"Freiland" klingt gut - nur nicht für Hühner

@snowflake

Doch, die steht ganz am Ende vom Abstract:

Considering the remarkable differences between the three housing conditions, their effects on hippocampal structures and the NCL were surprisingly mild. This observation suggests that the adult brain of laying hens displays limited sensitivity to differences in social and physical environment induced post-puberty, which warrants further studies.

Sinngemäß übesetzt:

Angesichts der deutlichen Unterschiede zwischen den drei (untersuchten) Haltungsbedingungen waren ihre Auswirkungen auf die Strukturen des Hippocampus und des NCL überraschend milde/klein. Diese Beobacthtung legt den Schluss nahe, dass das erwachsene Gehirn von Legehehennen nur eine begrenzte Sensitivität gegenüber Unterschieden in der sozialen und "physischen" (also, räumlichen) Umgebung aufweist, wenn diese nach der Pubertät erst auftreten. Dieses Ergebnis erfordert/rechtfertigt weitere Untersuchungen.
 
  • 25. April 2024
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Hi lektoratte ... hast du hier schon mal geguckt?
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Jup. Und deswegen kritisieren sie dann am Ende auch ihren Ansatz mit dem Hinweis, dass die Kücken ja alle in der womöglich entscheidenden ersten Zeit gleich konventionell gezogen wurden. Also man früher ansetzen müsste mit den unterschiedlichen Bedingungen.

Ups, bezog sich auf Lektos Zitat. :)
 
Kann auch sein das mir das immer vor mein geistiges auge erscheint. Ich schaue nochmal.

Ich verstehe das die gehirne der hennen aus die freiland haltung, mehr „verbindungen“ aufweisen als die anderen, das kann (ziemlich sicher, Anmerkung vom autor toubab) stress zu verdanken sein, oder anders gesagt, viel mehr zu verarbeitende eindrücke, als bei die andere haltungsarten.

Ich (toubab) lege das als postiv aus.
 
Ich verstehe das die gehirne der hennen aus die freiland haltung, mehr „verbindungen“ aufweisen als die anderen, das kann (ziemlich sicher, Anmerkung vom autor toubab) stress zu verdanken sein, oder anders gesagt, viel mehr zu verarbeitende eindrücke, als bei die andere haltungsarten.

Ich (toubab) lege das als postiv aus.
Ja, ich auch. Aber ich habe in diesem Abstract jetzt nicht gelesen, dass die Autoren das ebenfalls so auslegen.

Übrigens auch nicht in deiner Übersetzung, @lektoratte :kp:
 
Wenn du gelesen hättest, was ich geschrieben habe, und wenn du es wirklich auch nur ansatzweise verstanden hättest, dann hätte spätestens nach meinem letzten Beitrag unmissverständlich klar sein müssen, dass mir die Studie und ihre Ergebnisse bis gestern völlig unbekannt waren. Und dass mir folglich auch, "wer sie verwendet hat" oder auch nur, dass sie "weite Kreise gezogen hat", absolut nicht geläufig war.

Ich habe es gelesen und genau hier liegt das Problem:

"Ich kenne die Studie, sie war 2009 in allen Zeitungen, damals ging es um XYZ und Finanzier war... (Wiesenhof, meinetwegen)" - gern noch mit Link! -

Logischer Weise hätte ich den Link hier eingestellt, wenn ich ihn hätte.
Ich weiß nicht mehr, ob ich sie mal auf meinem verschrotteten Computer hatte.

Es wurden in der trivialen Presse reichlich darüber geschrieben, im TS gab es auch mal einen Auszug.
Den Link zur Studie fand man in diesen Veröffentlichungen eher nicht.
So wie heute, war ich damals auch noch nicht im Internet unterwegs.i

Und ich habe dich so verstanden, dass du, weil du die Studie selbst nicht kennst, ganz berechtigt, diese Zweifel hast und so, wie du geschrieben hast, vorgehst.
Dass die damalige Diskussion völlig an dir vorbei gegangen sein könnte, habe ich nicht bedacht.
Auf jeden Fall wurde die Studie schon damals in der Öffentlichkeit häufig kritisch gesehen.

Ich frage auch jetzt nicht zum Spaß, ob du sicher bist, dass die Studie, die DoLi beschreibt und die, die du meinst, dieselben sind. Sondern weil das ganz wesentlich ist, um eben nicht mehr aneinander vorbeizureden.)

Nein. Ich bin nicht mal auf die Idee gekommen.

Die Studie, die ich meine, passt haargenau zu dem, was im Artikel beschrieben wird.
Das würde für @DoLi ja nicht passen.

In dem Zeitraum 2007 ff gab es wohl etliche Studien zu diesem Thema vor allem vor dem Hintergrund, dass die Hühnereierproduzenten die Käfighaltung nicht aufgeben wollten, auch als die Beendigung für 2009 bereits beschlossen war.
 
@snowflake @toubab

Nee, ihr habt Recht. Das steht da nicht. Irgendwie kam bei mir im Hirn an, toubab habe geschrieben, das Fazit unterm Strich sei, dass die Unterschiede nur gering seien... *Hust*

Ich denke, heute fang ich besser gar nicht erst an. :sarkasmus:
 
Ich verstehe das die gehirne der hennen aus die freiland haltung, mehr „verbindungen“ aufweisen als die anderen, das kann (ziemlich sicher, Anmerkung vom autor toubab) stress zu verdanken sein, oder anders gesagt, viel mehr zu verarbeitende eindrücke, als bei die andere haltungsarten.

Ich (toubab) lege das als postiv aus.

Ich verstehe es auch so,
So in etwa, wie man es von Schwarmvögel gegenüber solitär lebenden Vogeln weiß.
 
@matty

Danke für die Infos.

