fotos vermute ich stark, es wird wohl den Eindruck erwecken: alles tutti. :lol: In gewissen Sinne ist auch alles okay, ich WILL ja so durchs Leben humpeln. Wähle bewusst abartige Strecken/Gelände. Ersetzt mit Physio/Ergo und Co. Wo ich nicht mehr hinkann, weil sonst könnte ich mich nicht mehr um den Hund kümmern. Und den brauch ich dringlicher für mein Leben/Seelenheil, als schnöde Therapien. Es darf halt keine zusätzlichen Energiefresser geben. Dadurch das die Crunch ja nun ein Laufband hat, lauf ich darauf halt auch mit.

Mein Hadern mit der Körperlichkeit und häufig konfusen, verwurstelten Posts, liest man hier ja auch oft genug. Ich mute MICH in real auch niemanden mehr zu. Gerade ausserhäusig geht nicht viel mit mir, mit Spasti - Blase und dieser mentalen und körperlichen Erschöpfung. Ich vermisse nur meinen: Alles - war - möglich - Zustand, dass damit verbundene alles auf dieser Welt, wo ich will, tun zu können. Die mittlerweile (teils selbstgewählte) Isolation ist für mich akzeptabel. Ich brauche/bräuchte nur manchmal mehr Menschen, die ausführen was ich nicht mehr kann. Also Assistenz. Aufgrund meines Naturell ist das aber wohl eher schwierig.
 
Bin sprachlos @Flash, ich weiß wirklich nicht,wie ich das was ich eigentlich sagen will,schreiben kann.

Du bist für mich einer der erstaunlichsten Menschen die ich "kenne". Ich habe keine Ahnung wie du das schaffst,wie du alle deine Baustellen bewältigst,ABER: Ich wünsche dir so sehr das dein Seelenheil durch die Maus noch lange,laaaange hält,sie ist neben Anstrengung auch eine Quelle der Kraft. Nicht nur körperlich,auch geistig.

Mehr als dich mal (virtuell) ganz fest in den Arm zu nehmen,bleibt einem ja nicht.:fuerdich:

Ich ziehe vor allen!!!die solche Probleme haben,einfach nur meinen Hut. Ihr seid großartig,manche Menschen die so zerstörerisch mit ihrem Körper umgehen,sollten einmal nur einen einzigen Tag wissen,wie ihr jeden Tag euer Leben führt:trost1:
 
Sehr schön geschrieben @Joki Staffi

Ich schließe mich dem an. Meinen rießen Respekt davor wie du das alles so meisterst, Julia. :fuerdich:
 
@Flash Respekt wie du dich durchs Leben boxt. Mich würde fachlich und prsönlich interessieren, ob deine Symptome schon bei Diagnosestellung so stark waren oder ob du durch Schübe so schnell vorangeschritten bist. Du musst selbstverständlich nicht antworten.
Ich lerne zur Zeit einige MSler kennen u.a. jetzt euch hier und muss immer an eine liebe Kollegin denken. Sie ist 26, hat mit mir im Mai den Abschluss der Fachtherapeutenausbildung und ist erst seit einem Jahr Logopädin. Sie hat sich so wie ich für den neurologisch-palliativen Weg entschieden. Das leben kann so bitter sein. Sie musste jetzt die Vollzeitstelle bei uns aufgeben, weil sie es nicht mehr schafft. Sie hatte im November die Diagnose MS bekommen und eine Sensibilitätsstörung der linken Körperhälfte und eine deutliche Fatigue.
Ich weiß nicht, ob es noch zur Krankheitsbewältigung gehört oder ob sie es sich schön redet. Sie nimmt die verordneten Medikamente und ernährt sich streng vegan+ diverse weitere Einschränkungen wie z.B. kein Zucker oder Weizen. Sie ist jetzt deutlich untergewichtig, da sie mit ihrer Ernährung nicht auf die nötigen Kalorien kommt. Sie hätte sich in Foren schlau gemacht und man könne so auch mit etwas Glück ohne weitere Schübe leben.
Mhm, ich bin da pessimistischer (werde mich allerdings hüten, was zu sagen). Meine Patienten kommen natürlich auch nur, wenn sie Sprech- und Schluckstörungen haben. Was natürlich nicht heißt, dass jeder das bekommt.
Korrigiert mich, falls ich mich irren sollte.
 
