Focus- Warum Kinder keine Tiere halten sollten

DobiFraulein · 17. August 2017

kitty-kyf schrieb:
Egal wie es ausgeht und wie lange das Interesse hält, es sind Erfahrungen die prägen und für das ganze Leben bleiben.

Das stört mich ein bissel an dem Satz, denn das 'Egal wie es ausgeht' kann (nicht auf Dich bezogen, sondern grundsätzlich) halt blöd für das Tier werden... selbst wenn es 'nur' Fische sind...

Hi DobiFraulein ... hast du hier schon mal geguckt?

kitty-kyf · 17. August 2017

DobiFraulein schrieb:
Das stört mich ein bissel an dem Satz, denn das 'Egal wie es ausgeht' kann (nicht auf Dich bezogen, sondern grundsätzlich) halt blöd für das Tier werden... selbst wenn es 'nur' Fische sind...

Ja, verstehe.
Ich meinte damit jetzt nicht, dass das tier ruhig leiden kann, wenn das kind das interesse verliert.
Sonder ehr so, dass so ein tier ja auch mal stirbt und das kind traurig ist, oder krank wird und man vielleicht die Entscheidung treffen muss es einzuschläfern. Oder, oder...
Denn ich finde auch das sind dinge die zum leben gehören und Erfahrungen die ein kind mit machen kann.

@Manny ja irgendwo ist schluss. Das ist ganz klar. Man sollte sich nur so viel auf den teller tun wie man essen kann. Auch das sollten kinder lernen. Aber wenn luft ist, dann würde ich dem kind den Wunsch schon erfüllen.
Auch wenn er vielleicht ausgefallen ist.
Nur keine Spinne. Das würde ich nicht mitmachen.

SteffiundBoomer · 17. August 2017

kitty-kyf schrieb:
Nur keine Spinne. Das würde ich nicht mitmachen.

Das wollten mir meine Eltern doch tatsächlich auch nicht erlauben- versteh ich gar nicht...
Aber is ja kein Problem, als kleiner Rebell holt man sich die einfach trotzdem und hält sie ein Jahr heimlich :tuedelue:

Nach einem Jahr ist es rausgekommen, dann durfte ich sie aber behalten

snowflake · 17. August 2017

SteffiundBoomer schrieb:
Aber is ja kein Problem, als kleiner Rebell holt man sich die einfach trotzdem und hält sie ein Jahr heimlich

Nun ja. Ich weiß nicht, wie du das gemacht hast und wie schön das für die Spinne war, aber die Pflegetochter meiner Eltern hat sich die Ratte, die sie nicht erlaubt bekam, auch heimlich geholt und im Schrank versteckt gehalten. :wand:

Das lief zum Glück kein Jahr lang, denn die im Haus lebenden Katzen haben es angezeigt.

lektoratte · 17. August 2017

Fact & Fiction schrieb:
Mich stört halt diese generalisierende Schlussfolgerung aus dieser unschönen Geschichte. Ein Appell an Eltern, ihre Kinder mit Verantwortung nicht zu überladen und allein zu lassen, wäre mir lieber gewesen, als "keine Tiere".

Ich denke, da sind wir grundsätzlich einer Meinung. :hallo:

Ich habe den Artikel aber (bis auf die unglücklich gewählte Überschrift - aber Überschriften sind Glückssache, und manchmal auch Sache der Schlussredaktion

) tatsächlich eher so verstanden, wie du es beschrieben hast - eben als besagten Appell, das Kind mit dem Tier nicht komplett alleine zu lassen - und nicht als wortwörtliche Aufforderung, "keinem Kind mehr ein Tier zu kaufen."

Kann man aber sicher auch anders lesen.

lektoratte · 17. August 2017

Selbst wenn das Mädchen schon 10 oder 11 war, als der Hase gestorben ist, würde das übrigens nichts ändern. Dass die Mutter, als das Kind bei der Oma war, nicht ein Mal geschaut hat, ob mit dem Tier wirklich alles okay ist (die Flasche hätte ja auch runtergefallen sein können!!!) - war nicht (jedenfalls absolut nicht allein) der Fehler des Kindes.

