Erziehung eines 2 jährigen Kaukasen

Ingoandre

Hallo, ich hätte einmal eine Frage an die Community.
Ich habe seit über 30 Jahren Erfahrung in der Hundeerziehung; zwar überwiegend Schäferhunde und ich weis, dass man in Bezug auf einen HSH alles vergessen sollte, was man kennengelernt hat.
Meine Frau und ich haben uns 2 zwei Jahren spontan in die Rasse des Kaukasen verliebt und entschlossen uns, dass der nächste Hund -nach Versterben unseres SH - ein HSH (Kaukase /Pyrenäenberghund) sein sollte.
Die Voraussetzungen sind soweit alles vorhanden: Ich kann von zu Hause arbeiten, d.h. ich könnte den ganzen Tag mit dem Hund zusammen sein, eingroßes Haus nebst Garten ist ebenfalls vorhanden.
Hinsichtlich der Anschaffung hatte ich verschiedenste Gespräche mit Züchtern geführt. Alls stellen ihre Hunde natürlich als die liebsten Geschöpfe dar, denn letztendlich wollen sie natürlich auch verdienen.
Mir ist auch klar, dass ein HSH sehr stur ist und ein sehr territoriales Verhalten hat. Mir ist auch klar, dass man viel Geduld und Zeit investieren muss, um diese Rasse zu sozialisieren und umgangstauglich zu machen.
Ich möchte einen Hund mit dem ich die Zeit verbringen kann, der mich auch auf Spaziergängen begleitet, der natürlich auf das Grundstück aufpasst, ohne jeden Besuch gleich zu zerpflücken.
Zu meiner "Schande" muss ich allerdings gestehen, dass manchmal in Bezug auf meine vorausgegangenen Hunde "zu liebevoll" war, mache haben behauptet ich hätte sie "vermenschlicht". Es waren alles sehr große Hunde (SH/Rottweiler) und top liebe Hunde, erzogen und total lieb, niemals falsch und alltagstauglich.
Nun sind wir durch Zufall auf einen Kaukasen getroffen, der seit einiger Zeit (3 Monaten) im Tierheim lebt.
Absolut keine Umgebung für deinen solchen Hund. Wir haben uns auf Anhieb in diesen Hund verliebt.
Er ist geschätzt 1 1/2 - 2 Jahre alt; woher er her kommt weis keiner genau, denn er war ein Fundhund.
Er ist eigentlich sehr lieb und man merkt, dass er um Zuneigung buhlt, soziales Verhalten hat er allerdings so gut wie noch nie kennengelernt. Er hat 2 Betreuer, die mit ihm täglichspazieren gehen. Zu ihnen hat er auch ein wenig Vertrauen gefunden; macht Sitz und Platz mit dem Anreiz der Leckerchen.
Wir gehen -soweit es möglich ist- jeden Tag mit auf dem Spaziergang. Er ist allerdings auch sehr rüpelhaft und ungestüm, denn sobald er in den Auslaff kommt vor dem Spaziergang, springt er auch uns permanent an, knabbelt an Ärmeln, Jacken usw. allerdings ohne bösartig zu werden. Steigert sich allerdings immer weiter hoch und lässt sich manchmal nur durch Leckerchen ein klein wenig "herunter bringen". Im nächsten Moment ist er sehr sanft, lässt sich streicheln, bürsten und wirkt beruhigt.
Der Spaziergang gestaltet sich dann ein wenig schwierig, denn er zieht wie ein Wilder. Nach einiger Zeit legt sich das ein wenig. Wobei er allerdings gerne bei Personen, die ihm entgegenkommen, gerne versucht diese wiedrum anzuspringen und in den Ärmel oder sonstiges zu knabbern. Mit "Spielchen" versuchen wir entgegenzuwirken, was teilweise zu 50% funktioniert. Meine Frau ist allerdings skeptisch, dass sie unter diesen Voraussetzungen überhaupt mit Ihm spazieren gehen könnte. Vor allen Dingen muss man permanent aufpassen, dass nicht gerade jemand aus einer Haustüre kommt und er nicht direkt anspringt. Wobei ich mittlerweile den Eindruck habe- soweit kenne ich mich aus- dass er nicht bösartig ist.
Wobei man bedenken muss, dass er ja noch längst nicht erwachsen ist und man auf die soziale Komponente bei der Prägephase des Hundes überhaupt keinen Einfluss hatte.
Es tut mir einfach nur leid, denn vom Grunde her, ist ein total lieber Kerl.
Ich habe einiges gelesen - nicht nur an dieser Stelle - und manchmal stellen wir uns die Frage, ob in diesem Falle nicht vielleicht ein Welpe die bessere Wahl wäre, oder vielleicht ein Pyrenäenberghund, der vielleicht ein etwas sanfteres???? Wesen hat?
Ich bin mir auch im klaren darüber, dass man auch in einer Hundeschule arbeiten müsste, die sich tatsächlich mit HSH auskennen, denn die Kenntnisse vieler anderer Schulen scheinen bei dieser Rasse nicht besonders angebracht, da diese Hunde soviel anders sind als andere Rassen.
Vielleicht nimmt sich jemand einmal die Zeit zu antworten.
Denn im Moment sind wir ziemlich zerrissen, denn der "Bengel" hat das Herz erobert und man möchte ihm ein schönes und artgerechtes Leben außerhalb des Tierheims ermöglichen, auf der anderen Seite sind die Bedenken, ob es funktioniert ihn im Nachhinein zu sozialisieren und ihn zu einem umgänglichen Hund zu erziehen.
Danke für eine Antwort im Voraus.
 
