Frei laufende Hunde... oder ein ganz normales Wochenende

tessa

KSG-Dobi-Dompteuse™
20 Jahre Mitglied
Ein ganz normales Wochenende... wir haben es ja recht ruhig hier.
In der Regel. Meistens. Na ja.

Nachbarins Freund war zugegen und wenn der übers Wochenende kommt, dann bringt er Linus mit. Linus ist ein Jack-Russell, alt, stur und geht gerne seiner Wege.

Da Linus ja auch mal Gassi muss, wird dann mal die Tür aufgemacht, Hund raus, Tür zu.

Dass Linus unterwegs ist, merke ich daran, dass meine Dobis wie die Irrsinnigen gegen den Zaun gehen, an dem Linus von der anderen Seite seelenruhig steht und dranpinkelt.
Dann geht Linus alleine gassi, erst zu den Mietern auf die Wiese, deren Schnauzerhündinnen sind gerade nicht da. Zäune gibts bei dem Haus übrigens nicht. Dann zu den Nachbarn rüber, die haben auch keinen Zaun, dafür zwei frei laufende Yorkies. Dann geht er runter ins Feld oder in den Wald und ist erstmal für ein Stündchen oder zwei verschwunden.

Zufällig sehe ich, dass Linus wieder da ist, wird von Herrchen ins Auto gepackt - die wollen wohl nochmal kurz in die Stadt fahren.
Ich denke: Prima, jetzt ist Ruhe, die Nachbarin ist mit ihren Schnauzels auch nicht im Garten, die ist gen Hundeplatz. Und die Yorkies kommen nicht zu unserem Zaun, die sind zu ängstlich. Gut so, ist erstmal Ruhe im Karton.

Denkste: wütende Kläff-Attacke von unseren 3en gegen den Zaun (weitgehend blickdicht und 180 cm hoch). Ich sofort geguckt was los ist: Aha. Max ist unterwegs.
Max ist ein Königspudel, 11 Jahre jung, noch sehr gut beieinander. Im Gegensatz zu seinem Herrchen. Herrchen hat Parkinson und kann Max nicht mehr an der Leine halten. Also macht er ihn los. Und Max geht ihm dann stiften. Und hier oben bei uns auf dem Hügel riecht es immer so toll nach Schnauzerhündin und Yorkiehündin und Doberhündin, da muss Max natürlich erstmal gucken. Max ist auch ein ganz lieber und stört sich nicht an der kläffenden Bande.

Ich raus aus dem Garten, Max eingefangen und mit ihm gen Wald marschiert, seinem Herrchen entgegen. Herrchen nimmt Max wieder an die Leine und wird von ihm gen Heimat gezogen... Bis bald, Max.

So, weiter schönes Wetter genossen und ein bisschen im Garten gewerkelt. Riesenradau am Zaun, diesmal beidseits. Hm. Kurzer Blick: Nö, Schnauzers sind nicht im Garten. Die blaffen auch eigentlich nicht zurück. Blick über den Zaun: Aha. Clinton ist unterwegs. Seines Zeichens schwarzer Labrador, Markenzeichen: dickes Stachelhalsband.

Jetzt weiß ich es ziemlich sicher: Mindestens eine der 4 Nachbarshündinnen ist läufig. Max hat das ziemlich schnell raus und Clinton auch.
Clinton wohnt ein Stück weit weg, auch am Dorfrand. Er ist Herrchen im Wald entwischt, aber ich weiß ja, wo er wohnt. Herrchen ist unterdessen nach Hause gegangen, ohne Clinton. Der weiß ja auch, wo er wohnt. Ich also eine Leine geschnappt und mit Clinton durch Feld und Wiese nach Hause gebracht, werde mit einem Grinsen empfangen und der Frage "Na, wer ist denn da oben bei Euch jetzt läufig? Die Schnauzer oder die Yorkies?"

Kaum zurück, sind die Nachbarn auch wieder da. Linus eiert am Zaun längs, ich bin´s leid und sperr die tobende Meute ins Haus. Kurz drauf gucke ich aus dem Wohnzimmerfenster und sehe, dass Linus sich bei uns unterm Zaun durchgequetscht hat und seelenruhig unser Grundstück inspiziert. Immerhin ist er intelligent genug, das nicht zu tun, wenn die Dobis draußen sind.

Irgendwie scheint das hier keiner so eng zu sehen. Zugegeben, hier ist kaum Verkehr (nur die Anwohner) und man kennt sich. Und die Jägersleut kennen die heimischen Hunde wohl auch schon.

Ich finde es immer noch gewöhnungsbedürftig.

Gruß
tessa
 
  • 28. März 2024
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Hi tessa ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ich finde es immer noch gewöhnungsbedürftig.

