Dominanz und ihre Verwechslungen

Dog-Runner

10 Jahre Mitglied
Mehr vielleicht zum lernen als eine Frage.
Aus der aktuellen WUFF, ich habs nur teils gekürzt und/oder verständlicher geschrieben:


Das allgegenwärtige Problem der ‚Dominanz‘:
Viele Hundehalter hören oft von anderen Hundehaltern (im Nachfolgenden HH genannt) oder „Hundetrainern“ (bewusst in „“ gesetzt, da sich jeder Mensch Hundetrainer nennen kann, ohne fachlich fundiertes Wissen), dass ein Hund ‚dominant‘ sei. Woran auch immer er dieses erkennen mag und ob sich die Dominanz gegen den Menschen, gegen andere Hunde oder sonstige Lebewesen richtet, stelle ich mir die Frage. Sehr häufig wird also der Begriff Dominanz heran gezogen, um damit das Verhalten des Hundes zu erklären oder gar zu entschuldigen. Oftmals fällt auf, dass die Besitzer der Hunde das gar nicht so eng sehen, denn schließlich ist ein dominanter Hund ja auch ein ganzer Kerl. Und den möchte man ja auch haben. Nicht selten kaschiert man mit den Worten „der sei halt dominant“ seine eigene Erziehungsunfähigkeit. Denn wenn der Hund dominant ist, kann man ja eh nix dagegen tun.

Was aber ist Dominanz wirklich??
Die überwiegende Mehrzahl der verhaltensbiologischen Fachartikel sind sich einig, dass Dominanz keine Eigenschaft ist. Es handelt sich dabei viel mehr um eine Beziehung, also ein komplexes Zusammenspiel des Verhaltens von mindestens 2 Lebewesen. Eine Dominanzbeziehung liegt dann vor, wenn einer der Beteiligten regelmäßig und vorhersagbar seine Interessen gegen den anderen durchsetzen kann, ohne dafür direkt körperliche Gewalt anwenden zu müssen. Die Dominanzbeziehung wird also durch den Rangtieferen anerkannt und gefestigt. Der Ranghöhere kann entscheiden, wann er seine Dominanzansprüche durchsetzen möchte, er kann aber auch darauf verzichten. Der Rangtiefere muss dieses anerkennen. Wie jede soziale Beziehung wird auch eine Dominanzbeziehung durch eine lange Aufsummierung von Verhaltensweisen zwischen den Beteiligten gestellt. Die Summe aller Dominanzbeziehungen kann (muss aber nicht) eine Rangordnung ergeben.

Rangordnung
Von Rangordnung spricht man, wenn jedes Tier über oder unter einem bestimmten Tier in einer klaren Reihung angeordnet ist. Also A dominiert über B, B dominiert über C usw. Kreise und Zirkelschlüsse sind auch möglich, wie A dominiert B, B dominiert über C, C dominiert über A , D dominiert über B. Jedoch gibt es auch andere Sozialsysteme, wie despotische Systeme, bei denen einer über alle dominiert. Dominant ist der, der nie eine Auseinandersetzung beginnt, aber jede gewinnt, in die er von anderen verwickelt worden ist. Und genau hier liegt der Fehler: Häufig handelt es sich um kleine Stänkerer. Im günstigsten Fall könnten sie rechnerisch etwa auf der mittleren Rangposition landen, wenn sie tatsächlich viele der von ihnen vom Zaun gebrochenen Auseinandersetzungen auch gewinnen. Viel häufiger jedoch würden sie diese Auseinandersetzungen verlieren, wenn sie nicht von ihrem Halter gerettet oder anderweitig aus der Situation heraus geführt würden, dann wären sie auf der Rangordnung ganz unten.