  • 28. März 2024
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Hi Ingoandre ... hast du hier schon mal geguckt?
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Wenn du jetzt schon so zögerlich bist, ist das, glaube ich, nicht der richtige hund für dich.

Deine frau fragt sich schon wie sie das kalb gehalten bekommt, anstatt das sie sagt: das bekomme ich hin.

Ich rate ab.
 
Wenn du jetzt schon so zögerlich bist, ist das, glaube ich, nicht der richtige hund für dich.

Deine frau fragt sich schon wie sie das kalb gehalten bekommt, anstatt das sie sagt: das bekomme ich hin.
Das ging mir auch durch den Kopf. Die erste Voraussetzung wäre auch meiner Meinung nach, dass man es sich zutraut und sich dem Hund gegenüber nicht unsicher fühlt. Ihr scheint gehörig Respekt vor ihm bzw. seinem Potenzial zu haben. Und das, obwohl ihr ihn als netten Kerl kennen gelernt habt. :gruebel:
 
Puh, es machte echte Mühe,den nicht gegliederten thread zu lesen. Damit hier auch eine Bitte: Threads mit Absätzen..... Oki? Danke, wenn.
 
Hallo, vielen Dank für die Meldungen.
Sicherlich ist er ein netter Kerl, ist auch teilweise verschmust. Er ist aber auch sehr wild in seinen Aktionen.
Respekt sicherlich vor dem Hund, aber keine Angst. Man weis nicht was mit dem Hund in der Vergangenheit geschehen ist.
Dazu kommt natürlich noch der Umstand, dass er durch das Tierheim einen Betreuer hat, der mit ihm täglich spazieren geht, den er wahrscheinlich als seinen Leiter akzeptiert. Bei ihm beruhigt er sich recht schnell. Jetzt sind wir hinzu gekommen und sind natürlich für ihn noch fremd.
Meine Frau hat nicht die Erfahrung mit Hunden, die ich über Jahre besitze. Wenn sie mitgeht, akzeptiert er ihre Gesellschaft und verhält sich neutral bzw. versucht auch zu knabbern. Im Moment weis ich nicht, ob es Ungestümheit und ein gewisser Spieltrieb ist, oder ob sich das nicht auch hochschaukeln würde?
Wir wohnen in einem Gewerbegebiet, unser Haus mit Arreal ist allerdings nicht gerade klein.
Wäre dann vielleicht ein Welpe doch die bessere Wahl, wo man die soziale Prägung von Anfang an beeinflussenkann?
 
