HERMES-Brief Nr. 47/ 03.08.2001
Sehr geehrte Damen und Herren
die heutigen Beiträge:
1. Innenminister Bouffier räumt indirekt schwere Fehler ein!
Innenminister Bouffier in Wetzlar : Bilanz über 1 Jahr Hessische HVO
Gestern um 19.00 Uhr im Hotel Blankenfeld in Wetzlar:
(ER HAT SICH GETRAUT UND LIESS UNS HEREIN!)
Der Hessische Innenminister folgte einer Einladung der Jungen Union in
Wetzlar, die mutig ein für den Innenminister unangenehmes Thema anpackte:
Die Hessische HVO! Das Podium war dann auch (Mutig!) nicht mit Bouffier-Fans
besetzt, sondern mit einer betroffenen Jurastudentin und Dogo-Besitzerin,
die bewegend von Ihrer "Flucht" nach Erlass der HVO in ein anderes
Bundesland zu Ihrer Mutter berichtete und einen tollen Beitrag brachte und
dem Innenminister mit einem strahlenden Lächeln immer wieder einheizte.
Desweiteren war eine Tierärztin auf dem Podium, die als erstes berichtete,
dass es seitens des Hessischen Innenministeriums vorab nie-mals irgendeinen
Kontakt zur Hessischen Landestierärztekammer gegeben habe und dass die
Zitate von Gutachtern bezüglich angeblich besonders gefährlicher Hunderassen
falsch, in falschem Zusammenhang, bruch-stückhaft und insgesamt in unwahrem
kausalem Zusammenhang vom Innenministerium verwendet und zitiert wurden.
Der kleine Saal des Hotels war berstend gefüllt mit interessierten
hessischen Hundebesitzern, so daß vorab die Hälfte der Tische auf die Wiese
hinaus getragen werden mussten, damit mehr Platz im Saal für die zahlreich
neu hineingetragenen Stühle geschaffen werden konnte. Trotzdem fanden
zahlreiche Besucher keinen Platz und verfolgten vom Eingang aus stehend die
Diskussion.
Innenminister Bouffier bekam auf dieser Veranstaltung mit ausschließlich
fachkundigen und höflichen Redebeiträgen von fast allen Rednern die
schwerste verbale Prügel, die er vermutlich in der gesamten HVO-Zeit sich
anhören durfte. Fleissig notierte er alle möglichen Angaben der
Vortragen-den , leugnete ein wenig hier, wand sich ein wenig dort, musste
jedoch insgesamt einräumen, dass "die Regelung seiner HVO nicht der Weisheit
letzter Schluß seien", dass "Rasselisten, sowie auch Maulkorb- und
Lei-nenzwang in dieser jetzigen Form noch einmal überdacht werden müssen" .
Er verwies immer wieder auf die anstehende Verhandlung des VGH am
28.08.2001, die wohl die Richtlinien für Hessen bringen müsse und fragte
immer wieder die Besucher der Veranstaltung, wie er es denn hätte sonst
machen sollen.
Die einhellige Antwort aus dem Publikum: Erst die Fachleute fragen, bevor
man einen Teil der Bevölkerung zu einer kriminellen Minderheit erklärt!
Dennoch versuchte Herr Bouffier immer wieder um Verständnis zu werben, dass
angesichts der dramatischen Vorgänge um den Tod des kleinen Volkan und der
darauf einsetzenden Presse-Panikberichterstattung er als Politiker gezwungen
wurde, irgend etwas zu unternehmen, was ihm auch teilweise gelang. Kein
Verständnis hatten die Teilnehmer der Veranstaltung jedoch dafür, dass man
ohne Sachkunde viele brave Familienhunde zu "Bestien" deklarierte mit dem
Ziel, diese umgehend einzuziehen und zu töten. Viele trugen bewegend vor,
was Sie mitmachen mussten und wie sehr Sie die Diskriminierung in
Gesellschaft und auf den Ämtern verletzt hatte. Ein weiterer Teilnehmer trug
sehr sachkundig vor, dass die meisten Hundebesitzer durchaus interessiert
seien, mit ihren Hunden eine Ausbildung zu durchlaufen, und regte statt der
von Bouffier praktizierten Brachial-Strafpolitik ein Belohnungssystem an.
