Ergebnis der HVO in Lüneburg

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Ergebnis der HV in Lüneburg


"Im Landkreis Lüneburg sind 30 Kampfhunde registriert, davon zehn in der Stadt", berichtet Werner Harlos, beim Landkreis für Gefahrenabwehr zuständig. 22 der Hunde seien zum Wesenstest angemeldet. Neun hätten ihn bereits bestanden, darunter vier Hunde aus dem Bereich der Stadt Lüneburg. Für die nicht gemeldeten Hunde will der Kreis noch einmal Fristen setzen.
Auch die beiden Hunde, die jüngst an der Dahlenburger Landstraße in Lüneburg einen Schäferhund zerfleischten und anschließend erschossen werden mussten, waren noch nicht für den Wesenstest angemeldet worden. "Wir hatten den Besitzer aber schon dazu aufgefordert", erklärt Harlos.
Beim Wesenstest durchgefallen sei noch kein Hund. Und selbst beim Mißerfolg gibt es noch eine zweite Chance - ein weiterer Test nach einer Verhaltenstherapie für Herr und Hund.
Allerdings gebe es im Kreis Lüneburg noch keinen Tierarzt, der die Tests durchführt - getestet werden die Tiere vor allem von Dr. Tatjana Rusch aus Stelle in Vierhöfen.
Auch Kampfhunde (Bullterrier, American Staffordshire Terrier, Pit Bull und Kreuzungen), die den Test bestanden haben, müssen in der Öffentlichkeit Maulkörbe tragen, an der Leine geführt und kastriert werden.
Anders ist das bei der Kategorie B, unter die unter anderem Bullmastiffs, Dobermänner, Mastino Neapolitano und Rottweiler fallen. Zwar gilt auch für sie Leinenzwang, doch vom Maulkorbzwang können sie auf Antrag befreit werden.
Gemeldet sind insgesamt rund 200 Hunde, davon 49 in der Stadt Lüneburg. 60 Anträge wurden gestellt, die Hälfte davon schon positiv entschieden.
Mit dem Ergebnis der kreisweiten Fragebogenaktion zur Erfassung der Hunderassen ist der Landkreis zufrieden. "Der Rücklauf betrug rund 90 Prozent, sodass die Dunkelziffer vergleichsweise gering ausfällt", meint Harlos.
Angeschrieben wurden allerdings nur die Halter von registrierten Hunden. Zumindest in der Lüneburger Stadtverwaltung glaubt man, dass das längst nicht alle sind.

Die Stadt Lüneburg will härter gegen Hundebesitzer durchgreifen, die ihre Hunde nicht gemeldet haben und keine Steuern zahlen. "Gerade aufgrund der neuen Regelungen für Kampfhunde in der Gefahrtier-Verordnung und angesichts der jüngsten Vorfälle in de Region Lüneburg gibt es da keine Nachsicht mehr," sagt Oberbürgermeister Ulrich Mädge.
Zweifel gibt es bei der Stadt nicht nur an der Gesamtzahl von 2250 registrierten Hunden, sondern vor allem auch an der Zahl der Vierbeiner, die unter die Gefahrtier-Verordnung fallen: "Gerade bei diesen Hunden gibt es eine Dunkelziffer," meint Daniela Stengel vom Ordnungsamt.
Bisher konnten die Besitzer von Hunden ohne Steuermarke noch auf Milde zählen. Die Stadt forderte sie in der Regel nur auf, die Tiere unverzüglich anzumelden. Künftig aber wird da rasch ein Verwarn- oder Bußgeld fällig, wenn die Halter der Aufforderung nicht unverzüglich nachkommen. "Wer gegen die Meldepflicht verstößt, kann mit einem Bußgeld von bis zu 20000 Mark rechnen", so Daniela Stengel.
Probleme bei der Aufnahme von Hunden meldet das Tierheim. "Wir haben eine Warteliste. Nur wenn wir einen Hund vermitteln, können wir einen neuen aufnehmen", sagt die Leiterin Susanne Witthöft. Noch am Montag musste das Tierheim einen Hund retten. Der Besitzer hatten den Rottweiler-Mischling einfach an einem Ortsschild in Artlenburg angebunden.
 
  • 28. März 2024
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