"Freiland" klingt gut - nur nicht für Hühner

Fact & Fiction

Bullterrier-Fan
10 Jahre Mitglied
Auslauf unter freiem Himmel ist für Hühner ziemlich stressig:
 
  • 19. April 2024
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Die Hennen hatten ihr Leben von der Pubertät (mit 16 Wochen) bis ins hohe Erwachsenenalter (mit 48 Wochen) an recht unterschiedlichen Orten verbracht: jeweils zu fünft in einem Käfig, mit 50 anderen in einer Boden-Voliere oder mit 3000 Artgenossen in einem Stall mit großem Freigehege und viel Auslauf.

Naja, eine Gruppengröße von 3000 ist selbstverständlich sehr stressig, da keine Rangordnung mehr bestehen kann und das für Hühner sehr sehr wichtig ist. Leider empfinden Hühner auch 90 Tiere in einer Gruppe schon als "Massentierhaltung", ganz zu schweigen von 3000.
Außerdem bedeutet "Freiland" ja nicht automatisch dass nur eine unstrukturierte Fläche zur Verfügung steht, ohne Deckung. Dass Hühner dies nicht mögen, weiß man doch schon lange?

:kp:
 
Weiß man das als Käufer von Eiern aus Freilandhaltung wirklich ;) ?
 
Außerdem...
bis ins hohe Erwachsenenalter (mit 48 Wochen)
Pft. :rolleyes:

Ne, wissen die Käufer wahrscheinlich nicht. Aber so wie es dort geschildert ist, klingt es als ob man lieber Bodenhaltung kaufen soll. Das ist natürlich Müll, weil dort dann eben 2000 in einer Halle stehen. :sauer: Und die sehen richtig zum kotzen aus.

Wir haben zwei Orte weiter einen Bioland-Hof mit möglichst guter Haltung. Natürlich ist das auch Massentierhaltung, aber "nackte" sehe ich da trotzdem nicht :) Die Bruderhähne werden sogar aufgezogen. Das bedeutet aber, dass sie als Küken nach Österreich reisen müssen und dann mit 4 Monaten geschlachtet werden. Ich bin nicht sicher inwiefern das besser ist als Küken vergasen, aber ich verstehe dass es wohl derzeit wirtschaftlich nur schwer anders möglich ist.
 
Wir haben in einem der Nachbardörfer eine "nackte" Freilandhaltung. Die Hühner nutzen das Gelände so gut wie nicht, hauptsächlich halten sie sich im einseitig offenen Stall auf (was man beim Gassi über die Felder mitkriegt, aber nicht, wenn man über die Straße den Hof anfährt). Ich hatte schon "ausgediente" Hühner von denen, Wind und Wetter waren sie immerhin gewöhnt. Besser als geschlossener Stall oder Käfig allemal.

Schwieriges Thema - wäre schon gut, wenn das Hobby-Farming weiter verbreitet wäre.

Mir ging es hier auch mehr um anthropozentrisches Denken beim Tierwohl allgemein.
 
Weil mich das Deklarations Wirrwarr irritiert hole ich seit längerem wieder beim Bauerhof direkt, anstatt die beim Einkaufen mitzunehmen.
Letztens hat sich die Bäuerin entschuldigt, weil nicht alle Eier gleich viel wiegen. Da hab ich so :verwirrt: geschaut. Sie meinte, ja es gäbe Kunden, die 53g Eier wollten :wand: , damit sie die Backrezepte nicht abwiegen müssten.... wir sind jetzt so verblieben, dass sie mir dann gerne die zu kleinen oder zu grossen geben darf, weil es mir völlig egal ist, ob die 53, 43, oder 60g wiegen.
 
Die Bruderhähne werden sogar aufgezogen. Das bedeutet aber, dass sie als Küken nach Österreich reisen müssen und dann mit 4 Monaten geschlachtet werden. Ich bin nicht sicher inwiefern das besser ist als Küken vergasen, aber ich verstehe dass es wohl derzeit wirtschaftlich nur schwer anders möglich ist.
Da hab ich neulich einen interessanten Bericht gehört.
Man ist wohl im Moment an zwei verschiedenen Verfahren dran (eins von Rewe usw gesponsert, das andere weiß ich nicht mehr) mit denen man das Geschlecht schon im Ei bestimmen kann. Mal sehen, was draus wird.
 