Oki, ich leide an beginnender Demenz, da ist manchmal alles etwas schwieriger. Aber ich versteh schon...
 
Hallo, vielen Dank für die Meldungen.
Sicherlich ist er ein netter Kerl, ist auch teilweise verschmust. Er ist aber auch sehr wild in seinen Aktionen.
Respekt sicherlich vor dem Hund, aber keine Angst. Man weis nicht was mit dem Hund in der Vergangenheit geschehen ist.
Dazu kommt natürlich noch der Umstand, dass er durch das Tierheim einen Betreuer hat, der mit ihm täglich spazieren geht, den er wahrscheinlich als seinen Leiter akzeptiert. Bei ihm beruhigt er sich recht schnell. Jetzt sind wir hinzu gekommen und sind natürlich für ihn noch fremd.
Meine Frau hat nicht die Erfahrung mit Hunden, die ich über Jahre besitze. Wenn sie mitgeht, akzeptiert er ihre Gesellschaft und verhält sich neutral bzw. versucht auch zu knabbern. Im Moment weis ich nicht, ob es Ungestümheit und ein gewisser Spieltrieb ist, oder ob sich das nicht auch hochschaukeln würde?
Wir wohnen in einem Gewerbegebiet, unser Haus mit Arreal ist allerdings nicht gerade klein.
Wäre dann vielleicht ein Welpe doch die bessere Wahl, wo man die soziale Prägung von Anfang an beeinflussenkann?


Was heisst nicht gerade klein?
 
Im Moment weis ich nicht, ob es Ungestümheit und ein gewisser Spieltrieb ist, oder ob sich das nicht auch hochschaukeln würde?
Für mich liest es sich wie ersteres, aber wenn du trotz deiner Hundeerfahrung und obwohl du ihn im Gegensatz zu uns live erlebst, es nicht einschätzen kannst ... ?
 
Ich würde die Finger von dem Hund lassen..das kann nur in einem Desaster enden..ihr seid viel zu unsicher , zumindest kommt ihr bei mir so an.
 
Wir wohnen in einem Gewerbegebiet, unser Haus mit Arreal ist allerdings nicht gerade klein.
Mir geht es nicht um das Grundstück ansich, sondern die Umgebung. Ob man dort viele Menschen und Hunde trifft, wie die Einstellung zu Hundeverhalten ist, wie überraschend Menschenkontakt kommen kann, etc. Wenn Ihr sehr urban wohnt, muss der Hund, grade in dieser Größe, sehr gut erzogen werden. Er wird bei Euch zuhause noch territorial werden und dann geht es nicht mehr nur um "Anspringen", dann müsst Ihr den Hund zu 100% im Griff haben.
Das ist in urbanen Gegenden eine andere Hausnummer als im Nirgendwo mit nur 1-2 Nachbarn.
 
Auch wenn es "nur ein bis zwei Nachbarn" sind, kann es draussen trotzdem immer zu Hundebegegnungen kommen, eventuell sogar mit Haltern/Hunden, die extra dort gehen, weil da nix los ist. Warum auch immer....
Und wenn man dann so ein "Schiff" nicht händeln kann..
Haben wir hier grade zweimal..
Ein "geretteter" Kangal, sieht zumindest genauso aus, mit einem Wattebäuschen-Frauchen und ein altdeutscher SH, der mit der Mutter seiner Halterin Gassi geht, weil die keine Zeit hat.
Man beachte bei zweiteren die Reihenfolge....:rolleyes:
Wenn wir hier die Autos der Beiden, die nicht mal hier ansässig sind, sehen, wird Gassi gehen für uns zum Spießruten-Lauf.
Der "Kangal" - ein Traum von einem Hund - ist wenigstens noch Hündinnen verträglich, aber dem Schäfer ist das völlig latte.
Der beste Satz kam letztens von der Schäfer-Dame, Anfang 70, klein und zierlich, aus dem Auto heraus, als ich sie ansprach, warum sie den denn nicht an der Leine hält "Wenn was passiert, lasse ich sowieso los. Ich habe nämlich Angst, das ich stürze und mich dabei verletze..." :wand:.
Wobei, eigentlich ist es wurscht, wenn der loslegt, könnte sie ihn eh nicht händeln...:wand:
Wir anderen HH's haben uns schon "zusammen geschlossen" und schon mal die Gemeinde informiert.
 
