77-Jähriger wurde leicht verletzt, sein Terrier schwer
Doggen griffen an
Hundebesitzerin nach Vorfall im Rechenbergpark verurteilt
VON GUDRUN BAYER
Kampfhunde. Ein Reizwort. Eines, dass vor allem im vergangenen Sommer die Gemüter zum Kochen brachte. Es entzweite Hundeliebhaber und Hundebesitzer. Es ließ Politiker neue Gesetze schaffen. Auslöser: Beißattacken von Hunden gegen Kinder.
Auch in Nürnberg bekamen Hundebesitzer den Zorn ihrer Mitmenschen ohne Hund zu spüren; egal, ob ihr Liebling nun tatsächlich ein Kampfhund ist oder nicht. Vor allem, als im Juni ein Mädchen auf einem Spielplatz von einem Schäferhund angefallen wurde. Der Winter brachte Entspannung. Die Hundebesitzer bleiben auf Wiesen und in Parks meist unter sich. Dennoch: Sie sorgen sich um ihren Ruf.
„Es liegt doch nicht an den Tieren, sondern an ihren Haltern, wenn etwas passiert“, sagte denn auch ein 77-jähriger ehemaliger Hundeführer der Polizei, der gestern vor Amtsrichter Bernd Held stand. Nicht als Angeklagter, sondern als Zeuge. Er und sein Terrier waren im Rechenbergpark von zwei Doggen angegriffen worden. Die Tiere liefen dort im Oktober kurz vor Mitternacht frei herum. Der Rentner erlitt eine Schürfwunde, sein Hund wurde schwer verletzt.
„Die Doggen sind bekannt. Jeder hat Angst vor ihnen und dem rüpelhaften Mann, der sie immer ausführt“, erzählte eine Nachbarin, die im Zuschauerraum saß. Dem Rentner reichte es nach der Attacke endgültig. Er ging zur Polizei. Das Ergebnis: Die Hundehalterin bekam einen Strafbefehl wegen fahrlässiger Körperverletzung, gegen den sie Widerspruch einlegte. Den aber nahm sie im Prozess zurück. Der Richter machte ihr klar, dass sie keine Chance auf einen Freispruch hatte. Obwohl nicht festgestellt wurde, ob sie oder ihr Lebensgefährte in jener Nacht mit den Hunden unterwegs war. Die Zeugen hatten gar niemanden gesehen.
Am nächsten Montag steht wieder ein Hundebesitzer vor Gericht. Er hatte, offenbar betrunken, seinen Hund auf eine Frau gehetzt. Das Tier biss die Frau in den Arm und ins Gesicht.
Wenig Unfälle in Nürnberg
Dennoch: In Nürnberg passieren weit weniger Unfälle mit Hunden als im Bundesdurchschnitt. Gut 10 000 Hunde sind gemeldet, 66 Vorfälle registrierte das zuständigen Umweltamt der Stadt 1999: 20 Mal hat ein Hund einen Menschen verletzt, 30 Mal hat ein Hund einen anderen Hund verletzt, 16 Mal haben sich Leute beschwert, weil sie sich bedroht fühlten. Die Zahlen für 2000 liegen noch nicht vor. „Aber es ist mit Sicherheit nicht mehr geworden“, sagt Helmut Link vom Umweltamt.
Auch er denkt noch immer an die heftige Diskussion des vergangenen Sommers. Auch ihm ist daran gelegen, die Wogen dauerhaft zu glätten. Sein Rat: Unerfahrene Hundebesitzer sollten sich und ihre Tiere schulen lassen. Folgen aufs erste Wort ist die beste Möglichkeit zur Image-Verbesserung. Außerdem: Wenn jemand Vorfälle mit Hunden erlebt, soll er sie unbedingt melden. Nur das gibt den Behörden die Möglichkeit, angemessen zu reagieren.
Doggen griffen an
Hundebesitzerin nach Vorfall im Rechenbergpark verurteilt
VON GUDRUN BAYER
Kampfhunde. Ein Reizwort. Eines, dass vor allem im vergangenen Sommer die Gemüter zum Kochen brachte. Es entzweite Hundeliebhaber und Hundebesitzer. Es ließ Politiker neue Gesetze schaffen. Auslöser: Beißattacken von Hunden gegen Kinder.
Auch in Nürnberg bekamen Hundebesitzer den Zorn ihrer Mitmenschen ohne Hund zu spüren; egal, ob ihr Liebling nun tatsächlich ein Kampfhund ist oder nicht. Vor allem, als im Juni ein Mädchen auf einem Spielplatz von einem Schäferhund angefallen wurde. Der Winter brachte Entspannung. Die Hundebesitzer bleiben auf Wiesen und in Parks meist unter sich. Dennoch: Sie sorgen sich um ihren Ruf.
„Es liegt doch nicht an den Tieren, sondern an ihren Haltern, wenn etwas passiert“, sagte denn auch ein 77-jähriger ehemaliger Hundeführer der Polizei, der gestern vor Amtsrichter Bernd Held stand. Nicht als Angeklagter, sondern als Zeuge. Er und sein Terrier waren im Rechenbergpark von zwei Doggen angegriffen worden. Die Tiere liefen dort im Oktober kurz vor Mitternacht frei herum. Der Rentner erlitt eine Schürfwunde, sein Hund wurde schwer verletzt.
„Die Doggen sind bekannt. Jeder hat Angst vor ihnen und dem rüpelhaften Mann, der sie immer ausführt“, erzählte eine Nachbarin, die im Zuschauerraum saß. Dem Rentner reichte es nach der Attacke endgültig. Er ging zur Polizei. Das Ergebnis: Die Hundehalterin bekam einen Strafbefehl wegen fahrlässiger Körperverletzung, gegen den sie Widerspruch einlegte. Den aber nahm sie im Prozess zurück. Der Richter machte ihr klar, dass sie keine Chance auf einen Freispruch hatte. Obwohl nicht festgestellt wurde, ob sie oder ihr Lebensgefährte in jener Nacht mit den Hunden unterwegs war. Die Zeugen hatten gar niemanden gesehen.
Am nächsten Montag steht wieder ein Hundebesitzer vor Gericht. Er hatte, offenbar betrunken, seinen Hund auf eine Frau gehetzt. Das Tier biss die Frau in den Arm und ins Gesicht.
Wenig Unfälle in Nürnberg
Dennoch: In Nürnberg passieren weit weniger Unfälle mit Hunden als im Bundesdurchschnitt. Gut 10 000 Hunde sind gemeldet, 66 Vorfälle registrierte das zuständigen Umweltamt der Stadt 1999: 20 Mal hat ein Hund einen Menschen verletzt, 30 Mal hat ein Hund einen anderen Hund verletzt, 16 Mal haben sich Leute beschwert, weil sie sich bedroht fühlten. Die Zahlen für 2000 liegen noch nicht vor. „Aber es ist mit Sicherheit nicht mehr geworden“, sagt Helmut Link vom Umweltamt.
Auch er denkt noch immer an die heftige Diskussion des vergangenen Sommers. Auch ihm ist daran gelegen, die Wogen dauerhaft zu glätten. Sein Rat: Unerfahrene Hundebesitzer sollten sich und ihre Tiere schulen lassen. Folgen aufs erste Wort ist die beste Möglichkeit zur Image-Verbesserung. Außerdem: Wenn jemand Vorfälle mit Hunden erlebt, soll er sie unbedingt melden. Nur das gibt den Behörden die Möglichkeit, angemessen zu reagieren.