Dominanz ist NICHT Aggression
Dominanz hat überhaupt nichts mit Aggression zu tun. Wer wirklich dominant über andere ist, kann ohne jegliche Aggression seine Interessen gegen den anderen durchsetzen. Der hat nämlich gar keine Gewalt nötig. Wer aggressiv werden muss und womöglich sogar unritualisiert aggressiv und mit körperlicher Gewalt agieren muss, ist eben nicht unangefochten dominant. Dominant dagegen wäre ein Hund, der es gar nicht nötig hat, aggressiv zu agieren -> „Er kam, sah und kriegte (was auch immer er will)“. Das ist die Charakteristik eines wirklich ranghohen Tieres das über viele andere dominiert.

Dominanz und Ressourcen
Apropos -> er kriegte: Gerade der Zugang zu Futter und anderen überlebenswichtigen Ressourcen (wie bspw. Wasser) ist bei Hundeartigen nachgewiesenermaßen nicht an die Rangordnung gekoppelt. Eine Vielzahl von Studien an Caniden zeigt immer wieder, dass beim Futter eine ganz andere Beziehung gilt: Wer am lautesten und glaubwürdigsten schreit „ICH HABE HUNGER!“ (im Zweifelsfall der Beagle!) der bekommt dann auch zuerst das Futter. Gerade deswegen ist es auch ein weit verbreitetes immer wieder gern zitiertes und oftmals fehlinterpretiertes Missverständnis, wenn man HH beispielsweise erzählt: „Bevor du deinen Hund fütterst, solltest du unbedingt selbst einen Keks essen, sonst wird der dominant“. Oder: „ Du darfst deinem Hund nie von deinem Essen abgeben, sonst wird deine Rangposition in Frage gestellt“. Diese und leider viele anderen Aussagen beruhen auf einem Verständnis von Dominanzpositionen, wie es für unsere äffische Verwandtschaft üblich ist. Dort darf sich i.d.R. der Ranghohe jederzeit am Futter des Rangtieferen bedienen. Bei Caniden deren Rudelstrukturen vielmehr auf Koorperation bei der Nahrungssuche und dem Erwerb angelegt sind, wäre eine solche Vorgehensweise auch wenig produktiv. Was nützt es, wenn ein ranghoher Wolf sich am toten Hirsch den Bauch vollgeschlagen hat, jedoch nur ein Rudel hungriger und dementsprechend geschwächter Mitstreiter hinter sich wüsste, könnte weder gegen das stärkere Nachbarrudel, noch gegen andere überlegene Konkurrenzarten bestehen. Auch die meisten erfahrenen Hundetrainer bestätigen, dass es kaum Hunde gibt, die wirklich die Absicht haben über den Menschen zu dominieren.

Situative und formale Dominanz
Die Probleme im Umgang mit dem Hund bestehen nicht aus dem Rangordnungsbestreben, sie entstehen aus zwei anderen Situationen die ich jetzt weiter eingehen werde: Zum einen aus der situativen Dominanz, zum anderen aus Verwechslung zwischen Dominanz und Anführerschaft. Auch wenn es sehr kompliziert klingt, die Unterscheidung zwischen der sogenannten formalen und der situativen Dominanz ist für den HH durchaus wichtig. Der Langzeit-Rangordnung Dominante zeigt ausserdem eine aufrechte Körperhaltung mit gestreckten Gelenken und einer eher erhobenen Kopf- und Schwanzhaltung. Der Unterlegene in der Langzeit-Dominanzbeziehung zeigt das Gegenteil mit eher hängenden Gliedern. Alle anderen, auch die als typische Dominanz anzeigend beschriebenen Verhaltensweisen von Kopf-auflegen, Scheinattacken, über Pfoten-Auflegen bis hin zum Schnauzenbiss sind eher der sogenannten situativen Kurzzeitdominanz zuzuordnen. Und um genau diese Verhaltensweisen geht es hauptsächlich. Denn die situative Dominanz ist nicht gekoppelt an die Langzeitrangordnung, sondern teilt dem Gegenüber lediglich mit, dass man sich in der jetzigen momentanen Situation gerne mit etwa durchsetzen möchte. Das kann der Zugang zum Futter, zum Ruheplatz oder auch ein Abbruchsignal sein, nach dem Motto „Hör auf, du nervst!“ oder auch schlichtweg eine Vergrößerung der Individualdistanz, die man gerade gerne hätte. All diese Situationen sind nicht nur vom Ranghöheren zum Rangtieferen zu beobachten. Diese Verhaltensweisen werden durchaus auch von ‚unten nach oben‘ gezeigt und auch vom Ranghöheren beachtet. Und genau hier liegt der Punkt für das Verständnis unseres Hundes. Wenn uns unser Hund mit einem Verhalten aus der situativen Dominanz mitteilt, dass ihm irgendetwas, was wir gerade tun, nicht gefällt, haben wir trotzdem keinen Anlass daran zu zweifeln, dass er uns als Chef nicht akzeptiert. Insbesondere die Abbruchsignale sind hier besonders hervorzuheben.

