Eine traurige Geschichte über einen Hund

Sally

15 Jahre Mitglied
Heute möchte ich euch eine traurige Geschichte erzählen. Sie handelt von einem Hund den ich leider nicht sehr gut kannte, aber ich möchte euch von seiner bewegenden Lebensgeschichte erzählen.

Apollo war ein reinrassiger Bergamasker-Rüde. Seine Besitzer (ich schäme mich zuzugeben, dass ich diese Leute kenne, seit ich Apollo kenne sind diese Leute nur noch Abschaum für mich!) betrieben einen Gasthof. Natürlich gehen da immer viele Leute aus und ein und ich kann mir vorstellen wie es für einen Hund sein muss, dass ständig fremde Leute auf seinem Revier rumrennen und Kinder ihn dauernd begrapschen. Kurzum, Apollo wurde böse und seine Besitzer brachten ihn ins Tierheim. Als er dort ankam traf die Tierheimmitarbeiter fast der Schlag. Das lange Fell des Hundes war dreckig und ungepflegt, sein Halsband war mit dem Fell an seinem Hals verwachsen (!!) und das schlimmste, der Hund liess sich nicht berühren. Er biss und tobte. Ich weiss nicht wie es geschafft wurde den Hund zu bändigen und zu scheren, ich lernte den Hund erst kennen, als er schon einige Zeit im Tierheim gelebt hatte. Eine junge Frau und eine ältere Dame hatten es geschafft sein Vertrauen zu gewinnen. Sie waren die einzigen die mit ihm spazieren gehen konnten. Oft gingen wir mit einem großen Hunderudel spazieren und Apollo (mitlerweile nur noch "Apo" genannt), der immer frei laufen durfte, fühlte sich unter den vielen Hunden Pudelwohl. Ich hatte immer sehr viele Leckerli dabei und eines Tages versuchte ich Apo zu streicheln. Ich gab ihm ein Leckerli und fuhr im vorsichtig über den Kopf. Er liess es sich kurz gefallen und ging dann gleich wieder spielen. Übrigens, er war zu diesem Zeitpunkt 5 Jahre alt. Apo war mittlerweile schon ein ständiges "Inventar" des Tierheims. 2 lange Jahre hatte er immer den gleichen Zwinger. Da ich mit meinem eigenen Hund und mit der Schule sehr viel zu tun hatte, war ich längere Zeit nicht mehr im Tierheim gewesen. Eines Tages brachte ich Futter vorbei und Apo war nicht mehr da. Erschrocken fragte ich nach ihm und eine freiwillige Helferin im Tierheim brach gleich in Tränen aus. Die Leiterin des Tierheims erzählte mir das Apo einen Platz bei einer sehr Hundeerfahrenen Frau gefunden hat, die schon einen Hund hatte. Sie hatte ihn aus dem Tierheim geholt und alle waren glücklich dass Apo so einen guten Platz gefunden hatte. Einen Tag später wollte die Frau mit ihm spazieren gehen, öffnete die Autotür und wollte ihn am Halsband halten und anleinen. Obwohl die Frau sich zuerst eingehend mit ihm befasst hatte bevor sie ihn zu sich nahm, und er sich auch von ihr am Halsband anfassen gelassen hatte, an diesem Tag tat er es nicht. Er schnappte nach ihr und rannt Richtung Autobahn. Er wurde angefahren und schwerverletzt von der Polizei erschossen. Das schlimmste war, dass er vielleicht eine Chance gehabt hätte, wenn ein Tierarzt gerufen worden wäre. Die ältere Frau, die früher immer mit Apo spazieren gegangen war erzählte mir einmal, dass sie zu dem Zeitpunkt, als Apollo zu Tode kam,mit dem Auto in die Schweiz fuhr. Zum ersten Mal hatte sie einen Tag frei, kein Apo wartete im Zwinger auf seinen täglichen Spaziergang. Sie hatte das Radio angeschaltet und hörte eine Nachrichtenmeldung, dass ein Schnauzer auf der Autobahn sei. Mir viel ein,dass ich einen Bericht in der Zeitung las, dass ein Schnauzer auf der Autobahn war und getötet wurde. Tja, nur das dieser sog. Schnauzer ein 7-jähriger Bergamaskerrüde war, der zum ersten Mal in seinem Leben ein richtiges Zuhause hatte, und dieses so schnell wieder verlassen musste.

Tja, dass ist die traurige Geschichte von Apollo.




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"Wer viel spricht hat weniger Zeit zum Denken." (indisches Sprichwort)
 
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