Frieden

Liebe Julia, mir fehlen meist die richtigen Worte in diesen Situationen. Aber wie du dich fühlst, kann ich nachempfinden. Ich drück dich. :love:
 
Gute Reise... :(
Fühl Dich gedrückt. Es tut mir sehr leid.

Gruß
tessa
 
Ich habe nun über 51 Stunden geschafft. Irgendwie.
Ich kann nicht schlafen, nicht essen und auch sonst schlichtweg nichts. Kaffee trinken und Kette rauchen und Migräne haben. Die Nächte habe ich nun immer auf dem Balkon gesessen und Sternenhimmel angeschaut und heimlich betend das aus 51 Stunden bald 51 Tage werden. Damit es nicht mehr so schlimm ist. Denn diese Stille macht mich fertig. Sie war ja sehr vokal. ;) Ich weiß das ich das aushalten muss, ich gehe auch ganz brav durch diese ganzen k.ack Phasen um vernünftig irgendwann abschließen zu können.
Ich habe Tag und Nacht TV an...
Alles ist immer noch unberührt und unverändert, als wären wir erst eben zur Klinik gefahren. Das muss auch erstmal noch so bleiben. Ich räume jeden Tag eine Sache weg. Morgen ist ihre Schleppleine dran.
Ich habe mir nun tatsächlich auch ein Hotelzimmer gebucht und werde Ende November eine Woche wegfahren. Ich verknüpfe dies mit dem Ende meiner Ausbildung. Die zog sich ungeplant ja sehr lange, da ich sie auf den Tag genau elf Monate 24/7 "gepflegt" habe unter meinen schlimmen Bandscheibenvorfällen und somit keine Kraft mehr für das andere hatte.

Morgen ist ihre Einäscherung und ich bin einfach nur froh wenn sie wieder bei mir ist. Denn auch eine Kette, bestehend aus ihrem Pfotenabdruck, wird mich dann erreichen. So kann sie gleich mit mir reisen, wenn ich im November das alles mache. In meinem Kopf reist sie eh mit. Ich könnte Bücher über all die Begebenheiten mit ihr schreiben.
Rosengarten wird sie in ihrer Kudde einäschern. Das ist mir irgendwie wichtig. Weil... ist einfach so.
Heute ist ihre Urne auch fertig (und so unfassbar wunderschön) geworden, das macht mich etwas glücklich.

Ich vermisse sie sehr stark auch wenn ich froh für sie bin.

Ihr Gehen war so friedvoll und das man mir alles wie ich es wollte dort auch ermöglicht hat, ich werde der Klinik auf ewig dankbar sein. Das hat viel dazu beigetragen das ich sie ruhigen Gewissens loslassen konnte. Sie waren so unfassbar toll zu ihr und mir.

Heute habe ich eine Email an den Geißblatthof geschickt mit ein paar Bildern von ihr. Und immerhin die Haftpflicht gekündigt. Die kam genau an dem Tag an.
 
Heute geht es mir nicht sehr gut.

Ich verlängere immer mehr irgendwo zu "sein".
Fast eine Woche werde ich nun in der Nähe wo sie auch herkam, sein. Um nicht Auto zu fahren, lasse ich Montag im Radladen mein Klapprad warten und nehme es dann dorthin mit.

Ich werde danach einen Tag nach Hause fahren und dann drei Tage nahe Hamburg schlafen.

Ihre Schleppleine konnte ich heute nicht wegräumen. Dafür habe ich sie heute überall abgemeldet.
Es kam noch ein Paket Futter für sie an was ich am Wochenende schnell bestellt hatte. Irgendwer im Tierheim wird sich wohl freuen.

Als sie noch da war, habe ich immer schon einmal geschaut nach Staffs (für das danach) aber ich fühle mich derzeit nicht in der Lage da dann auch hinzufahren. Ich schlafe zwar überall in der Nähe aber ich glaube nicht das ich hingehe.