Abbruchsignale
Abbruchsignale sind Verhaltensweisen, die immer dann situativ eingesetzt werden, wenn der Hund oder Wolf möchte, dass ein anderer mit irgendetwas aufhört, was er gerade tut. Dazu gehören fixieren, Naserümpfen, Knurren, ggf. auch Scheinattacken oder Kopf-Vorstoßen oder –Auflegen, bis hin eben zu anrempeln oder Pfote-Auflegen. Diese Abbruchsignale werden sowohl von oben nach unten als auch von unten nach oben gezeigt und befolgt. Ebenso wurde in einer Studie festgestellt, dass der von Hundehaltern missbrauchte und so oft praktizierte Schnauzengriff, bei Hunden als auch Wölfen so selten vorkam, dass sie ihn statistisch gar nicht auswerten können. Eine weitere wichtige Erkenntnis ist, dass Hunde und Wölfe, die in dieser Weise (situative Dominanz und Abbruchsignale) gestoppt wurden, keineswegs hinterher beleidigt oder sauer sind. In den meisten Fällen lässt sich sogar ein Weitermachen oder Weiterspielen fast ohne Unterbrechung zeigen. Ebenfalls sind fast keine Stressanzeichen zu entdecken. Der Mensch muss also keine Angst haben, das Vertrauen des Hundes aufs Spiel zu setzen, wenn man Abbruchsignale anwendet – solange sie der Situation angemessen und klar kommuniziert sind!!! Dominanzbeziehungen, insbesondere die Beziehung der formalen Langzeitdominanz, sind nur nach einer längeren Entwicklung zu beobachten. Wird ein neuer Hund bzw ein neuer Wolf in eine Gruppe eingebracht, oder verliert die Gruppe eines ihrer Ranghöheren Mitglieder, so dauert es Wochen oder gar Monate bis sich die formale Dominanz wieder eingespielt hat. In den ersten Wochen und Monaten werden Konflikte und Auseinandersetzungen dann überwiegend oder ausschließlich mit den Methoden der situativen Kurzzeitdominanz geregelt. Dies bedeutet nicht, dass die Gruppe instabil wäre, sondern lediglich, dass die Tiere noch nicht so wissen, wie sie sich aufeinander einstellen können. Auch das muss ein HH wissen, der einen Hund neu übernimmt und sich mit ihm länger beschäftigt. Bis der Hund die formale Langzeitdominanz des Menschen anerkennt und auch zu schätzen weiß, dauert es eben eine gewisse Zeit. In der Zwischenzeit können bisweilen auch Anfragen von unten nach oben kommen, die der Mensch als Aufmüpfigkeit auffassen könnte, die in Wirklichkeit aber nichts anderes sind als eine Verunsicherung des Hundes über die zukünftig herrschenden Strukturbedingungen.