Naja, ehrlich gesagt, SO dölle ist das nicht. "Hinkriegen" in dem Sinne, tu ich ja nicht viel. :lol: Also für MEINEN Anspruch und im klassischen Sinne, Lebensführung. Unendlich viel muss/müsste übernommen werden.
Und (selbst) zerstörerisch bin ich auch, trotz besseren Wissens. Auch DAS ist ja (leider) zugenüge hier in irgendwelchen Themen festgehalten.

Man, äh ich, versucht halt immer und immer wieder, irgendwelche längst vergangenen (in echt, nie wieder zu erreichende) Level zu erhalten/zurück zu gewinnen. Das wechselt sich immer mit den Phasen ab, in welchen man doch das dauerhafte Elend erkennt und für z.B. Hilfsmittel, mal 5 Gänge runterschalten, sorgt.

Und nölen, tu ich hier ja auch oft genug. ;) Macht Matthias ja z.B. nie. Und andere hier auch nicht und da weiß ich, die haben einen ebenso/und noch härteren, Alltag. Loben (ich hoffe ihr wisst, wie ich das meine), das Menschen irgendwie durch den Tag kommen, muss man ja nicht. Denn, es geht ja gar nicht anders.

@chiquita

Nicht schön mit deiner Kollegin. So lief es bei mir ja auch. Ergotherapeutin, mit neurologischen Klientel. Witzig.. :rolleyes: Leben ist schon manchmal absurd.

Ein Teil meiner beschriebenen Probleme führten zur Diagnose. Bei mir ist auch nicht das Schema: Schub, Behandlung, bildet sich dann alles nach Wochen zurück. Sondern; Schub, über Wochen eher mehrere Monate, Behandlung, mit geht es noch schlechter (der zukünftige Weg wird also auch eher die Plasmapherese sein), meine Symptome bleiben bestehen und bilden sich tendenziell schlecht und nicht ausreichend zurück. Verbesserungen sind aber auch noch nach 2 Jahren drin. Die Hemiparese, sensibler Querschnitt, Trigeminus und Facialparese führten zur Diagnose. Wenige Monate danach erlitt ich einen schwereren Schub (in der Reha, was dann zur Berentung führte), es kam also einfach noch mehr zu den schon bestehenden Symptomen. Hemiataxie, Tremor und Klonus, starke kognitive Einschränkungen und noch mehr. Seit Diagnose gab es vier Schübe. Von allen ist etwas geblieben. Das liegt aber auch, Gott weiß warum, an der wirklich langen Entzündungsdauer. Meine Herde sind manchmal 8 Monate nach auftreten der Symptome, Behandlung noch aktiv/Kontrastmittelaufnehmend. Also genug Zeit zu wüten. Schleichend findet ein Abbau der allgemeinen körperlichen Verfassung/Belastbarkeit statt. Schübe hatte ich nun bald ein Jahr nicht mehr.

In der kurzen MS Karriere habe ich viel probiert und ebenso viel, war auch an wirklich aggressiven Therapien angedacht. Ich denke Ernährung, diverse Mittelchen (mache ich ja auch) haben durchaus einen Effekt. Aber vielleicht eher Auswirkungen aufs Wohlbefinden/dem Gefühl "etwas zu tun"? Neurologisch kannste ja nun nicht mit nem Tofuaufstrich etwas verhindern. Wenn deine Kollegin meint, das ist nun erstmal ihr Weg... ist das okay. Man sucht nämlich wirklich verzweifelt nach DER Lösung für`s MS Problem und probiert soviel. So war ich auch, nun nicht mehr. Ich bin auch in keinen Foren etc. Ich mache keine medikamentöse Therapie, keine Behandlungen und verfolge nur noch sporadisch neue Erkenntnisse der Wissenschaft mit eventuell neuen Behandlungsansätzen. Ich bin sehr froh von der MS weg zu sein und ihr kaum mehr Gedanken, Bemühungen widme. Ich rauche, gehe auch mal zu MC Doof und trink und ess eh, worauf ich Lust habe. Ich nehme nur brav Vit. B12 (und phasenweise D) Pilleken, das tut mir nicht weh und ist unabhängig von der MS gut für mich.

Ab und an schreibe ich ja für . Das mache ich, weil ich da mein Hobby (Fotografie) verwirklichen und ein bisschen meine Denkwelt näherbringen kann. Das mitwirken dort und der erfrischende Redaktionskontakt, hat MIR bei der Bewältigung geholfen.
 
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