Was hast du eigentlich hier die ganze Zeit mit deinem "artgerecht"? Die GebrauchsHUNDE sind in erster Linie Hunde - artgerecht wäre es also Hunde wie Hunde zu halten.
DANACH kann man schauen, welche Anlagen eine bestimmte Hunderasse mitbringt und so seinen Hund den Anlagen entsprechend auslasten. Da Anlagen aber nur ein Grundstock für den späteren Gebrauch sind, so sind diese Anlagen in einem gewissen Maße formbar, ansonsten wäre es z.B. nicht möglich aus dem JAGDhund Retriever einen Behindertenbegleithund zu machen. Oder aus dem HÜTEhund Border Collie einen Sporthund Richtung Agility/Obedience zu machen.
Ganz überspitzt gesagt - wäre der spätere Gebrauch/Verwendung einer Rasse so dermaßen genetisch fixiert, dass es außerhalb der ursprünglichen Verwendung keine anderen Möglichkeiten des verhaltens geben würde, müsste man seinen Hund in keinster Weise erziehen, um den Gebrauch zu erhalten.
Aber selbst einen Border Collie muss man das richtige Hüten beibringen, genauso wie ein Malinois nicht mit der Dienstmarke an der Brust geboren wird.
Na ja, ich habe mal ein paar Monate miterleben dürfen, wie jemand partout versucht hat, seinen Collie als Schutzhund auszubilden.
Einem HSH muß man das Schützen z.B. nicht beibringen und natürlich sind die etablierten Gebrauchshunderassen besser zu "gebrauchen", als andere Rassen, besser, waren es mal.
Coppinger hat Experimente mit Welpen von Border und HSH gemacht, die Würfe sogar jeweils Müttern des "gegenteiligen" Hundetyps untergejubelt, sie also durch diese prägen lassen. Änderte nichts daran, daß die Border - Welpen sehr früh mit Jagdspielen anfingen, während es die HSH - Babies nicht ansatzweise versuchten.
Der genetische Part ist schon immens.
Wenn man natürlich eher schlampige Selektion zurundelegt, ist ohnehin alles egal.