Ohne Fleiß kein Preis
Ganz wichtig ist es auch zu betonen, dass eine Dominanzbeziehung den Rangtieferen sehr viel kostet. Er oder sie verzichtet auf eine Reihe von angenehmen Privilegien bzw. gesteht diese kampf- und aggressionslos dem anderen zu. Dafür muss er eine Gegenleistung erhalten. Diese Gegenleistung besteht im Rudel darin, dass man den Schutz der Gruppe wahrnehmen kann. In der Mensch-Hund Beziehung ist es daher Aufgabe des Menschen, dass es für den Hund Vorteile bringt, diese Dominanzbeziehung anzuerkennen.

Führungskompetenz
Chef-sein bedeutet also zunächst Verpflichtungen. Man muss sich einsetzen und sich kümmern. Und hier liegt das nächste elementare Missverständnis der hundlichen und hund-menschlichen Dominanzbeziehung. Dominanz, insbesondere bei Hundeartigen, ist nicht nur, den Führanspruch durchzusetzen, sondern bedarf immer einer glaubhaften Führungskompetenz. Der Dominante muss seine Aufgaben wahrnehmen! Dazu gehören Gefahrenerkennung, Gefahrenvermeidung, die Fähigkeit, den Alltag zu strukturieren und die Fähigkeit, viele andere überlebenswichtige Regelungen für die Gruppe zu übernehmen. Es geht nicht darum, den Hund zu entmündigen, es geht darum, ihm ein Vorbild zu sein und zu zeigen, dass man weiß, was man tut und warum man das tut. Die Führungskompetenz muss man sich also erarbeiten und durch Vertrauen pflegen und fördern. Kurzzeitige situative Dominanz ist dagegen eine Rolle. Diese kann auch von einem rangniederen Tier der Gruppe ausgeübt werden, wenn er bspw. Bestimmte Dinge besonders gut kann. Man meint, rangtiefere Tiere seien einem besonderen Stress ausgesetzt, dies ist aber schlichtweg falsch. Die meiste Zeit zeigen die Ranghohen Tiere deutlich höhere Stresswerte. Nur um den Zeitpunkt der Paarung steigt auch bei den Rangtieferen der Stress. Das zeigt wiederum, dass ein Hund kaum freiwillig das Bestreben haben dürfte, sich in eine stressbehaftete ranghohe Position zu begeben, wenn er genauso gut ein stressfreies Leben führen kann. Vielfach sind Hunde dadurch gestresst, dass ihre Halter/innen eben keine souveränen Führungspersönlichkeiten sind und dass der Hund dadurch dem Menschen nicht zutraut den Alltag für beide vernünftig zu regeln und dann somit mehr oder weniger zwangsläufig selbst die Regelung verschiedener Probleme in die eigene Pfoten nimmt.

FAZIT!
Man sollte sehr vorsichtig sein, wenn jemand einem einreden möchte, der eigene Hund sei dominant. Die wenigen, die wirklich eine Langzeit-Dominanz gegenüber dem Menschen ausstrahlen möchten, lassen sich durch entsprechend aufrechte bis provokante Körperhaltung erkennen. Die meisten hingegen werden mit situativen Kurzzeitdominanzgesten zeigen, dass sie nur gerade keine Lust haben, sich mit dem nackten Bauch in den Schneematsch zu werfen, nur weil irgendjemand „PLATZ!“ brüllt. Konfliktmanagement, zunächst durch Abbruchsignale und Verhaltensweisen aus der situativen Kurzzeitdominanz sind für das Hund-Mensch Team keineswegs störend. Jedoch sollte man danach ein Versöhnungssignal gesendet werden, durch das der Rangtiefere erfährt, dass er insgesamt ein sehr willkommenes Mitglied der Gruppe ist. Besonders problematisch ist es, mit falschen oder zu gewaltbereiten Dominanzkonzepten in der Pubertät des Hundes agiert. Wer in dieser Zeit mit dem berüchtigten Alpha-Wurf oder anderen körperlich gewaltsamen Methoden den Hund zu disziplinieren versucht, zeigt genau das Gegenteil: Die Dominanzbeziehung ist nicht gefestigt und wird nicht anerkannt, man muss Gewalt anwenden. Gerade pubertierende Hunde ziehen daraus schnell die Schlussfolgerung, dass sie selbst die Verbesserung ihrer Position in die Pfote nehmen müssen, oder dass ihr Verbleib im Rudel nicht gewünscht ist.
Es gibt ihn also nicht ‚den dominanten Hund‘. Es gibt bestenfalls einige wenige Hunde mit einem ausgeprägten Dominanzbestreben. Es gibt aber sehr viele HH, die dem Hund nicht genügend Vorbild sind, wo der Hund die Langzeitdominanz anzweifelt. Und es gibt Konflikte, die mit den Signalen der situativen Dominanz ausgetragen werden. Diese Konflikte muss der Mensch annehmen und klar erkennbar regeln. Durch Ignorieren wird es nämlich in den seltensten Fällen besser!

