Ist in SH nicht ein Rassegutachten verpflichtend?
In SH sind die "üblichen Verdächtigen" (AmStaff, Pitbull, StaffBull und Bullterrier) gelistet, und zwar seit dem 1. Mai 2005 durch ein "Gefahrhunde"-
Gesetz , das die bis dahin geltende Verordnung ablöste.
In unserer Gemeinde z. B. war bis Ende 2009 keine erhöhte Steuer für Listenhunde fällig. Man meldete also seinen Hund einfach bei der Steuerstelle an und wurde nicht gefragt, um welche Rasse es sich handelte. Nun ist es so, daß die Sachbearbeiterin (oder wie immer die richtige Bezeichnung lautet), nach Unterlagen fragt. Da unsere Tiere aus dem TS kommen, bekam sie dann jeweils eine Kopie vom Abgabevertrag. Was darin stand, war für sie maßgeblich. Bei einem unserer Hunde war im Vertrag "Rasse unbekannt" (oder nur "Mischling" o. ä, jedenfalls keine Rasse) angegeben. Ich sagte dann, daß es sich nach Einschätzung einer Gutachterin um einen AmBull-Presa-Mix handele, und das wurde ohne Vorlage eines schriftlichen Gutachtens akzeptiert.
Listenhunde müssen selbstverständlich auch beim Ordnungsamt gemeldet und eine Haltererlaubnis beantragt werden. Wenn ein Listenhund irgendwo beschlagnahmt oder eingezogen (wie immer es richtig heißt) wird, wird beim zuständigen O-Amt eine Akte angelegt. Über den Verbleib des Hundes muß das O-Amt informiert werden. Wenn der Hund in den Zuständigkeitsbereich eines anderen O-Amts vermittelt wird, wird die Akte entsprechend weitergeleitet, so daß der neue Halter den Hund nicht einfach "umdeklarieren" kann.
Ist ein Hund nicht aktenkundig, bleibt es letztlich dem Halter überlassen, als was er ihn anmeldet. Selbstverständlich kann ihm dann passieren, daß jemand die Richtigkeit der Angaben aufgrund des Aussehens des Hundes anzweifelt. In dem Falle kann die Behörde dann m. W. eine Rassebegutachtung einfordern.
Alle Angaben nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr.
... Es könnte so sein, aber um es mit sicherheit sagen zu können, reichen diese bilder definitiv nicht aus.. ruck zuck ist aus jedem kurzhaarigen, breitbrüstigen hund ein pit oder ein stafford gemacht.. ich kann es nicht verstehen. aber hauptsache draufhauen und anderen leuten inkompetenz unterstellen.
Ehrlich gesagt, bin auch ich einigermaßen erschrocken darüber, wie hier aufgrund der Fotos von vielen Seiten behauptet wird, daß es sich bei beiden Hunden eindeutig um Pit- oder Staff-Mixe handelt. Wieviele Hund mußten beispielsweise in den Niederlanden ihr Leben lassen, weil ihr Aussehen diesem Typus entsprach ...
Gerade kürzlich las ich hier im Forum (in welchem Thread, weiß ich nicht mehr), daß in die Show-Linie des Labrador-Retriever AmStaff eingekreuzt wurde ... Also sind lt. Gesetz eigentlich alle Labbis aus der Show-Linie Listenhunde.
Als ich den braunen Labbi einer Hundetrainerin zum ersten Mal sah, war ich übrigens sicher, daß es sich um einen Staff- oder Pit-Mix handelte. Ich wurde dann eines besseren belehrt und hatte keinen Grund, die Angabe, daß es sich um einen reinrassigen Labbi handele, anzuzweifeln. Nun weiß ich wenigstens, warum der reinrassige Labbi mich so an einen Staff erinnert hat ...
In der Schweiz, so las ich ebenfalls hier im Forum, wird ein Gentest zur Klärung durchgeführt. Bislang war ich der Meinung - so hatte ich es der Literatur entnommen -, daß es nicht möglich sei, die Rassezugehörigkeit eines Hundes sicher zu bestimmen, dessen Eltern nicht bekannt sind. Aus Interesse befragte ich hierzu einen kompetenten TA. Seine Erklärung lautete: Man hat bei AmStaffs mehrere Gene festgestellt, die bei allen AmStaffs vorkommen. Daraus leitet man den Schluß ab, daß ein Hund, der diese Gene besitzt, ein AmStaff bzw. AmStaff-Mix sein muß. Allerdings kommen besagte Gene - so die Aussage des TA - bei allen Molossern vor ...
(Auch diese Angaben nach bester Erinnerung, aber ohne Gewähr.)
Von allen Spekulationen darüber, was warum in Fahrenkrug passiert ist, distanziere ich mich ausdrücklich: Ich war nicht dabei.
Die Zeitung, die wir abonniert haben, erschien uns bislang als einigermaßen sachlich berichtendes Organ. Nun überlegen wir jedoch, das Abo zu kündigen. Auch hier wurde mit Vokabeln wie "blutrünstig", "Killer-Hund" etc. berichtet. Das ist genau das Niveau, das wir nicht brauchen und wünschen (weshalb wir eine gewisse bundesweit erscheinende Tageszeitung auch nicht kaufen bzw. lesen). Der gestrige, von jeglicher Sachkenntnis ungetrübte, Kommentar eines Journalisten (?), der es in unserer hochzivilisierten Gesellschaft für ein Unding hält, daß man von Kindern erwartet, daß sie sich den richtigen Umgang mit Hunden beibringen, ja, gar zur Rücksichtnahme auf die Vierbeiner auffordern lassen, war in meinen Augen nicht dazu angetan, das Niveau nach oben zu korrigieren. (Diese Aussagen sind zugegebenermaßen durchaus emotional eingefärbt.
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