(Edit: In unserer WG ist etwas ähnliches sogar noch unter Studenten passiert. Allerdings infolge eines Missverständnisses - Jeder, der da war, hatte guten Grund zur Annahmen, ein anderer würde die Tiere versorgen. Und mir, die ich zwischendurch mal zum Blumengießen im Zimmer drin war, war nicht klar, dass bei Vogelfutter die Schalen meistens im Napf bleiben, sodass der nie leer aussieht.

)

Im Übrigen meinte ich das durchaus ernst, als ich sagte, der "Betreuungsbedarf" eines Haustiers durch die Eltern könne mit zunehmendem Alter der Kinder bzw in der Pubertät auch wieder steigen.

Ich denke nicht, dass das die Regel ist oder für "jedes Kind" gilt, aber völlig 'unnormal' ist es auch nicht.

Fact & Fiction · 17. August 2017

lektoratte schrieb:
Selbst wenn das Mädchen schon 10 oder 11 war, als der Hase gestorben ist, würde das übrigens nichts ändern. Dass die Mutter, als das Kind bei der Oma war, nicht ein Mal geschaut hat, ob mit dem Tier wirklich alles okay ist (die Flasche hätte ja auch runtergefallen sein können!!!) - war nicht (jedenfalls absolut nicht allein) der Fehler des Kindes.

Das fand ich auch ganz schlimm und auch nicht "normal". In Kombination mit den anderen Sachen ergibt sich für mich daraus einfach: Die Mutter war für das von ihr initiierte Projekt "Tierhaltung" ungeeignet.

Meine Nichte hatte als 10-Jährige ihre Meerschweinchen morgens vor der Schule ins Gartengehege gesetzt. Das Gehege in den Schatten gestellt, aber nicht bedacht, dass die Sonne wandert. Mein Bruder hatte darauf eine ziemlich drastische Antwort: Er hat die Meerschweinchen versteckt und seiner Tochter nach der Schule erzählt, die wären an einem Hitzschlag gestorben. Erst abends hat er sie aufgeklärt und ihr auch die Meerschweinchen zurückgegeben... Inzwischen ist sie 25 und Hundehalterin, über Hund im Auto allein lassen brauchst du mit ihr nicht zu diskutieren.

DobiFraulein · 17. August 2017

Das finde ich aber auch ziemlich krass vom Bruder... immerhin hat es das Mädchen gut gemeint und einfach nicht besser gewusst

Das hätte man ihr auch anders erklären können

SteffiundBoomer · 17. August 2017

@snowflake Spinnen brauchen weder Auslauf noch ein großes Terarrium. Meine Art war eine Bodenbewohnende Spinne, die auf Ihre Beute wartet. Daher reichte ein recht kleines Terrarium aus. Damit konnte man sie ideal verstecken. Bestimmt war es nachher schöner für sie, aber ich glaube nicht, dass sie in dem Jahr leiden musste

kitty-kyf · 17. August 2017

Fact & Fiction schrieb:
Das fand ich auch ganz schlimm und auch nicht "normal". In Kombination mit den anderen Sachen ergibt sich für mich daraus einfach: Die Mutter war für das von ihr initiierte Projekt "Tierhaltung" ungeeignet.

Meine Nichte hatte als 10-Jährige ihre Meerschweinchen morgens vor der Schule ins Gartengehege gesetzt. Das Gehege in den Schatten gestellt, aber nicht bedacht, dass die Sonne wandert. Mein Bruder hatte darauf eine ziemlich drastische Antwort: Er hat die Meerschweinchen versteckt und seiner Tochter nach der Schule erzählt, die wären an einem Hitzschlag gestorben. Erst abends hat er sie aufgeklärt und ihr auch die Meerschweinchen zurückgegeben... Inzwischen ist sie 25 und Hundehalterin, über Hund im Auto allein lassen brauchst du mit ihr nicht zu diskutieren.