Quelle: WUFF 08/2011 (zusammengefasst von Christina Müller-Bartels)
 
  • 25. April 2024
  • #Anzeige
Hi Dog-Runner ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 23 Personen
#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
  • 25. April 2024
  • #Anzeige
Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
  • Freundlich
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 27 Personen
Mal ne Frage am Rande? Egal, wie weit man diesen Text verbreitet, glaubt Ihr wirklich, dass die Leute, die er erreichen sollte ihn verstehen? Ich tue mich da ja schon schwer mit, was allerdings nichts zu heißen hat, da ich naturblond bin :hallo:
Ernsthaft, man sollte den Text für die Mehrheit der Hundehalterlaien in ein verständliches Deutsch umschreiben und dann verteilen!!

M.M.n. prügeln sich die obig aufgeführten Erklaärungen bezüglich Dominanz und Rangordnung sehr heftig und sind zwar irgendwie fast wissentschaftlich ausgedrückt und dennoch!

Dieses vielgedingste GEdöns wegen der Dominanz ist ebenso neumodischer sprachgebrauchlicher Quatsch wie das der Hund IM Fuß zu gehen hat! DAzu kurz: Ein BEI Fuß gehender Hund hat aufmerksam - seine Umwelt sowie seinen Führer/in im Auge zu halten - mit seiner SChulter an des Führers Knie zu gehen; dies frisch, fromm und frei und vor allem aufmerksam seiner Umwelt gegenüber! Falsch aber heute immer mehr gewollt ist das im Fuß gehen des Hundes, wobei der Plüschpopo ein Leckerlie oder Bällchen hingehalten kommt, welches der Hundeführer so hält, als würde Wuffelchen ihn/sie anschauen...:heul:
Holt man sich z.B. einen Welpen (Rüden) ins Haus, fängt die Erziehung sofort an! Beginnend mit der "Stubenreinheit"! Man sollte mit einem Welpen spielen, wenn der Kleine dazu aufgelegt ist und dann aus dem Spiel Ernst machen; will heißen, dem Kleinen die Grundkommandos beibringen! Für gutgemachtes übewrschwenglich Loben und das "Lernen" nur ganz kurz halten, immer mit einem Erfolgserlebnis des Welpen abschließen und dann noch was spielen und dann SChluß; der Kleine muss schlafen!! Das fängt schon ganz klein an - sollte es zumindest - ICH bin der Bestimmer! BEstimmer ist der Ranghöchste! Sollte Welpe etwas tun, was mir nicht gefällt, z.b. mit Spielzeug kommen und um Spielen betteln, spielzeug mit NEIN wegnehmen und unerreichbar wegtun! Ich meine, wir kennen das doch alle! Und wer mir erzählt, dass es Quatsch ist, sog. Dominanz mit "er darf nicht mehr auf die Couch und/oder Bett und auch nicht zuerst aus der Tür raus" zu ahnden, der hat selber ein oder aber eben kein Problem!
RAngordnung heißt schlicht und ergreifend, dass in der Hund-Mensch-Beziehung der Mensch der Ranghöhere zu sein hat. Das hat aber auch Pflichten; ranghöhrere des Rudels, Schule, Rotte, Herde, haben gewisse Aufgaben zu erfüllen! Also muss ich Mensch, sehr souverän etc. dem Hund gegenüber auftreten!
Hört der Hund nicht, hat er zu Hause mit Sicherheit nicht auf der Couch zu liegen, mit im Bett zu schlafen etc. ICH muss lernen, wenn ich es nicht kann, meinen Hund so zu erziehen, dass ich auch mit seinem pubertären Machtkämpfchen um die Rangordnung klar komme. Wenn ich souverän gewinne, was durchaus auch mal heißen kann, dass der süße Plüschpopo einen auf selbigen gewatscht bekommt - und? Ein deutlich spürbarer Klapps auf den Hintern hilft manchmal sehr unterstützend - man muss nur von vorneherein ehrlich deutlich sein! Ein ungehorsamer Hund hat nicht auf der Couch oder im Bett zu liegen! Beides sind Privilegien, die Hund sich als Rangniedrigerer verdienen muss - er hat das nicht als selbstverständlich anzusehen oder gar als solches einzufordern! Dominanz ist ein Begriff, der sehr häufig missbraucht und auch missbräuchlich gedent wird. Siehe meine o.A., dann sollte das mit der Rangordnung klar werden! Wer über anderen steht, der dominiert sie zwar, aber nicht in dem pathologischen Begriff! Elefanten auf dem WEg zum Wasserloch, folgen bedingungslos der Leitkuh - warum? Weil nur die erfahrensten und auch die stärksten Kühe die Leitungsposition einnehmen können, die sie sich auch erkämpfen müssen. Dieser Leitkuh folgen Alle durch verdorrtes Land, sie sind wochenlang ohne Futter und Wasser! Manch ein Elefant dreht ab und versucht sein Glück in einer anderen Richtung und - stirbt!
Wäre die Leitkuh dominant, sie würde sich von der Herde abwendende Herdenmitglieder irgendwie zwingen ihr zu folgen, tut sie aber nicht, weil sie ihre Kraft und auch ihre Dominanz - ihre Stärke, die sie als Leitkuh hat inne zu halten, um die anderen zu retten!