Gruß
tessa

ich find sowas echt unmöglich und gefährlich. :(
aber manche leute sind so unverschämt und denken sich nicht mal was dabei, wenn deren hunde andere hund eund menschen belästigen.

du bist zum glück ziemlich cool und hast die hündchen wieder zu herrchen gebracht. ;) :D
 
Ich raus aus dem Garten, Max eingefangen und mit ihm gen Wald marschiert, seinem Herrchen entgegen. Herrchen nimmt Max wieder an die Leine und wird von ihm gen Heimat gezogen... Bis bald, Max.

:lol: Das erinnert mich daran, wie ich früher recht regelmäßig nach der Schule den kleinen Spitzmischling (hieß auch Max) der Nachbarn zurück gebracht habe. Der ist denen wohl immer durchs Gartentor entwischt und lief dann 3 Straßen weiter rum, gesucht hat ihn niemand, "der kommt ja immer wieder!" :rolleyes: Andere Nachbarn haben hier auch immer nur die Tür aufgemacht und den Hund auf der Straße rumlaufen lassen. Warum holt man sich nen Hund, wenn man eh keinen Bock hat, spazieren zu gehen? Hier in der Nähe ist ein Blumenhof, da wohnt ein Schäferhund und das Hoftor steht fast den ganzen Tag offen, so dass der Schäferhund auch oft frei herum läuft. Macht ja nichts, nen paar Meter weiter ist ja nur ne Straße und wer wird denn so empfindlich sein, sich zu erschrecken, wenn ihm plötzlich ein großer, fremder Schäferhundrüde entgegen kommt? :rolleyes:
 
Ähm, wenn sooo viele ausbüchsen würd ich Gassi-Geh-Geld verlangen:D Scherz bei Seite, ich bin mit meiner Hündin aus der Stadt auf´s Land gezogen. In der Stadt wohnte ich im Park und keine 10 Minuten zum Wald. In den ganzen Jahren 2 Beißereien, die mein Hund davor und der jetzige nicht angefangen haben. Nie Krawall, eigentlich prima.

Dann kam ich hier auf´s Dorf. Wir haben bald mehr Hunde als Häuser...durfte dann auch das Phänomen beobachten, daß wenn überhaupt der Hund mal eine Hundeschule sah, es nach spätestens 2 Jahren ätzend war gassi zu gehen....Tür auf, Hund raus. Allerdings sind hier die meisten Hunde alles andere als sozial. Nachdem eine Hündin uns 3 Mal gebissen hat, habe ich diese angezeigt. Unter Dorfbewohnern macht man das doch nicht. Ich war der Buhmann des Dorfes....tja...jetzt hat sie einen Spaziergänger angefallen...:rolleyes:Hätte nicht so weit kommen müssen.

Allerdings ist das Gassi gehen hier eher Spießruten laufen und ich bin langsam froh, wenn wir weg gezogen bin...und ich den "netten" Hofhunden aus dem Weg gehen kann.

Bei Dir scheint es ja nur auf das Ausbüchsen beschränkt zu sein, das geht grad noch, auch wenn es alles andere als lustig für das Wild ist.
 
Bei uns im Dorf ist das genauso. In unserer Straße wohnen 8 Hunde und alle freilaufend. Einfach Tür auf und Hund geht alleine Gassi. Ich bin die einzige, die mit zwei angeleinten Hunden Gassi geht. Und das ist manchmal sehr anstrengend, denn unser Niko mag das überhaupt nicht leiden, wenn er an der Leine ist und von anderen Hunden blöd angemacht wird.

LG Beate
 
Ich finde es immer noch gewöhnungsbedürftig.

Gruß
tessa

Wahrscheinlich bin ich um einiges älter als Ihr...aber ich bin so groß geworden und so etwas war immer üblich. Alle Hunde im Dorf waren alleine unterwegs auf ihren Touren, haben ihre Begegnungen selbst geregelt. In sehr kleinen Orten ist es hier oft noch so.
Inzwischen gibt es nur keine Kettenhunde mehr und die (meisten) Freigänger sind kastriert.

Geändert hat sich dies nur dort wo inzwischen reger Verkehr herrscht.
 
Hallo,

ich wohne wohl wirklich in einem komischen Dorf....

.....hatte ja in einem anderen Fred erwähnt, dass hier ein Hund mit Stromzaun und einer mit Laufleine am Abhauen gehindert wird, die anderen sind mit Besi Gassi......teils allerdings auch schlecht sozialisiert, wie es scheint.

Eine Ausnahme gibt es allerdings:

Im Dorfkern (Kreuzung mit Bank, Krämerladen und Hof, die sich gegenüber liegen) läuft ein Rotti frei auf dem Hof. Ab und an sitzt er an der Straße (Hauptstraße) oder läuft dort ein paar Meter.

