Ein Hotel für vierbeinige Schnüffler
Hundepension am Frankfurter Flughafen bietet Tieren Komfort auf 24 Quadratmetern
Das "Hunde-Hotel" am Frankfurter Flughafen hat 36 Zwinger - Futter für die Vierbeiner ist inklusive.
Bild: Lachmann
Vom 08.10.2003
Von unserem
Redaktionsmitglied
Markus Lachmann
FRANKFURT - Wer sich Tor32 des Frankfurter Flughafens nähert, erlebt eine Überraschung. Denn nicht der Lärm der startenden Flugzeuge irritiert, sondern lautes Bellen und Kläffen. Auf einem kleinen Gelände, das früher den Amerikanern gehörte und unmittelbar an der Cargo City Süd liegt, befindet sich die Hundepension des Airports. Stewardessen, Reisende, Bundesgrenzschutz und Frankfurter geben hier ihre Vierbeiner in Obhut. Von der Dogge bis zum Fox-Terrier ist so ziemlich alles zu finden.
Platzwart Wilfried Kloss hat an diesem Tag wieder alle Hände voll zu tun. 25 "Gasthunde" sowie zwölf "Diensthunde" wollen gefüttert und versorgt werden. Am Tag landen 15 Kilo Hundefutter in den knurrenden Mägen.
"Diensthunde" heißen die Tiere, die in den Flughafen-Terminals nach Drogen und Sprengstoffen schnüffeln sowie Kriminelle stellen - zumeist Schäferhunde. Sie sind sozusagen Dauergäste in der Pension, Kost und Logis zahlt die Fraport. Wird zum Beispiel ein herrenloser Koffer im Abfertigungsbereich entdeckt, sind die Hunde aus der Pension zur Stelle. Auch auf dem Außengelände werden sie eingesetzt. "Etwa an einigen dunklen Ecken im Startbahn-West-Bereich", weiß Kloss.
Nicht jeder Hund kann diesen Karriereweg einschlagen. Die Tiere müssen, wenn sie im Alter von einem Jahr von der Fraport gekauft werden, einen überdurchschnittlichen Spieltrieb besitzen. Denn was für die Fluggäste im Ernstfall lebensgefährlich ist, ist für die Schnüffelhunde ein lustiges Spiel. Doch bevor sie soweit sind, müssen sie noch drei Monate lang in München die "Schulbank" drücken.
Auch im Dienst können sich die Profi-Schnüffler nicht aufs faule Fell legen. Sie müssen sich regelmäßig Prüfungen unterziehen. Denn ihre Begleiter vom Bundesgrenzschutz müssen sicher gehen können, dass die Tiere nicht zubeißen, wenn sie keinen entsprechenden Befehl bekommen haben. "Stellen und Verbellen" heißt das im Fachjargon. Der Täter wird zwar geschnappt, nicht aber das Bein oder der Arm. Die Schnüffelhunde arbeiten Tag und Nacht im Schichtdienst. Ein großer Spaß, aber auch anstrengend. "Mit acht bis neun Jahren gehen sie in Rente", so Platzwart Kloss, der sich in seiner Freizeit um mallorquinische Straßenhunde kümmert.
Es klingelt am Tor: Ein Herrchen aus Frankfurt ist mit einem Geländewagen vorgefahren, um seine zwei Rottweiler abzuholen. Als Kloss die Zwingertür öffnet, gibt es kein Halten mehr: Die bulligen Tiere stürzen heraus, springen an dem Mann hoch, jaulen vor Freude - und klettern dann in den Kofferraum.
Vor sechs Jahren kamen die Fraport-Mitarbeiter auf die Idee, nicht nur den Schnüffelhunden, sondern auch fremden Vierbeinern ein Zuhause zu bieten - die Idee der Hundepension war geboren. Heute verfügt das Hunde-Hotel über 36 Zwinger, die jede Menge Auslauf bieten. Pro Tag muss der Hundebesitzer zwölf Euro bezahlen - Futter inklusive -, hinzu kommen einmalig 15 Euro für die Endreinigung. und als Bearbeitungsgebühr.
Der ganze Stolz der Mitarbeiter sind die zwölf Holzhütten, die ein wenig wie Gartenhäusschen aussehen. Sie bieten den Vierbeinern 24 Quadratmeter Platz, haben innen noch ein "Schlafgemach" und sind mit einer Heizung ausgestattet. "Wie ein Kinderzimmer", erklärt Kloss. Und was ist mit dem Fluglärm, stört der nicht die Pensionsgäste? Die Autos auf dem Cargo-Zubringer seien lauter, berichtet der Platzwart - man muss ihm recht geben.
Hundepension des Frankfurter Flughafens: 069/69066542.