In wenigen Stunden sind es drei Tage und ich würde sagen das ich mich, für mein Naturell, recht wacker schlage.

Auch Onni und Dante sind irgendwie komisch. Die schreien die ganze Zeit. :(
Wir sparen ihrs noch aus. Passiert ganz automatisch.

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Hallo,

in etwas weniger als acht Stunden ist die Woche - voll - ...

Sie ist nun eingeäschert und auf dem Weg zu mir. Ich habe über 1000 Euro gezahlt und man versucht zu klären was los ist. Ich hatte nämlich extra über 1,5 Jahre in die Vorsorge für sie gezahlt.

Auch mich anzurufen einen Tag danach war nicht von mir gewollt und intern ein Kommunikationsfehler zu meinen Lasten. Ich hatte ein oder zwei Woche vorher nämlich ALLES mit Rosengarten geregelt. Tja, das ging dann intern auch schief und der Anruf hat mich nochmal abstürzen lassen. Genau DAS wollte ich halt vermeiden, weil ich drum wusste.

Am Samstag (ich weiß schon gar nicht mehr wann ich wo war) habe ich eher unnütz/unproduktiv in der Bullinothilfe rumgehangen. Aber es waren endlich mal ein paar Stunden in denen ich normal über sie reden konnte und etwas Sachen machen konnte. Und jemand hat mir ein witziges Video geschickt. Das waren etwas unbeschwertere Zeiten in diesem Auf und Ab dieser einen Woche ohne sie.

Zwei Tage bevor sie einfach weg ging, habe ich noch mit Fr. Schürmann telefoniert und da wurde mir irgendwie auch klar, es gibt einfach keine Hilfe mehr für sie und mich. Ich muss mich wirklich sehr bald entscheiden. Das weiß ich heute erst das dies ein wichtiges Telefonat war. An dem Tag und dem danach war das irgendwie noch sowas wie Verleugnung.

Ich bin weiterhin sehr froh für sie, auch wenn es sich wohl nicht so liest. So unglaublich froh das es ein Ende hat. Von der Diagnose bis zum ihrem Tod waren es sieben Wochen. Nichts habe ich mir vorzuwerfen, nichts zu hadern, es ist alles gut so. Es war ein Geschenk sie acht Jahre bei mir gehabt zu haben. Sie hat alles und darüber hinaus bekommen, um ihr (hoffentlich) ein wunderschönes Leben zu ermöglichen. Sie hat dieses nicht ganz eine Jahr hier im neuen Zuhause geliebt und gelebt.
Konnte in ihren letzten Lebensmonaten tatsächlich mit einem Hund zusammen spazieren gehen und ich glaube das ich das ziemlich gut hinbekommen habe. Mit ihr...
Acht Jahre habe ich sie geschützt und wir haben uns vollkommen unfallfrei und normal in dieser Gesellschaft, trotz ihres Wesen, bewegt. Darauf bin ich stolz. Wie sie sich entwickelt hat. Sie hat soviel Wissen hinterlassen.

Alles ist hier weiterhin unberührt, es geht noch nicht. Nur ein paar Sachen habe ich gewaschen und in ihren Spielzeugkorb gelegt.

Gestern Abend bekam ich die Anfrage bezüglich eines Hundes in Not. Das tat mir leid aber ich habe abgelehnt. Ich bekomme nämlich einen Nikolaushund. Ich erfülle mir vollkommen egoistisch damit einen seit Jahren bestehenden Wunsch, auch wenn diese entgültige Zusage ziemlich überraschend für mich kam. So wie Crunchis Tod.
Ich hatte Crunch in der Tierklinik, als wir da lagen, dann davon erzählt.

Crunchilili ist noch so präsent das ich all die Wochen auch benötige das es besser/erträglicher wird. Ich lebe alleine einfach SOFORT vollkommen unstrukturiert und hänge nur rum. Ich putze dann den halben Tag, glotz nur Netflix und war halt auch seitdem nie wieder draußen. Das ist doch kein Leben...