Als ich neu zugezogen bin wollte ich mit den Hunden zu Fuß zum Krämer und sehe ihn mir entgegen kommen. *Schluck* - ich damals 3 Hunde an der Leine, keine Ahnung ob der verträglich ist, Geschlecht usw....

Straßenseite wechseln habe ich mich nicht getraut, weil ich natürlich Angst hatte, dass der vor ein Auto läuft - also mich in einen Grundstückseingang hinter den Zaun begeben.

Rotti latschte unbeeindruckt vorbei und ignorierte uns total.

Beim Krämer angekommen (ich war inzwischen über die Straße) saß er dann auf der gegenüberliegenden Straßenseite in der Hofeinfahrt und ich hatte Bedenken (wieder wg Straße) meine Hunde draußen zu lassen und den Rotti damit eventuell auf die Straße zu locken. Ich also Kopf zur Tür rein gesteckt und Bescheid gesagt, was draußen los ist.

Ich wurde recht verständnislos aufgeklärt, dass der Hund NIE über die Straße geht und sich null für andere interessiert. Aha.

Inzwischen ist mir das auch klar und ich bleibe entspannt, wenn wir ihm begegnen - für Fremde (z.B. Urlauber) finde ich die Situation allerdings nicht so schön.

UND ich grübel bis heute, wie ihm das beigebracht wurde!:verwirrt:

LG Mira
 
miramar schrieb:
UND ich grübel bis heute, wie ihm das beigebracht wurde!:verwirrt:

Och, ich kenne aus meiner Jugend einige Dorfhunde, die es genauso gehalten haben. Da gab's so ne Art natürliche Auslese - wer zu oft auf die Straße rennt, tut es irgendwann einmal zu oft, wer wildert, desgleichen, und wo der Hund unsozial und eine Gefahr für andere ist, gibt's irgendwann Druck von der Dorfgemeinschaft... (leider, auch das hat sich nicht geändert, wie von GabbergirlHamm beschrieben, idR erst, wenn der Leidensdruck wirklich hoch ist, sprich, bereits etwas passiert war) -die Hunde, die übrig blieben und unbemeckert und ungehindert frei laufen konnten, waren solche wie die von dir beschriebenen.

Darunter auch welche, mit denen an sich nicht gut Kirschen essen war, die aber, wenn überhaupt, nur auskamen, wenn Hündinnen läufig waren - und dann so damit beschäftigt waren, dass sie sich um nix anderes mehr gekümmert haben...

Wir hatten übrigens den denkwürdigen Effekt, dass, wenn bestimmte Hündinnen läufig waren, die ungeachtet der zahlreichen Verehrer im Schlepptau bei uns ums Grundstück schlichen, um unseren Rüden herauszulocken. (Anscheinend war der bei der Damenwelt sehr beliebt.)

Wir hatten immer Rüden, und auch anfangs nie kastrierte. Der war allerdings der einzige, der uns bei solchen Gelegenheiten in der ersten Saison drei- oder viermal abhandengekommen ist, bis wir alle Ausbruchsmöglichkeiten eliminiert hatten. Ansonsten ging er nichtmal vom Grundstück, wenn das Tor aus Versehen offengeblieben war, aber wehe, wenn sie losgelassen... :rolleyes:
 
Ich muss ehrlich gestehen, dass beim Lesen des Eingangsposts ein wenig nostalgische Wehmut in mir aufkam. Das waren noch Zeiten, als Hunde frei laufen durften....
Ich bin zwar nicht auf dem Dorf aufgewachsen, sondern in einem Vorort einer Großstadt, aber damals war das auch dort nicht wirklich unüblich. Es gab ziemlich wenige Hunde, und ein Teil davon drehte seine Runden auch in Eigenregie. Ich war als Kind immer begeistert, wenn ich einen traf, und alle waren friedlich.
Es gab auch schon Hunde, die spazieren geführt wurden, aber es hatte meines Wissens niemand ein Problem mit frei laufenden Hunden.
Als ich meinen ersten eigenen Hund hatte, lebte ich mittlerweile in einem Dorf. Dort gab es unter anderem eine Gruppe Hunde, die sich immer trafen und Zeit zusammen verbrachten. Ich hätte meinen Finch glatt dort mitmachen lassen, wenn es mir nicht zu gefährlich gewesen wäre. Die trafen sich nämlich gern mal im Ortskern an der zentralen Kreuzung. Das mochte ich nicht riskieren.

Inzwischen ist es auch in der ländlichen Umgebung, wo ich jetzt wohne, absolut üblich, dass die Hunde spazieren geführt werden. Ich kenne keinen, der einfach raus gelassen wird. Ich denke, es würde auch nicht mehr so klappen wie damals. Zu viel Verkehr, aber auch zu viele Hunde.
 
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