PerlRonin schrieb:
Und auch auf diese Dinge will der Staat seit Jahren schon massiven Zugriff, und zwar auf eine Weise, dass nicht einmal die Provider merken, dass die Daten ausgelesen werden. Und Du fragst, warum unsereins das beunruhigt?
Jeder von uns hat sicher schon Erfahrung mit Viren, Spy-Ware o.ä. gemacht. Warum nur tummeln wir uns munter weiter unverdrossen im Net? Weiß denn ich, was mittlerweile alles über mich bekannt ist? Da ist meine DNA vermutlich das kleinste Problem.
PerlRonin schrieb:
Abgesehen davon, hat man die Wahl, ob man eine Payback-Karte nutzen moechte oder nicht. Die Diskussion bei der Rasterfahndung dreht sich aber um die Vorratsdatenspeicherung von Personen, die erwiesenermassen nichts mit einem Verbrechen zu tun haben, aber wenn man die Daten schonmal hat, will man sie auch behalten, denn derjenige *koennte* ja 'mal was anstellen.
Das verstoesst gegen den Unschuldsgrundsatz und der ist im Grundgesetz verankert!
Wie Dobifreund ja schon im Eingangspost schrieb, kann man niemanden zur Teilnahme zwingen, also hast Du, wie bei der Pay-back Karte auch die Wahl, es sei denn Dein Wahlrecht wird per Gerichtsbeschluß aufgehoben
PerlRonin schrieb:
2. ist es eine Frage der Zivilcourage, sich nicht staatlicher Willkuer zu beugen und fuer die Rechte die das Grundgesetz uns garantieren sollte einzustehen.
3. Werden die gesammelten Daten ueber Dich - und es geht ja nicht nur um die Identifikation durch DNS, sondern z.B. um politische Aktivitaeten (Filmaufnahmen des BKA bei Demonstrationen), Bewegungen, Freundeskreis, Finanzstatus und -transaktionen, ... - hinreichend lange aufbewahrt, findest Du Dich moeglicherweise auf einmal in einer Situation wo Dir Deine Vergangenheit auf's Brot geschmiert wird. Siehe z.B. McCarthy und die Schwarzen Listen in der USA.
4. Wer garantiert mir, dass ein vereidigter Staatsdiener nicht auch 'mal gegen entsprechende Zuwendung die Daten auf die er Zugriff hat, im grossen Stil verkauft.
Sorry, da bin ich lieber zu sehr paranoid als zu wenig.
zu 2: Ich hätte nicht den Eindruck, mich staatlicher Willkuer zu beugen, wenn ich an einem solchen Test teilnehme, da ich es ja freiwillig mache.
zu 3: m.E. sind wir da eh schon gelandet, lt. jüngster Zeitungsberichte werden ja nun schon unverbindliche Kreditanfragen an die Schufa gemeldet, ohne daß der Kunde das weiß
zu 4: Garantien gibt es dafür sicher nicht, ebenso wenig wie dafür, daß "gute Freunde" die vielleicht mehr über Dich wissen wie Fremde, Dich nicht mal mit ihrem "Insiderwissen" auflaufen lassen.
Fazit: Wenn ich verhindern möchte, daß irgend jemand etwas über mich erfährt, darf ich keinerlei Aktivitäten mehr durchführen, die die Nennung meines Namens erforderlich macht. Keine Arbeit, kein Telefon, kein Internet, kein Konto....
Ich verstehe Euere Bedenken durchaus, mir ist manchmal auch nicht wohl, wenn mal wieder Pläne zur Schwächung des Schutzes der Privatsphäre auf den Tisch kommen.
Da denke ich aber, gibt es ganz andere Kaliber, über die man sich Sorgen machen sollte, als die Teilnahme bei einem Test zum Zwecke der Aufklärung zweifacher Kindestötung...
Und was das Beispiel "Krankenkasse" angeht, bleibt es gar nicht aus, daß diese von evtl Erberkrankungen Kenntnis erhalten, da Du bei einem Wechsel danach gefragt wirst, dies wahrheitsgemäß beantworten
musst , weil Du ansonsten den Versicherungsschutz verlierst.
Und daß aufgrund einer DNA-Rasterfahndung ein Arbeitgeber Kenntnis von irgendwelchen Krankheiten erhält, die ausschlaggebend für eine Einstellung wären, sorry, das finde ich nun doch etwas weit hergeholt.
Aber wie gesagt: Es muss jeder für sich entscheiden, ich hätte kein Problem damit, also würde ich es tun, andere möchten es nicht, ergo können sie es lassen
LG Flocke