Wer mit Dominanz noch ein Prob haben sollte, der suche mal im I-Net (für Menschen nach Domina und Devot)!
Die Hund/Menschbeziehung ist immer nur abhängig von dem RAng im Rudel! Es ist ganz normal, das ein heranwachsender Rüde versucht seine position in (s)einem Menschenrudel neu zu definieren! Hier liegt es am Menschen dies zu unterbinden bzw. den Hund in seine, für ihn bestimmte Bahnen zu lenken, was nicht immer so einfach ist, wie es klingt!!

Dominanz und Ressourcen
(...............)

ICH esse meist gemeinsam mit meinem Hund, will heißen, ich koche z.B. Nudeln mit gehakctes Sosse, so koche ich die Nudeln ohne Salz, fülle etwas von den garen Nudeln in seinen Napf, worüber ich später das fertig gegarte und ungewürzte Hackfleich gebe! ich koche/würze mein Essen fertig und trage das Essen dann im Wohnzimmer auf! Ich kann meinem Hund den Napf zwischen die Pfoten stellen und sagen:"Warte!!! Ich komme gleich wieder!" Mein Hund rührt das Essen in seinem Napf nicht an, bis ich es mir mit meinem Essen bequem gemacht habe und ihm einen guten Appetitt wünsche; erst dann frisst er - wir essen sozusagen zusammen. Betteln? Mein Hund weiß, dass wenn er mit seiner Ration fertig ist, noch die ein oder andere Nudel oder Hackbällchen bekommt! Er bettelt aber nicht darum, er wartet darauf! So darf er es machen, so sind wir beide glücklich!
Hat mein Hund etwas, was ihm "gehört", dann rangeln und zerren und tummeln uns darum! Wir beide wissen aber, dass das ein Spiel ist! Wenn ich aus dem lustigsten Spiel heraus sein Zerrseil greife und "AUS" sage, hat er es mir in die Hand zu geben, was er auch sofort macht!! Gebe ich meinem Hund etwas essbares, ist das oki, meine Eltern dürfen ihm auch was essbares geben! ABER, von "Fremden" nimmt er zu 99,99% nichts essbares an! Braver Junge! Sage ich der Person, die ihn füttern möchte, sie solle die Wurst etc. auf den Boden legen, nimmt mein Hund sie zu 99,99% erst dann, wenn ich es ihm erlaube! So ist es halt, dass er vom Metzger immer ein "extratütchen" mit Wurst"abfällen" zum selber tragen bekommt. ER trägt das (sein) Tütchen stolz wie Oskar nach Hause, hier bekommt er es sehr lecker serviert. Nun zu den Recourcen: WEnn mein Hund sein Tütchen trägt, meinen ja viele Ortsansässige, ihn knuddeln oder gar wegen dem Tütchen "zanken" zu Müssen: Sie "knurren ihn an, kommen drohend auf ihn zu und...