Ich hab als Kind einen Wellensittiche umgebracht.

Hab ihm aus Knete einen Kumpel gebastelt, weil er mir so einsam vor kam.
Leider hat er den Kumpel angefressen und ist daran gestorben. Auch der TA konnte ihn nicht mehr retten.
Ich war tief traurig und bin es noch heute. Ich war vielleicht fünf oder sechs und hab es mit Erlaubnis meiner Eltern gemacht. Aber trotzdem hab ich ihn auf dem Gewissen.
Ich finde solche schuldgefühle sollte kein kind erleiden.

snowflake · 17. August 2017

SteffiundBoomer schrieb:
@snowflake Spinnen brauchen weder Auslauf noch ein großes Terarrium. Meine Art war eine Bodenbewohnende Spinne, die auf Ihre Beute wartet. Daher reichte ein recht kleines Terrarium aus. Damit konnte man sie ideal verstecken. Bestimmt war es nachher schöner für sie, aber ich glaube nicht, dass sie in dem Jahr leiden musste

Dass Spinnen keinen Auslauf brauchen, ist mir schon klar. Meine Bedenken bezüglich des Versteckens bezogen sich mehr auf "Licht, Luft und Sonne", aber vielleicht braucht eine bodenbewohnende Spinne auch davon nicht so viel. Eine Ratte im stockdunklen Schrank, wie in meinem Beispiel, finde ich dagegen schon ziemlich suboptimal untergebracht.

lektoratte · 17. August 2017

@snowflake

Es gibt m.W. Spinnen (und gar nicht so wenige davon), die du als Höhlenbewohner mit "Licht, Luft, Sonne" eher quälen würdest.

Bei Ratten allerdings Zustimmung. Die sind zwar (überwiegend) nachtaktiv, aber Luft und Bewegung und Abwechslung brauchen die definitiv.

Coony · 17. August 2017

Was mich wirklich an der Kombination "Kind - Kleintier" stört ist, dass die Tiere den Kindern hoffnungslos ausgeliefert sind. Hund und Katze können sich bis zu einem gewissen Grad ja noch wehren, flüchten, auf den Teppich kacken - alles was in einem Käfig/Aquarium/Terrarium sitzt eben nicht.
Selbst Erziehungsmaßnahmen werden auf den Rücken der Tiere ausgetragen, denn wenn Kind mal keinen Bock hat den Käfig sauber zu machen (was verständlich ist - Kinder sind Kinder, die dürfen auch mal keinen Bock haben) dann wird das "Saubermachen" auch schnell mal zum Erziehungskampf und am Ende verlieren alle, aber das Tier sitzt solange in der eigenen Kacke.

Hunde und Katzen "zwingen" die Eltern schneller zum Handeln, denn sie sind sichtbarer als Kleintiere und deren "Gegenmaßnahmen" bringen die Eltern viel schneller auf den Plan.

Roli2190 · 18. August 2017

Man sollte als Elternteil immer nur die Anschaffung von Tieren erlauben, wenn man bereit ist selbst den Hauptteil zu übernehmen, oder zumindest kontrolliert ob alles in Ordnung ist, je nach Kind und Alter.

Mich mussten meine Eltern bei meinen 2 Kaninchen die ersten Jahre eher bremsen, mit 17 gaben wir das mittlerweile allein lebende Kaninchen zu meinen Nachbarn, dort hatte es eine große Voliere und Artgenossen. War für das Kaninchen sicher die bessere Entscheidung.

Was mit 10 Jahren interessant ist, ist es mit 18 meist nichtmehr.

mama5 · 18. August 2017

Ich weiss nicht, ich bin mit vielen Tieren aufgewachsen und übernahm Aufgaben die zu mein Alter passten, die ich auch erfüllen sollte. Natürlich wurde auch ein Auge drauf geworfen ob ich alles richtig mache. Aber "Mithelfen" war selbstverstänlich und man lernte von klein auf wie man Tiere behandelt.