Sie meinte, ja es gäbe Kunden, die 53g Eier wollten :wand:

Wie geil ist das denn bitte :lol:

Meine Freundin hier im Dorf hat Hühner, die braune und solche, die weiße Eier legen. Anfangs hat sie die Verkaufskartons "bunt" bestückt. Einige ihrer Kunden bestehen aber auf braunen Eiern - die Weißen seien "minderwertig". Die kriege ich :D
 
Da hab ich neulich einen interessanten Bericht gehört.
Man ist wohl im Moment an zwei verschiedenen Verfahren dran (eins von Rewe usw gesponsert, das andere weiß ich nicht mehr) mit denen man das Geschlecht schon im Ei bestimmen kann. Mal sehen, was draus wird.
So wie ich das verstanden habe, bezieht sich das andere Verfahren auf die Züchtung Richtung "Zweitnutzen". So dass Legerassen auch Fleisch liefern, damit die Hähne nicht "unnütz" bleiben.
 
Das ist soooo komisch, ich kenne auch jemanden der sagt, braune eier schmecken besser, und will nur solche. Ich rede gegen eine wand das das am futter liegt, nicht an die hühner rasse, hier sind das isa braun, die die braune eier legen. Und je nach futter sind die eigelbe dunkler oder heller, um so mehr mais, um so besser den geschmack. Aber ich habe gelernt zu schweigen.
 
So wie ich das verstanden habe, bezieht sich das andere Verfahren auf die Züchtung Richtung "Zweitnutzen". So dass Legerassen auch Fleisch liefern, damit die Hähne nicht "unnütz" bleiben.
ich habs nicht mehr ganz im Kopf, aber ich dachte, da ginge es auch darum, dass man nicht mehr die ganzen Küken vergasen muss :gruebel:
 
ich habs nicht mehr ganz im Kopf, aber ich dachte, da ginge es auch darum, dass man nicht mehr die ganzen Küken vergasen muss :gruebel:
Ja, wenn Hähne einer Legerasse durch Zucht Richtung "Zweitnutzen" in einer bestimmten Zeit zur Schlachtreife gebracht werden können, entfällt das Vergasen.

Edit: Das entfällt natürlich erst recht, wenn gar keine männlichen Küken mehr schlüpfen, weil sich das Geschlecht bereits im Ei erkennen lässt.

Gegessen werden dann hauptsächlich Eier, aus denen Hähne schlüpfen würden.
 
Aber so wie es dort geschildert ist, klingt es als ob man lieber Bodenhaltung kaufen soll.
Für mich liest es sich so, als ob Käfighaltung am besten wäre, denn
Wenn die Güntürküns heute im Supermarkt fragen, ob man denn auch Eier aus Käfighaltung haben könne, ernten sie böse Blicke, so berichtet der Wissenschaftler.
Warum sollte er nach Käfigeiern fragen, wenn Bodenhaltung besser wäre?
 
Warum sollte er nach Käfigeiern fragen, wenn Bodenhaltung besser wäre?
Weil Käfighaltung in D nicht mehr wie althergebracht erlaubt ist, man ergo auch keine Eier mehr daraus kaufen kann. Die Käfighaltung nach EU- Norm gibt es nur sehr selten und auch sie ist ab 2025 verboten. Aber ja, im Prinzip hast Du Recht. Und das ist eine Frechheit des Artikels(chreibers).
 
Mir ging es hier auch mehr um anthropozentrisches Denken beim Tierwohl allgemein.

Aber, dass Massentierhaltung, auch bei Freilandhaltung, und Tierwohl nicht konform gehen können, das ist wohl den meisten klar.
Die Zielrichtung des Artikels geht für mich in die falsche Richtung.

Das, was z.B. mit dem zukünftigen Label angedacht ist, ist doch reine Kosmetik für die Verbraucher.

Das im Artikel genannte Institut ist eins der Humanmedizin und auch der genannte Wissenschaftler ist zumindest nicht nur auf Forschung am Tier spezialisiert.

Und soweit ich weiß, werden die Kücken in der Regel lebendig geschreddert und nicht vergast.

Eier sind das einzige,was ich im Handel seit Jahren nicht kaufe, selbst, wenn ich dann mal eine Woche keine Eier im Haus habe.
 
Allerdings sei das Schredd rn als Tötungsverfahren für Küken nach der Tierschutz-Schlachtverordnung grundsätzlich zulässig.
:wuerg:

Daher auch das "Tierschutz" im Namen der Verordnung.
 
Ja, auch da muss man differenzieren. Die Küken sterben beim Vergasen nicht durch sanftes Einschlummern, sondern sie erleiden ca 30 Sekunden lang Atemnot, bevor sie bewusstlos werden und dann sterben. Die Art und Weise wie mit ihnen beim Sortieren umgegangen wird, bleibt außerdem gleich...und "nicht gut". :( Es ist also nicht wirklich eine Verbesserung zum Schreddern, nur dass die Bedingungen für alle gleich sind, während es beim Schreddern manche per Zufall gnädiger trifft als andere. :wuerg:
 
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