mein Hund zieht sich lieb wie er ist aus der Affäre, wenn er ausweichen kann! Sollte aber mal ihn jemand in die Ecke drängen und es auf ihn/und oder sein tütchen abgesehen haben, dann muss ich einspringen! Ich bin froh drum, dass er so ist, wie er ist, ein anderer Hund hätte in manchen Situationen nicht nur lange Zähne gemacht , sondern auch schon mal inne Luft geschnappt!

MEINE Wohnung gehört nicht nur mir, ich teile sie mit meinem Hund! Chef bin ich! Ich liege meist auf der 3sitzerCouch, er auf der 2sitzer. Wenn ich auf die 2sitzer will, dann setze ich mich dazu! Wenn er zu mir auf die 3er will, was selten vorkommt, dann "fragt" er vorher und wird meist eingeladen!

Alles was zwischen Mensch und Tier stattfindet ist erziehungssache! niemand ist perfekt! Wer bereit ist, seriöse lernhilfe anzunehmen, dem kann geholfen werden!!
:hallo:
 
  • 25. April 2024
  • #Anzeige
  • Freundlich
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 10 Personen
Wenn dir die Beiträge zum Thema „Dominanz und ihre Verwechslungen“ in der Kategorie „Erziehung / Verhalten“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

D
Das ist genauso ungünstig. Wenn das der einzige Ruheplatz ist, den der Hund hat, sollte der irgendwo sein, wo der Hund sich wirklich zurückziehen kann und niemand ständig an ihm vorbeiläuft. Könnt ihr notfalls irgendwie die Möbel umstellen? Manchmal macht man sowas ja einfach nicht, weil es...
Antworten
17
Aufrufe
3K
lektoratte
lektoratte
Podifan
Ist nicht wahr?:kicher: (Jetzt gibt es sicher gleich Mecker für`s Blödeln.)
Antworten
34
Aufrufe
2K
matty
logo
Niemand behauptet anderes! nicht brechen, schrieb ich! :Dweil in der Regel erlentes Verhalten, im Sinne, ich tue das, was Erfolg bringt. Eigentlich dachte ich genau daran. Der Hund dominiert den fremden Gassigeher nicht, er hat ein zu diesem Zeitpunkt keine Veranlassung UO zu machen. Da das...
Antworten
60
Aufrufe
4K
matty
matty
Katzenmama
da muss halt die mutti ran, ohne wenn und aber, und ohne tiefschürfende psycholgische intergründen zu suchen.
Antworten
106
Aufrufe
7K
toubab
W
Den telefonischen (!!!!!!) Tip mit der Flasche (o.ä.) würde ich auch erstmal hinten anstellen. Ich bin nicht grundsätzlich dagegen, aber wie schon einige geschrieben haben - muss bei aversiven Reizen das Timing perfekt sein um Fehlverknüpfungen zu vermeiden - darf es nicht zuuu oft eingesetzt...
Antworten
23
Aufrufe
18K
ccb
Zurück
Oben Unten