Letztendlich merke ich wieviel es mir bedeutet das sie bald wieder hier ist. Hätte ich nie gedacht das und wie wichtig es für mich sein wird. So ein Haufen Asche...

Ja, Mädchen ist 24/7 bei mir. Ich denk an all die wunderbaren Dinge die wir erlebt haben. Erinnere mich an ihr Wesen, kernig und spritzig. Zu jeder Schandtat bereit. Immer am lachen und wissbegierig. Wieviel ich ihr bedeutet habe (so wie sie mir). Das weiß ich. Sie mochte keine anderen Menschen. Sie waren ihr schlichtweg sch.egal. Gesegnet sind wir, das der Zufall uns zusammenwarf. :)
 
Ich habe erst jetzt gelesen, dass Chrunch nicht mehr bei dir ist.

Das tut mir unendlich leid!

Du schreibst so schön, man merkt in jedem Wort, was sie für ein besonderer Hund war und dass sie mit dir das ganz große Los gezogen hat, danke dafür!

Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit, du hast schon so viel in deinem Leben geschafft.
Vielleicht wird es eines Tages leichter und es kommen nur die schönen und guten Erinnerungen!
 
Hallo,

vorgestern kamen per Email schon einmal die Spuren des weltbesten Hundes an.

2024-11-07-65-285737.jpg
Ich höre sie weiterhin überall und mir wird schlecht wenn ich das Haus betrete. Kein kreischen, weil sie das Auto schon gehört hat, keine Explosion beim Tür öffnen... nur diese Stille. Das klackern ihrer Pfoten wenn sie auf den Balkon wollte und vor der Tür stand, den Vorhang auf dem Kopf und aussah wie ein Halloweenhund. Alles fehlt. Und doch bin ich glücklich für sie.

Ich für mich ganz allein, wünschte sie wäre noch da. Ohne Krebs und diese Schmerzen. Ich hätte es ihr so gewünscht.

Rosengarten hat mir auf die Mailbox gesprochen das sie mit mir über all das wie es schief lief, reden wollen und verstehen das ich richtig bedient bin. Ich habe keine Lust dazu...

Gestern ging es mir viel besser wie heute. Aber da war ich auch wieder von Hunden umgeben und abgelenkt. Deswegen werde ich am Sonntag auch wieder zu Hunden gehen um mich nicht so zu fühlen, wie all die Stunden ohne.

Ich feile auch allerlei an der Zukunft herum. Gestern kam der Entwurf für meine Scheidung. Das hat mich genervt, weil ich dann wieder erinnert wurde wie dieser unsägliche Mensch mich am Tag ihrer Einschläferung und dem danach, in seiner bekannten Stumpfheit und dem altbekannten Ausdruck wie sch.egal sie ihm stets war, dumm und ignorierend angesabbelt hat. Das hat mich letzte Woche massiv getroffen, das ich nie wieder ein Wort mit dem rede und alles meiner Anwältin übergeben habe. Es schmerzt wie jemand der sie seit fast Tag 1 begleitet/zusammen gelebt hat, ihren Tod als das Unwichtigste auf Erden sieht. Und wie egal wir waren. Sie, wieviel sie mir bedeutet hat. Tja...

Ich bin froh mich erinnern zu können das sie MIR alles bedeutet und so auch gelebt hat. Geliebt und unvergessen. :) Ich lache auch sehr viel, wenn ich mich an sie erinnere. Und dann stürze ich wieder ab. Unsere vielen Bilder und Videos helfen mir diesmal aber tatsächlich sehr. Ich empfinde nur Liebe wenn ich es mir ansehe.

Es ist gut und wichtig das mein neuer Hund erst in ein paar Wochen kommt. Ich brauche die Zeit um ihr unwiderbringliches Gehen zu akzeptieren. Weil auch weiterhin sind alle ihre Sachen hier. Auch ihre Garderobe.

Ja Püschi war wirklich einmalig. :) Sonnenkind.
 

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