Etwa so: Alle Gemeinden erheben auf "alle großen Hunde" eine regionale
Hundesteuer, die dann erlassen wird, wenn der betreffende Hundebesitzer mit
seinem Hund eine qualifizierte Hundeschule bzw . einen
Sachkundenachweis/Wesenstest bzw. eine Begleithundeprüfung erfolgreich
absolviert hat. Dieser Vorschlag fand dann auch bei den meisten Anwesenden
große Zustimmung und auch Herr Bouffier notierte wieder fleissig und
anerkennend. Dieser Hundeausbilder beklagte aber auch, dass der
gesellschaftliche Konsenz zwischen der hundehaltenden- und
nicht-hundehaltenden Bevölkerung durch die Presse-berichterstattung und die
darauf einsetzende Reaktion der deutschen Länderministerien faktisch
aufgekündigt worden sei. Es herrsche auf den Strassen eine enorme
Hundefeindlichkeit gegenüber allen großen Hunden. Die vorgetragene Ansicht,
dass diese "Schäden" für alle Hundehalter, die vom Innenministerium
verursacht worden seien (hier versuchte der Innenminister noch einmal, die
Schuld auf die Medien zu schieben), noch viele Jahre andauern würden, wurden
dann auch von allen Anwesenden bestätigt. An dieser Stelle trug ich noch
einmal vor, dass es eine Sache ist, wenn die BILD-Zeitung volksverhetzend
Stimmung mache, und eine ganz andere Sache, wenn das Innenministerium dann
mit Verordnungen und Gesetzesentwürfen dieser Massenpanik versuche zu
entsprechen. Ich äußerte meine Überzeugung, dass ein Innenminister auch
einmal gegenüber solchen Boulevardblättern "das Kreuz gerade" machen müsse,
denn schließlich habe er die Verantwortung für seine Bevölkerung zu tragen,
und wenn schon eine Verordnung in Richtung "Hundeführerschein", dann aber
doch bitte für alle großen Hunde, die natürlich aufgrund ihrer Größe immer
eine potentielle Gefahr in den falschen Händen darstellen könnten. Dem
einfachen Bürger sei es ohnehin egal, was für eine Rasse der grosse
freilaufende Hund gerade habe, der ihm entgegen kommt. Er habe erst einmal
nur Angst wegen der Grösse! Wenn die Bürger wüssten, dass die Halter aller
grossen Hunde eine Ausbildung mit ihrem Hund durchlaufen hätten, würde
dieses sicherlich zur Beruhigung der allgemeinen Hysterie beitragen.
Gleichzeitig äußerte ich aber auch meine Bedenken, dass Herr Bouffier den
Mut hat, sich gegenüber der Schäferhund-, und Schutzhund-Lobby diesbezüglich
durchzusetzen. Bei dieser Äußerung machte Herr Bouffier ein Gesicht, als ob
er gerade heftige Zahnschmerzen hätte und er mir aber nicht widersprechen
wolle. Nach vielen engagierten Vorträgen und zahlreichen lauen
Entschuldigungen und Erklärungsversuchen endete die Veranstaltung harmonisch
in der Erkenntnis, dass sich jetzt hoffentlich bald etwas bessere für alle
Betroffenen.
HERMES-Kommentar: Ein geringfügig geläuterter Innenminister, immer noch
zahlreiche empörte und verbitterte Hundebesitzer, die nicht verstehen
können, warum erst Tausende von Familien kriminalisiert werden mussten,
bevor der früher so selbstherrliche hessische Innenminister bereit war, sich
sachkundig zu machen. Die Erkenntnis, daß er so nicht weiter kommt, hat sich
wohl mittlerweile bei ihm durchgesetzt, auch die Tatsache, dass es keine
"besonders genetisch gefährlichen" oder "unwiderlegbar gefährlich
vermuteten" Hunderassen gibt, dagegen sprach schon die trotz der
"hunde-Wesens-fremden Wesensprüfung" geringe registrierte Durchfallquote von
nur 6,3 %. Viele andere Hunderassen hätten sicherlich eine um vielfaches
höhere Durchfallquote, so dass es einfach nicht opportun sein kann, mehr als
93% der Hundehalter dieser Rassen zu diskriminieren, wie der Innenminister
angesichts der massiven Vorhalte dann auch bereitwillig einräumte.
FAZIT: Wir müssen in Hessen weiter machen, zunächst bis zum 28.08.2001, wo
wir uns alle bei der Verhandlung des VGH in Kassel wiedersehen. Dieser
Richterspruch wird dann entscheidend sein für die weitere "Gangart", die
sich das Innenministerium für uns Hundehalter ausdenkt. Unsere Einschätzung
dabei: Bekommt der Innenminister auch nur wieder ein bisschen Luft, wird er
wieder "draufschlagen", einfach deshalb, damit er am Ende dann doch "Recht
gehabt hat". Rechthaben ist für Herrn Bouffier offen-sichtlich etwas ganz
wichtiges geworden, wichtiger wohl, als Gerechtigkeit oder Menschlichkeit!
Oder das Interesse am Inneren Frieden seines Landes!