DobiFraulein · 18. August 2017

mama5 schrieb:
Ich weiss nicht, ich bin mit vielen Tieren aufgewachsen und übernahm Aufgaben die zu mein Alter passten, die ich auch erfüllen sollte. Natürlich wurde auch ein Auge drauf geworfen ob ich alles richtig mache. Aber "Mithelfen" war selbstverstänlich und man lernte von klein auf wie man Tiere behandelt.

So ist es ja auch absolut o.k. und wünschenswert :hallo:

Aber das setzt halt voraus, dass die Eltern auch Interesse haben, sich mit dem Tier zu beschäftigen und vor allem damit, was das Tier braucht.
Das ist halt leider nicht immer so...

HSH Freund · 18. August 2017

lektoratte schrieb:
Ja, ich würde selbst Ratten nicht im Kinderzimmer unterbringen...

Überlasse das Kinderzimmer mal eine Zeitlang dem Kind, dann kommen die Ratten idR von allein.

Max&Nova · 19. August 2017

kitty-kyf schrieb:
Und das Pferd war ein 3 jährige Wallach, den ich nur mit hilfe der pferdewirtin allein zureiten musste.
Ich hab damals mehr über das Leben gelernt, als in 12 Jahren schule.
Das war schon eine Menge Verantwortung. Aber dadurch bin ich überhaupt zu dem Menschen geworden der ich bin.
Deswegen würde ich meinem Kind den Wunsch nach einem Haustier auch erfüllen. Egal wie es ausgeht und wie lange das Interesse hält, es sind Erfahrungen die prägen und für das ganze Leben bleiben.

Auch wenn das für Dich eine gute und prägende Erfahrung war, ich würde meinem 13jährigen Kind nie im Leben ein dreijäriges Pferd kaufen. Und schon gar nicht, wenn das Kind dann mit der Ausbildung des Pferdes allein gelassen wird.
Ich fürchte, meine Kinder werden diese Erfahrung missen müssen.

Vrania · 19. August 2017

Was Kleinkinder angeht: die würde ich außer den Familientieren (Hund und Katze) unter Aufsicht gar keinem Tier zumuten wollen. Bei Teenagern gibt es solche und solche. Manche probieren 100 Sachen aus, lassen sich leicht begeistern und verlieren dann genauso schnell das Interesse. Andere sind konsistenter in ihren Prioritäten/Interessen. Ich habe schon immer für unsere Tiere gelebt und habe mich jahrelang im Prinzip alleine um unsere Moira gekümmert, bevor ich das erste wirklich eigene Tier bekam... das waren damals die Rennmäuse. Mit denen habe ich mich stundenlang beschäftigt und die hatten es mit Sicherheit besser als die meisten Renner. Mit den Ratten, die danach kamen, war es ganz genauso. Beides war für mich persönlich sehr wichtig. Hätte ich von heute auf morgen kein Interesse mehr gehabt, hätte meine Mutter die Tiere abgegeben.... das wäre für die Tiere natürlich doof gewesen, aber in dem Fall war das Risiko sicher nicht größer, als dass ein Erwachsener plötzlich keine Lust mehr auf seine Tiere hat. Da ist es dann halt an den Eltern, das eigene Kind richtig einzuschätzen. Das Alter spielt natürlich immer eine Rolle und die Frage, wie lange die Tiere leben. Pauschal sagen Kinder sollten keine Tiere haben, kann man definitiv nicht - aber die Eltern müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein und gerade bei Hund und Katze im Zweifelsfall auch die komplette Versorgung übernehmen können.... und vor allem bei allen Tieren altersentsprechend und regelmäßig kontrollieren, ob die Tiere entsprechend gepflegt werden, damit eventuelle Fehleinschätzungen bei der Zuverlässigkeit der Kinder nicht zu Lasten der Tiere gehen.

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