Fischbeck / Gift / 16.03.2002

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H e s s i s c h O l d e n d o r f
Jagdhund "Cora" vergiftet: Fischbecker setzt Belohnung aus

Von Sonja Schott

Fischbeck. Erst im vergangenen Herbst wurden mehrere Katzen gequält (wir
berichteten), jetzt sind offensichtlich die Hunde dran: "Cora", der Jagdhund
von Hermann Oberüber, wurde vergiftet. "Am Freitag, 8. März, befand sich
mein Hund, ein Kleiner Münsterländer, siebeneinhalb Jahre alt, zwischen 17
und 18 Uhr auf meinem eingezäunten Grundstück. Um zirka 23 Uhr erbrach sich
der Hund im Wohnhaus mehrmals." Dann ging es offenbar rapide abwärts:
"Nachdem ich um zirka 23.30 Uhr ein starkes Zittern sowie Apathie des Hundes
feststellte, suchte ich um zirka 24 Uhr den Tierarzt Dr. Klöpper in Aerzen
auf." Klöpper ließ das Tier zur Begutachtung in die Tierärztliche Hochschule
nach Hannover bringen. "Klar war, dass der Hund vergiftet wurde", lautet
seine Diagnose. Aber auch die Professoren an der Hochschule konnten Cora
nicht mehr retten - am vergangenen Mittwoch in der Frühe starb sie.

Hermann Oberüber mit seiner "Cora".

Insgesamt sind Tierarzt Dr. Georg-Heinrich Klöpper fünf Fälle bekannt, in
denen in den vergangenen vier Monaten Hunde aus dem Raum Fischbeck mit
Vergiftungserscheinungen zu ihm in die Praxis gebracht worden. "Der Hund von
Herrn Oberüber ist der einzige, der daran starb", berichtete Klöpper auf
Anfrage unserer Zeitung. Einen ähnlichen Fall erlebte Walter Hoffmann,
ebenfalls Fischbecker, bereits im August 2000: Sein "Boomer", ein Boxer mit
Adel ("Brillant von der Schaumburg" mit vollem Namen) wurde vergiftet und
starb. Um sich weitere Aufregungen zu ersparen, habe er von einer Anzeige
gegen Unbekannt abgesehen, erinnert sich Walter Hoffmann. Kriminalkommissar
Fritz Tegtmeier leitet die Ermittlung im Fall "Cora". "Bislang wissen wir
noch nicht viel, haben gerade erst angefangen zu ermitteln. Das Gift wurde
vermutlich auf dem Grundstück von Herrn Oberüber ausgelegt." Es sei zwar die
einzige Anzeige gegen Unbekannt, aber auch er habe gehört, dass mehrere
Hunde vergiftet worden seien. Dr. Josef Florenz, Tierarzt in Hessisch
Oldendorf, sind aktuell keine Fälle bekannt, in denen Hunde vergiftet
wurden. "Wir hatten vor etwa einem halben Jahr drei Tiere aus Fischbeck und
Großenwieden, die mit Vergiftungen zu uns gebracht wurden, alle haben
überlebt." Allerdings könnte es vielfältige Ursachen dafür geben, so etwa
Rattengift oder Phosphate, die zur Reinigung von Bürgersteigen benutzt
werden. Hermann Oberüber, den der Tod seines Hundes auch finanziell schwer
getroffen hat - die Operationskosten betrugen 4000 bis 4500 Euro - setzt 500
Euro Belohnung für denjenigen Hinweis aus, der zur konkreten Ergreifung des
Täters führt. Auf ihn wartet - falls das Gift vorsätzlich verabreicht wurde
- eine Strafe von bis zu drei Jahren Haft. Wer zu dem Vorfall sachdienliche
Angaben machen kann, melde sich bei der Polizei in Hessisch Oldendorf,
05152/947490.

© Landes-Zeitung, 16.03.2002



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