Es grüß Euch alle sehr herzlich
Euer
Werner Klinger
FDP-Reichelsheim
Marion und ihre 2 Höllenhunde Tau & Tiptoe
Sehr geehrte Damen und Herren
die heutigen Beiträge:
1. Innenminister Bouffier räumt indirekt schwere Fehler ein!
Innenminister Bouffier in Wetzlar : Bilanz über 1 Jahr Hessische HVO
Gestern um 19.00 Uhr im Hotel Blankenfeld in Wetzlar:
(ER HAT SICH GETRAUT UND LIESS UNS HEREIN!)
Der Hessische Innenminister folgte einer Einladung der Jungen Union in
Wetzlar, die mutig ein für den Innenminister unangenehmes Thema anpackte:
Die Hessische HVO! Das Podium war dann auch (Mutig!) nicht mit Bouffier-Fans
besetzt, sondern mit einer betroffenen Jurastudentin und Dogo-Besitzerin,
die bewegend von Ihrer "Flucht" nach Erlass der HVO in ein anderes
Bundesland zu Ihrer Mutter berichtete und einen tollen Beitrag brachte und
dem Innenminister mit einem strahlenden Lächeln immer wieder einheizte.
Desweiteren war eine Tierärztin auf dem Podium, die als erstes berichtete,
dass es seitens des Hessischen Innenministeriums vorab nie-mals irgendeinen
Kontakt zur Hessischen Landestierärztekammer gegeben habe und dass die
Zitate von Gutachtern bezüglich angeblich besonders gefährlicher Hunderassen
falsch, in falschem Zusammenhang, bruch-stückhaft und insgesamt in unwahrem
kausalem Zusammenhang vom Innenministerium verwendet und zitiert wurden.
Der kleine Saal des Hotels war berstend gefüllt mit interessierten
hessischen Hundebesitzern, so daß vorab die Hälfte der Tische auf die Wiese
hinaus getragen werden mussten, damit mehr Platz im Saal für die zahlreich
neu hineingetragenen Stühle geschaffen werden konnte. Trotzdem fanden
zahlreiche Besucher keinen Platz und verfolgten vom Eingang aus stehend die
Diskussion.
Innenminister Bouffier bekam auf dieser Veranstaltung mit ausschließlich
fachkundigen und höflichen Redebeiträgen von fast allen Rednern die
schwerste verbale Prügel, die er vermutlich in der gesamten HVO-Zeit sich
anhören durfte. Fleissig notierte er alle möglichen Angaben der
Vortragen-den , leugnete ein wenig hier, wand sich ein wenig dort, musste
jedoch insgesamt einräumen, dass "die Regelung seiner HVO nicht der Weisheit
letzter Schluß seien", dass "Rasselisten, sowie auch Maulkorb- und
Lei-nenzwang in dieser jetzigen Form noch einmal überdacht werden müssen" .
Er verwies immer wieder auf die anstehende Verhandlung des VGH am
28.08.2001, die wohl die Richtlinien für Hessen bringen müsse und fragte
immer wieder die Besucher der Veranstaltung, wie er es denn hätte sonst
machen sollen.
Die einhellige Antwort aus dem Publikum: Erst die Fachleute fragen, bevor
man einen Teil der Bevölkerung zu einer kriminellen Minderheit erklärt!
Dennoch versuchte Herr Bouffier immer wieder um Verständnis zu werben, dass
angesichts der dramatischen Vorgänge um den Tod des kleinen Volkan und der
darauf einsetzenden Presse-Panikberichterstattung er als Politiker gezwungen
wurde, irgend etwas zu unternehmen, was ihm auch teilweise gelang. Kein
Verständnis hatten die Teilnehmer der Veranstaltung jedoch dafür, dass man
ohne Sachkunde viele brave Familienhunde zu "Bestien" deklarierte mit dem
Ziel, diese umgehend einzuziehen und zu töten. Viele trugen bewegend vor,
was Sie mitmachen mussten und wie sehr Sie die Diskriminierung in
Gesellschaft und auf den Ämtern verletzt hatte. Ein weiterer Teilnehmer trug
sehr sachkundig vor, dass die meisten Hundebesitzer durchaus interessiert
seien, mit ihren Hunden eine Ausbildung zu durchlaufen, und regte statt der
von Bouffier praktizierten Brachial-Strafpolitik ein Belohnungssystem an.