Hundepension am Frankfurter Flughafen bietet Tieren Komfort auf 24 Quadratmetern
Das "Hunde-Hotel" am Frankfurter Flughafen hat 36 Zwinger - Futter für die Vierbeiner ist inklusive.
Bild: Lachmann
Vom 08.10.2003
Von unserem
Redaktionsmitglied
Markus Lachmann
FRANKFURT - Wer sich Tor32 des Frankfurter Flughafens nähert, erlebt eine Überraschung. Denn nicht der Lärm der startenden Flugzeuge irritiert, sondern lautes Bellen und Kläffen. Auf einem kleinen Gelände, das früher den Amerikanern gehörte und unmittelbar an der Cargo City Süd liegt, befindet sich die Hundepension des Airports. Stewardessen, Reisende, Bundesgrenzschutz und Frankfurter geben hier ihre Vierbeiner in Obhut. Von der Dogge bis zum Fox-Terrier ist so ziemlich alles zu finden.
Platzwart Wilfried Kloss hat an diesem Tag wieder alle Hände voll zu tun. 25 "Gasthunde" sowie zwölf "Diensthunde" wollen gefüttert und versorgt werden. Am Tag landen 15 Kilo Hundefutter in den knurrenden Mägen.
"Diensthunde" heißen die Tiere, die in den Flughafen-Terminals nach Drogen und Sprengstoffen schnüffeln sowie Kriminelle stellen - zumeist Schäferhunde. Sie sind sozusagen Dauergäste in der Pension, Kost und Logis zahlt die Fraport. Wird zum Beispiel ein herrenloser Koffer im Abfertigungsbereich entdeckt, sind die Hunde aus der Pension zur Stelle. Auch auf dem Außengelände werden sie eingesetzt. "Etwa an einigen dunklen Ecken im Startbahn-West-Bereich", weiß Kloss.
Nicht jeder Hund kann diesen Karriereweg einschlagen. Die Tiere müssen, wenn sie im Alter von einem Jahr von der Fraport gekauft werden, einen überdurchschnittlichen Spieltrieb besitzen. Denn was für die Fluggäste im Ernstfall lebensgefährlich ist, ist für die Schnüffelhunde ein lustiges Spiel. Doch bevor sie soweit sind, müssen sie noch drei Monate lang in München die "Schulbank" drücken.
Auch im Dienst können sich die Profi-Schnüffler nicht aufs faule Fell legen. Sie müssen sich regelmäßig Prüfungen unterziehen. Denn ihre Begleiter vom Bundesgrenzschutz müssen sicher gehen können, dass die Tiere nicht zubeißen, wenn sie keinen entsprechenden Befehl bekommen haben. "Stellen und Verbellen" heißt das im Fachjargon. Der Täter wird zwar geschnappt, nicht aber das Bein oder der Arm. Die Schnüffelhunde arbeiten Tag und Nacht im Schichtdienst. Ein großer Spaß, aber auch anstrengend. "Mit acht bis neun Jahren gehen sie in Rente", so Platzwart Kloss, der sich in seiner Freizeit um mallorquinische Straßenhunde kümmert.
Es klingelt am Tor: Ein Herrchen aus Frankfurt ist mit einem Geländewagen vorgefahren, um seine zwei Rottweiler abzuholen. Als Kloss die Zwingertür öffnet, gibt es kein Halten mehr: Die bulligen Tiere stürzen heraus, springen an dem Mann hoch, jaulen vor Freude - und klettern dann in den Kofferraum.
Vor sechs Jahren kamen die Fraport-Mitarbeiter auf die Idee, nicht nur den Schnüffelhunden, sondern auch fremden Vierbeinern ein Zuhause zu bieten - die Idee der Hundepension war geboren. Heute verfügt das Hunde-Hotel über 36 Zwinger, die jede Menge Auslauf bieten. Pro Tag muss der Hundebesitzer zwölf Euro bezahlen - Futter inklusive -, hinzu kommen einmalig 15 Euro für die Endreinigung. und als Bearbeitungsgebühr.
Der ganze Stolz der Mitarbeiter sind die zwölf Holzhütten, die ein wenig wie Gartenhäusschen aussehen. Sie bieten den Vierbeinern 24 Quadratmeter Platz, haben innen noch ein "Schlafgemach" und sind mit einer Heizung ausgestattet. "Wie ein Kinderzimmer", erklärt Kloss. Und was ist mit dem Fluglärm, stört der nicht die Pensionsgäste? Die Autos auf dem Cargo-Zubringer seien lauter, berichtet der Platzwart - man muss ihm recht geben.
Hundepension des Frankfurter Flughafens: 069/69066542.
Anhänge
You must be registered for see attachments list