Fanatischer Spielzeugdieb - ratlos

erdnuckel

Hallo allerseits,

ich möchte gerne mal Euren Rat haben und hoffe auf einige gute Ideen.
Baxter, Jack Russell Terrier, 3 Jahre alt, macht mir Kummer....er stiehlt fanatisch Spielsachen und Schnuller unserer Kinder.

ich versuche mal die Fakten in Kurzform zusammen zu fassen...vielleicht fällt ja jemanden etwas dazu ein. Mir fällt gerade nichts mehr dazu ein.

bevor er bei uns war:
-er hat Plüschtiere gestohlen
- sie wurden ihm nach einfangen des Hundes weg genommen
- er wurde schneller beim Stehlen
- er hat auf ihnen herumgekaut und sie sehr schnell, teilweise noch im Lauf zerfetzt
- er liebte das Ballspiel, brachte ihn aber nicht zurück und gab ihn nicht ab/ her

bei uns:
- er bekommt niemals Plüschtiere
- er hat keinerlei freien Zugriff auf Hundespielsachen
- er darf apportieren, aber nur kontrolliert
- ich beginne und beende das Spiel
- er legt den Ball auf den Boden und setzt sich ca. 40 cm davon entfernt hin und wartet

das fällt mir auf:
- je schwieriger der Apport umso konzentrierter ist er
- je mehr er sich zurücknehmen muss ehe er apportieren darf desto besser apportiert er
- "nur" hinter dem Ball herjagen und bringen klappt nur mit Druck...darf er den Ball auf großer Fläche suchen bringt er ihn freiwillig


Baxter weiß, dass er keine Spielsachen oder Schnuller stehlen darf. Er ignoriert diese Dinge normalerweise. Das geht wochenlang gut und es hat den Anschein, dass es ihm egal ist, ob Spielsachen herum liegen.
Quasi über Nacht ädert sich das. Dann beginnt er regelrecht fanatisch auf Schnuller, kleine Plüschtiere oder Babyspielsachen zu lauern. Er schnappt sie und rennt aufgeregt durch die Wohung oder den Garten.
Er ist dabei nervös und unsicher...es macht ihm offenbar Stress.

Rufe ich ihn zu mir gehorcht er. Er setzt sich vor mich und hält die "Beute" im Fang fest.
Dann gibt es zwei Varianten:
Bei der Ersten läßt er auf ein Kommando die "Beute" aus dem Fang, nimmt ein Futterstück und ich kann das Objekt wegnehmen. Er schnappt nicht nach, verfolgt mich aber stürmisch wenn ich mit "seiner Beute" Richtung Küche laufe.

Bei Variante zwei hält er das Ding so fest im Fang als ginge es um sein Leben. Er hat offensichtlich enormen Stress dabei. Er wedelt wie ein Irrer (sicherlich keine! Freude), hechelt und zittert am ganzen Körper. Für nichts in der Welt läßt er diesen Gegenstand los.

Fällt jemanden etwas dazu ein? Ich bin ehrlich gesgat etwas ratlos.
Danke für Eure Meinungen, nette Grüße Bille
 
  • 24. April 2024
  • #Anzeige
Hi erdnuckel ... hast du hier schon mal geguckt?
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Kann das sein, dass er in dem Moment in eine erlernte Verhaltensschleife zurückfällt, die sich dann quasi automatisiert abspielt?

Gibt es einen Auslöser?

Du schreibst: Er hat Stress, wenn er das macht, aber kann es auch umgekehrt sein? - Dass er Stress hat und dann als Ventil Spielzeug klaut?

Vielleicht ist es auch nur so, dass dieses Spiel sich bei ihm früher quasi verselbstständigt hat, weil es selbstbelohnend ist. Ähnlich wie Dauerbellen am Zaun, Briefträger verjagen, oder...
Ihr habt ihn quasi auf Entzug gesetzt, aber alle paar Wochen versucht er es wieder und probiert, ob es noch geht. Wäre er süchtig nach etwas, würde man da von einem Rückfall sprechen. Das passiert ja auch bei starken Rauchern, die aufgehört haben, anfangs häufig, später seltener, dass sie das Verlangen nach einer Zigarette schier überwältigt. Ist quasi eine Folge der psychischen Abhängigkeit. Das Gehirn braucht das Erfolgserlebnis (Nikotin oder Adrenalin beim Schnullerklau), und versucht, es sich so zu holen.

Ist es möglich, zumindest die Schnuller nicht mehr herumliegen zu lassen?
Beim Spielzeug ist es ja schwieriger, aber auch da würde ich versuchen, eben nicht alles wahllos herumfliegen zu lassen, sondern wegzupacken, wenn es nicht mehr benötigt wird. Eventuell je nach Alter des Kindes auch mal über einen Laufstall nachzudenken.

Wenn Baxter Suchtverhalten zeigt, ist es halt sehr schwer für ihn, hier "standhaft" zu bleiben, wenn das Objekt der Begierde quasi dauernd vor seiner Nase herumkegelt. Weißt du, wie ich meine?
 
  • 24. April 2024
  • #Anzeige
Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Ja wie Lektoratte schrieb, ich sehe es auch als ein Zurückfallen in selbstbelohnendes Verhalten bzw. Triebstau + Übersprung, wenn Mensch keine Alternative bietet.

Hatte heute einen kleinen Rückfall bei Einladen der Hunde (NACH dem Lauf), Spieli lag außerhalb des Wagens und Jungchen war so hochgepuscht (keine Zerr- oder Wurfspiele! Nur MITnehmen ist seine Aufgabe), dass er sich in der Leine verbiss - die mir um den Oberkörper hing. Mit "Nein" und "Aus" plus "Such Spieli" (=wieder raus aus Auto) löste sich die Situation. Aber hey...

Selbst mit Brechstange hätte er die Leine (und somit mich) nicht wieder frei gegeben, absoluter Kieferkrampf incl. starrem Blick - wie umgepolt und abgeschaltet. Kenne ich noch vom RS einer Bekannten, was der hatte, hattest Du nicht mehr. Wenn dann noch gezerrt wird - AUA! Umleiten, Alternativen bieten, runterfahren... anders kommt man aus dem Cocktail von Adrenalin und Cortisol echt nicht raus mMn und Prügeln ist bei mir nicht drin. Und wenn ich 5 x oder mehr ein Alternativkommando gebe, bis es durchdringt. Wir "tauschen" draussen quasi, anders gibt es derzeit kein Fortkommen. Daheim sieht es anders aus (hier gibt es aber auch keine Spielis o. ä. zur freien Verfügung und auch Gartenzugang wird von mir reguliert, Ruhephasen sind gefälligst einzuhalten und auch da gehe ich notfalls 50 x hinterher, testen gut und schön aber ein Dickkopf kann ich auch sein). Kannst Du das Kommando "Tauschen" einführen? Theoretisch könntest Du damit auch später "Aufräumen" verbinden (ich bin noch bei Tauschen/UO und wird auch noch lange so bleiben, solang die Gesundheit nicht völlig über Bord geht).

Junkies sind und bleiben Junkies, Rückfälle wird es immer wieder geben aber die Wege heraus werden sich hoffentlich bessern. In solchen Momenten ist man als Menschlein dann ja auch wieder völlig verunsichert und verdattert, braucht mind. Sekunden für angemessene Reaktionen - dabei sollen wir ja immer AGIEREN. DEN Übermenschen will ich kennen lernen! Leider kann man nicht alle Situationen vermeiden, mission impossible. Alles Beste Euch!
 
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