Nein, das ging damals an mir vorbei. (muss so Schwangerschaft/Elternzeit mit dem großen Ü gewesen sein).

Ich habe versucht, auch an die Studie heranzukommen, Kriege sie aber leider nicht.
 
Das, was damals publiziert wurde, war schon identisch mit den Ansichten des Mannes.
 
Dann muss das aber eine andere Studie gewesen sein als die von @DoLi

Ich mach mich mal auf die Suche.
 
Ja, die Ansichten des Mannes. Aber die sind seine Sache und nicht gleich die der Studie.

An dieser Studie hat er jedenfalls mitgeschrieben.
 


Auszug: Die Befürworter der Käfighaltung argumentieren mit Hilfe einer von der tierärztlichen Hochschule in Hannover erstellten Studie, wonach Käfighaltung tiergerechter sei als Boden- oder Freilandhaltung.
 
Also - so weit ich das sehe, ist die Studie von DoLi die einzige, die von diesem Forscher in der fraglichen Zeit zu dieser Fragestellung durchgeführt wurde - und die einzige überhaupt mit Hühnern mit seiner Beteiligung, die im Aufbau dem entspricht, was im Artikel berichtet wurde.



Und da ging es definitiv nicht primär darum, welche Haltungsbedingungen besser sind, sondern wie sich die Haltungsbedingungen auf die Gehirnstrukturen auswirken - u.a. auf die räumliche Wahrnehmung.

Der Mensch ist Grundlagenforscher, und sein Spezialgebiet ist die Lateralisierung des Gehirns - also, wie die Asymmetrie bei der Verteilung diverse Funtionsbereiche sich auswirkt und auch, wodurch sie beeinflusst wird.

Dass die Hennen aus dem Freiland einen "schlechteren" und "gestressteren Eindruck machten als die anderen, war in dieser Untersuchung bestenfalls ein Nebenbefund. Der offenbar bei ihm einen tiefen Eindruck hinterlassen hat ( - und bei der Reporterin vom Tagesspiegel dann offenbar einen noch größeren?)

Dass die Federn mit untersucht wurden, liegt, soweit ich das sehe, daran, dass man damals schon wusste, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Serotoninlevel in bestimmten Gehirnbereichen und dem Vorkommen von "Federrupfen" der Hühner bei sich selbst und anderen Hühnern gibt.
Das kann ein Indiz für den Stresslevel sein, bzw. wurde wohl lange so interpretiert.

Spätere Untersuchungen von und mit ihm gehen aber davon aus, das es klar auch eine genetische Komponente dabei gibt - 2013 untersucht er die Hirnstrukturen von Hühnern, die unter identischen Haltungsbedigungen verschiedenes Rupfverhalten zeigen und findet Unterschiede. 2014 und 2017 erscheinen Unrtersuchungen an Hennen, die jeweils aus Linien stammen, die auf starkes oder nicht vorhandenes Rupfverhalten selktiert wurden, also Zuchtlinien aus starken und schwachen Rupfern.

Solange es sich also in "unserer" Studie nicht um dieselbe Hühnerrasse handelte, ist also gar nicht gesagt, dass das unterschiedliche Rupfverhalten auf die Haltungsbedingungen zurückgeht - es könnten auch schlicht Hühnerrassen/Linien mit unterschiedlicher Tendenz zum Rupfen verglichen worden sein.

Abgesehen davon wäre, wenn es wirklich so war, der Vergleich von Hühnern mit kupierten und unkupierten Schnäbeln bei so einem Versuchsaufbau, wo der Federzustand eine Rolle spielt, m.E. ein schweres Versäumnis. Es sei denn, es würde in der Diskussion der Ergebnisse im Artikel darauf hingewiesen, dass die Werte nur eingeschränkt vergleichbar sind.

Zur die Frage, warum Herr G. dann hier irgendeinen vom Pferd erzählt, kann ich leider nichts Gescheites beitragen.

Allerdings war er weder Erst- noch Letztautor.

Achtung - Spekulation:

Gut möglich, dass er und ein Mitarbeiter nur die Hirnschnitte angefertigt und ausgewertet und die Hühner mit begutachtet haben, aber in das Schreiben des Artikels über die Studie für die Fachzeitschrift nicht mehr eingebunden waren. So dass er selbst gar nicht mehr so genau weiß - oder nie wusste - was letztlich für die ferderführenden Autoren die Quintessenz des Ganzen war.

Die Alternative war:

Er hat viel und gern erzählt, und die Autorin vom Tagesspiegel hat sich das rausgegriffen, was ihr am anschaulichsten vorkam bzw. am ehesten hängengeblieben ist, und das war eben das. :kp:
 
Ich habe jetzt noch mal nach dem journal, 2009 und güntürkün (jenem Neurologen) bei pubmed gesucht. Da kommt nur dieser eine Artikel.
Die Diskussion mag sich ja noch mit ähnlichen Studien beschaftigen, aber in dem Ausgangsartikel kann sich der Neurologe eigentlich nurauf die Studie beziehn.
Ups, überschnitten.
Danke Lekto! :)
 


Auszug: Die Befürworter der Käfighaltung argumentieren mit Hilfe einer von der tierärztlichen Hochschule in Hannover erstellten Studie, wonach Käfighaltung tiergerechter sei als Boden- oder Freilandhaltung.

Das muss eine andere Studie sein.

Die Studie von DoLi wurde in Utrecht konzipiert, und Herr G. hat seit 1993 eine Professur in Bochum.
 
Ich vermute wirklich, er war nicht weiter involviert und wusste die Einzelheiten nicht. Aber dann darf er eben auch keine wilden Schlüsse ziehen.
Sieht man mal, was dabei raus kommt, wenn Coautoren nicht lesen, was sie da unterschreiben. ;)
 
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