Wir haben im Januar zu unserer 8 Jährigen Bordercollie-Mix Hündin Kira einen Welpen aus Rumänien, Enya, geholt. Der Wunsch nach einem Zweihund war schon länger da, aber die Umstände haben das vorher nicht wirklich zugelassen. Hätte ich die Wahl gehabt, hätte ich das lieber vor ein paar Jahren schon gemacht, als Kira noch fitter war und am Spielen mit anderen Hunden Freude hatte. Jetzt ist sie eher eine abgeklärte alte Dame, die für die Spinnereien von der Kleinen wenig Verständnis hat
Am Anfang hat es ein paar Mal gekracht, weil die alte Dame sehr futterneidisch war und auch sonst eher unbegeistert ihr Zuhause zu teilen... nach ein paar Wochen Training liegen die beide gerade zusammen in einem Körbchen und können auch nebeneinander fressen.
Enya liebt Kira sehr und auch wenn Kira manchmal ein bisschen überfordert mit den stürmischen Liebesbekundungen ist, habe ich das Gefühl, dass sie sehr von Enya profitiert. Sie war immer sehr leicht aufzuregen und wirkt jetzt viel ausgeglichener und glücklicher. Die Kleine ihrerseits schaut sich viel von Kira ab, sie war am Anfang unglaublich ängstlich, kannte fast nichts und hatte vor allem Neuen erstmal Panik. Da hat die stoische Art von Kira schon sehr geholfen.
Was Gehorsam angeht muss ich zugeben, dass Enya jetzt schon mehr kann als Kira, die ihren eigenen Kopf hat und Kommandos für unglaublich lästig und unter ihrer Würde hält. Hat eher was von Herdenschutzhund, als von Bordercollie. Aber wenn die Kleine dabei ist, findet witzigerweise auch Kira plötzlich Spaß an kleinen Trainingseinheiten. Hab nicht schlecht geschaut, als Kira sich das erste Mal dazugesetzt hat, als ich mit Enya geübt habe.
Wir machen aber auch sehr viel mit beiden Hunden unabhängig voneinander, meisten gehen mein Mann und ich einmal am Tag mit beiden gemeinsam spazieren und die anderen Male jeder mit "seinem" Hund. Auf die Art lernt Enya auch unabhängig von Kira unterwegs zu sein und auch mal ganz alleine zu bleiben und jeder kriegt das Maß an Bewegung und Beschäftigung, das er braucht. Finde diese Regelung sehr angenehm.
Wenn Kira irgendwann mal nicht mehr ist, kommt auf jeden Fall wieder ein Welpe, egal wie alt Enya dann ist. Sie kennt es nur mit anderen Hunden zusammen zu leben und orientiert sich sehr an allen Hunden, selbst an denen, die wir nur draußen treffen. In ein oder 2 Jahren hat sie mit Sicherheit auch die Reife und Alltagstauglichkeit, die ich voraussetzen würde, um wieder einen Hund dazu zu holen. Ein zu großer Altersunterschied ist auch nicht unbedingt schön, besser ist es meiner Meinung nach schon, wenn der ältere Hund zumindest in einem Alter ist, in dem er noch Lust aufs Spielen hat... oder wenigstens nicht zuu genervt davon. Welchen Unsinn sich wer von wem abschaut kann man glaube ich eh nicht wirklich voraussagen, das ist reine Glückssache und hängt nicht wirklich vom Alter ab.
LG,
Jenny