Etwa so: Alle Gemeinden erheben auf "alle großen Hunde" eine regionale
Hundesteuer, die dann erlassen wird, wenn der betreffende Hundebesitzer mit
seinem Hund eine qualifizierte Hundeschule bzw . einen
Sachkundenachweis/Wesenstest bzw. eine Begleithundeprüfung erfolgreich
absolviert hat. Dieser Vorschlag fand dann auch bei den meisten Anwesenden
große Zustimmung und auch Herr Bouffier notierte wieder fleissig und
anerkennend. Dieser Hundeausbilder beklagte aber auch, dass der
gesellschaftliche Konsenz zwischen der hundehaltenden- und
nicht-hundehaltenden Bevölkerung durch die Presse-berichterstattung und die
darauf einsetzende Reaktion der deutschen Länderministerien faktisch
aufgekündigt worden sei. Es herrsche auf den Strassen eine enorme
Hundefeindlichkeit gegenüber allen großen Hunden. Die vorgetragene Ansicht,
dass diese "Schäden" für alle Hundehalter, die vom Innenministerium
verursacht worden seien (hier versuchte der Innenminister noch einmal, die
Schuld auf die Medien zu schieben), noch viele Jahre andauern würden, wurden
dann auch von allen Anwesenden bestätigt. An dieser Stelle trug ich noch
einmal vor, dass es eine Sache ist, wenn die BILD-Zeitung volksverhetzend
Stimmung mache, und eine ganz andere Sache, wenn das Innenministerium dann
mit Verordnungen und Gesetzesentwürfen dieser Massenpanik versuche zu
entsprechen. Ich äußerte meine Überzeugung, dass ein Innenminister auch
einmal gegenüber solchen Boulevardblättern "das Kreuz gerade" machen müsse,
denn schließlich habe er die Verantwortung für seine Bevölkerung zu tragen,
und wenn schon eine Verordnung in Richtung "Hundeführerschein", dann aber
doch bitte für alle großen Hunde, die natürlich aufgrund ihrer Größe immer
eine potentielle Gefahr in den falschen Händen darstellen könnten. Dem
einfachen Bürger sei es ohnehin egal, was für eine Rasse der grosse
freilaufende Hund gerade habe, der ihm entgegen kommt. Er habe erst einmal
nur Angst wegen der Grösse! Wenn die Bürger wüssten, dass die Halter aller
grossen Hunde eine Ausbildung mit ihrem Hund durchlaufen hätten, würde
dieses sicherlich zur Beruhigung der allgemeinen Hysterie beitragen.
Gleichzeitig äußerte ich aber auch meine Bedenken, dass Herr Bouffier den
Mut hat, sich gegenüber der Schäferhund-, und Schutzhund-Lobby diesbezüglich
durchzusetzen. Bei dieser Äußerung machte Herr Bouffier ein Gesicht, als ob
er gerade heftige Zahnschmerzen hätte und er mir aber nicht widersprechen
wolle. Nach vielen engagierten Vorträgen und zahlreichen lauen
Entschuldigungen und Erklärungsversuchen endete die Veranstaltung harmonisch
in der Erkenntnis, dass sich jetzt hoffentlich bald etwas bessere für alle
Betroffenen.
HERMES-Kommentar: Ein geringfügig geläuterter Innenminister, immer noch
zahlreiche empörte und verbitterte Hundebesitzer, die nicht verstehen
können, warum erst Tausende von Familien kriminalisiert werden mussten,
bevor der früher so selbstherrliche hessische Innenminister bereit war, sich
sachkundig zu machen. Die Erkenntnis, daß er so nicht weiter kommt, hat sich
wohl mittlerweile bei ihm durchgesetzt, auch die Tatsache, dass es keine
"besonders genetisch gefährlichen" oder "unwiderlegbar gefährlich
vermuteten" Hunderassen gibt, dagegen sprach schon die trotz der
"hunde-Wesens-fremden Wesensprüfung" geringe registrierte Durchfallquote von
nur 6,3 %. Viele andere Hunderassen hätten sicherlich eine um vielfaches
höhere Durchfallquote, so dass es einfach nicht opportun sein kann, mehr als
93% der Hundehalter dieser Rassen zu diskriminieren, wie der Innenminister
angesichts der massiven Vorhalte dann auch bereitwillig einräumte.
FAZIT: Wir müssen in Hessen weiter machen, zunächst bis zum 28.08.2001, wo
wir uns alle bei der Verhandlung des VGH in Kassel wiedersehen. Dieser
Richterspruch wird dann entscheidend sein für die weitere "Gangart", die
sich das Innenministerium für uns Hundehalter ausdenkt. Unsere Einschätzung
dabei: Bekommt der Innenminister auch nur wieder ein bisschen Luft, wird er
wieder "draufschlagen", einfach deshalb, damit er am Ende dann doch "Recht
gehabt hat". Rechthaben ist für Herrn Bouffier offen-sichtlich etwas ganz
wichtiges geworden, wichtiger wohl, als Gerechtigkeit oder Menschlichkeit!
Oder das Interesse am Inneren Frieden seines Landes!
Es grüß Euch alle sehr herzlich
Euer
Werner Klinger
FDP-Reichelsheim
Marion und ihre 2 Höllenhunde Tau & Tiptoe