Wobei, eigentlich ist es wurscht, wenn der loslegt, könnte sie ihn eh nicht händeln...:wand:
Wir anderen HH's haben uns schon "zusammen geschlossen" und schon mal die Gemeinde informiert.

OT: Wie ist das eigentlich rechtlich, muss ich meinen Hund in jeder Situation halten können? Meiner hat zwar nur 17kg Kampfgewicht, also betrifft es mich nicht, aber interessant find ich das Thema.
 
OT: Wie ist das eigentlich rechtlich, muss ich meinen Hund in jeder Situation halten können? Meiner hat zwar nur 17kg Kampfgewicht, also betrifft es mich nicht, aber interessant find ich das Thema.


Ich vermute schon, das ist eine erziehungssache, nicht vom gewicht oder kraft abhängig.
 
Wahrscheinlich nicht, denn 100prozentige Sicherheit wird es nicht geben.
Aber "unsere zwei" sind definitiv eine Gefahr für andere, von daher haben wir uns schon vorsorglich an die Gemeinde gewandt. Denn zumindest vom DSH weiß ich, das die "zuhause" nicht mehr Gassi gehen, weil da schon das eine oder andere "vorgefallen" ist. Ich kenne durch meinen früheren Job jemanden, der in der gleichen Strasse wohnt.
Auf dem dortigen Gemeindegebiet hat der nämlich schon Leinenpflicht.
Deswegen sind sie zum Gassi "umgezogen" und leider bei uns gelandet.
Und unsere Gemeinde kann leider auf diese "Anordnung" nicht einfach zurückgreifen, erst muss hier was "passieren". Allerdings muss es jetzt nichts "Großes" mehr sein, um auch hier so eine Maßnahme anzuordnen. Wobei mir eine MK-Pflicht lieber wäre...
Zumindest sind wir anderen HH's aber einig, wir werden jeden Vorfall melden.
 
Ich vermute schon, das ist eine erziehungssache, nicht vom gewicht oder kraft abhängig.
Völlig deiner Meinung :dafuer:!
Es ist Erziehungssache, nur lassen wir definitiv nicht mehr zu, das unsere Hunde den absoluten Mangel derselben mit ihrer Gesundheit oder sogar mit ihrem Leben ausbaden :dagegen:.
 
Als mein Mann und ich vor Jahren einen Hund aussuchten hatte er einen Pitbullrüden ins Auge gefaßt. Ich habe sofort Nein gesagt, weil mir das zu viel Hund war.
Der Hund sollte mit mir täglich im Auto unterwegs sein und Kunden/Tierärzte besuchen. Mal abgesehen von der Größe war er auch noch Artgenossen unverträglich.

Warum sich nicht zusammen setzen und etwas aussuchen was beiden Besitzern gerecht wird?

Wir, und als erster mein Mann, haben uns dann spontan für eine Russelldame entschieden, die von der Feuerwehr in das Tierheim gebracht wurde in dem wir ehrenamtlich tätig waren.
Liebe auf den ersten Blick von uns Beiden und wir waren 15 Jahre sehr glücklich mit ihr.
Es macht doch keinen Sinn wenn nur ein Partner wirklich “warm“ mit dem Hund wird.
 
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